Diese Bücher stammen aus einer Zeit, wo es undenkbar war, dass ein Textadventure, was ja der neue heiße Scheiß war, für einen Homecomputer der frühen 1980er so viel Text enthalten könnte. _The Warlock Of Firetop Mountain_ hat ~150.000 Zeichen, selbst mit der 3 in 2 Komprimierung der Z-Machine wären das über 100 KB, wo ein damaliger Rechner vielleicht 48 KB RAM frei hatte und da auch noch das Programm mit hinein passen musste, also sagen wir mal 32 KB an Daten, maximum.
Zudem war es natürlich viel einfacher, ein Buch zu schreiben als ein Computerprogramm.
Infocom nutzte mit ZIL eine MDL-Variante, was ein wiederum ein (durchaus interessanter, wenn auch exotischer) Lisp-Dialekt vom MIT war, in dem Zork geschrieben war, und eine PDP-10 (einen Großrechner) erforderte, um das zu entwickeln. Andere haben's in BASIC oder anderen Sprachen versucht, doch niemand kam an die Mächtigkeit der Z-Machine heran.
Bei den ersten Textadventures war es üblich, dass man sich durch die Geschichte stirbt. Auch schon, um die Spielzeit zu verlängern. Und weil es ein Wettstreit zwischen Spieler Autor Entwickler war. Außerdem: Es gab ja nix anderes. Der Computer konnte ein Programm ausführen und durch minutenlanges Laden war man auch irgendwie "committed", das jetzt die nächsten Stunden zu spielen.
Natürlich übernahmen das dann auch die Bücher.
Später, als erste Grafikadventures entstanden hatte Sierra das häufige Sterben "perfektioniert" und Lucas Arts startete die Gegenbewegung, die lieber die Rätsel schwerer machte statt den Spieler durch wiederholtes Sterben auf den richtigen Weg zu zwingen. So hat sich der Geschmack verändert.
Heutzutage könnte man Text- oder Grafikadventures mit nahezu beliebig viel Text veröffentlichen aber kaum einer hat Lust, mehr als ein paar Minuten lang Texte zu lesen, wenn es unzählige andere Spiele gibt, die schöne Grafik, tollen Sound und psychologisch manipulierte Endorphinausschüttung bieten. Das ist eine Nische in der Nische.
Das als gedrucktes Buch anzubieten scheint mir da ein aus der Zeit gefallenes Artefakt zu sein. Im Prinzip "programmiert" das Buch ja den Leser, sich an gewisse Regeln zu halten und über gewisse Dinge Buch zu führen.
PS: Wie Schneeland besitze ich Christopher Büntes Buch und wie Schneeland habe ich's (noch) nicht gespielt… es wirkt aber schön oldschool…