Über ein Lied bin ich schon vor einer Weile über Friedrich Hielscher und die Unabhängige Freikirche gestolpert. Diese wurde während der Konservativen Revolution begründet, war im Nationalsozialismus verboten und erlebte ihren Höhepunkt in den 50er Jahren. Die Unabhängige Freikirche glaubte, dass die Welt Teil Gottes war, für die Menschen aber im Prinzip unerreichbar. Nur die Zwölf Boten, die in allen Aspekten Götter waren, 6 männliche und 6 weibliche, waren für die Menschen erreichbar. Sie waren angelehnt an Volksglauben und nordischer Mythologie.
Nun kommt das interessante: Ich sehe in diesem Gedicht im Prinzip den Zwölfgötterglauben beschrieben, insbesondere wie er sich dann während der Sieben Gezeichneten präsentierte: Inklusive Himmelswölfe und Geflügelten Geschoss, das gegen den Widersacher eingesetzt wird. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass er keinen Namen, kein Gesicht und keinen Samen hat. Das ist jetzt nicht Borbarad, aber der alte Widersacher, der Namenlose, bevor DSA auf Hauptfeind Dämonen umschwenkte. Das Gedicht ist von 1979.
Wir rufen Deine Wölfe
und rufen Deinen Speer,
wir rufen alle Zwölfe
vom Himmel zu uns her.
Wir rufen Dich vor Allen.
Nun kommt die wilde Jagd,
nun laßt das Horn erschallen,
um keinen Toten klagt.
Der Feind ist schon verfallen,
eh daß der Morgen tagt.
Das Wild hat keinen Namen,
der Feind hat kein Gesicht,
das Aas hat keinen Samen,
gerecht ist das Gericht.
Die Ernte ist vergangen,
die Spreu ist täglich feil,
die Raben jetzt verlangen
ihr angemessnes Teil,
die Jagd hat angefangen:
nun hält uns, Herr, Dein Heil.
Als Lied unter anderem vertont hier:
https://www.youtube.com/watch?v=hZVZQ3fRmL0