Bei meinem unregelmäßigen Schmiedebesuch bin ich über einen
Thread zu Capes gestolpert, in dem ein Phänomen namens Silly Limit beschrieben wird.
Die These ist wie folgt: Da die Spieler immer wildere Sachen einbringen erodiert das Niveau nach und nach. Wenn man sich etwa auf Schimanski geeinigt hat ist erst einmal klar dass Stunts sich auf den normalmenschlichen Rahmen beschränken. In dem Moment aber in dem der erste Spieler einen Salto auf einen Tisch einbringt, während dem er jemanden erschießt, steigert sich das Action-Niveau auf "Hong-Kong Action" und wird nie mehr darunter sinken, ohne dass es inkonsequent wird. In dem Moment in dem der erste Spieler Eichhörnchen in seine Aktionsbeschreibung einbringt sinkt das Ernsthaftigkeitsniveau auf "Eichhörnchen" und wird sich nie mehr darüber erheben, ohne es inkonsequent wird. Über diese Schritte erodiert das Niveau nach und nach, bis man entweder bei Wire-Fu oder einem comichaften Running Gag mit tollwütigen Dire Squirrels angelangt ist.
Capes ist da besonders anfällig da es kein Veto gibt, aber bei Wushu ist mir das auch schon desöfteren aufgefallen. Zwar gibt es ein Veto, aber dieses wird meiner Erfahrung nach nur sehr zögerlich eingesetzt, da es den Spielfluß unterbricht und nicht konterbar ist. So lässt man graduelle Verletzungen der Konventionen zu, und nach und nach erodiert das Niveau der Fiktion - nicht auf einmal, aber nach und nach über mehrere Stunden Spielzeit.
Noch jemand der ähnliche Erfahrungen mit Wushu gemacht hat?
Ich bin mir noch nicht einmal sicher ob ich es als Bug oder als Feature betrachten soll... Bei Wushus Kerngeschäft Aktschn (mit Ausflügen zu animeartiger Übertreibung) fällt es gar nicht mal so sehr ins Gewicht, sondern erhöht den Spaß sogar wenn die Beschreibungen immer wilder werden und die Spieler sich gegenseitig anschubsen um over the top zu gehen.