Autor Thema: Bloodrayne von Uwe Boll  (Gelesen 1383 mal)

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Offline Lyonesse

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Bloodrayne von Uwe Boll
« am: 24.09.2006 | 15:50 »
Uwe Boll hat erneut eine Spieleverfilmung vorgelegt und mit 'Bloodrayne' seinen bisher besten Film gedreht. Nachdem ich 'Alone in the Dark' gesehen hatte, den man getrost zu den grottenschlechten Filmen zählen kann, dachte ich, ich sei mit Uwe Boll fertig. Der Mann hat es jedoch geschafft, daß ich mir sein neuestes Werk 'Bloodrayne' angesehen habe. Die Gründe waren Vampire, ein mehr oder weniger historisches Setting und Kristanna 'Terminatrix' Loken in der Titelrolle.
Es geht in dem Film um die Queste eines Dhampirs (Vampir-Hybride), die sich bemüht Artefakte zu suchen um mit deren Hilfe und der Unterstützung der Brimstone-Organisation (eine Art Vampirjäger-Bund), ihren verhassten Vater, den Vampirlord Kagen (unglaublich das Ben Kingsley Oskarpreisträger ist), zu besiegen.
Der Film ist, im Vergleich zu 'Alone' eine Verbesserung, aber das macht 'Bloodrayne' noch nicht zu einem sehenswerten Film. Ich würde ihn als halbgar bezeichnen.
Um es kurz zu sagen:
Schöne Bauten, gute Außenaufnahmen (on location in Rumänien), recht atmosphärisch und nette Kostüme - erinnert an Ravenloft.
Ein beeindruckendes Allstar-Cast Aufgebot, das seinesgleichen sucht, mit Michael Madsen, Kristanna Loken, Ben Kingsley, Billy Zane, Geraldine Chaplin, Udo Kier, Michelle Rodriguez, Meat Loaf, u.a.
Der Plot ist ganz ok, aber sicher nicht aufsehenerregend originell und voller logischer Fehler.
Viel Action, allerdings ist zu viel graphische Gewalt enthalten, was dem Film schadet - mit anderen Worten, es wird mordsmäßig rumgehackt.
Bringt ein Feeling von Fantasyfilm-Videoproduktionen aus den 80ern rüber.
Billy Zane hat zwar nur zwei kleine Szenen, hinterläßt aber als gelangweilter Dandy noch den besten Eindruck.
Fazit: Trotz allem ist 'Bloodrayne' natürlich kein wirklich guter Film, aber ein gewisses Bemühen ist erkennbar und der Film ist für einen B-Movie halbwegs erträglich (4 von 10). Für Fans von 'Vampire the Dark Ages' oder 'Ravenloft' ist er einen Blick wert.

gez. Lyonesse

PS: Bei Rotten Tomatoes bekam 'Bloodrayne' insgesamt 5%, was natürlich nicht eben viel ist. Im Gegensatz zu Bolls 'Alone in the Dark' ist es aber schon eine erhebliche Verbesserung, denn 'Alone' kam nur auf 1%.
« Letzte Änderung: 24.09.2006 | 22:50 von Lyonesse »
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Re: Bloodrayne von Uwe Boll
« Antwort #1 am: 25.09.2006 | 09:20 »
Du meinst sicher seinen "besten" nach Uwe Boll-Maßstäben. Sind seine Filme nicht überwiegend schrott? Außerdem ist diese überaus zahme Bloodrayne-Umsetzung ein Witz. Warum haben sie sich nicht getraut, sich an den ersten Teil anzulehenen: Rayne häckselt sich durch Nazihorden.
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Re: Bloodrayne von Uwe Boll
« Antwort #2 am: 25.09.2006 | 10:15 »
Zitat
Warum haben sie sich nicht getraut, sich an den ersten Teil anzulehenen: Rayne häckselt sich durch Nazihorden.

Ich bezweifele mal, daß Nazis einen Uwe-Boll-Film besser machen würden ;) Davon mal abgesehen finde ich gestiefelte NS-Schergen so langsam ziemlich abgedroschen....
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Offline Lyonesse

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Re: Bloodrayne von Uwe Boll
« Antwort #3 am: 25.09.2006 | 12:10 »
Ich kenne das Spiel nicht, aber wenn der Film im Dritten Reich gespielt hätte, dann hätte ich gepasst. Wenn ich Nazi-Schergen sehen will, dann schaue ich mir Indy 1 oder 3 an.
Von Dr. Boll kenne ich nur 'Alone in the Dark', der totaler Schrott war und 'Bloodrayne', der auf gewisse Weise noch erträglich war. Bolls Ruf ist aber ziemlich schlimm, was seine Filme anbelangt. Er wurde von Filmkritikern schon als Sohn von Ed Wood bezeichnet (Boll hat jedoch Budgets von denen Ed nur träumen konnte). Uwe Boll finanziert seine Filme über Film-Fonds in die man investiert, früher konnte man damit auch noch jede Menge Steuern sparen. Seine letzten Filme waren ausschließlich Computerspiel-Adaptionen. Da er ziemlich schnell mit dem Geld überkommt, ist er bei den Schauspielern nicht unbeliebt.
« Letzte Änderung: 25.09.2006 | 15:14 von Lyonesse »
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Re: Bloodrayne von Uwe Boll
« Antwort #4 am: 25.09.2006 | 13:57 »
Bloodrayne 1 handelt von einer Halbvampirin, auf der Suche nach ihrem vampirischen Vater, die als Agentin der Brimstone Society das okulte Treiben der Nazis bekämpft. Da hätte man sicher was spannendes draus machen können.

Mich ärgert am meisten, dass man die eigentlich Strory des Spiels völlig ignoriert hat und einen strunznormalen Vampirfilm, wie viel andere auch, draus gemacht hat.
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Re: Bloodrayne von Uwe Boll
« Antwort #5 am: 25.09.2006 | 14:26 »
Naja, bei einer "werksgetreuen" Verfilmung des ersten Bloodrayne-Spiels wär vermutlich nicht mehr als ein Hellboyplagiat rausgekommen. Ich finde es ohnehin meistens ziemlich unglücklich, Videospiele zu verfilmen. Mit Ausnahme von Silent-Hill ist bei sowas noch nicht viel vernünftiges rausgekommen...
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Re: Bloodrayne von Uwe Boll
« Antwort #6 am: 25.09.2006 | 14:29 »
Dass ein Boll-Film trotz interessantem Staraufgebot meistens floppt, liegt meines Erachtens an verschiedenen Verträgen und der Ausgangslage. Es gibt Vorabverträge mit einer Menge Agenturen, und wer zum Zeitpunkt des Films gerade frei ist, muss die Rolle übernehmen. Last Minute Pauschal-Verträge sparen Kosten und Überstunden. Er selbst sagt, er produziert filmische Konfektionsware - es kommt darauf an, dass der Film eine gehörige Portion Geld einspielen soll und dabei möglichst kostengünstig bleibt (ein Schelm, wer da nicht an die Attraktivität von Computerspielverfilmungen in der Fangemeinde denkt).

Ich habe bislang nur "Alone in the Dark" gesehen, weil ich mir einen Boll-Film mal anschauen wollte, um zu verstehen, warum man ihn bendeidet und hasst. Eine krude Story, völlig zusammenhangsloses Drehbuch, sehenswerte visuelle Effekte, eine schön choreographierte Kampfszene am Beginn, quasi nicht vorhandene Charaktere. Schnell gedreht und produziert, ein bisschen CGI-Geklotze, die Kostenschraube angedreht bis zum Gehtnichtmehr, Platz 2 der deutschen DVD-Charts.  :-\
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Offline Timo

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Re: Bloodrayne von Uwe Boll
« Antwort #7 am: 25.09.2006 | 14:45 »
Was doch schon sehr viel über die dt. "Massen" aussagt... >;D

(Eine Zeitlang haben wir im Freundeskreis immer erkannt ob ein Film total kacke ist, wenn im Kino die Horden der jugendlichen Schlange standen)
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Re: Bloodrayne von Uwe Boll
« Antwort #8 am: 25.09.2006 | 15:22 »
Was 'Alone in the Dark' anbelangt, so ist dieser Streifen nicht zu retten. Wie sich Christian Slater dahin verirren konnte, ist mir bis heute ein Rätsel. 'Bloodrayne' hätte mit einem guten Drehbuch ganz in Ordnung werden können. Leider wurde die Gewaltschraube tierisch überdreht, was darin gipfelt das Rayne sämtliche Hackszenen (und das sind einige) am Ende des Films noch einmal Revue passieren läßt. Das wirkt abgedreht und amateurhaft.
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Re: Bloodrayne von Uwe Boll
« Antwort #9 am: 25.09.2006 | 15:26 »
naja ein paar Minuten zusätzliche Filmlänge umsonst  ~;D
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Offline Jens

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Re: Bloodrayne von Uwe Boll
« Antwort #10 am: 28.09.2006 | 18:53 »
Bloodrayne war doch das Spiel wo man am Anfang ganz viele junge Mädels die sehr nach "speziellem Zimmerservice" aussehen in zwei Teile hackt oder...? Habs mir mal angesehen, gott war das grottig :D

Ludovico

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Re: Bloodrayne von Uwe Boll
« Antwort #11 am: 29.09.2006 | 10:55 »
Ich hab den Film gesehen und... er war besser als Alone in der Dark. Das ist aber auch nicht wirklich schwierig.
Ich dachte, daß dieser nette Aufdruck hinten "Nach StGB unbedenklich" für Qualität spreche (immerhin wollte ich einen schön hohlen Splatterfilm).
Ok, er war ziemlich niveaulos und gesplattert wurde auch jede Menge.
Überraschend war für mich vor allem, daß Ben "Ghandi" Kingsley mitgespielt hat. Muß echt ein Gefallenfilm gewesen sein.

Was mich sehr angenervt hat, waren die lieblosen Splatterszenen und die unmotivierten Statisten.
Da wird ein Typ in kleine Stücke zerhackt bei einer Schlacht und man sieht nur noch die Gedärme und den Kopf und es wird immer weiter auf ihn eingeschlagen... na ja, eher harmlos herumgewühlt. Dann Schwenk auf die Statisten und man weiß, warum die da so lieblos herumstochern.
Die hatten in etwa den selben Gesichtsausdruck, wie die arme Sau, der man gesagt hat, sie soll die Latrinen mit ihrer Zahnbürste putzen.

Offline Phileas

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Re: Bloodrayne von Uwe Boll
« Antwort #12 am: 29.09.2006 | 11:28 »
Überraschend war für mich vor allem, daß Ben "Ghandi" Kingsley mitgespielt hat. Muß echt ein Gefallenfilm gewesen sein.
Wohl eher wird ihn der Gehaltscheck ueberzeugt haben. Es ist ja nicht so, das er von Erfolg zu Erfolg hechtet. Die 80 Mio.-Dollar-Produktion "A Sound of Thunder" mit ihm hat in den USA sogar noch weniger als "Bloodrayne" eingespielt.
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