Hmmm.
Also ich würde das als SL so handhaben, dass die Charaktere einfach so gebaut werden, dass sie zum Abenteuer oder der Kampagne passen, die mir vorschwebt. Der SL hat ja von Anfang an eine grobe Idee, worauf alles hinauslaufen wird, dann wählt man natürlich die Charaktere so aus, das es passt. Ich hab aber auch ehrlich gesagt kein Problem damit, Charaktere aus den unterschiedlichsten Hintergründen und Schichten zusammenzubringen. Mit der richtigen R-Map geht das schon ;-)
Das HanSolo-Beispiel finde ich sehr treffend. In einem Plot geht es doch hauptsächlich um die Charaktere - nicht um die NSCs. Die Charaktere treiben den Plot voran, sie sind Dreh- und Angelpunkt der Story. Wenn die Story drauf hinausläuft, dass der Imperator vor einem Attentäter gerettet werden soll, dann spielt es für mich keine Rolle, ob der Retter ein Graf ist (dessen Anwesenheit im Thronsaal schlüssig und für die Süielwelt logisch erklärt werden kann), oder ein schmieriger Scraver (bei dem sich Spieler und SL schon ne ganze Menge überlegen müssen um zu erklären, wie er in den Thronsaal kam). Das einzige, was in diesem Moment zählt ist doch: der Charakter der den Imperator rettet, ist ein Spielercharakter. Er steht im Spotlight, er soll was reißen, er soll heroisch sein oder eine saucoole Show abziehen. Powerlevel sind mit als SL erst mal egal - Hauptsache, die Spieler sind glücklich und der Plot macht (einigermaßen) Sinn.
Natürlich ist es schöner, wenn Powerlevel, Charakterhandlungen und Plotziel übereinstimmen. Aber das hat man halt nicht immer und man würde sich denke ich zu viele Möglichkeiten verbauen, wenn man zu sehr darauf pocht, was denn Charaktere eines bestimmten "Levels" zu tun oder zu bewegen fähig sind.
Und warum sollten nur Herzöge und Erzbischöfe zu "epischen" Plots taugen? Ich fände das - im Gegenteil - sogar eher langweilig. Wenn ich (überspitzt gesprochen) den Imperator oder den Patriarchen spiele, dann ist es ja wohl kein Problem, die Welt zu retten. Ich habe eine Unmenge von Ressourcen und Macht, die ich zum Erreichen des Ziels einsetzen kann und es muss schon verdammt viel passieren, bevor ich persönlich den Finger für irgendetwas krum mache.
Epische Plots handeln von Helden. Und welche Helden hat das Publikum am liebsten? Genau, die kleinen Helden, die sind wie du und ich und aufgrund irgendwelcher Begebenheiten in eine Sache hineinrutschen, der sie eigentlich gar nicht gewachsen scheinen - sie aber am Ende doch packen. Es ist nicht logisch und wertetechnisch zu erklären, warum der dickliche kleine Hobbit aus Gemütlichhausen es schafft, die riesige Spinne mit einem Dolch zu besiegen. Aber er reift eben in diesem Moment zum Held. Und wir erinnern uns, dass er am Ende auf der gleichen Ebene steht, wie Könige und Fürsten.