Autor Thema: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism  (Gelesen 21212 mal)

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Offline Joerg.D

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Re: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #75 am: 6.02.2008 | 20:55 »
Weil dich keiner mag? Oder weil du es nie erwähnt hast?
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Offline Lord Verminaard

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Re: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #76 am: 8.02.2008 | 10:47 »
Verehrter Herr Salomon,

der Wind frischt auf und die Wochen des Blutes sind vorüber. Haus Atremi geht geschwächt daraus hervor, von Angriffen gebeutelt und von seinen Verbündeten des Hauses Baxter im Stich gelassen. Gilpetto hat die Regeln verletzt und viele gegen sich aufgebracht. Selbst Ariadne hat ihn verlassen und hat ihr Schiff des Nachts auf Meer hinaus gerudert, und in den Straßen singen die Menschen Spottlieder auf Gilpetto und Loblieder auf euch (woran ich, die Bemerkung sei gestattet, nicht ganz unschuldig bin).

Dennoch ist Gilpetto gefährlich, wie ein in die Enge getriebenes Raubtier. Furcht hält seine Leute bei der Stange, Furcht vor seinem Jähzorn und drakonischen Strafen. Es hat sich jedoch folgende Möglichkeit eröffnet: Der alte Käpt’n Able, den ich eigentlich nur als politische Unterstützung gewinnen wollte, feiert am [Datum] seinen 75. Geburtstag und hat sich erboten, seine zu diesem Anlass anwesenden Piraten für uns in die Waagschale zu werfen. Auch wenn ich dem mit etwas gemischten Gefühlen gegenüberstehe – schließlich würden wir dann sogleich erheblich in seiner Schuld stehen – glaube ich doch, dass es die Chancen einer unblutigen Übernahme deutlich erhöht, weshalb ich eingewilligt habe.

Ich bitte euch daher, zum Geburtstag des alten Able nach Freeport zurückzukehren. In der Zwischenzeit ersuche ich euch, nach Ariadne und ihrer Crew zu suchen und euch mit ihr zusammen zu tun. Dem Vernehmen nach rechnet sie sich selbst Chancen auf Gilpettos Nachfolge aus, doch gilt die Unterstützung unserer Verbündeten euch und nicht ihr, das müsst ihr ihr klarmachen. Vielleicht, wenn dieser Vorschlag nicht zu vermessen ist, könntet ihr Ariadne als eure Erbin bestimmen. Ich habe den Eindruck, dass Lesley darüber alles andere als enttäuscht wäre.

Am Abend des [Datum] werde ich also an der Mole stehen und auf zwei Schiffe warten. Mögen das Schicksal uns gewogen sein!

Euer ergebener Diener

Ricardo Atremi


P.S. @ SL: Ich möchte übrigens die Zeit genutzt haben, um mich für den Angriff auszurüsten, um Messerwerfen zu trainieren und um einige Recherchen in Bibliotheken bezüglich einer gewissen Prophezeiung anzustellen.
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Offline Joerg.D

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Re: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #77 am: 9.02.2008 | 02:06 »
Schönes Ding Frank,leider habe ich es erst jetzt gelesen.

Das Spiel heute Abend ging mit einem Bang los, kurzes Aufwärmen und die Geschichte mit der Prophezeiung, dann der Kampf gegen Gilpetto und die Atremis.

Der Kampf hat viel Spaß gemacht und ging ganz flott von der Hand. Die Systeme bringen echt richtig Pep und gezielte Treffer sind echt chic.

Der Bösewicht hat Franks Charakter verunstaltet und Frank hat das als Spieler sehr cool aufgenommen, ja mich sogar unterstützt. Nachdem er seine Holde befreit hatte, teilte diese ihm trocken mit, das er seine Aufgabe jetzt erledigt hat und sie ihn nicht mehr braucht.

Großes Drama!

Auch die süßesten Versprechungen einer hinreißenden Prinzessin konnten die verletzte Seele nicht weiter an das Spiel um die Macht binden, und so verließ ein tragischer Held die Szene und das Spiel (Frank steigt aus).

Frederik hatte alle seine Ziele erreicht und hat das Machtgleichgewicht zugunsten der Bösen verschoben, bevor er auch die Szenerie verließ (Timo wollte einen neuen Charakter).

Also blieben noch Szusanna, die den Kerl töten wollte, den sie liebte. Sie verschaffte ihm ein tolles Essen und guten Sex, bevor sie ihn vergiftete und sich dann selbst das Leben nahm. Tragisches Ende, aber beide Spieler hochzufrieden.

Nur der Msch hält die Flagge hoch und sein Char folgt weiter seinen immer präziser werdenden Plänen.

Ich habe beim nächsten Mal also drei neue Chartere und einen Spieler weniger (ich überleg mir noch ob ich Frank dafür nicht mehr mag). Ich habe keinen Char selber umgebracht und die
Regeln gefallen mir immer besser, je länger ich spiele.

Das Gute an meiner dreigeteilten Timeline ist, das ich auf den recht herben Wechsel nicht groß reagieren muss. Aber das gehen so vieler Charaktere kann eine Chance sein, das die Spieler etwas bauen, was ihnen mehr am Herzen liegt, oder ihren Wünschen besser entgegen kommt.

Ich hoffe ich bekomme noch ein ausführliches Diary für euch.

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Offline Bhrandir

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Re: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #78 am: 9.02.2008 | 15:04 »
^^ was soll man sagen, die Geschichte mit Artremie geht zuende und mit ihr alle Charaktere die an Artremie gebunden waren...

Wie auch immer, mein Char ist tot ohne das ich auch nur zucken konnte...
Das hat Barbara aber auch verdammt klasse inszeniert und abgezogen.
Würde mich eigentlich mal interessieren wie die Prinzessin und Baxter und Salomon das aufnehmen...
Es kam ja doch gerade so einiges ins rollen.

Ich finde das ganze war eine klasse Aktion von Barbara, aber das gleich beide drauf gehen...
Damit hatte ich eigentlich nicht gerechnet (wobei, auch nicht damit das Sie mich vergiftet...)

Jedenfalls war es ein geiler Abend, zumal das verschwinden aller Charaktere iwie super rein passte.

Schauen wir mal wie sich alles entwickelt.

Mit freude auf die nächste Runde,
Robin

PS:
Möchtest du eine Beschreibung aus Chara-Sicht?
Dann könnte allerdings nur noch Martin schreiben...

PPS:
Ich bleibe übrigens tatsächlich bei Chart B, der ist damit allerdings bis auf 1, 6, 8 und 10 einmal vergeben...
« Letzte Änderung: 9.02.2008 | 16:59 von Bhrandir »

Offline Joerg.D

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Re: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #79 am: 9.02.2008 | 17:32 »
Du kannst entweder aus der Sicht des Toten schreiben, oder ein allgemeines Diary.

Chart B ist OK
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Offline MSch

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Re: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #80 am: 17.03.2008 | 03:27 »
So, diesmal ein Bericht aus meiner Sicht, völlig subjektiv und sicherlich mördermäßig übertrieben  ;-)

Diesmal hatte Jörg einen Dungeoncrawl angekündigt, was sehr passend war, weil ein paar Tage zuvor Garry Gygax verstorben war (Koinzidenz, aber dennoch schön). Außerdem gab es einen neuen Charakter von Robin.

Ich muß vielleicht ein wenig ausholen: mein Charakter Diego fing erst als Supporting Character an, da ich eigentlich nur mal so in die Runde reingeschnuppert hatte. Er war so eine Art rechte Hand für einen Major NPC (Vincenzo Umbra einem sehr reichen, einflußreichen und exzentrischen Händler in Freeport). Diego wurde von Vincenzo (wie man schon lesen konnte) nach Freeport geschickt um zu dabei zu helfen dem Haus Atremi wieder eine stabile (und berechenbare) Führung zu verschaffen.

Da aber Diego nie wirklich als Steigbügelhalter in Anspruch genommen wurde, begann ich mich ein wenig mit dem Stil der Runde anzufreunden und begann damit Diego Beziehungen aufbauen zu lassen, eigentlich immer noch nur auf den Auftrag fixiert den langweiligen Salomon an die Spitze des Hauses Atremi zu bringen und den wahnsinnigen Gilpetto abzulösen. Mittlerweile hatte aber Jörg den armen Diego die eine oder andere Fußangel in den Weg geworfen. Naja, für den einen Hindernisse für den anderen Möglichkeiten ...

So begann Diego ambitionierter zu werden und wenn auch noch das eine oder andere Ding gegen ihn lief, eröffneten sich gleichzeitig mehrere Chancen.

Ich ließ Diego ordentlich Esotheric-Disciplines lernen, die für Diplomatie wichtig sind. Außerdem versuchte ich die Regler, für Intrigen und Beziehungen aufbauen, ordentlich hochzudrehen und die erfreuten Reaktionen des Spielleiters ermutigten mich damit fortzufahren.

Mittlerweile hatte Diego dazu beigetragen, daß Gilpetto abserviert wurde und (da er immer noch loyal zu seinem Mentor ist) mit Vincenzo abgesprochen es so inszeniert, daß er mit ihm gebrochen und das Haus Tremir übernommen hat.

Zwar hat er einen Spion von den El Kaidas aufgedrückt bekommen (Timos Charakter, aber da ist noch viel drin) und eine launische, eifersüchtige und hochschwangere Magierin vom Spielleiter aber immerhin ist eine Spielfigur (die von Barbara) seine Leibwächterin (und ich kann noch keinen Haken, also bis auf die eifersüchtige Magierin, entdecken).

Um die schnachnasigen Typis in Freeport zu provozieren und polarisieren hat Diego das von ihm "requirierte" Stadthaus von Vincenzo zu seinem Hauptquartier gemacht und sich nicht in die Festung der Tremir zurückgezogen. Von innen hat er es aber verrammeln lassen, Holzauge sei wachsam.

Diego (also ich) schwankt noch in seiner Loyalität. Freeport auf Teufel komm raus gegen die El Kaida verteidigen, die garantiert angreifen werden, oder den El Kaida zu helfen (immerhin haben die eine scharfe Prinzessinnen-Schnitte anzubieten, Freeport nur so ein Mannweib als Bürgermeisterin) und mit denen einen ordentlichen Deal zu machen.

Aber die Ereignisse des Abends sollte dazu führen, daß sich eine Vorgehensweise abzeichnet. Und das kam so:

Bei Diego kündigte sich ein unerwarteter und unbekannter Gast an (Robins Charakter für den es, zum Ärger des SL keine echte Vorgeschichte gab). Dieser eröffnete Diego, daß er im Dienst ausländischer Aufraggeber nach einem Schwert suchen würde und sich Diegos Hilfe versichern wollte. Ein magisches Schwert, das Schwert des letzen Königs von Freeport, was der Gast nach ein wenig Bohrens zugab, und der Zugang zu den unterirdischen Katakomben sollte in Diegos Haus liegen.

Boah dachte ich mir, das ist es!

Das Schwert des letzten Königs, der geschworen hat wiederzukommen wenn die Stadt ihn braucht? Haha! Freeport als standhafter Zinnsoldat verteidigen? Was für ein Luschenplan!

Zeit die Regler auf 11 zu drehen!!!

König von Freeport!

Haarald, der lange mit mir gespielt hat und der mich gut kennt behauptet ja, Jörg hätte ein Monster aus mir gemacht  ;-)

Den guten Shakespeare abstauben und schon mal ein wenig üben "once more unto the breach dear friends, once more ...", "Friends, Freeporters, Countrymen, lend me your ear", "A horse, my kingdom ..." (achso, das gerade nicht) ... etc.

Den komischen Typi noch ein wenig mit Fragen gequält und ein Treffen für den nächsten Mittag ausgemacht. Dann marschierte Diego zu dem alten weisen Mann mit der Bibliothek und frage ihn ein wenig nach dem König und dem Schwert aus. Dann schlenderte Diego zu der Statue des Königs, die immer noch steht und schaute sich das Schwert gut an. In der Hafengegend war ein guter Schmied, dessen Dienste er jetzt brauchte.

Kurz bevor er dort ankam, ließ er seine Leibwächterin ein Ablenkungsmanöver machen (Kettenbikini im Hafen kommt immer gut) und betrat die Schmiede.

Mit viel Geld ließ sich der Schmied überreden, zwei Replika des Schwertes herzustellen. Die sollten nur echt aussehen, mussten aber nicht für den Kampf taugen. Ich entschied mich dafür, daß der Schmied auch Patina auftragen soll, ein Fehler aber das konnte ich noch nicht wissen. Die Schwerter sollten am nächsten Vormittag fertig sein.

Gutgelaunt spazierte Diego zurück zu seinem Hauptquartier.

Der schwierige Teil sollte noch kommen.

Die Schwerter sollten natürlich so echt aussehen wie möglich und so musste er wohl oder übel seine Frau um Rat fragen. Die war vor nicht all zu langer Zeit mit einer Tochter niedergekommen und forderte nun nach längerer Abstinenz ihr Recht ein.

Wie gut, daß ich Diegos Vigor hochgesetzt habe.

Am nächsten Tag, als die Schwerter da waren musste er ran. Im Arbeitszimmer, auf dem Schreibtisch, für jedes Schwert einmal. Danach belegte sie die Schwerter mit einem einfachen Glamour, der nix tat, aber die Schwerter erschienen magisch.

Vorausgesetzt, daß sie heil mit dem Schwert wieder aus dem Keller kommen würden, musste es irgendwie ausgetauscht werden. Fieberhaft überlegte ich wie das zu bewerkstelligen sein, aber Jörgs Quälereien des armen Diego mit der Magierschlampe brachten mich auf eine Idee: Diego bezirzte seine Frau nochmal (und musste natürlich den Tribut bezahlen), daß sie wenn die Gruppe aus dem Keller kommt eine irre Eifersuchtsszene machen sollte bei der (und Diego betet inständig, daß sie sich dran hält) zwar keiner zu Schaden kommen soll, aber in der Verwirrung (und davon bin ich überzeugt, daß es Verwirrung geben wird, wenn die fleischhäxselnden Obsidianschmetterlinge tief fliegen) sollte der Haus- und Hofmeister das Schwert gegen eine der Kopien austauschen. Dann könnte der fremde Naivling mit seinem Schwert abdackeln und Diego hätte das echte Schwert und wäre einen Schritt weiter auf dem Weg zum König!

Nachdem ein leichtes Mittagessen eingenommen wurde, wollte der fremde Gast, der eine verbrannte Schatzkarte und seinen Leibwächter dabei hatte, schnellstens aufbrechen.

Hier folgte eine peinliche Szene, in der im Weinkeller keiner den magisch getarnten Einstieg in die Katakomben fand. Da hatte Timo doch bei der letzten Runde noch rumgeprotzt, was es alles für tolle Feuermagie-Sprüche gibt, z.B. einen mit dem man verbrannte Sachen wiederherstellen konnte und dann hatte er den nicht gelernt!

Vorerst half Diegos Frau nochmal aus, und so krochen wir dann endlich durch die Gänge. Nach einiger Zeit kamen wir an eine Tür, die in eine große Höhle führte, deren Boden aus einem gefrorenen See bestand und in deren Mitte ein gefrorenen Bär stand.

Das schrie natürlich "Falle!". Dementsprechend paranoid versuchten wir zur anderen Seite zu kommen, was dazu führte, daß Zeit genug war das Eis zu schmelzen und uns ins Wasser plumpsen zu lassen. nach einigem hin- und her und jeder Menge versiebten Würfen schafften wir es und durch die gegenüberliegende Tür zu hacken, aber der Begleiter des Fremdlings ist dabei fast draufgegangen. Hoffentlich gibt's 'nen anderen Ausgang, sonst müssen wir an dem Bären vorbei zurück schwimmen.

Der Gang führte zu einem Durchgang, der wohl auf der anderen Seite magisch verborgen war und der direkt in den Backkeller von Marlice Meoren führte.

Da musste ich wieder innerlich breit grinsen. Kurzentschlossen entschied ich mich den Bäcker nicht zu töten, sondern ihm einen leeren Mehlsack und dann den Dolchgriff über den Kopf zu ziehen. Den Sack zog ich wieder zurück, goss ihm Wein (man kann ja ruhig untergehen, aber die Weinflasche läßt man nicht los) über den Kopf und drückte ihm dann die Weinflasche in die Hand.

Das hätte doch nur Aufmerksamkeit erregt, wenn der Bäcker niedergeschlagen aufgefunden worden wäre, in einem Raum ohne Eingang, außer dem Fahrstuhl, der das Mehl und die Brote befördert. Und Diego wollte sich unbedingt den Zugang zur Nahrungsversorgung der Bürgermeisterin warm halten. Man weiß doch nie was man denen so alles ins Essen mischen muß. Einem Bäcker, der nach Alkohol stinkt würde doch keiner glauben, daß ihn ein Geist niedergeschlagen hat  ;-)

Gegenüber war ein weiterer Durchgang, den wir sogleich betraten und der uns nach einiger Zeit in eine neue Höhle führte, diesmal eine mit einem Boden aus Sand. Immer an der Wand lang tasteten wir und voran, wurden hektischer als ein Säuseln und Brausen erklang, konnten aber die Höhle unbeschadet durchqueren. (Der Magier, der die Höhle verzauberte hatte seinen Wurf nicht geschafft). Und plumpsten in die Kanalisation.

Kanalisation? Die stinkende Kanalisation?

Naja weiter den Weg suchen, was und aber mit der verbrannten Karte nicht wirklich zweckvoll war. Also belatscherten wir Timo so lange, bis er seine übrigen XP rausgehauen hatte um den doofen Zauber endlich zu lernen.

Damit konnte er dann die Karte wiederherstellen.

"Da kriechen wir seit Stunden durch diese verschissene Kanalisation und der Herr Feuermagier zieht seinen Zauber erst jetzt aus der Tasche?!? Ich kann mir vorstellen, warum Du bei den El Kaida in Ungnade gefallen bist!"

Der weitere Weg war dann schnell gefunden und wir kamen tatsächlich in eine Krypta. Ein von Säulen gesäumter Gang führte auf einen von Flammen umringten Steinaltar zu, auf dem ein Mann lag, der ein Schwert auf seiner Brust hielt.

Vorsichtig tasteten wir uns voran und der Feuermagier fing gerade an zu erklären, daß er die Flammen (die ja wohl eindeutig magisch waren) untersuchen wollte, als Robin seinen Charakter loslaufen und auf den Altar springen ließ.

Hmm, der hatte es wirklich eilig das Schwert zu bekommen, vielleicht auch weil Robin ja wußte, daß Diego hinter dem Schwert her war.

Jörg nahm eine große Menge Würfel in die Hand und würfelte. Robins Charakter durfte auch würfeln um den Schaden zu vermindern. Aber der Flächenschaden, den er bekam brannte ihm an jeder Trefferzone über die Hälfte der Lebenspunkte weg. Und Robin hatte wirklich gut gewürfelt!

Zack griff er nach dem Schwert und ... sprang zum Entsetzen aller wieder zurück!

Würfel, würfel, würfel ... rechne, rechne, rechne ... und ein qualmender und kokelnder Restrumpf klatschte auf den Boden der Krypta und das Schwert rutschte genau auf Diego zu.

Das war jetzt irgendwie antiklimaktisch.

Wir schwankten alle zwischen Unglauben und Belustigung.

Also durfte Robin einen neuen Charakter auswürfeln und damit es nicht so viele Schwierigkeiten mit der Gruppenzusammengehörigkeit und auch der (nicht eingereichten) Charaktervorgeschichte gibt meldete ich meinen Bedarf für einen Meisterspion an.

Derweil schlichen wir uns aus der Kanalisation heraus in die Stadt, die Leibwächterin voraus, die eine Kutsche heranrief in der wir uns versteckten. Was würde das denn für einen Eindruck machen, wenn ein neues Ratsmitglied Freeports mitten auf einem belebten Platz aus der Kanalisation steigen würde, ein in ein Hemd gewickeltes Schwert unter dem Arm und sagen würde: "Ah! Venedig!"

Tja, das war sehr spaßig, wir haben ein Charakter für Gygax geopfert und ich habe ein paar Utensilien für erneutes megalomanisches und flamboyantes Auftreten in die Hände bekommen.

Was will man mehr?

Jetzt muß ich 'ne mörder To-Do-List anfertigen mit Einträgen wie:
- vor unserer Rückkehr ins Anwesen dem Haus- und Hofmeister eine Nachricht zukommen zu lassen, daß er vor der Austauschszene (die auf jeden Fall stattfinden soll!) das Schwert auf Hochglanz polieren soll, denn das Wunderschwert sieht aus wie neu
- während der Eifersuchtsszene den Kopf tief halten
- Prophezeiungen über die Rückkehr des Königs fabrizieren
- das Volk gegen die momentanen Verhältnisse in Freeport aufbringen
- das Volk gegen die El Kaida aufbringen
- mit dem Feuermagier arrangieren
- Diegos Sklavenurkunde zurückholen
- sein Kind schützen
- die falschen Schwerter von interessieren Kreisen klauen lassen
- das Volk für die Monarchie begeistern
- ein paar Leute auf einen gemeinsamen Kurs einschwören
- ein paar Leute vergiften, drogenabhängig oder sonstwie gefügig machen
- abwägen ob Diego mit der geilen Magierschlampe weiterleben kann oder ob er sich doch mit der mysteriösen Prinzessin abgibt oder ob er beide gegeneinander ausspielen kann
- letztendlich die El Kaida aus der Stadt vertreiben, daß sie von Rache getrieben zurückkommen um die Stadt zu erobern und dann im richtigen Moment das Schwert, die Shakespearzitate und natürlich Vlads Wikinger aus dem Hut ziehen

Offline Timo

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Re: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #81 am: 17.03.2008 | 10:19 »
Ach, Marlese Morgan aht doch bestimmt diese neue esoterische Disziplin(Bibliothekarin von XY) die öffnet nur einmal ihren Haarknoten und nimmt die Brille ab und ist ne obergeile Schl...  ;)

Ich möchte nochmal hier erwähnen, dass ich meine Frau liebe! :-*
Wir haben nämlich am Freitag 5ten Hochzeitstag und ich darf trotzdem zum Rollenspiel!  :d

----------

Tja, was halt so ein kleines bisschen ablenken und becircen verursachen können("He, Ungläubiger, die Flammen sind nur Illusion lauf durch"  >;D )

Der Feuerderwisch ist zur Zeit noch unentschlossen was er macht. Die Hassassin verärgern ist meistens eine doofe Idee.
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Offline Joerg.D

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Re: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #82 am: 17.03.2008 | 12:46 »
Danke, ein sehr schöner Bericht.

Was mir Robin los war, kapiere ich selber nicht so richtig, aber es war wohl wirklich eine Art Kurzschlussreaktion von ihm.

Ich fand die Szene mit dem Raum voller Sand und dem See sehr erheiternd, eure panische Angst das ich euch gleich etwas böses antue war köstlich.

Eure Augen, als ich beschrieb, das in der Wasser beim Eisbären Fische sind haben so was von Angst ausgestrahlt. Barbaras Frage ob das Süßwasser sein und der trockene Kommentar "Piranjas" von ihr als ich das bejaht habe waren echt gut.

@ Deine Frau ist doch froh, wenn sie dich los ist. Immerhin muss sie dich bis 15:00 Uhr ertragen.

Wieder einmal viel gelacht und Freitag werden wir das Haus rocken, auf unserem long Turn.
« Letzte Änderung: 17.03.2008 | 13:10 von Jörg.D »
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Offline MSch

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Re: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #83 am: 17.03.2008 | 18:14 »
...
Wieder einmal viel gelacht und Freitag werden wir das Haus rocken, auf unserem long Turn.

Und damit wir das wirklich können würde auch ich gerne wissen was so eure (also das richtet sich an die Mitspieler) Ziele sind. Meine stehen ja jetzt fest.

Ich will aber ungerne alle Aufmerksamkeit auf mich ziehen und dem Rest die Spotlighttime klauen. Daher würde ich euch gerne euren Neigungen entsprechen einsetzen und in Diegos Masterplan einbauen.

Die Sache mit Timos Character belastet mich schon und daß Diego momentan alles alleine macht und kaum jemanden hat, den er ins Vertrauen ziehen kann. Um es ganz nüchtern und realistisch zu sehen müßte Diego mit seinen Vertrauten (also euren Charakteren) so ein Oath-Ritual ala Artesia durchziehen. Aber zu sowas zwingt man seine Mitspieler nicht. Ich habe es immer gehaßt, wenn das Abenteuer einem einen Geas oä. aufgezwungen hat.

Zu Timos Character fällt mir die gnostische Erfahrung Diegos aus dem Lifepath ein, vielleicht kann man da was drehen.

Hat Robin denn schon ne Charaktervorgeschichte geliefert? Wenn nicht, wie wäre es, wenn Vincenzo ihn zu Diego gesandt hat? Dann müssen wir nicht Zeit mit ner peinlichen "He seem trustworthy"-Szene vertrödeln.


Ciao,

MSch

Offline Joerg.D

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Re: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #84 am: 18.03.2008 | 10:30 »
Timo tut sich für gewöhnlich schwer, mit neuen Charakteren warm zu werden. Aber die Brechstange  des Oath Rituales haben wir im Hintergrund schon drohend schweben. Ich hatte ja bereits mehrfach erwähnt, das es Hausschwühre gibt, habe diese aber nicht fertig entwickelt.

Allerdings habe ich eine Begebenheit in der Metha Timeline, mit der ich Timo direkt in deine Arme treiben kann, oder offen zur Opposition gegen dich bringe (ich mag es halt vielschichtig).

Robin hat seinen Hintergrund nicht eingereicht und bekommt deshalb beim Long Turn dementsprechend weniger Aufmerksamkeit. Das ist sehr Schade, weil wir über die Lange Zeit viel Spothlight für jeden generieren können. Aber wenn er mir nix gibt mit dem ich arbeiten kann, dann muss er damit leben.

Der Fokus am, Freitag wird zwischen Timo und Barbara schwanken, wobei Martin sich seine Spotlights ja selber holen wird und mich mit Sicherheit supportet.

Edit: Robin hat heute Abend seinen Hintergrund eingereicht.


« Letzte Änderung: 18.03.2008 | 17:47 von Jörg.D »
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Offline MSch

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Re: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #85 am: 4.04.2008 | 03:15 »
Alles fing ganz harmlos an. Eine Sklavin wurde verkauft. Nichts besonderes in Freeport. Doch diese Transaktion auf dem Sklavenmarkt hatte einen Zeugen, der den offensichtlichen Schein durchschaute. Das Mal, das ihr auf die Stirn gemalt wurde, strömte dunkelste Magie aus. Der Fremde verfolgte die beiden Käufer und die Sklavin.

Doch noch jemand beobachtete die Szene. Ein schlanker, hochgewachsener El Kaida, dem geneigten Leser als der El Kaidische Feuermagier des Diego Tremir bekannt. Ihm war das Mal auch aufgefallen und, daß offensichtlich ein Landsmann die Männer und die Frau verfolgte.

Die Männer, Mitglieder der neuen Führungsmannschaft des Hauses Blomquist, bemerkten aber den Verfolger und stellten ihn. In dem folgenden Gefecht konnte die Sklavin teilweise von dem Bann, der auf ihr lag, befreit werden und sie konnte fliehen ... in den Hof des Stadtanwesens von Diego. Der Feuermagier schleppte seinen Landsmann hinterher und so trafen sie kurze Zeit später bei Diego ein.

Die eilig herbeigerufenen Geliebte Diegos, die Magierin Leandra, wurde erst bleich und dann sehr zornig, als sie den Zauber entfernte, der auf dem Mädchen lag. Sie, wirklich keine Zimperliche, war sehr entsetzt über die düstere Magie, die auf der Frau gelegen hatte.

Diego überlegte inzwischen, wie er Blomquist entschädigen könne, ohne dabei nicht noch ein Geschäft zu machen, denn die Sklavin wurde von seinen Leuten verkauft, als es schon ominös an der Pforte klopfte und herein kam der neue Herr von Blomquist, ein El Kaida in Begleitung eines großen Raben.

Diego versuchte höflich und diplomatisch zu sein, auch wenn er den neuen Herren von Blomquist nicht traute und die seinen Mann im Haus Blomquist abserviert hatten, doch der Gast war weder Schmeicheleien, noch einem Geschäft zugänglich sondern verlangte unverblümt die Sklavin zurück. Als Leandra zu der Szene kam, wurde der Fremde sogar noch frech und meinte nur lapidar, daß er als Ersatz auch sie nehmen würde und Diego hätte drei Tage Zeit. Während Diego nur die Augen zukniff und sich ausmalte was er mit dem Typen und Haus Blomquist anstellen würde, griff Leandra schon in ihren Beutel mit Obsidianstaub, doch bevor die Obsidianschmetterlinge tief flogen verzog sich der unhöfliche Fremde eiligst.

Während alle nun die Lage besprachen erklang aus den oberen Stockwerken Lärm. Aus dem Kinderzimmer! Alle stürzten nach oben und sahen, wie die Amme das Kind gegen einen Schwarm Raben verteidigte. Ein Schwarm Obsidianschmetterlinge machte dem ein schnelles Ende.

Zurück bleibe ein Zettel mit einer Drohung gegen Diegos Tochter. Nun war das Maß voll. Bislang war Diego ja immer mit Diplomatie vorgegangen, aber nur war es Zeit auf den Tisch zu hauen!

Ein Exempel ... nicht nur Blomquist "befreien", sondern den anderen Fraktionen zu zeigen, daß Diego nicht auf Spielchen steht. Wie passend, daß die Blutwochen in ein paar Tagen anstanden. Das die Flaute bald anbrechen würde merkte man daran, daß die El Kaida hektisch ihr Anwesen verrammelten und die Stadt verließen.

Weil Diego aber auch ein Sportsmann war, ging er erstmal zur Bürgermeisterin und teilte ihr aus Höflichkeit mit, daß er gedenke den Startschuß zu den Wochen des Blutes zu geben. Das der neue Blomquist-Chef ein böser Schwarzmagier war, das Oberhaupt der Aleviten, schien sie nicht wirklich zu kümmern, viel wichtiger war ihr herauszufinden, ob Vincenzo gedenke nochmal aktiv in das Geschehen der Stadt einzugreifen. Diego bleib zwar diplomatisch aber versicherte ihr, daß das so oder so geschehen würde. Ein Plan reifte in ihm und sein nächster Besuch, bei den El Kaida, sollte ihn darin noch bestärken.

Als er nämlich bei der Prinzessin vorstellig wurde ließ sie ihm gar nicht so sehr durch die Blume wissen, daß sie mit den Aleviten sympatisieren würde.

Das war natürlich ein Schock für Diego, der ja durchaus romantische Gefühle für die Prinzessin hegte. Wieder ein Steinchen in der Mauer.

Plötzlich hatte Diego es eilig. Die Prinzessin hatte ihm noch mitgeteilt, daß sie nach Orissa abreisen und die Gastfreunschaft Vincenzos genießen würden. Das mußte verhindert werden, die Schwarzmagier dürften keinen Zugriff auf Vincenzo haben, das würde ein schwerer Schlag gegen Diegos Pläne bedeuten. Aber das brachte ihn auf eine Idee.

Wieder Zuhause ordnete er Mobilmachung an. Die Truppen sollten offen trainieren und durchaus auch auf dem Kai Paraden abhalten. Die Stadt sollte sehen, daß ein anderer Wind wehte.

Dann setzte er einen Brief an Vincenzo auf, in dem er ihm mitteilte, daß er in Gefahr sei und die El Kaida und Aleviten ihn bedrohen würden. Also solle er doch wieder sein Ableben inszenieren. Diego würde sich um alles kümmern und wenn er mit den Schwarzmagiern aufgeräumt hätte, könnte er wieder "Auferstehen".

Den Brief legte er in das magische Kästchen und wartete ungeduldig auf die Antwort.

Die kam promt, doch wollte sie Diego nicht schmecken. Vincenzo war zögerlich und unentschlossen und glaubte nicht, daß die Prinzessin eine Gefahr darstellt. Diego würde das schon regeln. Außerdem bat er um Leandra für die Zeit der Blutwochen.

Sein väterlicher Mentor schien den Zenit seiner Urteils- und Entschlußkraft überschritten zu haben. Die Antwort traf Diego schwer und er erkannte, daß Vincenzo kein Mentor mehr war, sondern eine Last. Diego ließ es sich mehrmals durch den Kopf gehen aber es gab keine andere Möglichkeit ... Vincenzo bettelte ja fast um die einzige Handlung, die Diego übrig blieb. Nur wie bewerkstelligen? Selbst ein seniler, von Drogen und Syphilis zerfressener Vincenzo war immer noch Vincenzo Umbra! Aber er hatte Diego ja den entscheidenden Tip selber gegeben.

Er ging zu Leandra und bot ihr ein Geschäft an. Er würde sie offiziell und mit allem Pomp zu seiner Frau machen, wenn sie ihm Vincenzos Kopf als Mitgift bringt.

Mit einem intensiven Kuß nahm sie an.

Diego vergewisserte sich, daß Ariadnes Schiff noch im Hafen lag, sie war ja bekannt dafür, Freeeport als letzte zu verlassen, griff sich eine sündige Flasche Portwein aus Vincenzos speziellem Keller und ließ sich zum Hafen bringen.

Er verpflichte Ariadne, mit viel Geld, seine Frau und sein Kind unversehrt nach Orissa zu bringen und sie erwieß sich als vertrauenswürdige Geschäftspartnerin. Auch wenn sie die Flasche Port nicht ganz so begeistert aufnahm wie erhofft ... die soll sie erstmal probieren!

Aber Ariadne sollte er sich warmhalten. Wenn er erstmal die Piraten des alten Abel übernommen hätte, bräuchte er eine fähige Admiralin. Und der alte Abel war fällig, der mischte sich in den Sklavenhandel mit gut ausgebildeten Sklaven ein, das war ein Fehler.

Also marschierte Diego zu Abel und teilte ihm durch die Blume mit, daß die Sklavenlager der Blomquists am nächsten Tag nicht sonderlich bewacht würden. Darauf sprang Abel sofort an und Diego war jetzt ganz sicher, daß Abel fällig war. Außerdem würden seine Piraten die Wachen binden, nicht viel, aber immerhin und die Sklaven würde er sich eh zurückholen.

Doch erstmal Blomquist!

Inzwischen hatte der Feuermagier zweimal Pakete von Blomquist erhalten und beides mal waren unangenehme Sachen drin. Schließlich kam er zu Diego und erzählte ihm, daß die Aleviten eine ehemalige Geliebte von ihm gefangen hätten und ihn erpressten, daß er die Sklavin zu ihnen zurückbringen sollte, sie hatten ihm sogar eine Hand seiner Geliebten geschickt.

Da Diego plante eh für morgen den Großangriff auf Blomquist. Und der fremde Gast, der mittlerweile erzählt hatte, daß er die Aleviten verfolgte, weil sie seine Familie getötet und er ihnen knapp vom Opferaltar entkommen sei, erklärte, daß das Ritual für das die Sklavin gebraucht würde bei Vollmond in drei Tagen stattfinden würde. Also genehmigte er, daß der Feuermagier die Sklavin gegen seine Geliebte austauschen dürfe. Die Wachen waren informiert und falls die Sklavin verhört werden sollte, ließen sie es so aussehen, als ob er tatsächlich die Wachen ausgeschaltet hätte. Mit der bewußtlos geschlagenen Sklavin auf einem Karren ging es zu Blomquist und der Austausch fand statt.

Wieder zurück kümmerte man sich um die Frau, Leandra nahm den Bann von ihr, unter dem sie natürlich stand und man kümmerte sich um ihre Wunden.

Nun war es Zeit einen Plan zu machen.

Mit der Karte der Katakomben und Kanalisation bewaffnet sollten der Neuling und der Feuermagier in den Keller der Blomquists einsteigen, die Opfer befreien und für Verwirrung sorgen, mit Öl und Feuer.

Diego würde derweil seine Truppen anführen und einen ganz klassischen Angriff auf Haus Blomquist starten.

Während die beiden schon im Keller warteten hörten sie ein Gespräch der Blomquist mit, daß sie einen Hinterhalt planten und die anrückenden Tremir mit Öl und Pech von hinten überraschen wollten. Die beiden konnten die Nachricht gerade noch rechtzeitig an Diego übermitteln. Sein Hauptmann und ein Trupp ausgewählter Kämpfer würden sich von hinten in das Haus schleichen und die Falle ausräuchern.

Kurz zuvor hatte Diego seine Truppen aufmarschieren lassen, seine Frau schwerbewacht zum Schiff bringen lassen und mehr Richtung Stadt eine Rede gehalten in der er bekräftigte, daß sowohl er als auch seine Tremirs neu in der Stadt seien, aber im Gegensatz zu den El Kaida und den Schwarzmagiern würden sie wissen wie man in dieser Stadt handelt. Zeit der Stadt zu zeigen was passiert, wenn man sich mit den Tremir anlegt oder ihre Kinder bedroht.

Und mit Glockenschlag setzte sich die Armee in Marsch.

Während Diego ganz klassisch gegen Blomquist anrannte und sich deren Streitkräfte den gut organisierten und bewaffneten Tremir als nicht gewachsen erwiesen, schlugen die beiden im Keller los.

Die Sklavin war schnell gefunden, doch sie und ihre Mitgefangen standen alle unter Bann und wollten nicht mitkommen. Als der neue Gefährte es langsam schaffte die Frauen in den Geheimgang zu lotsen wurden sie entdeckt. Ein schwer gerüsteter Kämpfer der Blomquist griff sie an und der Feuermagier fuhr seine Feuermagie hoch.

Der Kampf wogte hin und her, doch zwei schwere Kopftreffer besiegelten das Ende des Feuermagiers, der den Kämpfer zwar schwer angebrannt hatte, aber der hielt nahezu unmenschlich durch. Der Neuling kam zu spät hinzu und floh, als er bemerkte, daß der Kämpfer unter einem Bann stand. Er brachte die Frauen in Sicherheit und eilte dann zu Diego.

Der hatte mittlerweile mit ein paar wuchtig vorgetragenen Angriffen die Blomquists so weit demoralisiert, daß sie kapitulierten. Als er befahl, daß ihm die Aleviten ausgeliefert werden, teilte man ihm mit, daß diese das Anwesen schon längst durch einen Geheimgang verlassen hätten.

Diego ließ den Blomquist dann die Wahl und sie entschieden weise und wählten ihn als ihr Oberhaupt.

Mitten hinein platzte ein schwer gerüsteter, noch kokelnder Kämpfer, der Hauptmann der Blomquist, der im Keller den Feuermagier getötet hatte. Er wurde mit Netzen und Seilen niedergezwungen und von dem magischen Mal befreit, daß ihn zu einem sturen Kampfroboter gemacht hatte.

Diego ließ sammeln und aufräumen und die Toten bestatten, der Feuermagier aber bekam ein besonderes Begräbnis, eine Feuerbestattung am Pier. Und Diego hielt seine zweite shakespearische Rede in dem er den Tod des Mannes beklagte, seine Heldentat herausstellte und damit schloß, daß dieser Mann das letzte Gute sei, daß die El Kaida dieser Stadt gebracht hätten und er, Diego, keine El Kaida mehr in der Stadt dulden werde.

Nachts kam dann der neue Mitstreiter zu Diego und schwor ihm aus Dank, daß er die Schwarzmagier bekämpft hatte Treue. Diego riet ihm einen neuen Namen anzunehmen und sich freeport-typisch zu kleiden, eingedenk der Rede, die Diego am Abend gehalten hatte.

Zur Feier der Rettung seiner Tochter und der Vertreibung rief Diego einen Feiertag aus, der jedes Jahr nach den Wochen des Blutes gefeiert werden sollte, ein rauschendes Fest.

Außerdem würde er eine Armenspeisung einsetzen. Natürlich würde er dort auch Agenten hinschicken, die Stimmung gegen die Verhältnisse in der Stadt machen sollten "Früher, zu den Zeiten des Königs hätte es sowas nicht bedurft".

Mit der Kraft von zwei Ratssitzen konnte Diego die Nachricht, daß Atremi das Haus Baxter einverleibt hatte, ruhig hinnehmen.

Nun wartete er ungeduldig auf Nachrichten aus Orissa.

Offline Joerg.D

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Re: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #86 am: 4.04.2008 | 09:04 »
Echt wunderbar, dass ist perfekt!

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Offline Bhrandir

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Re: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #87 am: 4.04.2008 | 14:40 »
Wow, das ist wirklich eine tolle Zusammenfassung.

Zitat MSch:
Und damit wir das wirklich können würde auch ich gerne wissen was so eure (also das richtet sich an die Mitspieler) Ziele sind. Meine stehen ja jetzt fest.

Meine Oberste Prio besteht auch weiterhin darin die Aleviten zu vernichten und meine Blutrache an Nicti zu erfüllen.
Um dies erreichen zu können würde ich alles auf mich nehmen, einschließlich meine eigene Religion vorübergehend zu verleugnen (und ich bin der Sohn eines "Priesters").

Da ich nun aber auch meinen Treueschwur geleistet habe werde ich natürlich alle übertragenen Aufgaben erfüllen.
Zumindest solange sie mich nicht direkt an meiner Aufgabe hindern.

Ich denke das beschreibt es ziemlich gut.

Offline Lord Verminaard

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Re: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #88 am: 2.05.2008 | 14:51 »
Das Kloster von St. Martin lag auf einer hohen Klippe, ein gedrungener, wehrhafter Bau aus rot gebrannten Ziegelsteinen, ausgeblichen von Salz und Sonne. Die Mönche des Ordens der Barmherzigen Jungfrau mochten jegliche Form von Gewalt ablehnen, doch sie waren nicht so dumm, sich nicht durch hohe Mauern vor fremder Gewalt zu schützen. Die Bewohner von Yannis wussten es ihnen zu danken.

Der hagere Mann in der braunen Mönchskutte führte sein Pferd achtsam über den schlüprigen Damm, der bei Ebbe das Kloster mit dem Festland verband. Manchmal hob er den Blick und sah zu den geschleiften Mauern von Yannis hinüber. Die Stadt hatte die Gnade Al Kaidas und der Aleviten kennengelernt. Und nun also war es Zeit, nach Freeport zurückzukehren.

Ricardo Atremi wandte den Kopf, um zu seiner neuen Heimat zurückzublicken, und das Licht der Morgensonne fiel für einen Moment auf das von einer hässlichen Narbe entstellte Gesicht unter der tief in die Stirn gezogenen Kapuze.

Die ganze Zeit hatte er nach Seelenfrieden gesucht, hatte geglaubt, wenn Gilpetto beseitigt wäre und er Salva geheiratet, mit ihre seinen Platz im Haus Atremi eingenommen hätte, wäre er endlich dort. Dieser Traum war zerplatzt, er war Hals über Kopf aus Freeport geflohen. Hatte versucht, sein altes Leben als Barde wieder aufzunehmen, doch hatte es nicht ertragen können. In St. Martin war er zunächst als Gast eingekehrt, ein Reisender, ein Suchender. Und hier endlich hatte er so etwas wie Seelenfrieden gefunden. Hatte fleischlichen Gelüsten und weltichen Dingen entsagt, den Wurzeln des Übels, das ihm widerfahren war. Hatte alles hinter sich gelassen. Bis es ihn einholte.

„Der verderbliche Einfluss der Aleviten ist eine große Gefahr“, hatte der Abt gesagt. „Jemand muss Freeport warnen. Und du bist der einzige, der dort die nötigen Kontakte hat, um Gehör zu finden.“

Er hatte nicht darum gebeten, nach Freeport zurückzukehren, an den Ort seiner Schmach, der auch jetzt noch ach so süße Versuchung für ihn bereithielt. Doch seiner Pflicht konnte er sich nicht entziehen. Ricardo schwang sich auf sein Pferd. In seiner einfachen Kleidung, ohne Hauszugehörigkeit, und vor allem ohne Waffen, fühlte er sich nackt. Und das Gebet, das er murmelte, klang selbst in seinen eigenen Ohren wie Pfeiffen im Dunkeln.
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Re: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #89 am: 2.05.2008 | 15:13 »
Ah, der Herr hat zwei meiner Ideen miteinander verbunden.

Zu den Alevieten und warum die Stadt unter ihnen zu leiden hatte, brauche ich aber Infos, denn der General bekämpft diese bis aufs Messer (Könnte ein zusätzlicher Grund gewesen sein, warum er die Stadt komplett platt gemacht hat).
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Re: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #90 am: 2.05.2008 | 15:14 »
Ups, vielleicht hab ich das dann falsch verstanden. Ich dachte, Al Kaida und die Aleviten sympathisieren miteinander? Sonst nimm das einfach raus, dann kam der Hinweis auf die Aleviten in Freeport von anderer Seite.
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Re: [Reign] Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #91 am: 2.05.2008 | 15:18 »
Es wäre zu viel verlangt, die komplexen Beziehungen alle zu durchblicken. Das passt aber schon, ich habe da eine gute Idee, wie ich das verwursten kann. Du hast mir da Insoirationsraum geschaffen *böse lacht*.

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Nachbetrachtungen zu Sex, Drugs and Cannibalism
« Antwort #92 am: 6.05.2008 | 17:53 »
Wie es bei mir so üblich ist, lasse ich nach dem Ende der Kampagne meine Gedanken zu dem Ganzen raus. Da sich hier einige tolle Leute eine menge Mühe gemacht haben, das Diary online zu stellen, bringe ich auch meine Gedanken zur Kampagne schriftlich zur Ansicht.

Ich wollte mit der Kampagne verschiedene Stilmittel ausprobieren und sehen wie Reign sich eignet um ein Intrigen und Gewalt und sexgeladenes Setting zu verwirklichen.

Zum Anfang schon eine Anmerkung: Reign eignet sich dafür hervorragend.

Der erste Abend war ein Experiment in Sachen Stimmung. Wir haben im dunklen bei Kerzenschein gespielt und über den ganzen Abend nur ein paar mal gewürfelt (sehr zum Ende hin). Das Licht im Zimmer wurde erst zu diesen späten Punkt wieder angeschaltet, weil es einfach praktischer ist, wenn man sehen kann, was man würfelt und so ein Übergang vom Stimmungsspiel zur taktischen und technischen Seite geschaffen wurde. Dennoch stand die Atmosphäre im Vordergrund und ich muss sagen, dass dieser Abend für mich etwas magisches hatte.

Experiment gelungen

Wegen der guten Erfahrung am ersten Abend habe ich so am zweiten Spieltag wieder mit dem in Kerzenlicht gehüllten Raum gearbeitet und so Stimmung aufgebaut. Dann wieder der Wechsel zum technischen Teil und das Licht an, um besser sehen zu können. An diesem Abend habe ich die Spieler besser mit den Würfelmechanismen bekannt gemacht und viele Sachen aus dem Regelwerk ausprobiert. Bei Robin, der sich anfänglich passiv verhalten hatte, zeigte mein triggern Wirkung. Er wurde aktiver und hatte die ersten guten Ideen. Die Spieler selber hatten jede Menge Ideen, wie sie was vollbringen wollten und meine Taktik, den Spielern völlig freie Hand zu lassen und nur zu reagieren ging voll auf. Das sollte sich später in der Kampagne leider ändern.

Experiment gelungen

Der dritte Spielabend stand dann im Fokus der Intrigen und war der erste Höhepunkt der Kampagne, wir haben wieder extrem viel Plott geschafft und einen sehr langwierigen Kampf gehabt, der durch schlechte Kampffertigkeiten und dicke Rüstungen in Verbindung mit einer absolut natürlichen Streuung der Würfe für viele langweilig war. Außerdem habe ich durch das vor die Tür gehen einiger der Ziele der Gruppe nicht mitbekommen und der gemeinsame Vorstellungsraum war deshalb schlecht definiert. Wir hätten uns mehr Zeit lassen sollen und das Finale auf den nächsten Spieltag verschieben sollen.
Alles in allem war es keine schlechte Runde, aber der erste kleine Rückschlag in der Kampagne. Ich habe danach eine Idee von Alexandro aufgenommen und die anderen Spieler immer weiter beschäftigt, also immer nur zwei Kampfrunden mit einem Spieler verbracht. Diese Lektion alleine macht den Abend mit der Erkenntnis, das man nicht vor die Tür gehen sollte zu einem Gewinn!

Experiment misslungen, aber ein Lernerfolg

Der vierte Spielabend stand im Zeichen, von einem neuen Charakter Timos und dem Einstieg von Martin. Ich habe viel geschnitten und versucht Stimmung auf zu bauen, aber mir fehlten etwas die Hintergründe der zwei neuen Spieler um einen vernünftigen Plott auf zu bauen. Meine Improvisation war mit Sicherheit nicht super Kreativ, aber ich werde mir in Zukunft mehr Zeit vor dem Abenteuer nehmen müssen, um neue oder Gastspieler besser ein zu bauen. Alles in allem war der Abend auch nicht wirklich schlecht, auch wenn ich teilweise zu hastig geschnitten habe und Martin sich deshalb vorkam wie in der Pension Schöller. Was mich allerdings wirklich auf die Palme bracht war der gute Frank, der obwohl er am Abend die Erklärung bekommen hatte, wie die NSCs untereinander aufgestellt waren und diese akzeptierte, im Diary den Klugscheißer raushängen lassen musst und Onkel Plausi bemühte. Im nach Hinnein betrachtet habe ich vielleicht überreagiert, aber ich kann es nicht leiden wenn jemand mir in diesem Diary vorwirft ich habe einen Logikfehler, weil er seinen Vorstellungsraum nicht mit meinem aus der Vorbereitung synchronisieren kann. Wie so oft wäre ein gezieltes Fragen sinnvoller gewesen. Im Regelwerk steht nicht umsonst trust your Gamemaster. Dieses Problem und die Besprechung des Selbigen mit Martin und Harald hat aber eine meiner größten Lehren dieser Kampagne hervorgebracht: Ich muss intensiv daran arbeiten meinen Vorstellungsraum mit dem meiner Spieler zu synchronisieren. Der gemeinsame Vorstellungsraum ist für den SL und die Spieler in einer Kampagne das A und O.

Abend trotz einiger Probleme OK, Martin von der Kampagne begeistert, die Verarbeitung im Diary war aber eine Katastrophe.

Der fünfte sechste und siebente Abend waren durchweg hervorragend und verliefen deshalb völlig zu meiner Zufriedenheit. Nur Martin, der immer mehr die Rolle des Champions in der Gruppe übernahm, hatte Probleme damit alle Mitspieler zu beschäftigen, die auf einmal recht bequem wurden. Martin musste sich deshalb komplett für die Gruppe einzusetzen und wollte weniger Spotlight. Er bat mich also um etwas mehr Struktur, da das Spielen für ihn sonst sehr anstrengend sei. Ich habe nach dem Tod von Garry Gygax ein klassisches Dungeon Abenteuer eingepasst und viel Spaß an den teilweise panischen Reaktionen meiner Spieler auf subtile Andeutungen gehabt. Ein negativer Punkt war die Tatsache, das Robin Charakter und Spielerwissen nicht trennen konnte und seinen neuen Charakter deshalb selber tötete.

Keine Experimente, aber die Erkenntnis, das meine Spieler wohl doch eine gewisse Struktur oder Führung benötigen um glücklich zu sein.

Der achte Abend war gelinde gesagt eine Katastrophe, der totale Reinfall und ich habe schwer an ihm zu knabbern gehabt. Die Runde war müde, Barbara aus sehr traurigen Gründen geknickt und Timo mit einem neuen Charakter ohne Hintergrund aufgetaucht. Martin mühte sich das Spiel in Gang zu bringen und die anderen Spieler zu triggern, aber es nutzte nichts. Der Rollenspielfaktor war über weite Strecken gleich null und ich sehr wütend. Aber ich war nicht der einzige der mit der Runde unzufrieden war. Martin sprach von einem Nasenring, weil ich die Gruppe zu den wichtigen Punkten geführt und teilweise an der Nase herumgeführt habe (die Pläne eines NSC um Djegos Ruf zu untergraben haben funktioniert). Das war also auch für die Gruppe frustrierend und ich muss mir wohl oder übel eingestehen, das ich aus Zeit und Plottgründen zu sehr auf die Tube gedrückt habe. Außerdem war es wieder offensichtlich, das mein komplexes Bild der Stadt und der Kampagne nur bei mir so rüber kam und die Spieler vieles anders sahen. Er war also Zeit am gemeinsamen Vorstellungsraum zu arbeiten.

Lerneffekt: Wenn es nicht läuft lass es sein und häng lieber einen Termin an die Planung ran.


Der neunte Spieltag lag auf einen Feiertag und wir haben eine echt lange Session gespielt. Diese Runde hat mich dann wieder mit der Gruppe hoffen lassen. Alle waren in Form und hatten sich mein Gezicke zu Herzen genommen. Viele IC Gespräche und der grob vorgegebene Plott sorgten für einen überaus harmonischen Tag. Timo hatte mir auch einen bombastischen Hintergrund gegeben und ich konnte diverse Fäden aus den jeweiligen Hintergründen und vergangenen Sitzungen wieder aufnehmen und zu einem auch für die Spieler sinnigen Netz verknüpfen. Es gab eine Menge AHA Erlebnisse und die Spieler freuten sich auf die folgende Sitzung.

Erfahrung: Kommunikation hilft und die nächste Kampagne wird mit noch genaueren Regeln, was ich will versehen.

Der Zehnte Spieltag stand schon deutlich im Fokus der Vorbereitung des BIG Bang am Ende, er war ein absolut perfekter Spieltag, der in einer kleinen Feier zu meinem Geburtstag endete. Die letzten Fäden liefen zusammen und alle trafen ihre Vorbereitungen um im folgenden Abenteuer zu Hochform auflaufen zu können.

Das Finale war wirklich bombastisch, Frank hatte sich angekündigt um die Geschichte um Ricardo zum Ende zu bringen und mein Abenteuer flutschte wie eine eins. Intrigen, Gegeninteressen und voller Einsatz von allen Spielern. Schon zur Halbzeit bekam ich ein fettes Lob von Robin, dass ich schon jetzt alle seine Erwartungen übertroffen hätte. Es wurde noch besser und das Abenteuer endete mit einem recht überraschenden Sieg, der auf die kluge Taktik der Spieler zurück zu führen war. Frank hat Ricardo als hervorragenden Supporting Cast gespielt und sich selber aus der Geschichte raus genommen, als es nicht mehr logisch erschien. Dafür hat er noch eine kleine Spotlight-Szene bekommen und ist gleich nach dem Abenteuer Ende aufgebrochen, während wir noch über die Kampagne geredet haben.

Mein Fazit:
Eine großartige Kampagne mit super Leuten!
Der Einstieg von Martin hat mir durch dessen ständiges und qualitativ hochwertiges Feedback einen extremen Lern-Faktor gebracht. Durch das zeitweise Verlassen der Kampagne von Frank habe ich aber auch gemerkt, das ich einen Spieler brauche, der mich aktiv anspielt. Diesen Part hatte früher immer Ludovico. Ich muss bei der nächsten Gruppe also darauf achten, das ich einen solchen Spieler einlade.

Robin hat mich in dieser Kampagne am meisten überrascht, er hat sich in nur 6 Monaten als Spieler gewaltig weiter entwickelt und könnte irgendwann mal ein echter Star Spieler werden, wenn sein SL ihn fördert und fordert.

Die extra EPs für die Diarys, Bluebooking und sonstige gruppendienliche Tätigkeiten werde ich genau wie den EP für den wertvollsten Spieler des Tages über das Internet beibehalten. Ich muss den Gruppenvertrag um meine Wünsche beim nächsten Mal noch deutlicher und präziser mit der Gruppe durchsprechen.

Der Kampagnenaufbau nach klassischen Gesichtspunkten aus dem Drehbuchschreiben und der Heldenpfad haben sich wieder einmal bewährt.

Ich benötige ein starkes Setting in dem sich die Spieler aus dem richtigen Hintergrund Infos holen können um so besser zu wissen, was in der Welt geht und was nicht. Wie bestimmte Sachen so funktionieren. Dieser starke Hintergrund wird mich als SL unterstützen, wenn es darum geht meine Vorstellungen der Kampagne mit der Gruppe in Einklang zu bringen. Denn er gemeinsame Vorstellungsraum hat in dieser Kampagne immer wieder für Verwirrung gesorgt, weil er einfach nicht stark genug war.

Ich bin auf jeden Fall Feuer und Flamme für meine nächste Kampagne, die sich auf der Artesia Welt mit Reign Regeln tummeln wird. Hoffen wir das sie nach dieser Vorlage nicht im Schatten einer oft an Magie grenzenden Runde versinkt, sondern noch besser wird!

Nach der Kampagne ist vor der Kampagne.

Jörg

P.S Ein Danke auch an Harald, der mir oft geholfen hat, wenn ich am Grübeln war oder nicht wusste wie ich gewisse Punkte umsetzen sollte. Es ist immer gut, sich eine dritte Meinung zu holen, wenn sie so fundiert argumentiert.
« Letzte Änderung: 6.05.2008 | 18:21 von Jörg.D »
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
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