Die vierte Folge der Serie Caine kommt im Doppelpack mit dem dritten Teil daher und ist auch thematisch eng an die Folge geknüpft. Eine Mordserie erschüttert die Bewohner von Kyan’Kor, welche auch die heiligen Hallen betrifft. Ein Schmied und sein Lehrling werden weggemetzelt, jeder muss sich bedroht fühlen.
Torkaan hat jedoch einen Plan, er will den Amulettträger nach Kyan’Kor holen und diesen auf den Mörder – möglicherweise ein Dämon der Aganoi – ansetzen. Der weisse Setho stimmt zu, den „das Sein richtet sich nicht nach unseren Wünschen“. Den eigentlich gilt es als unmöglich, dass die Aganoi etwas auf Kyan’Kor einschmuggeln, zudem noch unbemerkt.
Doch Torkaan macht die Reise zugleich zu einem Schlag gegen die Bruderschaft. Diese dritte Fraktion, die im Kampf der beiden außerirdischen Mächte eine Art Beobachterrolle einnimmt, hat mit Art Jeffries in der Tat jemanden, der Caine beobachtet und entsprechend auch mitbekommt, dass dieser zu einem bis dato unbekannten Versteck gebracht wird.
Während Caine dann portiert – sprich auf den Planeten Kyan’Kor teleportiert - wird, fangen seine Begleiter einen verschlüsselten Funkspruch von Jeffries ab und bekommen so Hinweise auf das Versteck, indem eine schwer angeschlagene Linda Watkins sich erholt. Und so statten die Helfer der Kyan’Korer diesen einen actiongeladenen Besuch ab.
Seargant Kilkenny plagen derzeit andere Probleme: die Leute aus seinem Straßenzug sind verschwunden – allesamt – und er selbst gehört nur nicht dazu, weil er zufällig einen Autounfall auf dem Heimweg hatte. Das FBI in Form von Joel Grady traut dem nicht über den Weg und unterzieht ihm einen Spezialverhör. Denn wozu sonst sollte Kilkenny ins regionale FBI-Hauptquartier gebracht werden?
Lebte die dritte Folge noch von ihren häufigen Rückblenden, gibt es diesmal nur eine – aber was für eine! Steven ist im Einsatz im Kosovo gegen die UCK als Mitglied einer Spezialeinheit unterwegs, jedoch gerät der Einsatz schief und hinter den feindlichen Linien wird Steven gefangen und gefoltert. Dann erwachen in dem Tagtraum seine Schuldgefühle gegenüber Linda und er driftet ab zu Dingen, die Linda ihm antuen könnte...
Gerade letzteres zeigt mal wieder deutlich, warum das ganze entgegen der Empfehlung „ab 15 Jahren“ ein echtes Erwachsenenhörspiel ist. Meiner Meinung nach übertrifft man indizierte Stellen der Europaklassiker wie Macabros oder Larry Brent, die immer eine surreale Note hatten, um Längen und ist da eher bei bildgewaltigen Gruselshockern a la Saw angelangt. Und hierdrin liegt wohl die größte Stärke als auch die größte Schwäche des Hörspiels: es polarisiert! Entweder mag man es mit seiner deftig-derben Art oder man kann überhaupt nix mit anfangen.
Zugleich wird durch die brillianten Stimmen, passigen Geräusche und stimmigen Übergangsmelodien – viele von den dänischen Neometallern Mnemic – eine dichte Atmosphäre erzeugt und man hat zeitweise das Gefühl, im Kino zu sitzen und nur die Augen geschlossen zu haben.
Insofern schließt sich die vierte Folge der dritten qualitativ genau an, mit der zusammen sie einen Handlungsbogen bildet.
Insgesamt sind in der ersten Staffel 10 Folgen geplant und auch die vierte lassen einen auf baldige neue Folgen hoffen. Geplant sind diese übrigens im Herbst `07 mit „Rebellion“ und „Mordendyk“.
Fazit: Die Auftaktserie aus dem Hause Lausch schafft es tatsächlich in ihrer trashig-direkten Art, den Platzhirschen John Sinclait und Gabriel Burns noch eins draufzusetzen und überzeugt bei hoher Qualität mit innovativen Inhalten. Dass das ganze auf einer Pulpheftchenserie wie Macabros oder Larry Brent basiert, ist eher ein Plus als ein Minus. Nach anfänglicher Skepsis bei den ersten beiden Folgen hat mich die Serie in ihren Bann gezogen...