Thema: Überzeugt mich von [Heroquest]

[wjassula]

Heja,

ich hab mir die Website angesehen und mir die Regelauszüge runtergeladen. Was ich gut finde ist die Bindung an eine Gemeinschaft, dass es nur Abilities gibt und das Spielbeispiel, wo alle ihre Eigenschaften zusammenwerfen.

Was mich eher abschreckt ist der auf den ersten Blick ziemlich komplizierte Kram mit den Masteries und überhaupt die Konfliktlösung. Da scheint etwas angestrebt, was ich prinipiell gut finde, aber es sieht etwas umständlich aus.

Also, erzählt mir odch mal ein bisschen mehr. Warum spielt ihr HQ, was gefällt euch besonders, was macht euch daran so viel Spass?

[Monkey McPants]

Masteries sind IMO nicht wirklich schwer. Eine Mastery steht für 20 Abilitypunkte. Für jedes Mastery das du mehr hast als der "Gegner" wird dein Ergebnis eine Stufe besser. Wenn du schon die as beste Ergebnis hast aber noch Masteries übrig sind stuft du zusätzlich noch die Ergebnisse des Gegners runter.

Ich würde mehr zu HQ schreiben, aber ich hab im Moment leider keine Zeit. Fredi wird das aber sicher gerne übernehmen.

Nur noch kurz: Es ist geil und hat bisher noch so ziemlich jedem gefallen.

M

[Schwules Lesbenpony]

Nur kurz: weder die Masteries noch das sonstige System sind schwer. Nach Jahren DSA ist das echt locker.

Super sind die Keywords (keine Fertigkeitenlisten, nur übergeordnete Begriffe), die Gleichstellung von allen Attributen (egal ob Schwertkampf, tolle Unterhose oder Beziehung zu Deinem Lieblingsonkel) und die Konfliktlösung (die rollenspielerische Taktik des Advanced Contest muss man einfach erlebt haben).

[wjassula]

Nach Jahren DSA ist das echt locker.

Ich kenne das. Danach ist alles locker  .

Danke schon mal für die Antworten.

[Fredi der Elch]

HeroQuest *tadadadadaaa* Ich liebe es!
Und jetzt bitte nicht abschrecken lassen, es ist wirklich toll! Was ich besonders gut finde:
Alle Eigenschaften sind gleichwertig (hat Cay schon gesagt).
Alle Konflikte sind Gleichwertig! Das ist besonders toll, da ein Kampf genauso behandelt wird wie das Rededuell, das Rennen oder auch der Töpferwettbewerb.
Die Beziehungen sind zentral. Liebe, Loyalität, Hass, Feindschaft sind alle in den Regeln verankert.

IMO ist HQ das ultimative Universalsystem für die Leute, die es noch etwas "normaler" mögen. Es gibt die Möglichkeit, jeden Konflikt mit einer taktischen Komponente auszustatten (Extended Conflict) oder ganz kurz abzuhandeln. Tolle Sache.

Ich selber setze die Extended Conflicts nur selten ein, da sie mir schon wieder fast zu lange dauern. Aber mit "fast zu lange" meine ich die Länge eines Kampfs in D&D. Oder kürzer. Ist also nicht wirklich lang. Und komplex ist es auch nicht. Es ist zwar nicht The Pool oder PtA, aber das ist ja auch nicht die Absicht. Ich finde HQ bietet eine sehr gute Mischung aus einfachen, universellen Regeln gemischt mit etwas Crunch. Und vor allem ist es noch nicht so abgedreht, dass es klassische Rollenspieler sofort abschrecken würde.

Noch Fragen?

[Monkey McPants]

Ein weiterer Vorteil ist das, im Gegensatz zu den meisten anderen Spielen, man die Möglichkeit hat sehr fein und sehr frei die Themen und Bereiche des Spielerlebnisses herauszuheben, zu betonen und durch Regeln ausdruck zu verleihen.

Beispiele:

-Sagen wir eine Runde ist besonders daran interessiert die Politik und Beziehungen innerhalb einer Stammesgemeinschaft bzw. zwischen verschiedenen Stammesgemeinschaften zu ergründen. I

n den meisten Spielen ist ganz im Bereich des "Freien Rollenspiels" bzw. des SLs. Manchmal gibt es dann Fertigkeiten wie "Diplomatie" mit denen man soziale Proben werfen kann oder "Background" à la WoD mit denen Verbindungen zu Clans dargestellt werden, aber das sind meistens sehr grobe Instumente.

In Heroquest gibt man solchen Aspekten allerdings Werte, sodaß man dasnn eine Beziehung namens "Mitglied von Clan Akbar" auf dem Wert "10W" (=30 ) haben könnte. Das hat einige Vorteile. So kann man nun Konflikte regeltechnisch aufbauen. Das gibt gibt diesem Aspekt des Charakter "Macht" und eine direktere Möglichkeit damit den SIS zu beinflußen. So könnte man zB. Charakter As Beziehung zum Clan mit Charakter Bs Beziehung zum Clan messen (So wie man in einem Schwertduell die zwei Kampffähigkeiten misst.) um zu sehen wem eher Gehör geschenkt wird. Oder man könnte Charakter As Beziehung gegen Charakter As "Liebt seine Frau" Ability messen, wenn es um die Frage geht ob er zuhause bleibt und seine Familie beschützt oder ob er für den Clan in den Kampf zieht.

-Oder nehemn wir eine Gruppe her, die gerne Star Wars spielen möchte und in ihrer Jedi-Kampagne vor allem die Versuchung durch die dunkle Seite der Macht auspielen möchte. Darum geben sie jedem Spieler eine Ability namens "Dark Side" (Oder was auch immer), die die Versuchung und die Stärke der dunklen Seite ind iesem Charakter representiert. Diese Ability wird als Flaw kategorisiert und jeder Spieler darf sich aussuchen wie hoch der Wert dieser Ability ist. Je höher, desto stärker ist die Versuchung und desto schwer ist es ihr zu wiederstehen. (Mit so Fähigkeiten wie "Code of the Jedi" oder "Strong Will".) Andererseits macht mans ich aus daß man die "Dark Side" Fähigkeit benutzen kann, um andere Aktionen, zB. wenn man die Macht einsetzt, zu verstärken, solange man in Wut oder mit bösen Hintergedanken agiert.

Das gibt den Spielern dann die Wahl: Nehmen sie "Dark Side" auf einem niedrigen Wert dann werden sie schwerer übermannt. Andererseits können sie einen hohen "Dark Side" Wert dazu benutzen ihre Kräfte zu verstärken und so ihre Ziele einfacher und schneller zu erreichen. Die Qual der Wahl...

M

[Lord Verminaard]

Ich bin Stecke im Moment auf S. 20 oder so des Regelwerks fest. Müsste mal wieder weiter lesen. Ein paar der Ansätze klingen schon wirklich interessant. Andererseits hat mich eines abgeschreckt: Das Spiel-Beispiel auf S. 12/13. Ich meine, das soll ein Teaser sein? Diese Szene soll mir demonstrieren, wie cool HQ ist? Ich finde sie eher abschreckend. Die Ausgangssituation für den Konflikt finde ich seltsam, die Hälfte der Augments kommen mir eher albern als stylish vor, und das Ergebnis ist schier lächerlich und führt die ganze Resolution ad absurdum. Sorry fürs Stänkern.

[Monkey McPants]

Ich bin Stecke im Moment auf S. 20 oder so des Regelwerks fest. Müsste mal wieder weiter lesen. Ein paar der Ansätze klingen schon wirklich interessant. Andererseits hat mich eines abgeschreckt: Das Spiel-Beispiel auf S. 12/13. Ich meine, das soll ein Teaser sein? Diese Szene soll mir demonstrieren, wie cool HQ ist? Ich finde sie eher abschreckend. Die Ausgangssituation für den Konflikt finde ich seltsam, die Hälfte der Augments kommen mir eher albern als stylish vor, und das Ergebnis ist schier lächerlich und führt die ganze Resolution ad absurdum. Sorry fürs Stänkern.

Naja, ich weiß nicht. Vergiß nicht das die Beispiele hauptsächlich dafür da sind:

-die Regeln zu erklären und

-etwaigen Newbies zu zeigen wie Rollenspiel im Allgemeinen abläuft.

Zu zeigen wie cool HQ als ein Spiel ist ist IMO recht weit unten auf der Liste der Ziele des Actual Play Examples. Ansonsten...

"Die Charaktere werden auf den Weg geschickt den McGuffin wiederzuholen" ist ein Standard-Klischee des Rollenspeils und eine simple Methode ein Beispiel zu starten ohen groß erklären zu müssen warum was jetzt gerade passiert.

Ich finde das Beispiel eigentlich recht gut, weil es wirklich realistisch eine typische Rollenspielrunde darstellt. Die Spieler scherzen und reißen schlechte Witze, versuchen dem SL so viel reinzudrücken wie möglich, der SL ist auch mal überrascht und weiß nicht weiter ( ) und so weiter. Ich finde gerade weil es keine (unrealistisch) perfekte Rollenspiel-Situation zeigt ist es ein gutes Beispiel. (Und den Hauptzweck, die Regeln zu erklären erfüllt es ja sehr gut.)

M

[Schwules Lesbenpony]

Ich kann mich dem Lord insofern anschließen, als dass ich die Beispiele - bis auf wenige Ausnahmen - ziemlich doof finde. Zudem ist das Regelwerk grausamst unstrukturiert und verfranselt. Das hätte nicht sein müssen.
Wenn man sich das Zeug aber dennoch angetan hat, ist es einfach toll und bietet sehr viele Möglichkeiten. Wie Fredi schon sagte: Ein gutes Mittelding, wenn man nicht unbedingt direkt PTA, Pool oder MLWM spielen will.

[wjassula]

Vielen Dank soweit, ich lese auf jeden Fall mal rein, das hat mich jetzt doch alles neugierig gemacht.

Könnt ihr mir vielleicht noch ein wenig über das Spielgefühl erzählen, das für euch bei HQ aufkommt? Kann man beschreiben, welche Art von Geschichten bei HQ gern entstehen?

Beziehungen spielen eine grosse Rolle, soviel hab ich schon verstanden.

[Monkey McPants]

Könnt ihr mir vielleicht noch ein wenig über das Spielgefühl erzählen, das für euch bei HQ aufkommt? Kann man beschreiben, welche Art von Geschichten bei HQ gern entstehen?

Kurze Antwort: Hängt sehr von der Runde und vom Setting ab.

Etwas längere Antwort: In Glorantha, dem Standardsetting von HQ, geht es sehr um Religion, um Mythen und um die Konflikte aufeinander prallender Kulturen. Es herschen die Hero Wars die das Ende einer Era einläuten und aus denen sich eine neue Welt erheben wird. Die Spielercharaktere sind Proto-Helden, die vielleicht deren ausgang bestimmen werden und so mithelfen die neue Welt zu formen. MAn kann in mythische Zeiten reisen, die Helden der Vergangenheit erleben (sogar deren Rolle einnehmen) und so die Gegenwart verändern.

Oder du bleibst zuhause und spielst ein gemütliches Leben innerhalb der Gemeinschaft aus, it all dem Abenteuer und den Intrigen die das mit sich bringt. HQ ist ein breites Spiel.

M

[Schwules Lesbenpony]

Ich habe jetzt HQ nicht im Glorantha-Setting sondern in DSAs Aventurien gespielt. Da das System aber sehr flexibel ist, kann man damit sehr viele unterschiedliche Arten von Rollenspiel spielen.
Das allgemeine Gefühl war für mich, dass es sehr frei ist, den Spielern von ihren Handlungen her kaum Grenzen auferlegt und viele Dinge möglich macht, die sonst gerne unter'n Tisch fallen oder wenig Beachtung finden. Durch die immer gleichen Regelmechanismen für alle Arten von Problemen und Konflikten verschiebt sich der Handlungsfokus für die Spieler.
So sind bei uns die klassischen Kämpfe sehr stark in den Hintergrund gerückt, während z.B. die Außeinandersetzung der Elfen mit ihrer Umwelt und ihre Wahrnehmung der Umwelt wirklich 'erspielbar' wurden und auch ein kleiner Einbruch unglaublich spannend wurde.

[wjassula]

Ha! Danke, Caynreth, das klingt wirklich gut.
@Monkey: In Glorantha wollte ich wohl eher nicht spielen, trotzdem danke.

[Monkey McPants]

@Monkey: In Glorantha wollte ich wohl eher nicht spielen, trotzdem danke.

Ah, dir gehts anscheinend wie mir: Ich brauch Glorantha auch nicht unbedingt.

Obwohl, eine reine Entenrunde fände ich einfach nur geil.

M

[Azzu]

Eine Frage, bevor ich mir das falsche Buch ordere: Es geht hier um HeroQuest von Laws und Stafford, die Version mit dem gewöhnungsbedürftigen Cover, das zwei blitzeschleudernde Krieger zeigt?

[Fredi der Elch]

Eben dieses.

[Azzu]

Eben dieses.

Danke  ! Scheint ja nicht mehr so einfach zu bekommen zu sein, in deutschen Landen. Damit ich bei eBay nicht ausgenommen werde: Was ist denn ein akzeptabler Preis für das Buch?

[Fredi der Elch]

Das Buch kostet neu 40$. Kannst dir dann ausrechnen, was es in Euro gebraucht bei Ebay kosten sollte. Ich habe damals (glaube ich) 35 Euro bei Dragonworld bezahlt.

[Monkey McPants]

Ich hab ungefähr 35-40 im Laden gezahlt. Auch sehr zu empfehlen ist das "Heros Book", vor allem wenn man seine Spieler auf den Geschmack bringen möchte.

M