Wenn ich "Fittness" an der durchschnittlichen Lebenserwartung festmachen würde,... wäre das ziemlich unfair der Steinzeit gegenüber
Die niedrige Lebenserwartung kommt ja zum allergrößten Teil durch die hohe Kindersterblichkeit zustande wie über den Rest der Geschichte bis quasi gestern auch.
Das kann man getrost außen vor lassen.
Was das Thema Ausdauer im Handwerk angeht:
Da gibt es einerseits Arbeiten, die man nach wenigen Wochen Gewöhnung den ganzen Tag machen kann und andere, die jeden in kürzester Zeit auslaugen; da gehts dann eher drum, wie lang die Pausenzeiten sind bzw. ob man zwischendurch was leichteres machen kann. Und selbst dann sind die Unterschiede nicht gewaltig. Clever arbeiten und keine Fehler machen ist da viel relevanter als "pure" Ausdauer.
Noch eins allgemeiner ist der Gedanke vom wesentlich fitteren Steinzeit- oder Mittelaltermenschen nicht recht haltbar.
Für den Vergleich mit der Steinzeit gilt: sesshaft sein, gut medizinisch versorgt, regelmäßig gefüttert und insbesondere in der Kindheit nicht überbelastet werden schlägt jede "harte Schule",
solange man kein totaler Bewegungsfeind ist.
Für das Mittelalter gibt es gute Belege dafür, dass sich die Leute mit (zu früh einsetzender) harter körperlicher Arbeit kaputt gemacht haben, von der damaligen Vorstellung von Arbeitssicherheit und den Folgen gar nicht angefangen.
Und sobald jemand sozial auch nur ansatzweise die Möglichkeit hatte, sich nicht körperlich zugrunde zu richten, hat er die auch reichlich genutzt.
Rein sportwissenschaftlich kann man sich ja mal anschauen, wie das Verhältnis von Trainingsreiz und Erholungsbedarf aussieht, wenn man nicht stofft und einigermaßen sinnvoll trainiert.
Das hat mit dem, was man täglich auf der Arbeit tut, i.d.R. gar nichts zu tun.
Da muss ich für den Vergleich schon Leute nehmen, die gar nichts machen, damit am Ende der fitte Mittelaltermensch dem Zivilisationskrüppel gegenüber steht.