Thema: Charakterbögen: Eure Favoriten & Lieblingscharakterbögen ?

[Zouan81]

Hallo Community!

Ein Thread über Charakterbögen. Was waren bisher Eure Lieblingscharakterbögen hinsichtlich Design, Kompaktheit, etc. ?

Klar. Das Auge ißt ja bekanntlich mit und auch die Gestaltung von Charakterbögen kann Auswirkungen darauf haben, ob ein RPG Interesse und Spiellaune bei den Spielern weckt.

Auch sammle ich gerne Inspirationen, wenn es darum geht, Character Sheets selbst zu bauen und ich interessiere mich natürlich dafür, welche Art von Charakterbögen Euch besonders anspricht.

Zur Eröffnung nenne ich meine Favoriten (siehe auch im Anhang):

1. Conan
- gefällt mir von der farblichen und illustratorischen Gestaltung wirklich am besten, wirkt kompakt und übersichtlich; weckt schon bei Interesse, das auch mal zu spielen

2. Pathfinder 1E
- sehr gut gestaltet, übersichtlich und kompakt, es wurde der Platz auf dem Papier sehr optimal ausgenutzt und auf überflüssiges Klimbim verzichtet; es ist auf 2 Seiten alles drauf, was man zum Spielen so braucht

3. D&D 4E
- für mich ist der Charakterbogen der 4.Edition das beste am Produkt, auch wenn mich das Spiel an sich leider nicht wirklich überzeugen konnte



Wie sieht es bei Euch aus?

Postet gerne mal Eure Favoriten!

[YY]

Mehr als eine Seite Charakterbogen ist für mich normalerweise ein K.O.-Kriterium.
Ausnahmen mache ich nur, wo man die zweite Seite i.d.R. ohne nennenswerte Abstriche weglassen kann oder wo das ganze Ding tatsächlich so umfangreich ist, dass man ohne die zweite Seite nicht auskommt und man für die ganze Komplexität auch einen entsprechenden Gegenwert erhält.

Ansonsten muss es übersichtlich sein und zugleich zum Setting passen; die Charakterbögen der Warhammer-Spiele sind da gerne mal etwas überfrachtet.
Die Felder sollten dem tatsächlichen Platzbedarf angepasst sein, was z.B. Shadowrun oder Cyberpunk nie so recht hinbekommen haben.


Ohne besondere Reihenfolge hätte ich anzubieten (wegen Anzahl- und Größenbeschränkung nicht angehängt, sind aber alle leicht online zu finden):

- Corporation

- The One Ring 2e

- Twilight: 2000 4e

- Traveller (2022 Rules Update / 2300 AD)

- Mothership


Besonders hervorzuheben ist der Charakterbogen von Mothership, der einen zum allergrößten Teil ohne Blick ins Regelbuch durch die Charaktererschaffung führt.
Corporation quetscht immerhin ein paar Grundinformationen zur Erschaffung und Stichworte zu den Psi-Fähigkeiten auf den Bogen und die WoD-Charakterblätter hatten das vor Jahrzehnten schon, aber Mothership hebt das noch mal auf eine ganz andere Stufe.

[Zouan81]

Ja, bei mir ist es ähnlich:

Charakterbögen, die über mehr als 2 Seiten gehen (also mehr als 1 Blatt benötigen) kommen meistens bei mir auch nicht in die engere Auswahl.

"Mothership" macht das schon echt gut mit den Erklärungen im Bogen.

Es sind halt die wenigsten RPGs, die soo kompakt gehalten wurden, dass der Charakterbogen auf 1 Seite passt. Wie gesagt, 2 sind für mich auch noch voll OK.

Den von "The One Ring" finde ich persönlich auch noch gut.

Die anderen würden mich persönlich allerdings nicht so ansprechen.

[unicum]

Ich mag es nicht wenn der Charcterbogen kontrastlich mies ist - schwarz auf weis und gut ist.
Ebenso bitte keine unnötigen Schnörkel auf dem Bogen, Bitte keinen Designer auf einen Charcterbogen loslassen.

Ansonsten - ja der X-Seitige DSA Caharcterbogen hat mich in mehr als einer Weise verwirrt.

Bezüglich der Seiten - es kommt darauf an was für ein System es ist und wie lange ich das etwa in einer Kamange spielen will. Je länger das Spiel dauert umso länger darf auch der Characerbogen werden - aber bitte erst im Verlauf des Spieles etwa wenn die Zauber/FähigkeitenListe länger wird.

Für Systeme in denen es wichtig ist etwas buchhaltung mitzuführen (etwa über den Zoo den man mitschleppt, die Lagerhäusser an besitz, etc) - das gehört für mich nur selten auf einen Characterbogen.

[YY]

Für Systeme in denen es wichtig ist etwas buchhaltung mitzuführen (etwa über den Zoo den man mitschleppt, die Lagerhäusser an besitz, etc) - das gehört für mich nur selten auf einen Characterbogen.

Ja, da halte ich einen separaten Zettel oder im Zweifelsfall die Rückseite des Bogens für sinnvoller.

DSA hatte früher ja ewig viel Platz für Werteänderung und sonstigen Kram, der sich ständig änderte; das fand ich kurios. Da kam dann auch viel eher als in anderen Systemen der Punkt, dass ein Charakterbogen durch war und man den Helden auf einen neuen Bogen retten musste.

[AlucartDante]

Die gesamte World of Darkness, ich denke aber vor allem an Vampire.

So eindeutig, übersichtlich, geordnet, symmetrisch, vielseitig einfach perfekt. Das Rollenspiel an sich hat mich oft nicht so überzeugt und ich habe es auch nicht so häufig gespielt. Aber der Charakterbogen war für mich immer der perfekte Charakterbogen.

Die ausbalancierte Unterteilung der Attribute in körperlich, gesellschaftlich, geistig, die Unterteilung der Fähigkeiten in Talente, Fertigkeiten und Kenntnisse und davon immer von allem gleich viel. Es schien immer so, als wäre das ganze System nur um den Charakterbogen drum herum gebaut.

Und auch die Charaktererschaffung fand ich immer extrem gut...

Link zum Beispiel https://mrgone.rocksolidshells.com/pdf/V20/V20_1-Page_Neonate_Interactive_German.pdf

[First Orko]

Tatsächlich ist die Auswahl da sehr eng. Die Meisten Charakterbögen teilen für mich oft mindestens eins der folgenden Probleme:

• Nicht genug Platz für Einträge
  Das ist besonders ärgerlich, wenn es ein PDF ist und ein Eingabefeld nicht auf variable Schriftgröße eingestellt wurde! Aber auch auf Papierbögen sind oft so viel Infos und Tabellen reingequetscht ohne dass sich jemand überlegt hat, wie man einen Namen, der länger ist als "Axel F" dort eintragen soll. Das wird dann bei Waffen, die dann im Buch schön kreative Namen haben aber auf dem Blatt dann nur "2H.Schw." heißen müssen....  Geht mir hart auf die Nerven und ist oft ein Zeichen für unüberlegtes, schlechtes Design
  
• Farbiger Hintergrund in Freitextbereichen oder sogar Hintergrundbilder 
  Wie ätzend ist es bitte, mit Bleistift auf einem mit Tinte gefüllten Papier schreiben zu müssen, weil mal wieder Optik vor Funktionalität ging...
  
• Abkürzungen, die auf dem Bogen nicht erkärt werden
  ...spricht für sich selbst, oder? Zumindest im Footer eine kleine Legende in kleiner Schriftart ist doch. nicht. zu. viel. verlangt, oder?
  

That said sind meine Favoriten meist die, die man gut benutzen kann und die dementsprechend minimalistisch und gut strukturiert sind und mit zurückhaltenden aber passenden Designelementen. Der von Agon fiele mir da als stellvertretendes Beispiel ein:



Aber natürlich gibt es auch ein paar hübsche, die trotzdem ausreichend gut nutzbar sind. Der Mouse Guard-Charakterbogen bringt im Grunde alle wichtigen Spielregeln auf dem Bogen unter, erklärt die Werte und ist trotzdem ansprechend gestaltet und hat genug Platz:



Einer meiner Alltime-Favoriten, wenn auch schon etwas angestaubt (passt aber zum Setting 🤠) ist der alte Deadlands-Bogen mit den Munitionsfeldern und Wunden an der Seite für Büroklammern als Marker:



Fürs Onlinespiel gibt es mittlerweile neben den proprietären Lösungen wie Roll20 auch ziemlich coole Google Docs-Lösungen wie der von Trophy Dark den ich sehr gern benutzt habe.

Und auch wenn ich selbst da nicht so aktiv spiele - die vielen selbst gemalten Charakterbögen im OSR-Bereich sind teilweise echt kleine Kunstwerke!
Ein Beispiel:

[Zouan81]

Ja, der von Agon sieht schon ganz gut aus.

Der von Dead Lands kann sich auch sehen lassen.

 

[Tudor the Traveller]

Mein favorisierter Char-Bogen ist aktuell die Pathbuilder 2e App 

[Andropinis]

- Mothership

- Mouse Guard

- Warlock! (vom Design, sieht so 80er aus )

[nobody@home]

Mein Lieblingscharakterbogen ist ein von Fall zu Fall selbst erstelltes Textdokument zum Ausdrucken nach Bedarf -- freistilformatiert und auch schon mal mit kosmetischen Schnörkeln wie Fettdruck. Notizen während des Spiels kommen dann auf einen Schmierzettel.

An das letzte Mal, daß ich freiwillig und ganz von mir aus einen "offiziellen" Charakterbogen in die Hand genommen und ausgefüllt hätte (vorgefertigte Kon-Charaktere zählen nicht), kann ich mich gar nicht mehr richtig erinnern. Ich meine allerdings, das wäre noch zu AD&D2-Zeiten gewesen, weil der SL die da halt anläßlich Charaktererschaffung verteilt hat.