Autor Thema: Medizin gegen das Paranoia Virus  (Gelesen 10475 mal)

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Offline Crimson King

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #50 am: 22.09.2007 | 15:26 »
Insbesondere gilt auch, dass nicht zwangsläufig alle am Tisch erwachsene Menschen sind.

Stormbringer
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Arach

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #51 am: 22.09.2007 | 15:29 »
Hi,

Gut und möglich, was man bei manchen Gruppen der Spielleiter aufgrund seiner "Ich bin gegen euch, meine lieben Spieler"-Einstellung, solche verhalten hervorruft, aber wie schon beschrieben. Spieler X ist bei der ersten Runde vor 4 Goblinen schlecht ausgerüsteten umgedreht und sagte:"Wir sollen nur schauen was hier vorgeht. Antwort: Gobline"
Er war kaum von den anderen Spieler zu überreden herauszufinden, was die Gobline dort suchen oder sonstwas. Es waren 4 Gobline und das war ihm zuviel, vor allem weil sie mit Keulen bewaffnet waren.

Ich denke, bis dahin konnte ich recht wenig an ihm... manipulieren.

Gehen wir davon aus der Spieler wäre wirklich von sich aus ein ganz normaler Spieler und erschießt nicht alles was sich bewegt. Müsste es sich nach einer Aussprache, in dem der Spielleiter sagt: "ihr müsst nicht jeden erschießen, es wird euch nicht zum Nachteil sein", bessern oder? Schließlich liegt es nicht in seinem natürlichen Verhalten, richtig? spätestens nach der zweiten, dritten oder sonstwievielen Aussprache oder?

Gruß Arach

Joe Dizzy

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #52 am: 22.09.2007 | 15:53 »
Am Ende nimmt man das dann als "Rollenspiel ist halt so" hin und trägt das auch in anderen Gruppen mit sich bis man irgendwann mal Alternativen aufgezeigt bekommt und aktzeptiert.

Ich sehe das Problem dann eher bei den Leuten, die denken "Rollenspiel ist halt so." als bei schlechten SLs, die ihre Spieler "traumatisieren".

Insbesondere gilt auch, dass nicht zwangsläufig alle am Tisch erwachsene Menschen sind.

Vernünftig =/= Erwachsen

Ein Mindestmaß an Sozialverhalten sollte man bei seinen Mitspielern voraus setzen können. Wenn nicht, dann wird's mit dem flüssigen Spiel eh schwierig.

Offline Crimson King

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #53 am: 22.09.2007 | 16:06 »
Ich habe "erwachsen" durchaus mit "reif" und nicht einfach mit "volljährig" übersetzt. Aber gerade nicht ganz so selbstsichere, sensiblere Zeitgenossen können durch einen falschen SL durchaus vergrätzt werden. Fälle dieser Art habe ich in meinem Bekanntenkreis (und nein, ich war nicht der SL  ~;D).

Stormbringer
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J.W. von Goethe

Eulenspiegel

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #54 am: 22.09.2007 | 16:57 »
Spieler X ist bei der ersten Runde vor 4 Goblinen schlecht ausgerüsteten umgedreht und sagte:"Wir sollen nur schauen was hier vorgeht. Antwort: Gobline"
Er war kaum von den anderen Spieler zu überreden herauszufinden, was die Gobline dort suchen oder sonstwas. Es waren 4 Gobline und das war ihm zuviel, vor allem weil sie mit Keulen bewaffnet waren.
Tja. Habt ihr ihm auch outtime gesagt, dass von 4 Goblins keinerlei Gefahr ausgeht und dass das bloß Aufwärmgegner sind?

Und falls er partout nicht mehr rausfinden will, dann geht er halt zurück, während die anderen Spieler die Goblins beobachten und herausfinden, was die Goblins so treiben. - Dann haben die anderen Spieler ihren Spaß und der "Angstspieler" entschließt sich irgendwann, doch noch zurückzukehren und ihnen zu helfen.

Arach

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #55 am: 24.09.2007 | 08:23 »

Nein, sehe auch wirklich keinen Grund dazu irgendwelche Werte oder outtime Informationen zu Gegnern direkt zugeben. Schon einmal daher, weil sich Spieler an sowas gewöhnen und dann immer wieder einsehen wollen.
Ich habe jedoch wie bei jedem Abenteuer davor Informationen herausgegeben zu diesem und es als "lockeres Zueinander finden" bezeichnet.
Meine Beschreibung der Gobline (so in etwa gekürzt): "Dort sitzen vier kleine und schmächtige Gobline am Feuer. Einer kratzt sich mit einer stumpfen Keule gerade zwischen den Beinen. Sie wirken eher gelangweilt als aufmerksam und hin und wieder fällt ein Wort in einer euch unbekannten Sprache, wohl Goblinisch. Keiner von ihnen wirkt besonders helle und/oder stark. Keiner von ihnen trägt Rüstung."

Aus meiner Sicht, ist der Mensch so. Habe mich jetzt noch mit anderen alten Kollegen auseinander gesetzt. Zwei davon hatten ähnliche Situationen und meinten, irgendwann lernt ein Spieler - "Es ist ein Spiel wo er etwas riskieren kann oder muss, oder er lernt es halt nicht."


Grüße Arach