*puh* ist hier schon viel geschrieben worden bevor ich den Thread entdeckt hab....hab daher nicht alle Postings gelesen...
Ich kann Falcon verstehen, ich hab damals ähnliche Erfahrungen mit unserer 7thSea-Runde gemacht. Die hatte ca. 3 Jahre lang einen festen Kern bzw. eine feste Gruppe, die wunderbar zusammen gespielt hat. Es hat einfach alles gepasst, und wie schon angesprochen hat sich da natürlich auch eine Vertrautheit bzw. Eingespieltheit innerhalb der Gruppe entwickelt.
Nach den 3 Jahren fielen 2 der Mitspieler weg, einer zog in eine andere Stadt und der andere machte 1 Jahr lang ein Auslandssemester. Also haben wir gesagt: "Wir brauchen mindestens noch einen weiteren Spieler, am besten aber Zwei." Also hab ich mich hauptsächlich darum gekümmert. Auf dem allmonatlich örtlichen RPG-Treff. Auf Cons. Über Spielerzentrale. Aushänge im RPG-Laden und was-weiss-ich-nicht-noch-alles , was ich dafür unternommen habe.
Die erste Resonanz war erschreckend und frustrierend zugleich. Zunächst gab es Leute die eine neue Gruppe suchten, die aber allesamt 7thSea nichts abgewinnen konnten. Dann gab es einige evtl. neue Mitspieler, die dann zum Probespielen kamen. Von 10 Leuten war bei 7 nach 1 oder 2 Proberunden klar, dass wir einfach nicht zusammen passen würden als Gruppe. Der Achte hätte ganz gut reingepasst, ist aber direkt nach den Proberunden ebenfalls in eine andere Stadt gezogen. So haben wir erstmal in den sauren Apfel gebissen und zu Dritt weitergespielt. Bis irgendwann unser SL den Neunten anschleppte und der sich sogleich ganz gut einfügte. Der 10. war schliesslich eine Mitspielerin, die über den Aushang im RPG-Laden zu uns stiess. Und diese Gruppe besteht eigentlich bis heute.
Soll soviel heissen wie: Gut Ding will Weile haben.
Ich hab echt das Gefühl, dass je länger man sich mit Rollenspielen beschäftigt (nicht nur spielt, sondern auch darüber diskutiert), desto inkompatibler wird man auf Dauer in Bezug auf neue Gruppen. Früher war das irgendwie gar kein Problem. Da hat man sich hingesetzt und gezockt und es hat Spaß gemacht. Heute weiß man einfach genauer, was einem Spaß macht, die Standard-0815-Dinger sind eben langweilig geworden.
Auch dem kann ich beipflichten. Ich denke das grosse Problem dabei ist, dass man dadurch im Laufe der Zeit einfach bequem wird und sich mit dem zufrieden gibt, was man gewohnt ist(weil es funktioniert,gut&bewährt ist). Da muss ebne jeder für sich überlegen & abwägen: eine neue Runde aufmachen oder neue Spieler versuchen in eine alte,bestehnde Gruppe zu integrieren und evtl. Gefahr laufen, dass die Runde dann nicht läuft, keinen Spass macht und ergo man auch keinen Spass hat? Oder lieber mit einer "Notbesetzung" der alten Runde spielen?
Ich denke in alten,eingespielten Runden ist oftmals das Problem, dass wenn jemand Neues in die Gruppe kommt/integriert werden soll, die alte Gruppe hofft und irgendwie auch davon ausgeht, dass der Neue schon irgendwie in die Gruppe reinpassen wird. Das ist aber genau das Problem, dass durch die(se) Vertrautheit der alten Gruppe entsteht bzw. schon entstanden ist. Dem Neuen wird die Welt erklärt. Das System. Evtl. wird noch kurz über den Spielstil gerdet. Aber mehr nicht. Da geht man dann davon aus, dass die Gruppe respektive das Abenteuer zu einem Selbstläufer in Puncto "Überzeugung des Neuen" wird. Ist es aber oftmals nicht, oder es ist einfach nicht genug. Und hier, denke ich, greifen die Argumente von Haarald&Jörg. Mann muss als Gruppe, insbesondere als SL einfach mehr tun für den Neuen. Mann kann&darf sich in einem solchen Fall nicht auf Automatismen verlassen. Man muss den Neuen bewusst aktiv in das Spiel einbinden, ja man muss ihn quasi "umsorgen" als SL.
Was lernen wir also daraus?
1.Sauer macht lustig. Wenn Mitspieler fehlen trotzdem in den saueren Apfel beissen und mit der "Notreserve der Mannschaft" spielen-das kann teilw. mehr Spass machen als mit einer voll besetzten Runde.
2.Wer suchet, der findet. Bzw. Gut Ding will Weile haben. Irgendwann und irgendwo wird sich schon ein (oder mehrere) Spieler finden, die sich in die Gruppe einfügen bzw. mit denen man eine neue Gruppe aufbauen kann.
3. Die Gruppe als solche muss, wenn jemand Neues integriert werden soll- Überzeugungsarbeit leisten. Dass sich der Neue wohlfühlt in der Gruppe und seinen Spaß hat. Ihm nicht den Spielstil der Gruppe versuchen aufzuzwängen sondern ihn vorleben und dem Neuen zeigen, wieviel Spass man damit hat. Versuchen, den Neuen damit "anzustecken".
Viel mehr als freundlich auf die Leute zuzugehen und nicht versuchen sie zu überrennen kann man jedenfalls ohnehin nicht tun.
Doch. Siehe oben.