Combat in Hardwired happens in micro-seconds, and is, to some extent, not as nitpickingly realistic as FNFF. One way to show this streamlined, high-speed, MTV-level of combat is...
...the usage of Wushu!
(Gut, das hat Walter Jon Williams so nicht geschrieben, aber woher hätte er das auch 1989 wissen sollen?
)
In wenigen Wochen steht hier in der Ecke mal wieder ein Con an, und eines der Settings das sich für Wushu anbieten würde ist Hardwired, eine Alternativwelt von CP2020 auf der Basis des gleichnamigen Romans, in der Cyberpunk mit Elementen aus Western, Endzeit und Hard-SF abgeschmeckt wurde und in der Gewalt splatterhaft dargestellt wird. Es ist leider schon seit Jahren OOP, aber wer daran interessiert ist kann es noch als PDF über DriveThru bekommen.
Es gibt daran zwei Aspekte die sich nicht ganz glatt in Wushu übertragen lassen und zu denen ich mir Lösungen überlegt habe - ich bitte um Bewertung.
HackingAnders als die meisten anderen Cyberpunkwelten kennt Hardwired keine filmreifen Neon- und Pixelschlachten im Cyberspace an deren Ende irgendwem der Schädel zerplatzt. Stattdessen arbeiten Netrunner(Crystaljocks genannt) hier mit Monitoren, Kommandozeilen und einem halb-intelligenten BASIC-Dialekt. Hacking erfordert das Okkupieren oder Fälschen von Accounts, das Ausspähen von Passwörtern, Nachforschungsfähigkeiten beim Verfolgen von Datenspuren - kurz, es braucht mehr Hirn und Intuition als Reflexe und Kampfprogramme. Die Konzerne grillen einem nichts das Hirn - sie spüren den Einloggpunkt auf und hetzen dem Crystaljock dann die Polizei(wenn er Glück hat) oder ein Eingreifteam(wenn er Pech hat) auf den Hals.
Wer "Wargames" und "23" gesehen hat weiß worauf es hinausläuft.
Es gibt zwar schon ein Hackingsystem(S.12 in der deutschen Übersetzung), aber für ein Setting in dem Computeraction ein sehr wichtiger Teil ist greift es etwas kurz und verwandelt den Crystaljock in einen Tool Monkey.
Daher ist meine Überlegung Hacking als Mookfight aufzufassen - der Hacker muss die Gefahrenstufe eines Tasks abarbeiten um den Standpunkt von jemandem über Datenspuren aufzuspüren oder etwas anderes hackertypisches zu unternehmen. Wenn in diesem Mookfight sein Chi auf 0 sinkt gibt er entweder entnervt auf, verrennt sich in einer Sackgasse oder wird von den Hostbetreibern aufgespürt, je nachdem wie delikat die Angelegenheit ist in der er zu tun hat.
Gelegentlich trifft er dabei auch auf eine Nemesis - einen genialen SysOp oder eine KI die seiner Aufgabe entgegen steht und versucht ihn auszuwerfen und aufzuspüren, einen Cyberkampf in dem beide Parteien beschreiben wie sie versuchen den Gegner aus dem Host auszusperren, sich als Interferenz im Netzwerk tarnen, den Account wechseln, sich über Hintertüren nochmal in den Host einloggen oder Hintertüren verrammeln um das zu verhindern.
Schließlich gibt es immer wieder Kleinigkeiten für die sich keine Beschreibung lohnt("Ich schau mal was ich im Netz so allgemein zu Norbert Böhse finde") - hier wird einfach zu Scab Rolls gegriffen.
CyberpsychoseWie das Mutter-RPG CP2020 kennt auch Hardwired das Phänomen der Cyberpsychose: Leute die sich exzessiver Vercyberung unterziehen entfremden sich immer mehr von der Menschheit und werden entweder gewaltgestörte Psychopathen die das Gefühl haben dass ihnen die schwächlichen Fleischsäcke die Luft zum Atmen nehmen(klassische Cyberpsychose) oder immer gefühlskälter, maschinenhafter und theoretischer, ähnlich wie ein Computer(white-brain).
Es ist mehr als ein Instrument des Spielgleichgewichts - es ist ein wichtiger Teil des Settings.
Wie könnte man das am geschicktesten abbilden? Reiner Fluff wäre auch eine Möglichkeit, lässt mich aber etwas unbefriedigt zurück.