Autor Thema: SIFRP Das Rollenspielsystem zu Song of Fire and Ice von Green Ronin  (Gelesen 61206 mal)

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Offline Mr. Ohnesorge

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Gibt's irgendwo Reviews des Night Watch-Bandes?
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Offline Memnoch

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Ein Review hab ich noch nicht gesehen, aber ich habe es. Wenn du also Fragen hast, kann ich dir gerne was dazu sagen.

Offline Mr. Ohnesorge

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Na ja, welche Frage könnte ich wohl stellen? "Und, wie ist es?"  :D
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Offline Memnoch

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Hätte ja sein können, du möchtest etwas mehr Details, als ein simples: "Es ist wirklich gut gelungen!" :)
Sobald ich (in ein paar Stunden) an einem Computer sitzen kann, geb ich dir eine Zusammenfassung des Buches.

Offline Memnoch

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Also, allem vorangestellt, ich habe das Buch bislang nicht komplett gelesen, sondern in alle Kapitel meist mehr reingelesen und ansonsten überflogen, daher ist das Ganze hier auch mehr als ein Überblick zu verstehen, denn als echte Rezension.

Das Buch beginnt nach einer kurzen Einleitung mit dem Kapitel "The Night's Watch" und dabei fast sofort mit einem (zumindest für mich nicht ganz unwesentlichen) Problem: wie bindet man weibliche Charaktere in die Nachtwache ein und bietet dabei einige sehr gute Vorschläge, die teils ganz konform mit dem Kanon der Bücher gehen, teils diesen etwas dehnen oder gänzlich abändern.
Weiter geht es mit einer Beschreibung der Nachtwache, ihrer Struktur, ihrer Geschichte, Legenden, die sich bei der Nachtwache am Lagerfeuer erzählt werden, etc. Alles gespickt mit kleinen Kästen, die Plothooks anbieten. Ich habe in meiner letzten Session einen dieser auf einen Kernsatz reduzierbaren Plothooks verwendet, in der Hoffnung die Reise zur Mauer mit ein bisschen mehr Fleisch zu bestücken (ich rechnete bestenfalls damit, dass dieser Seitenplot die Charaktere etwa 45 - 60 Minuten beschäftigen würde, nicht aber dass darin offenbar das Potential steckte, den kompletten Spieltag zu füllen).
Das Kapitel schließt ab mit den Charaktererschaffungsregeln für Nachtwachen-Charaktere (inklusive neuer und überarbeiteter Benefits und Drawbacks), einigen Charakterarchetypen sowie den analog zur Hauserschaffung bestehenden Regeln, eine eigene Festung zu erschaffen.

Kapitel 2 "The Wall & The Gift" befasst sich dann erneut mit der Geschichte der Mauer sowie Regeln, die in Relation mit ihr stehen (Erklimmen der Mauer, etc) sowie Wegen, die Mauer zu um-. über- und untergehen. Weiter geht es mit einer näheren Beschreibung aller 19 Festungen der Nachtwache inklusive NSCs. Darauf folgt das Gleiche in Bezug auf die Schenkung und das Kapitel wird abgeschlossen mit 9 kurz (aber vollkommen ausreichend) ausgearbeiteten "Abenteuern".

Kapitel 3 "Beyond the Wall" befasst sich mit den Wildlingen - ihrer Kultur, ihren zum Teil sehr unterschiedlichen) Stämmen, mit Mances Rayders Horde, der Geographie jenseits der Mauer sowie allen erdenklichen Regeln: Charaktererschaffung von Wildlings-Charakteren (erneut neue und überarbeitete Benefits und Drawbacks sowie Archetypen), Stämmen (analog zu Häusern), Leben und Kriegsführung jenseits der Mauer und schließt mit 7 weiteren Storyhooks ab.

Kapitel 4 "Lords of the Long Night" widmet sich schlussendlich den Anderen - und wagt sich damit in den Bereich der Spekulation und Abweichung vom Kanon, weist aber auch genau darauf hin. Aber die Ideen sind durchaus einen Blick wert. Es werden 4 NSC-Andere vorgestellt: Der King of Winter, die White Lady, The Child-Taker und The Huntsman. 4 NSCs mit eigener Geschichte und eigener (z.T. sehr unterschiedlicher) Persönlichkeit und Mächten/Eigenschaften. Am Ende folgen nochmal 6 ausgearbeitete Abenteuervorschläge, die sich um die Anderen drehen.

Fazit: Das Buch ist - meinem Eindruck entsprechend - rundum gelungen und wirklich berstend voll mit Ideen und Material, um eine Kampagne um die Mauer und die Regionen jenseits der Mauer zu füllen. Ebenso schließt es einige Lücken, indem es einige NSCs vorstellt und mit Werten versieht, die im Campaign Guide noch gefehlt haben.
Ich bin von dem Buch absolut begeistert. Dass es wieder vollfarbig und im Bereich des Artworks wirklich hervoragend ist macht es nur noch schöner.

Offline Mr. Ohnesorge

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Hätte ja sein können, du möchtest etwas mehr Details, als ein simples: "Es ist wirklich gut gelungen!" :)

Touché  ;D

Danke für deine Zusammenfassung und Einschätzung des Buches, das hilft schon mal sehr weiter.  :d
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Offline Beral

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Als kleine interessante Info: SIFRP wird ins Deutsche übersetzt. Der Mantikore Verlag, hat sich dieses Projektes angenommen.
Juchuu! :pray: :cheer: :headbang:
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Noir

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Die Quick-Start Regeln (40 Seiten Büchlein) werden übrigens Mitte/Ende Mai (wenn ich mich recht entsinne) als Druckversion für einen 10er verkauft. Eine (und auch hier: korrigiert mich, wenn ich mich irre) kostenlose PDF-Variante soll kurz darauf folgen.

Dies' wird das letzte Rollenspiel-System, dass ich mir kaufen werde...eigentlich wollte ich schon vorher einen Schlussstrich ziehen...aber verdammt nochmal...es ist SIFRP :D

Ich hoffe das deutsche Grundregelwerk wird nicht all zu teuer werden...39€ ist echt meine Schmerzgrenze...

Offline Tjorne

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Keine Korrektur, nur eine Ergänzung: die englischen Quick Start Regeln sind schon lange kostenlos und haben als bestes freies Rollenspielprodukt auch mal nen ENNIE bekommen IIRC.
Link zum *.pdf
Want an Orange?

Offline Makaber

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Hier der link zum Mantikor Verlag der das Deutsche SIFRP rausbringt.


http://www.mantikore-verlag.de/index2.php?kat=404&book_id=3343

ab Oktober für 49,95 € (zum Glück bin ich durch die Warhammer 40 Bücher solche Preise gewohnt )

Offline JS

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Mantikor-Verlag? Dann besteht immerhin Hoffnung, daß uns nicht wieder ein Werk in Rumpeldeutsch heimsucht. Die Arbeiten zum Einsamen Wolf waren bisher recht ordentlich.
Als potentieller Käufer wünsche ich mir, daß sie eine gute und vollständige Übersetzung anfertigen; nicht, daß mich im deutschen Buch John Snow und Herr Greyjoy überfallen.
:)
« Letzte Änderung: 14.06.2013 | 01:50 von JS »
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Offline Xemides

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Als potentieller Käufer wünsche ich mir, daß sie eine gute und vollständige Übersetzung anfertigen; nicht, daß mich im deutschen Buch John Snow und Herr Greyjoy überfallen.
:)

Ich würde mich eher freuen, wenn Herr Snow und Herr Greyjoy erhalten bleiben, statt der rumpeligen deutschen Namen, die nur teilweise und teilweise nur halb übersetzt sind.

Abr wie ich las, werden die Namen der Neuübersetzung benutzt  :'(
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Offline JS

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Sehr gut.

Ich würde mich eher freuen, wenn Herr Snow und Herr Greyjoy erhalten bleiben, statt der rumpeligen deutschen Namen, die nur teilweise und teilweise nur halb übersetzt sind.

Rumpelig also? Aha.
Ich denke, jeder weitere Kommentar dazu erübrigt sich.

Das deutsche Rollenspiel benutzt die Namen der neuen Übersetzung, somit werde ich es kaufen; andernfalls wäre das nicht der Fall. Da ist mir dann meine Freude lieber als jene der Englisch-Apologeten; deren Tränen sind mir immer lieb und willkommen.
« Letzte Änderung: 14.06.2013 | 11:46 von JS »
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Offline Xemides

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Das hat nichts mit enmglisch apologeten zu tun, sondern mit Gewohnheit. Und mit der Qualität der Übersetzung.

Kings Landung wird zu Königsmund und nimmt damit die Bedeutung des Namens weg und führt eine Endung ein (Mund) die die deutsche Sprache so nicht kennt statt das existierende -münde wenigstens zu benutzen.

Casterlyrock wird zu Casterlystein, was nur halb übersetzt ist und auch noch in meinem Ohr schlecht klingt, wenn schon dann Casterlyfels.

Stark und Winterfell werden gar nicht übersetzt.

Das meine ich mit rumpelig.

Davon abgesehen ist für mich Westeros ein an Großbritanien angelehnter Kontinent.

Harry Potter und Siriuos Black heissen zum Glück auch nicht Törper und Schwarz, ausser kurz am Anfang des ersten Bandes kurz.

Ansonsten ist das ein Glaubenskrieg wie zwischen den Anhängern der unterschiedlichen HdR-Übersetzungen und vor allem eine Gewohnheits- und Geschmacksfrage.


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Offline JS

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-mund und -münde sind althergebrachte Synonyma. Nur weil du ein Wort nicht kennst, hat die deutsche Sprache mit ihren ca. 75.000 Standardvokabeln und ihrem Wortschatz aus ca. 300.000-500.000 Wörtern doch so einiges mehr zu bieten als den bemitleidenswert verzweifelten Griff zum Denglisch.

Der Grund für die Entscheidung der Übersetzer, aus "King´s Landing" "Königsmund" zu machen, würde mich freilich auch interessieren, weil das weder sprachlich noch inhaltlich übereinstimmt. Ich überlege gerade, ob es in der deutschen Sprachgeschichte für "anlanden, Landung, ausschiffen, Anlegeplatz" das entsprechende "einmünden" gab...

Casterly ist weder eine englische noch eine deutsche Allgemeinvokabel, selbst wenn sie ihre Wurzeln in "caster" haben sollte. Somit kann und sollte sie als Eigenname problemlos übertragen werden. Für "rock" gilt das aber nicht. (Und nebenbei hat das deutsche "Rock" bekanntlich eine Bedeutung, die in diesem Zusammenhang eher für Lacher sorgen dürfte. Oder sind die La/ennisters stark feminin angehaucht?)

Für Stark ist dasselbe anzunehmen: Es ist ein Eigenname, der nicht auf einer (mir bekannten) englischen Vokabel beruht ("stark" als "nackt, bloß" wird es wohl nicht sein) und keine deutsche Entsprechung hat.

Bei Winterfell müßte man von Martin wissen, wie genau "fell" im Englischen von ihm gedacht ist, danach könnte man über eine Übersetzung nachdenken; mit Winterfall hätte ich auch gut leben können, immerhin machten sie aus Lannister ja auch Lennister.

Wie gesagt: Nicht jede einzelne Übersetzungsentscheidung muß glücklich gelungen sein, und es ist stets sehr lehrreich und höchst spannend, die Auswahlkriterien und terminologischen Entscheidungen guter Übersetzer kennenzulernen. Aber einige (uns) unerklärliche "Mißgriffe" rechtfertigen in keiner Weise den mehr als skurrilen Haß aller Fans der Reihe auf die neue Übersetzung. Eine gute Übersetzung ist eine schwierige und mühevolle Tätigkeit, die im Falle eines solchen Werkes nicht nur die üblichen Vokabelkenntnisse erfordert, sondern auch Wissen über die Geschichte, Sprachgeschichte, Etymologie und - selbstredend - Stilistik. Danach wird selbst eine herausragende Übersetzung viel zu oft von Leuten zerrissen, die es sich zu einfach machen und/oder keinerlei Urteils- und Sprachkompetenz vorweisen können. (Das war jetzt allgemein gemeint.)

Für mich ist Westeros in keiner Weise eine genuin englische Welt; das Mittelalter war in ganz Europa voll von solchen Händeln und Konflikten. Doch das mag jeder sehen, wie er will. Mich würde aber sehr interessieren, wie intensiv die Fans der alten Übersetzung heute gegen die neue wettern würden, wenn sie die alte gar nicht kennengelernt hätten. Ich tippe mal: gar nicht (mit Ausnahme der unbelehrbaren Verdächtigen).

Den Rumpel suche ich in der neuen Übersetzung nach wie vor vergebens.

Doch wie schon angemerkt: Ohne die Anwesenheit des/der Übersetzer werden wir hier vieles nicht klären können.

PS: Übrigens sind gerade bei Harry Potter enorm viele Namen (sehr charmant) ins Deutsche übersetzt worden, z.B. Winkelgasse. Das war also eher ein Eigentor.
« Letzte Änderung: 15.06.2013 | 00:37 von JS »
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Offline LordBorsti

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Das Problem an der Übersetzung liegt meines erachtens darin, dass sich keine einheitliche Handschrift finden lässt. Sie wirkt inkohärent, nicht wie aus einem Guss. Das sorgt für ein unrundes Gefühl beim Lesen und macht die Übersetzung für Kenner der englischen Originale schlecht, ganz unabhängig von der Qualität der Übersetzung einzelner Vokabeln/Begriffe.
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Offline JS

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DAS ist wieder ein ganz anderes und häufiges Problem bei epischen Werken dieses Kalibers. Mit solchen Schwierigkeiten hat der kenntnisreiche Leser und Interessierte leider schon bei den Übersetzungen der antiken Werke zu kämpfen. Ich kenne noch nicht alle Westeros-Romane, aber sollte mir das auffallen, würde ich den Verlag und zuständigen Lektor zurecht kritisieren.
Für Unstimmigkeiten dieser Art wurden doch schon vor literarischen Urzeiten Begriffslisten und Stilkorrektoren erfunden. Wir sprechen ja nicht von einem Wald-Wiesen-Kleinstverlag mit "freiwilligen Mitarbeitern"...
:)
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Offline LordBorsti

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Eine Übersetzung ist halt immer auch eine Interpretation durch den jeweiligen Übersetzer und kann deswegen (fast) als eigenständiges literarisches Werk betrachtet werden. Ich mag die aktuelle Interpretation nicht (vor allem die Namen und Orte) und daher ist die Übersetzung für mich schlecht. Wenn sie dir gefällt, ist das ne gute Sache. Ich habe ja meine englischen Bücher  :).
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Offline JS

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Ganz so einfach sehe ich das aber nicht, denn über den Interpretationsspielraum hinaus richtet sich ein guter Übersetzer auch stets nach den Zwängen, die seine Tätigkeit, der Originaltext und die Wortwahl erfordern. Es ist nicht alles nur Interpretation, wenn eine Kunst aus dem Bereich der Geisteswissenschaften stammt. (Allgemein gescholten: So sehen es viele Vertreter anderer Berufe und Wissensbereiche gerne, ohne zu ahnen, daß sie damit lediglich ihr eigenes Unvermögen offenbaren.)

Aber daß eine Übersetzung ein sprachlich höchst anspruchsvolles Unternehmen ist (bzw. sein kann), wird ja mittlerweile gewürdigt, indem die Übersetzer gleich neben den Autoren namentlich genannt werden. Das ist auch gut so.

Doch "man" wird es eben aus unterschiedlichen Gründen nie allen Leuten recht machen können.
:)

PS: In der wissenschaftlichen Literatur und Übersetzung sieht die Sache wiederum ganz anders aus, da kann man als Übersetzer in Teufels Küche kommen, wenn man Fachtermini aus Sprache A in Sprache B überträgt.
« Letzte Änderung: 14.06.2013 | 17:42 von JS »
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Offline Xemides

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Das es das Wort Mund im Deutschen gibt ist mir durchaus bekannt. Der Übersetzer hat sich im deutscjavascript:void(0);hen Eis-und-Feuer Forum übrigens durchaus mal zu Wort gemeldet.

 ( http://de.wikipedia.org/wiki/Dortmund#Ortsname)

Den Autor zu fragen, wie er die Namen sollte nun kein Problem für einen Verlag sein, bzw. Werner Fuchs ist ja sogar ein guter Freund von ihm und kann sicher vermitteln.

Ich fand den Ortsnamen Casterlyrock überhaupt nicht lächerlich, weil ich  auch auf englisch gleich an einen Felden gedacht habe und nicht an etwas anstößiges. Aber ich hätte, wenn schon deutsch, eher Fels als Stein genommen. Bei Stein denke ich eher an einen kleinen Stein, bei Feld an etws großes und ewiges.

Bei Winterfell denke ich, das mit fell eines der adjektive des englische gemeint ist, wie zum Beispiel grausamkeit, tödlichkeit oder ähnliches Das passt nämlich zu der beschriebenen Landschafft.

Und die Lage und Form von Westeros, die Inspiration durch die Rosenkriege und die Geschichte mit Aegon dem Eroberer,, den Wildlingen und der Mauer im Norden läßt mich halt sehr stark an Großbritanien denken.

 
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Offline JS

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Ah, sehr gut, jetzt kommen wir in die Bereiche, die mir Spaß machen. :)

Ein spannender Verweis auf Dortmund und dessen Namensentstehung. Wenn sich altes Deutsch auch noch mit Regionaldialekten vermischt, wird es richtig wild in der Vokabelkiste. Es ist in dieser Hinsicht auch faszinierend, wieviele Wörter des alten Plattdeutsches inhaltlich kongruente Gleichklänge im Englischen haben.

Zu Casterlyrock habe ich bereits meine Meinung geschrieben, aber auch ich hätte "rock" wohl eher mit dem passenderen, da kräftigeren "Fels" übersetzt. "Stein" verfälscht die Bedeutung jedoch nicht, klingt schöner und kultivierter; vermutlich gab das den Ausschlag. Es gibt viele Burgen, die auf Felsen stehen und "Stein" im Namen haben.

Winterfell müßte Martin klären, es gäbe - wie von dir richtig gemutmaßt - mehrere passende Übersetzungen mit unterschiedlicher Bedeutung.

Wie und wo man Westeros regional einordnet, bleibt wohl der persönlichen Empfindung überlassen. Ich verbinde es nicht mit dem alten Britannien, obwohl es Parallelen gibt. Vor allem der Süden des Reiches ist für mich ganz unbritisch, und der hohe Norden eher skandinavisch. Alles in allem ist es für mich eine gelungene Fantasywelt.

Aber alles Überlegen bleibt folgenlos, da die Romane ja schon fertig übersetzt sind. Mir gefallen sie bisher ausnehmend gut, und der Übersetzer der ersten Bände hat seine Sache gut gemacht - selbst der Stil ist erfreulich, und das ist im deutschen Fantasybereich fürwahr keine Selbstverständlichkeit.
« Letzte Änderung: 15.06.2013 | 00:42 von JS »
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