Thema: [VERS] neues System - Vorstellung

[Feuersänger]

Ich würde Gewandheit und Feinmotorik oder wie immer du das nennen willst definitiv zusammenlegen - das erinnert mich doch zu sehr an DSA Gewandheit und Fingerfertigkeit. Ich finde sowieso 8 Attribute zu reichlich.
Zu der Frage, wie man so den Unterschied zwischen Gitarrist und Reckturner darstellt: scheiß drauf.

Persönlich bin ich ein Anhänger der klassischen Symmetrie, also 3 körperlich, 3 geistig (siehe z.B. D20, Shadowrun...). Allerdings ist diese Symmetrie nicht zwingend:
Da stellt sich nämlich schon wieder die Frage, ob du dabei bleibst, daß es ein Universalsystem werden soll, oder ob du es doch auf ein Genre spezialisieren willst. Denn je nach Setting werden manche Attribute wichtiger als andere. Zum Beispiel ist es für viele SF-Systeme typisch, daß Stärke, Widerstandskraft und manchmal sogar Gewandheit in einem Attribut zusammengefasst werden (nennen wir es "Physis"), aber dafür zwischen Wahrnehmung, Verstand, Reaktion und was weiß ich unterschieden wird.
Bei Fantasy-Systemen (also Mittelalter etc) löst man hingegen gerne die körperlichen Attribute feiner auf (Stärke und Konstitution z.B.) und fasst die geistigen Attribute großzügiger zusammen, z.B. in  D20 "Wisdom" für Einsicht, Wahrnehmung und Mut.

P.S.: und das mit Abstand wichtigste Attribut für Star Trek Charaktere ist eindeutig "Technobabble".

[pharyon]

Ok, danke für die zügige Hilfe. Ihr habt recht. So ein Perspektivenwechsel schadet definitiv nicht. 

Super, ein Problem weniger. Hoffentlich.

@ Ein: Warum meintest du, dass Sportler eher Stärke brauchen? Hängt dass nicht eher von der Sportart ab?

@ Feuersänger: Hat Shadowrun nicht auch 8 Attribute (gut, ich hab nur mal kurz Version 4.0 gespielt, da war das zumindest so)

Und: Technobabble is bei mir definitiv ein Vorteil (oder Nachteil?). 
^^

[Ein]

@pharyon
Ich war lang genug Nerd, um zu wissen, dass Motorik einem nicht viel im Sport bringt ohne Kraft.

[Feuersänger]

Shadowrun.... öhm, das 4er vielleicht, aber das ist ja auch Rotz, sowas spielt man doch nicht. ^^
Bis einschließlich SR3 gab es die 6 Attribute Konsti, Stärke, Schnelligkeit, Intelligenz, Willenskraft, Charisma. Ferner wurde noch Reaktion von Schnelligkeit und Intelligenz abgeleitet, das war's.

Wären die Star Trek Episoden ab TNG aufwärts jeweils Rollenspielsitzungen, sähe die Lösung jedesmal ungefähr so aus:
SL: "Würfel mal auf Technobabble"
S1: "37.... geschafft."
SL: "Gut, ihr entkommt dem Schwarzen Loch."

[1of3]

ab TNG aufwärts

Ich muss doch sehr bitten!

[pharyon]

@ Feuersänger: Och menno, ich bin doch noch klein. Aber lernwillig  .

Du bringst mich da allerdings auf dumme Ideen: Konfliktresolution allein mittels Technobabble (Stakes setzen, würfeln und je nach Ergebnis erzählt einer dem anderen, warum es so und so geklappt / nicht geklappt hat ... coole Sache). Da einzige was man damit nicht machen kann ist Kirks katzenhaft-elegante Beweglichkeit darzustellen. Das wäre dann mal eine richtige Herausforderung für die Spieler. 

^^

[Feuersänger]

@pharyon: kein Stress. ^^

@1of3: na gut, bei TNG war es noch nicht ganz so schlimm, zumindest nicht in jeder Folge (aber oft genug!). Aber bei den späteren Spinoffs wurde es doch echt unerträglich. Vor allem, wenn sie da zwar unbekümmert von Tachyonen, Quantenflux und ähnlichem rumspintisieren, und im selben Atemzug was von "Gigawatt pro Sekunde" schafeln.

[pharyon]

Kein Problem.

Dann ging es für dich wohl ab TNG eher "abwärts", oder?

Wobei: Meiner Meinung nach gabs bei jedem Spin-Off irgend ne Perle (musste nur lang genug suchen  )

Was wäre denn eurer Meinung nach noch wichtig für das Star Trek-Setting? So was wie "Ruf"/"Ruhm" (so wie "Kirk? DER Kirk? Oh-oh?")?
^^

[Ein]

bei jedem Spin-Off irgend ne Perle

DS9 hatte sogar zwei: Dax und Kira.

[Feuersänger]

Reputation -- das oder ähnliches gibt es schon bei einigen Systemen, und schlecht ist es sicher nicht. Allerdings nicht als Attribut, auf das man Punkte verteilt, sondern als mehr oder weniger automatischer Counter. Sprich, man fängt bei oder nahe Null an, und bekommt dann mit der Zeit Punkte drauf.
Bei Shadowrun ist die Reputation z.B. schlicht die Summe des gesamten erworbenen Guten Karmas, dient also auch als eine Art Stufenersatz ("Kann ich bei euch einsteigen?" - "Naja, unsere Chars haben aber schon 150 Rep"), sowie als Maßstab, ob NSC schon von einem gehört haben.
Bei Conan bekommt man für bestimmte Taten Rep-Punkte - vorausgesetzt, sie werden auch bekannt. Mittels Reputation kann dann bestimmt werden, ob man schon von jemandem gehört hat, außerdem kann es die Reaktionen von NSCs beeinflussen. Daher besteht die Rep nicht nur aus einer Zahl, sondern auch einem Adjektiv, wie "grausam" oder "heldenhaft".

[1of3]

Reputation -- das oder ähnliches gibt es schon bei einigen Systemen, und schlecht ist es sicher nicht. Allerdings nicht als Attribut, auf das man Punkte verteilt

Als Repräsentant des Attribute Pattern ist mir das auch noch nicht unter gekommen, als Sache, die man kaufen kann, allerdings schon.

Und für Star Trek ist das eigentlich ziemlich unnötig. Was sollte man daran messen? Ob die Crew in interessanten Zeiten lebt oder ob die Crew in interessanten Zeiten lebt?

[Feuersänger]

Für ST fiele mir da spontan als Verwendungszweck ein, daß vielleicht zwei Kapitäne zu einem Thema widersprüchliche Ansichten haben, dann folgt die Admiralität u.U. eher dem Vorschlag des Kapitäns mit besserer Rep.
Allerdings ist Rep dann wohl wirklich nur für Kommandanten nützlich; da kann man sie auch vielleicht gleich an das Schiff binden (USS Enterprise weckt ja auch andere Assoziationen als USS Nietnagel).

[pharyon]

Naja, zu sehr betonen würd ichs auch nicht wollen, kann mir aber vorstellen, dass da einige Sachen dran hängen können.
Z.B.:
- Angebote eines "besseren" Postens auf einem anderen Schiff (gerade Riker hatte ja immer wieder erfolgreich ausgeschlagen, Captain zu werden)
- bessere Ausgangsposition bei diplomatischen Verhandlungen
- Einladungen zu wissenschaftlichen/technischen/medizinischen Kursen (bei deren Rückkehr immer wieder mal was schief gehen kann)
- Einfluss innerhalb der Sternenflotte (bzw. in der Organisation für die man arbeitet), unabhängig vom Rang (Cpt. Picards Meinung wird wohl fast soviel Gewicht haben, wie Adm. Janeway)
- und ähnliche Sachen
^^

[IDA-eSeL]

Inwiefern geben dir die Begriffe Schwierigkeiten? Oder anders gefragt: Was genau irritiert dich hier?

Ich meinte das funktional wie 1of3, hat sich ja jetzt eh erledigt.

Inzwischen bin ich aber zu der Haltung gelangt dieses "Typen-System" wieder rauszunehmen und stattdessen den Spielern die Möglichkeit zu geben, für ihre Charaktere "Hobbys" aufzuschreiben und zu gewichten. Das Gewicht (Wert von 1-3) würde dann angeben, wie viele Punkte "Kraft" der Charakter regeneriert, wenn er dem entsprechenden Hobby nachgeht.

Das finde ich noch besser, die alten "Typen" kannst Du ja als Beispiele behalten, wenn Du das mal alles in richtigen Text verpackst.

Bei 4-6 Hobbys würde damit mehr Chance entstehen, dem Char "Flair" (Fluff?) zu verleihen. Oder seid ihr da anderer Meinung?

4-6 Hobbies?? Wann soll man das denn schaffen?

Die Aufmerksamkeit als Pool find ich gut, aber "aufwändig"; doch wenn das ja oft vorkommt, ist das gerechtfertigt mMn. In einfacheren Varianten senkt man halt den Wert/Würfel der Wache wg. Verschlafenheit, aber man hat dann doch wieder ein direkt sichtbares Ergebnis, oder muss als eSeL verdeckt würfeln. In anderen Spielen reicht mir das, wenn da kein Schwerpunkt auf das Rumschleichen ist und die Spieler sich auch freuen, wenn's schief geht weil lustig ...

@Reputation: Ich fand's auch bei SR schon eher überflüssig, bestenfalls ne Gedächtnisstütze für die Spieler; ob ein Johnson sie anheuert oder nicht, liegt kaum an der Reputation, sondern am Wunsch, mal wieder zu spielen. Ob ein NSC oder neuer Spieler einsteigt, hängt genauso wenig von der Rep-Zahl ab, ist auch da bloß Verzierung/Gedächtnisstütze. Man weiß doch, was man erlebt hat?!? Und kann sich ggf. auch die Schoten ausdenken, die dem Ruhm als Rattenschwanz folgen ... Und bei nem StarTrek-Setting, wo die Crew noch viel stärker in festen Bahnen zusammengesetzt wird, schrumpft der Nutzen dann wohl noch weiter. @Pharyon: siehe oben, weniger ist mehr.

Zu den Beispielen:
Besseres Schiff = Wieso von einer Zahl abhängig machen und nicht von der Historie gespielter Abenteuer? SL-Willkür ist ersteres nur dann nicht, wenn Du Richtlinien machst, ab wieviel Rep man ein besseres Schiff verbindlich bekommt. (Bekommen könnte = auch Willkür)
Diplomatische Verhandlungen = "Ja, wir haben schon von Euch miesen Arschkriechern gehört, wir wollen nix mit Euch zu tun haben!" = Rep ging nach hinten los. Willkür? Ist auch die Festlegung, wieviel Rep den welchen Einfluss für diese Situation macht. Hier erbindliche Richtlinien = keine Spannung mehr für Abenteuer, die SC wissen genau, was anhand ihrer Rep passieren muss.
Einladungen = Abenteuer-/SL-Willkür, außer siehe oben Besseres Schiff
Einfluss in der Sternenflotte = reines Rollenspiel anhand begangener Taten, wozu ne pauschale Zahl dafür, s.o.: Man weiß doch, was man gemacht hat und wer man ist.

Klar spielt für Deine Beispiele die tatsächliche Reputation einer Crew eine in-game-Rolle - aber ne Zahl scheint Spieler und SL dabei eher einzuschränken, als ihnen zu nutzen?

[Ein]

Wenn man Reputation nicht nur mit einem festen Wert ausstattet, sondern auch mit einem Mechanismus verbindet, eliminiert man nicht nur die Willkürlichkeit, sondern hat auch eine Regelung, wie man die Ressourcenallokation im ST-Universum abbildet, da Geld ja nicht existiert spielt.

Am Anfang jedes Abenteuers, könnte also der Kap'tän gegen seine Reputation würfeln, ob er nun den neuen Warpkern bekommt oder ob das Schiff weiterhin erst einmal mit 80%-Leistung umherschiffen muss.

[pharyon]

Hmmm, das sind gute Einwände.
Hier noch ein paar Punkte, die für mich für so etwas wie einen "Ruhm"-Wert sprechen.

Von der Mechanik her würden ab gewissen Grenzen, Boni für bestimmte Aktionen herauskommen (Ich hätte den Ruf auch noch ein wenig unterteilt; ähnlich wie last unicorn games), bzw. Mali.
Auch soll der Ruhm keine genau vorhersagbaren Effekte erzeugen, alledings kann man grob erahnen, was in einem gewissen Level von Berühmtheit abgeht (Promi vs. Regionalberühmtheit vs. Newbie etc.).
So könnte man in Kurzform festhalten, wie sich der Charakter denn im Laufe seiner Abenteuer hervorgetan hat. Und ich glaube jeder Sieler freut sich, wenn schon direkt am Ende eines Abenteuers einige Werte steigen, ohne dass er EPs investiert.
Auch Beförderungen könnte man in einem gewissen Grad daran koppeln ("Sir, ich wär jetzt auch mal gern Captain." - "Wat? Wer sind Sie denn?"  ).
Im Endeffekt würd ichs wohl als Stütze für mich eSeL benutzen, um mir nicht jedes Abenteuer nochmal im Kopf zu rekapitulieren, und die Spieler haben die Möglichkeit, Veränderungen an ihrem Charakter festzustellen.
Unterstützende Funktion, würd ichs glaub ich nennen (nicht ganz unähnlich IDA, wenn ichs nicht komplett falsch verstanden hab - da gibts doch auch Zusatzwürfel nachdem man Leute/Dörfer/Städte von "seiner Sache" überzeugt hat, oder?)

4-6 Hobbies?? Wann soll man das denn schaffen?

Man muss ja nicht gleich 6 Extremhobbies haben, da solls gewissermaßen Punkte für geben, die die Spieler dann frei verteilen können.  

siehe oben, weniger ist mehr.

Ganz meine Meinung (auch wenn ichs noch nicht überall durch hab). In dem Fall bevorzuge ich aber weniger Würfeln, dafür zwei Werte, die Spieler würfeln... und dürfen gespannt sein (Spaß haben inklusive  ).
Na denn, bis demnächst
^^