Autor Thema: (Magie) "Opfer" bei der Beschwörung?  (Gelesen 1796 mal)

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Offline Alex

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(Magie) "Opfer" bei der Beschwörung?
« am: 9.01.2007 | 14:44 »
Ich arbeite gerade an der Beschwörung von Dämonen und würde gerne so etwas wie ein „Opfer“ einfügen, d.h. zusätzlich zum Zauber noch ein (materielles) Element, wie einen toten Körper, ein Herz, Blut vom Beschwörer …
Momentan habe ich einen toten Körper vorgeschrieben, aber sofort kamen einige Fragen auf:
- Kann es auch ein Tierkörper sein? Wenn ja, wie groß (Ratte, Pferd ...)?
- Wie lange darf der Körper schon tot sein?
- Was passiert wenn der Körper nicht vollständig ist (Arm fehlt) oder "beschädigt" ist (Kopf wurde abgeschlagen) ?


Wie handhabt ihr bzw. andere Regelwerke die Beschwörung eines Dämons. Was hat sich als praktikabel herausgestellt (es kann auch ruhig dark und gruselig sein  >;D).

Offline Hr. Rabe

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Re: (Magie) "Opfer" bei der Beschwörung?
« Antwort #1 am: 9.01.2007 | 14:52 »
Naja, ich würde grundsätzlich davon ausgehen, daß das Opfer ja ein 'Geschenk/Angebot' an der Dämonen ist.
Generell würde ich also die Tatsache, ob ein Dämon ein Opfer annimmt oder nicht von seinem Wesen abhängig machen.

Während in DSA z.B. Charyptoroth sich wegen einer 3 monate alten Wasserleiche fast in dich verlieben kann, wollen andere nur junge knusprige Jungfräulein zum selberbraten und vieleicht stehen andere ja auf Windling am Spieß?

Ich würde das ganze auch absichtlich innerhalb des Settings nicht so festlegen, immerhin haben Dämonen ja auch ihre Launen.  >;D
#define EVER ( ; ; )


Dragons and Bytecode

Offline Der Count

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Re: (Magie) "Opfer" bei der Beschwörung?
« Antwort #2 am: 9.01.2007 | 15:05 »
Opferung eines toten Körpers?

Hmm, hätten Dämonen da nicht lieber lebende Opfer?...

Vor Urzeiten hatte ich mal folgendes angedacht:

Summe der Lebenskraft- / Treffer- / WasAuchImmer-Punkte aller während des Beschwörungsrituals geopferten Lebewesen = Anzahl an Beschwörungspunkten (kurz BP).

Je mehr BP zusammenkommen, desto mehr und fiesere Dämonen lassen sich beschwören. Ein Kaninchen (sagen wir mal Lebenskraft 3) reicht dann vielleicht für einen kleinen geflügelten Imp oder sowas. Für sowas wie den Balrog aus HdR - Die Gefährten wäre dann vielleicht die Einwohnerschaft eines ganzen Dorfes nötig etc..

Dabei hat dann jede Dämonenart bestimmte Eigenheiten:
- vor allem die mächtigeren akzeptieren keine Tiere
- bei einigen geben extrem verdorbene Seelen doppelte (oder noch mehr) BP, bei anderen extrem unschuldige (Das Jungfrauenopfer läßt grüßen)
- manche benötigen weniger BP, wenn sie während einer Sonnenfinsternis beschworen werden
- für manche Arten müssen die Opfer verbrannt werden, für manche muss man ihnen das schlagende Herz herausschneiden usw.
- etc. pp.

Mit einem System wie diesem hättest Du gleich geklärt, wie sich schwächliche oder verstümmelte Opfer (also mit weniger Lebenskraft etc.) auswirken.
Allerdings ist das System bisher nie zur Anwendung gekommen.
Meine Spieler haben bisher auch keine Dämonen beschwören wollen, und bei NSCs habe ich immer pi mal Daumen abgeschätzt, was sie denn so ungefähr brauchen.
Der Optimist denkt, dass wir in der bestmöglichen Welt leben.
Der Pessimist befürchtet, dass das stimmt.

Offline Chaosdada

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Re: (Magie) "Opfer" bei der Beschwörung?
« Antwort #3 am: 9.01.2007 | 15:41 »
Generell würde ich auch nur lebende Opfer verwenden.

- Kann es auch ein Tierkörper sein? Wenn ja, wie groß (Ratte, Pferd ...)?
Ja, je intelligenter desto besser, Menschen sind daher die wertvollsten Opfer (oder Elfen, Zwerge etc.).

- Wie lange darf der Körper schon tot sein?
Wenn schon tot würde ich natürlich zur minimalen Zeit tendieren - eine halbe Stunde.

- Was passiert wenn der Körper nicht vollständig ist (Arm fehlt) oder "beschädigt" ist (Kopf wurde abgeschlagen)
Das ist irrelevant.

Offline Alex

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Re: (Magie) "Opfer" bei der Beschwörung?
« Antwort #4 am: 9.01.2007 | 16:06 »
Zuerst einmal Dank an Herrn Rabe, Der Count und Chaosdada. Hat mir schon geholfen.  :d
Die Ideen sind gut, wobei ich es versuche einfach (aber trotzdem cool  ;) ) zu halten.
Für weitere posts bin ich aber weiterhin dankbar.

Offline Ruinenbaumeister

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Re: (Magie) "Opfer" bei der Beschwörung?
« Antwort #5 am: 9.01.2007 | 16:26 »
Was sind Dämonen bei Dir? Das ist die eigentliche Frage, aus deren Antwort sich eine angemessene Opfergabe erschließen sollte.

Sind es einfach nur fremdartige Wesen? Geister von einer anderen Welt? Oder sind sie das personifizierte Böse, der Feind der Schöpfung?

Da Du ihnen eine Leiche anbieten willst, gehe ich schon einmal davon aus, daß Deine Dämonen tatsächlich letzteres sind - Dämonen also, die sich an Chaos, Tod und Zerstörung berauschen. In diesem Fall wäre ein Kadaver vielleicht nicht genug.

Sehen wir uns den Zweck einer Opfergabe an:

1. Der Dämon soll mit einem Geschenk gnädig gestimmt werden.
Das ist das Nächstliegende. Leider verkommt die Opfergabe dabei zu einem simplen Tauschgeschäft. Der eine kriegt eine Leiche, der andere dämonische Unterstützung. Diesem Ansatz fehlt es an Tiefe.

2. Der Dämon will seinen Beschwörer prüfen.
Hier kommt das Charakterspiel hinein. Zum Zeichen, daß der Beschwörer bereit ist, sich dem Dämonen zu beugen, um an dessen Unterstützung zu gelangen, kann er etwas opfern, das ihm lieb und teuer ist. Im Extremfall wäre das zum Beispiel das Herz seines besten Freundes, aber so weit muß man ja nicht gehen. Auf jeden Fall muß der Beschwörer etwas opfern, womit er einerseits zeigt, was zu tun er bereit ist (am besten ohne Erfolgsgarantie, sonst landen wir wieder beim simplen Tauschhandel!), andererseits aber auch die Brücken hinter sich abbricht, um möglichst nicht mehr ins normale Leben zurückzufinden und die Hoffnung auf Vergebung seiner Sünden aufgibt.
Wie gesagt, dem besten Freund das Herz herauszureißen und es dem Dämon darzubieten, wäre aus dieser Sicht ein hervorragendes Opfer, allerdings nur zu besonderen Beschwörungen.

3. Die Opfergabe dient dem Dämonen direkt.
Hierbei wird schon durch das Opfern der Wille des Dämons vollstreckt. Abhängig davon, was der Dämon überhaupt will, wird ein Verbrechen begangen, das ihm dient. Ist es ein Feuerdämon, der sich an der Angst der Erstickenden weidet, zünde ein Haus an, am besten eines mit wehrlosen Opfern! Ist es ein Dämon der Seuchen und des Verrats, mache eine Dönerbude auf und verkaufe Gammelfleisch! Wie oben schon erwähnt, sollte sich die Schwere des Verbrechens nach der Größe der erwünschten Gabe richten. Will man die Herrschaft im Königreich an sich reißen oder reicht schon ein Bonus von +1 auf den Trefferwurf? Im letzteren Fall sollte das Gammelfleisch ausreichen, in ersterem eher eine Brandstiftung mit vielen Toten.

Es könnte nun sein, daß einige der Vorschläge etwas extrem wirken, was auch daran liegt, daß ich Dein Dämonenbild nicht kenne und auch nicht weiß, wie düster Deine Rollenspielwelt nun werden soll. Wie dem auch sei, die Beschwörung von Dämonen ist ja ein Spiel mit dem Bösen an sich, wie ich hier vorausgesetzt habe. Ein harmloses Opfer (Tierkadaver etc.) reicht in diesem Fall einfach nicht, weil es nicht die Abwendung des Beschwörers vom Guten zum Bösen symbolisiert, geschweige denn (wie unter Punkt 2.) festigt.
« Letzte Änderung: 9.01.2007 | 16:45 von Magister Alrik Galgenhöfer »
Und wenn ich mich im Zusammenhang
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Offline Suro

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Re: (Magie) "Opfer" bei der Beschwörung?
« Antwort #6 am: 9.01.2007 | 16:34 »
Ob das mit den Kadavern funktioniert würde ich auch davon abhängig machen, ob sterbliche Überreste einen Wert besitzen. Wenn man dem Dämon damit auch Kontrolle über die Seele bietet, oder der Dämon den Toten am jüngsten Gericht wieder auferstehen lassen kann, oder sogar wann er Lust zu hat, dann geht das.
Und daraus leitet sich auch ab ob man Tiere verwenden kann: Haben Tiere Seelen? Braucht man Tierzombies, etc.
Ich glaube z.B. in einem ägyptisch angelegten Setting könnte ich mir sogar vorstellen, dass es sinn macht, geraubte Mumien zu opfern.
Sind auch ganz seltsame Sachen möglich, eine bestimmte Art von Anden-Priester (oder Kräuterkundler oder whatever) opfern den Geistern zum Beispiel getrocknete Lama-Embryo´s, die man in so tollen Zaubershops kaufen kann. (Die Opfern nebenher aber auch Süßigkeiten und Kokablätter, oder sowas).
Im christlichen Kontext kann ich mir sowas mit jüngstes Gericht und Auferstehung vorstellen, da würde ich aber nur Menschen annehmen.
Kommt wirklich auf den Hintergrund an.
Suro janai, Katsuro da!

Offline Ruinenbaumeister

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Re: (Magie) "Opfer" bei der Beschwörung?
« Antwort #7 am: 9.01.2007 | 16:57 »
Mit dem Blut ist es auch so eine Sache. Verleiht das Blut dem Dämon Macht über den Beschwörer? Gibt der Beschwörer etwas von seiner Lebenskraft auf, um den Dämon zu nähren? Beides ist denkbar, hängt aber vom Hintergrund ab.

Die Totengeister der alten Griechen hausten im Hades, was man sich als eine recht blutleere Veranstaltung vorstellen muß. Sie waren nurmehr Schatten ihrer selbst und dürsteten nach Blut mehr als nach allem anderen.

Denkbar ist auch, daß der Beschwörer mit dem Blutstropfen einen Teil seiner selbst aufgibt. Vielleicht altert er nach dem Opfer schneller oder der Dämon kann von Zeit zu Zeit in ihn fahren, um in der Gestalt eines Sterblichen Tod und Verwüstung zu stiften. Das halte ich für am besten, denn es bedeutet Gefahr für den Beschwörer, bindet diesen an den Dämon und dringt tief - wer von seinem eigenen Blut gibt wagt viel, denn nichts ist ihm näher als dieses.

Auf jeden Fall halte ich Fremdblut für unpassend. Blut wird ständig vergossen; ein Kind, das sich beim Spielen das Knie aufschlägt, blutet schon; Ein Koch, der sich mit seinem Messer schneidet, blutet. Und aus irgendwelchem Blut soll nun etwas Besonderes werden, bloß weil man es den Mächten der Finsternis opfert? Wie banal!
Und wenn ich mich im Zusammenhang
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Offline Wodisch

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Re: (Magie) "Opfer" bei der Beschwörung?
« Antwort #8 am: 9.01.2007 | 17:47 »
Nach meiner Meinung ist auch die Operfungszeremonie selber und der Ort von grosser Bedeutung (s.a. hier)