Autor Thema: Spieler- / Charakterfolter  (Gelesen 6679 mal)

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Offline Kerberos

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Re: Spieler- / Charakterfolter
« Antwort #25 am: 26.11.2005 | 16:15 »
Das Foltern von Charakteren sollte meiner Meinung nach nur in Situationen zur Geltung kommen, in denen es mit den Spielern abgesprochen wurde und ins Setting passt (ansonsten sollte es, wie schon gesagt wurde, die Möglichkeit geben, sich zu befreien). In dem Fall würde ich von Würfeln abraten und eher empfehlen, dass die Spieler selbst entscheiden, ob und wann ihr Charakter nachgibt. Das setzt natürlich voraus, dass die Spieler sich vernünftig in ihren Charakter hineinversetzen können.

Offline Jens

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Re: Spieler- / Charakterfolter
« Antwort #26 am: 27.11.2005 | 22:29 »
Was ich mich grade frage: Wie "foltert" man Spieler? Sitzt man einfach da und sagt nichts und starrt sie an und wenn ne Frage kommt "Nee der wird immer noch gefoltert" aber das endet doch sicher schnell in Frust und mieser Laune... dass ist ja nun wohl das letzte was man am Spieltisch haben will...

Offline Sir Mythos

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Re: Spieler- / Charakterfolter
« Antwort #27 am: 27.11.2005 | 22:36 »
*hüstel* ... Jens die Heino CD reich... *hüstel*
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Offline Jens

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Re: Spieler- / Charakterfolter
« Antwort #28 am: 27.11.2005 | 23:23 »
~;D okay, so kann mans auch machen... ~;D

Aber ich meinte jetzt mehr die wirklichen Methoden, Spieler zu foltern... und zwar so, dass sich kein Straftatbestand ergibt. >:D

Offline Hr. Rabe

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Re: Spieler- / Charakterfolter
« Antwort #29 am: 28.11.2005 | 08:37 »
Also ich halte Heino schon für eine ziemlich 'wirkliche' Methode  >;D
Und derzeit ist akkustische Luftverpestung leider noch kein strafbarer Akt. :(

Natürlich ist es aber in Deutschland genausowenig verboten, z.B. eine Ziege Salz von gewissen Körperteilen lecken zu lassen, oder bei jeder falschen Antwort ein winzig kleines Stückchen vom Charakterblatt des Spielers abzureisen. >;D >;D
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Wolf Sturmklinge

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Re: Spieler- / Charakterfolter
« Antwort #30 am: 28.11.2005 | 12:06 »
Ich halte zwar nichts vom foltern, aber das heißt nicht, daß so etwas nicht im Rollenspiel vorkommt. Sicherlich kann der Spieler immer sagen, er schweigt bis zum bitteren Ende, aber meiner Meinung nach, ist eben nicht jeder Charakter so Willensstark und dann müssen eben Regeln herhalten (in meinem Fall: Die Würfel).

ich habe mir vor Jahren mal ein paar Info's zum foltern gezogen und die dazu gehörige Homepage wieder gefunden:
http://www.gomarkus.de/dsa/rules.htm

Das Worddoku zu den Foltermethoden im MIttelalter: http://www.gomarkus.de/dsa/rules/rule03.zip

Es gibt keine Bilder zu den Foltermethoden (was auch gut ist), sondern nur die Beschreibung, was die verschiedenen Folterungen (im DSA-Universum) bewirken.

Wenn ich an einige meiner Mitspieler denke, bin ich mir doch ziemlich sicher, daß sie nur sehr ungern einen verstümmelten Charakter spielen wollen (aber ich kann mich auch irren).
Ich habe die beschriebenen Methoden einmal dazu benutzt um den Charakteren zu beschreiben, was der Bösewicht seinen Opfern angetan hat. Da sind die Spieler ganz schön wütend geworden.

Offline Lord Verminaard

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Re: Spieler- / Charakterfolter
« Antwort #31 am: 28.11.2005 | 14:16 »
Folter in Dogs in the Vineyard:

Was auf dem Spiel steht: Verrätst du dem Folterknecht die Wahrheit? Wir beginnen mit „just talking“ und würfeln Acuity + Heart. Der Dialog geht ein bisschen hin und her (mit entsprechendem Raise + See), er aktiviert seinen „Bei mir packt jeder aus 2d10“-Trait. Später kommt es zur Eskalation. Ich behaupte mal Folter ist eher „fighting“ als „physical“ (spot rule), also würfeln beide Body + Will hinein. Er benutzt seine „große glühende Eisenzange 1d8“ und seine „Daumenschrauben 2d6“. Mit einer 10 (aus dem „bei mir packt jeder aus“) und einer 7 (aus der „Eisenzange“) kommt es zum nächsten Raise: Er hält die glühende Zange dicht vor dein Auge und droht, es dir auszustechen. Du hast keine Traits mehr, die dir was nützen. Deine guten Würfel hast du bereits verbraten. Du könntest nur noch mit 4 Würfeln sehen, doch da die Eisenzange einer Waffe gleichkommt, würde das 4d8 Fallout bedeuten. Darauf hast du keinen Bock. Freie Relationship Dice hast du auch nur d6, so dass sich deine Chancen dadurch nicht verbessern. Du gibst auf und erzählst ihm die Wahrheit.
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Ludovico

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Re: Spieler- / Charakterfolter
« Antwort #32 am: 28.11.2005 | 16:19 »
Ich weiß nicht.
Wenn die Charaktere selber foltern und das auch gerne ausspielen, was spricht dann dagegen, wenn der SL das Gleiche mit den Charakteren macht, wenn sie in eine entsprechende Situation geraten?

@Ein
Also ich denke nicht, daß auf den Charakter dann direkt der Tod wartet. Das hängt immer vom Rollenspiel ab und zudem sollte man da meiner Ansicht nach auch als SL, dem Charakter eine faire Chance geben, freizukommen.
« Letzte Änderung: 28.11.2005 | 16:21 von Ludovico »

Offline Jens

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Re: Spieler- / Charakterfolter
« Antwort #33 am: 28.11.2005 | 16:28 »
Ich weiß nicht.
Wenn die Charaktere selber foltern und das auch gerne ausspielen, was spricht dann dagegen, wenn der SL das Gleiche mit den Charakteren macht, wenn sie in eine entsprechende Situation geraten?
LOL hast du solche noch? Ich hab meine damals weggeschmissen... mit denen hab ich nicht so gern gespielt und ich bin ja Snob ;)

Offline Gwynnedd

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Re: Spieler- / Charakterfolter
« Antwort #34 am: 1.12.2005 | 15:35 »
ich würde höchstens einen Charakter foltern, wo der Spieler nicht da ist, oder meinen eigenen als NSC mitgeführten. Hier geraten zu sehr Wunsch, wie der Charakter reagieren sollte, eventuelle Würfelergebnisse und tatsächlich gefühlte Schmerzen des Char in Konflikt. obwohl die Heino CD - vielleicht probier ich das mal in Kombination mit Bata Ilic oder so  >;D
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Offline Smendrik

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Re: Spieler- / Charakterfolter
« Antwort #35 am: 1.12.2005 | 15:40 »
Wenn die Charaktere bei der Folter nicht reden dann wird wer anderes gequält

-ein befreundetetes NSC
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Das ist oft wirksamer als die Charaktere direkt zu foltern.
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Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Spieler- / Charakterfolter
« Antwort #36 am: 1.12.2005 | 15:41 »
Wenn die Charaktere selber foltern und das auch gerne ausspielen, was spricht dann dagegen, wenn der SL das Gleiche mit den Charakteren macht, wenn sie in eine entsprechende Situation geraten?
Auch ein guter Punkt; bei solchen Charakteren würde ich es als ausgleichende Gerechtigkeit empfinden, wenn sie selbst mal zum Opfer werden.  :d

Offline Asdrubael

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Re: Spieler- / Charakterfolter
« Antwort #37 am: 1.12.2005 | 15:44 »
Spieler foltern?

es gibt an dem RPG-Abend keine Chips.. oder nur wasser zu trinken
oder gar nichts ::)

das sollte reichen
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Offline Gwynnedd

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Re: Spieler- / Charakterfolter
« Antwort #38 am: 1.12.2005 | 15:44 »
Wenn die Charaktere bei der Folter nicht reden dann wird wer anderes gequält
-ein befreundetetes NSC
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-ein Kind das zufällig vorbeikommt...
Das ist oft wirksamer als die Charaktere direkt zu foltern.

vor allem, wenn es Helden sind!
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Offline yossarian

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Re: Spieler- / Charakterfolter
« Antwort #39 am: 11.12.2005 | 17:33 »
Das ist alles sehr von Genre und Atmosphäre abhängig...Ich versuche als SL solche Szenen wenn möglich zu umgehen, sie werden auf keinen Fall als fester Bestandteil eines Abenteuers eingeplant. Als Spieler wird mir immer sehr mulmig, wenn diese Aspekte auftreten, die einen Bereich betreffen, in den ich mit meiner Vorstellung sehr viel schwerer folgen kann als in andere Aspekte des Rollenspiels.

Als Spieler schliesse ich mich der Meinung an, dass Figur und Hintergrund die Reaktion bestimmen sollten. Wo Prof. Ziegenheimer schon nach einer Stunde Anbrüllen durch den Kommissar zusammenbricht, lacht Grond der Barbar den Großinquisitor von Zempff noch nach Tagen ins Gesicht...Allerdings würde ich in diesem Zusammenhang in den meisten Genres akzeptieren wenn der Spielleiter mir sagt: "Nach einer Viertelstunde auf dem gespickten Hasen brichst du weinend zusammen und erzählst ihnen alles was sie hören wollen. Danach werfen sie dich in die Zelle." Eine von meinen Figuren wurde gesprächig, als die Glühbirne in ihrer Zelle ständig zu flackern anfing: Irgendwo muss der Strom doch hin. Ein Spielleiter, der solche Szenen oft und mit Lust einsetzt, wäre mir ziemlich unsympathisch. Irgendwann wäre es dann sicherlich Zeit für eine andere Runde.

Als Spielleiter würde ich mir den Charakterbogen geben lassen und mir überlegen, was für Chancen die Figur hat, die Folter zu überstehen ohne zusammenzubrechen. Wenn es sich um einen relativ realistischen Hintergrund handelt: wohl kaum. Dann frage ich den Spieler, wie wichtig es ihm ist dichtzuhalten/ sich nicht zwangsbekehren zu lassen usw.

Dann kommt (zumindest in GURPS) ein entsprechend modifizierter willroll und ein frightcheck.

Ist der geschafft, endet die Folter entweder durch den Tod der Figur oder durch die Feststellung des Verhörenden, das er den one-in-a-million getroffen hat, der nicht zu brechen ist. Ansonsten übernehme ich die Figur und spiele sie für zwei  Minuten. Mehr Zeit will ich mir für das Thema gar nicht nehmen. Das Verhör wird nur in seinen Resultaten skizziert, die körperlichen und seelischen Schäden werden festgehalten und das Charakterblatt geht zurück an den Spieler. Der kann sich dann überlegen, wie er das Erlebnis in das Spiel integriert.

Soweit mein Plan für den Fall, dass diese Situation eintritt.

Offline Maarzan

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Re: Spieler- / Charakterfolter
« Antwort #40 am: 11.12.2005 | 19:31 »
 >;D

Wenn der Spieler auch sonst soziale Interaktion persönlcih ausspielen will ...

Ansonsten darf er würfeln, ob er der Befragung standhält.

 >;D
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Wodisch

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Re: Spieler- / Charakterfolter
« Antwort #41 am: 11.12.2005 | 23:33 »
Also ich habe schon erlebt, daß die "Helden" einen *Bösen* "in die Mangel nahmen", aber das war eher "psychologische Kriegsführung": mit einem Amulett für eine "finstere" Sprache den Delinquenten fragen (er wird die Frage nicht verstehen, aber mitbekommen, daß es sich um einen *ganz* Bösen handelt) oder sowas.

Andererseits besteht bei den "Bösen" der aktuellen Kampgane durchaus die Gefahr, daß ein gefangen genommener Character von den "Bösen" gefoltert wird!
Und falls das passiert, kommt es auf Fragen an, die er gestellt bekommt:
- wenn es gegen die Gruppe selber geht, wird ein "Held" standhalten oder falsche Antworten geben
- wenn es gegen "Böse" geht, wird er nach kurzem Zögern (damit es "echt" wirkt) antworten
- wenn es gegen Unschuldige geht, hängt es vom Zeitrahmen ab, wie schnell denen dann Gefahr droht...

Die Folter selber würde bei uns allerdings recht ungenau beschrieben, gerademal die bleibenden Schäden, einfache bis schwere Verletzungen halt als "Verletzungen".