Autor Thema: Regeln - eine Bürde der SL?  (Gelesen 653 mal)

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Offline gunware

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Regeln - eine Bürde der SL?
« am: 20.03.2025 | 15:14 »
In den anderen Threads wird jetzt viel über SL, Regeln und deren Handhabung diskutiert.
Ich frage mich, ob die Regeln wirklich nur an der SL liegen. Da ich sowohl Spiele kenne, bei denen empfohlen wird, ruhig bestimmte Bereiche an andere Spieler auszulagern, als auch ich persönlich nicht den Wert darauf lege, die alleinige Regelinstanz zu sein, bin ich neugierig.
Wie seht ihr es? Und wie handhabt ihr es?
Was ich in freier Wildbahn öfters getroffen habe, war die Auslagerung der Initiative an einen Spieler, damit die SL es nicht nachhalten muss. Aber mehr waren eher Einzelausnahmen.
Bei mir am Tisch kommt es schon öfters dazu, dass einer der Spieler die Regelung angibt.
Als Beispiel frage ich den Spieler, von dem ich weiß, dass sein Charakter es beherrscht. "Der Gegner schubst dich. Womit gegen was muss ich würfeln?" (vereinfacht gesagt)

Wäre es für euch ein NoGo oder ist es eher gelebte Praxis?
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Offline Streunendes Monster

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #1 am: 20.03.2025 | 15:47 »
Wir fahren auch ein hybrides System.

Nun ist es so, dass wir einige Systeme seit vielen Jahren/Jahrzehnten zusammen spielen und eine dementsprechend hohe system mastery herrscht.
Als SL erwarte ich, dass alle Spieler in meiner Gruppe die Regeln beherrschen, die ihren Charakter betreffen. Glücklicherweise klappt das sehr gut.
In anderen (ehemaligen) Runden war es so, dass viele Spielende ihre Regeln nicht mal rudimentär beherrschten und jeder Würfelwurf von Nachschlagen, Diskussionen und Fremdeinwirkung begleitet wurden. Ich habe das für mich abgeblasen, weil ich daran nach über 3 Jahren keinen Spaß mehr hatte.

Dennoch ist es bei uns sogar eher so, dass ich (egal ob SL oder SC) die tiefste Regelkenntnis der Systeme besitze. Ich beschäftige mich in meiner Freizeit gern damit und stehe daher auch gern als Regelminister zur Verfügung. Und freue mich ebenso, wenn es mal nicht so ist.
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Offline Ma tetz

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #2 am: 20.03.2025 | 16:37 »
Ich habe als SL nicht den Anspruch jede kleine Regel zu kennen. Eigentlich gab es in jeder meiner Gruppen bisher einen vertrauenswürdigen Regelfuchs den ich gerne während der Sitzung frage. Manchmal kann ich Regelklippen z.B. Zauber oder bestimmter Manöver absehen, dann bitte ich einen Mitspieler, der gerade nichts zu tun hat, die Seite schonmal rauszusuchen.
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Online 1of3

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #3 am: 20.03.2025 | 16:58 »
Ich habe schon Spiel geleitet, wo ich gewisse Regeln definitiv nicht beherrscht habe. Genauer die Raserei-Regeln audls Forsaken 2nd. Hat die Spieler*innen nicht abgehalten.

Und meine favorisierte Reihe PbtA ist sowieso dafür bekannt, dass die SL die SL mit Zahlen möglichst nicht in Berührung kommt.

Offline Galatea

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #4 am: 20.03.2025 | 17:22 »
Nein, es ist Aufgabe der Spieler die Regeln zu können, mit denen ihre Charaktere regelmäßig in Kontakt kommen (zumindest nach einer Eingewöhnphase).
Aufgabe der SL ist es, zumindest die grundlegenden Regeln zu kennen, die während des Abenteuers gebraucht werden (also von SL-Seite).

Das heißt nicht, dass Spieler oder SL jetzt jede letzte Regel aus dem Ergänzungsband für Zusatzband A38 kennen sollen, aber wenn Spieler so ahnungslos oder unaufmerksam sind, dass sie nach mehreren Abenden noch nicht mal wissen wie man einen einfachen Skillcheck macht, dann hält das die gesamte Runde auf und verschwendet die Zeit von jedem Einzelnen (genauso wie wenn die SL bei jedem vorbestimmten Encounter erstmal 5 Minuten im Monster Manual suchen muss).
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Online Femenmeister

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #5 am: 20.03.2025 | 17:24 »
Ich muss gestehen, dass ich in all den Jahren als SL in keinem einzigen System auch nur annähernd sämtliche Regeln beherrscht habe. Dieser Trend hat sich mit den Jahren sogar verstärkt, sodass ich selbst Systeme wie Savage Worlds nur mit den absoluten Grundmechanismen spiele. Einzige Ausnahme sind hier alle Regeln, welche die Klassen bzw. Fertigkeiten der Spielercharaktere betreffen.

Bei Gründung einer neuen Gruppe kommuniziere ich das sehr transparent. Gibt es daraufhin Wünsche, ein paar Regeln mehr zu berücksichtigen, versuche ich dem gerne nachzukommen und halte mich bei Bedarf ebenfalls gerne an einen Regelprofi am Tisch, der eine bessere Übersicht hat.

Trotzdem bin ich kein Regelhasser - Regeln sind etwas Wunderbares, wenn sie dazu beitragen können, einen gelungenen Abend für alle zu ermöglichen. Ich ziehe die Grenze meistens da, wo die Immersion durch sie gestört wird. Ich finde nichts mühsamer, als wenn eine durch alle Beteiligten aufgebaute Atmosphäre dadurch zerstört wird, dass jemand anfängt, wild im Regelbuch zu blättern. Das ist im übrigen ein No-Go, welches ich ebenfalls mit jeder Gruppe im Vorfeld kommuniziere.


Offline Tudor the Traveller

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #6 am: 20.03.2025 | 17:33 »
In meinen Runden haben sich immer alle mit den Regeln beschäftigt und sich auch gegenseitig mit der Regelkenntnis unterstützt. Hin und wieder auch gegenseitig korrigiert.
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Offline Quaint

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #7 am: 20.03.2025 | 18:43 »
Ich hab halt meist Probleme, Feedback von meinen Spielern zu bekommen, etwa wenn es um Hausregeln geht, an denen ich arbeite. Insofern mach ich dann, aber bin gegebenenfalls zu Kompromissen und Änderungen bereit wenn es ein Problem gibt. Das ist aber eher selten der Fall.
Dann muss ich aber sagen, ich hasse Regeldiskussionen während des Laufenden Spiels. Also mal nen Einwand ist ok, aber wenn es dann hin und her geht und den Spielfluss stört ärgert mich das. Man kann gerne Dinge abseits des akuten Spiels mit mir besprechen, wenn ich leite, aber während dem Spiel gibt's nen spontanes Ruling und um alles weitere kümmert man sich später.
Meistens lesen die meisten meiner Spieler aber auch nicht selbst die Regeln, sondern ich erkläre die.
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Offline Zed

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #8 am: 20.03.2025 | 19:31 »
Viele Jahre über war unser Spieler Tim unser "3.5-Wissenshüter". Er kannte aus dem Kopf nicht nur die Antwort auf eine jede Regelfrage, sondern er wusste auch die dazugehörige Seitenzahl aus dem Kopf, so dass wir schnell nachschlagen konnten.

80% der von Tim aus der Pistole geschossenen Regelantworten habe ich in früheren Jahren blind vertraut. Wenn sich mal etwas nicht mit meinem 3.5-Gefühl deckte, haben wir nachgeschaut.

Weil wir mittlerweile recht selten spielen und aber auch immer noch aufgestiegen sind, kamen in den letzten Jahre viele neue Zaubersprüche hinzu, die wir beherrschen sollten. Zugleich rosten wir ein wenig in Bezug auf Regeln ein, und die Seitenzahlen kennt Tim auch nicht mehr alle aus dem Kopf. So kämpfen wir uns durch - hochstufiges 3.5 ist zäher als erhofft.

Also: Die Gruppe an Regelfragenauslegungen beteiligen ist  :d

Offline Streunendes Monster

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #9 am: 20.03.2025 | 19:40 »
"By what name are you known?"  ~;D

So einen "Tim" gab es auch einmal in einer Runde wo ich Gastspieler war (aus dem Gate übrigens, Horrorking).
War krass, als der mitten im Spiel komplette Passagen zitieren konnte und die Seitenzahl wusste.
Hatte auch einen entsprechend optimierten SC.
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Offline sindar

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #10 am: 20.03.2025 | 19:47 »
In meinen Runden haben sich immer alle mit den Regeln beschäftigt und sich auch gegenseitig mit der Regelkenntnis unterstützt. Hin und wieder auch gegenseitig korrigiert.
Genau so kenne ich das auch.
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Offline gunware

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #11 am: 20.03.2025 | 19:49 »
Man kann gerne Dinge abseits des akuten Spiels mit mir besprechen, wenn ich leite, aber während dem Spiel gibt's nen spontanes Ruling und um alles weitere kümmert man sich später.
Gibt es automatisch nur von SL spontanes Ruling oder könnte auch ein Spieler ein Ruling ansagen?
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Offline gilborn

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #12 am: Gestern um 06:39 »
In den anderen Threads wird jetzt viel über SL, Regeln und deren Handhabung diskutiert.
Ich frage mich, ob die Regeln wirklich nur an der SL liegen. Da ich sowohl Spiele kenne, bei denen empfohlen wird, ruhig bestimmte Bereiche an andere Spieler auszulagern, als auch ich persönlich nicht den Wert darauf lege, die alleinige Regelinstanz zu sein, bin ich neugierig.
Wie seht ihr es? Und wie handhabt ihr es?
Was ich in freier Wildbahn öfters getroffen habe, war die Auslagerung der Initiative an einen Spieler, damit die SL es nicht nachhalten muss. Aber mehr waren eher Einzelausnahmen.
Bei mir am Tisch kommt es schon öfters dazu, dass einer der Spieler die Regelung angibt.
Als Beispiel frage ich den Spieler, von dem ich weiß, dass sein Charakter es beherrscht. "Der Gegner schubst dich. Womit gegen was muss ich würfeln?" (vereinfacht gesagt)

Wäre es für euch ein NoGo oder ist es eher gelebte Praxis?
Speziell bei Spielen die mich überfordert haben, habe ich das auch so gemacht. Das war bei uns DnD5 auf höheren Stufen.
Initiative lagere ich auch gerne aus.
Mein Idealbild eines Spielleiters ist aber schon so, dass er die Regeln so gut beherrscht, dass er das alles selber mitbringt. Eines, das ich aber selber nicht erfülle.

Gründe dafür sind:
  • Zu wenig Zeit mich in ein Regelsystem einzufuchsen
  • Wenn es zu crunchig ist, zu wenig Muse.

Grundsätzlich bekenne ich mich auch zu den Regeln. D.h., wenn ein Spieler mich darauf hinweist, dass etwas falsch gemacht wird, wird es ohne viel Bürokratie Diskussion korrigiert.

Offline Zed

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #13 am: Gestern um 07:45 »
Mein Idealbild eines Spielleiters ist aber schon so, dass er die Regeln so gut beherrscht, dass er das alles selber mitbringt. Eines, das ich aber selber nicht erfülle.
„Sl = regelkundigste Person“ fällt dann unter die Kategorie: „Wünschenswert, aber nicht notwendig“

Offline Leonidas

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #14 am: Gestern um 07:46 »
Mein Ideal ist, das wir am Tisch gar nicht über Regeln sprechen müssen, weil jeder sie kennt.

Meine Realität ist, dass ich öfter mal das Spielsystem wechsele und mir (als SL) deshalb trotz Bemühens die Zeit nicht reicht, um im Detail wirklich sattelfest zu werden. Die Grundregeln habe ich aber drauf.

Die Spieler und Spielerinnen treiben deutlich weniger Lernaufwand, so dass sie regelseitig nicht sekundieren können, obwohl das hilfreich und willkommen wäre. Letzten Samstag hatte ich eine Spielerin, die nach einem knappen Jahr und mehreren Dutzend Spielstunden eine planlose Panneaktion ihrer Spielfigur damit verteidigte, dass sie das System nicht kenne.

Online Sashael

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #15 am: Gestern um 07:53 »
Ich hatte es öfter als umgekehrt, dass ich als SL die Regeln kannte und die Spieler nicht.

Ich bin immer sehr froh über jeden einzelnen Spieler, der sich auch mit den Regeln beschäftigt hat.

Und ich hatte Spieler/innen, die mussten nach ner monate- oder sogar jahrelangen Kampagne immer noch Basisregeln nachschlagen. Selbst bei Mainstreamsystemen wie D&D oder SaWo.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline gilborn

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #16 am: Gestern um 07:54 »
„Sl = regelkundigste Person“ fällt dann unter die Kategorie: „Wünschenswert, aber nicht notwendig“
Exactly!

Offline Zanji123

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #17 am: Gestern um 08:49 »
Bei mir war's so das ich am Anfang derjenige mit der "großen Regelkenntnis" war aka ich hab das GRW gekauft und in die Gruppe gebracht

Sei es jetzt DSA 3, DSA 4.1, Shadowrun oder Schatten des Dämonenfürsten. Ich kannte die Regeln durch mehrmaliges Lesen des GRWs. Im Verlauf des Leitens "verlerne" ich aber Detailregeln die ich als SL super selten nutze / nutzen muss.

Erstes was ich z.b. im Detail verlerne ist die genaue Charaktererschaffung und das Hochstufen der Charaktere. Das überlasse ich dann den Spielern und sage dies auch offen.

Bei Shadowrun wurden die Teilbereiche Magie / VR / Drohnen von den jeweiligen Spielern genauer gelesen. Ich hatte dann ein Grundverständnis, die Spieler konnten mir dann aber sagen wo im GRW die genauen Details stehen falls ich nachgucken musste

Also nein ich bin kein wandelndes Lexikon das dir bei Schatten des Dämonenfürsten sämtliche Pfade und deren Fähigkeiten, sämtliche Abstammungen und alle 800 zauber im Kopf hat.
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline felixs

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #18 am: Gestern um 09:42 »
Ich habe es praktisch nur so erlebt, dass die Erwartung ist, dass der Spielleiter gute Regelkenntnisse hat und dass die Spieler darauf zurückfallen.

Versuche meinerseits, als SL Teile der Spielverwaltung an die Spieler auszulagern, haben eher mittelmäßig funktioniert. Hängt sicher damit zusammen, dass ich praktisch nur mit Leuten gespielt habe, die sehr durch DSA geprägt waren und die mit der traditionellen Rollenverteilung auch zufrieden waren. Eine gewisse Passivität und eine gewisse Regelfaulheit kommen noch dazu. Interessanterweise waren Versuche, dann halt mit sehr regelleichten Systemen zu spielen, eher mäßig erfolgreich - da "fehlten" dann genau die Dinge, die nie jemand gelesen hatte  ~;D
(Was mich damals - unter anderem - zu meinen Überlegungen zu "impressionistischem Rollenspiel" gebracht hat: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,124358.0.html )
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Offline Sphinx

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #19 am: Gestern um 09:53 »
Ich, 95% SL, bin meistens einer der mit der besten Regelkenntnis am Tisch. Nicht weil ich meine das es zwingend nötig ist, aber weil es den Spielfluss beschleunigt wenn die Regeln im Kopf parat sind.

Ich hab aber auch in jeder Runde andere die sich gut mit den Regeln auskennen. Das ist eine große Unterstützung:
A. Wenn ich mal nicht 100% weiß wie es funktioniert, weiß es meist jemand anders.
B. Wenn ein anderer am Tisch eine Charakter Spezifischere Frage hat, kann ein zweiter Regelkundiger da helfen ohne den DM zu behelligen.

Persönlich vertraue ich zwar den Spielern, aber die interpretieren teilweise Regeln falsch. Lesen sie nicht richtig oder haben sie falsch im Kopf. Deshalb ist es für mich auch wichtig die Regeln "Kontrollieren" zu können.
Wir spielen jetzt seit 2 Jahren PF2. Das hat ca. 1.000.000 Charakter Optionen. Ich würde mir als Spielleiter nie aufbürden diese Optionen auch nur Ansatzweise zu kennen. Da lasse ich mir die Option dann auch vom Spieler erklären wenn er sie das erste mal Einsetzt. Oder mehrfach weil ich es mir nicht merken kann :)
Also auch die Bürde die Regeln zu kennen hat für mich ihre grenzen. Generell sehe ich es aber auch nicht als Bürde an, gehört für einfach zu dem Hobby dazu.
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Offline unicum

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Re: Regeln - eine Bürde der SL?
« Antwort #20 am: Gestern um 09:59 »
In den anderen Threads wird jetzt viel über SL, Regeln und deren Handhabung diskutiert.
Ich frage mich, ob die Regeln wirklich nur an der SL liegen. Da ich sowohl Spiele kenne, bei denen empfohlen wird, ruhig bestimmte Bereiche an andere Spieler auszulagern, als auch ich persönlich nicht den Wert darauf lege, die alleinige Regelinstanz zu sein, bin ich neugierig.

Eigentlich Leite ich nur Systeme in denen ich leidlich fit bin, und in der Regel auch das System besser kenne als die meisten der Spieler. Ab und an habe ich auch andere "Regelpäbste" in der Gruppe. Ansonsten - meistens lasse ich bei unklarheiten auch mal jemand der gerade nicht so involviert ist in einem Regelwerk nachschlagen. Wirkliche SL tätigkeiten an Spieler auslagern tue ich nie. Wäre vieleicht etwas anderes wenn ich ein sehr komplexes System spielen würde in dem ich nicht wirklich fit bin.

Auf der anderen Seite mal eine Einwurf an der Stelle wie "wichtig" Regel wirklich sind:

Ich habe mal ein Abenteuer gespielt wo drei Spieler jeweils Figuren aus drei verschiedenen Systemen spielten. (Midgard 5, DSA 5, Spitteremond) Der SL kannte alle Systeme "so ein bisschen" aber jeder von uns Spielern war kompetenter als er in den jeweiligen Systemen (und, wenn ich mich richtig erinnere war jeder auch andernorts SL in den Systemen). Da die Figuren nur selten "regeltechnisch" miteinander agierten, ich erinnere mich eigentlich nur daran das ich immer wieder heilen musste weil die anderen Figuren das nicht konnten und da war dann eben dann meine Aussage "Nach meinen Regeln müsste ich nun eine Figur die wirklich stark verlezt war wieder zu 100% gesund sein" das wurde dann eben in das jeweils andere System "Transportiert" - 100% gesund kann schliesslich irgendwie jeder in seinem System umsetzen.

Ansonsten war es auch so das der Spielleiter da, etwa in Kämpfen 'weiche' begriffe verwedet hat und wir jeweils umsetzten was das in unseren Systemen bedeutete, mit gewissen abstrichen, also etwa "Der Drache sezt seine Atemwaffe ein und macht maximalen schaden,... oder bring das deine Figur, in deinem System gleich um?"

Für mich sind Regeln ein Gerüst an dem man sich festhalten kann. Etwas das klarheiten zwischen SL und Spielern schafft.