Na, dann muss ich wohl meine Fachkenntnisse zum Besten geben:
Der Langbogen:
Neben dem Kurzbogen, die erste Art von Bogen, die gebaut wurde. Man braucht in der Regel lediglich einen besonders gerade gewachsenen Eibenholzstab. Man sollte allerdings nicht den Herstellungsaufwand unterschätzen. Ein guter Langbogen muss zunächst zurechtgeschnitzt, mit einigen Mitteln behandelt werden und schliesslich muss man ihn noch richtig lagern, bevor man ihn verwenden kann.
Der Vorteil ist eindeutig, dass er mit relativ einfachen Mitteln hergestellt werden kann, es allerdings immer noch einen fachkundigen Bogenbauer braucht. Die Reichweite ist im Vergleich zu moderneren Waffen nicht sehr hoch, alleridings kann man auch mit ihm auf halbe Entfernung Rüstungen durchschlagen. Man sollte auch nicht vergessen, dass die Waffe gepflegt werden muss. Die Sehne muss geschmeidig bleiben und das Holz darf nicht splittern. Wenn man nicht aufpasst verzieht das Ding schnell und der Pfeil geht daneben.
Der englische Langbogen:
Ein enorme Weiterentwicklung des Langbogens. Seine Reichweite ist von allen Waffen die höchste und er hat eine viel Stärkere Durchschlagskraft als zB ein Kompositbogen der damaligen Zeit. Dadurch, dass er in hohem Bogen geschossen wird, reicht am Ende die Wucht noch locker aus, um eine Rüstung zu durchschlagen. Allerdings kann man auf diese Weise kaum zielen, weshalb man im Mittelalter in einem Heer mit seiner Hilfe in der Regel einen Pfeilhagel losgelassen hat. Es ist schon eine Menge Kraft nötig, um das Ding zu spannen. Ein weiterer Nachteil ist die Grösse des Bogens und damit die geringe Mobilität eines Langbogenschützen.
Die Herstellung ist schon ziemlich kompliziert, da man mehrer Hölzer braucht, die entsprechend verbunden werden müssen. Ohne entprechende Werkzeuge kann man einen valisischen Langbogen nicht bauen. Ausserdem ist die Präzisionsarbeit sehr wichtig, damit man überhaupt ein Ziel treffen kann. Die Pfeile sind schon eine Klasse für sich. Kurz gesagt, sind diese Waffen mehr als nur die Summe ihrer Teile und man brauchen deutlich mehr Werkzeuge zum Bau und für die Wartung als für einen gewöhnlichen Langbogen.
Der Kompositbogen:
Die schnellste Waffe des Mittelalters ist der Kompositbogen. In einfacher Form, gab es ihn schon sehr früh, doch erst später erreichte man mit ihm die Perfektion. Er ist sehr zielgenau, leicht zu tragen und sogar vom Pferd aus zu bedienen. Seine Reichweite ist ziemlich hoch, allerdings nicht die Durchschlagskraft. Es ist nur auf kurze Entfernungen möglich mit ihm Rüstungen zu durchschlagen, weshalb er sich im Mittelalter nicht so recht durchsetzen konnte, wo die meisten Soldaten wenigstens eine leichte Rüstung trugen.
Die Herstellung ist äusserst kompliziert und die Instandhaltung sehr aufwending. Da es sich um einen Präzisionsbogen handelt, wird er schon durch leichte Schäden unbrauchbar. Allerdings braucht man für die Pfeile wenig Metall und es ist ebenfalls wenig Baumaterial für den Bogen selbst nötig.
Die Armbrust:
Diese Waffe ist eine Entwicklung des Spätmittelalters und einem Bogen deutlich überlegen (sozusagen Hightech). Sie ist klein, von jedermann zu bedienen und benötigt nicht viel Kraft. Ausserdem ist die Durchschlagskraft von Armbrüsten sehr hoch, auch ihre Reichweite und Zielgenauigkeit ist nicht schlecht.
Ein Nachteil ist tatsächlich die lange Nachladezeit. Vor allen Dingen braucht die Armbrust aber sehr viel Pflege. Es ist so gut wie unmöglich eine solche Waffe ohne Werkstatt zu reparieren, da ihre Einzelteile ziemlich komplex sind. Man braucht das passende Metall und das richtige Holz. Die Bolzen sind Präzisionsarbeit, damit die Armbrust auch trifft. Es passierte sehr schnell, dass die frühen Armbrüste repariert werden mussten. Um sie längere Zeit benutzen zu können wurde sie in der Regel auseinander genommen und regelmässig gründlich gereinigt.
Zum Vergleich zwischen Bogen und Armbrust:
Die Armbrust ist in fast allen Bereichen den anderen Waffen überlegen, doch stellt sich immer die Frage der Kosten-Nutzen Relation. In einem Heer ist der Langbogen besser. Zu Pferd und für Einzelkämpfer der Kompositbogen. Für jemanden, der sich mit Waffen gut auskennt und der seine Waffe regelmässig reparieren kann, die Armbrust.