Ich hab's und auch schon gespielt: ziemlich komplex, aber es rockt wirklich. Interessanterweise hat der Autor versucht das Spielerlebnis des Computerspiels herüberzubringen und nicht das Spielsystem selbst - und ich finde, es ist ihm echt gelungen...
Das Starcraftbrettspiel läuft im Gegensatz zum Computerspiel auf Planetenebene ab: Jeder Spieler erhält am Anfang einen Planeten, auf dem seine Basis und seine ersten Einheiten liegen. Es werden insgesamt doppelt so viele Planeten ausgelegt, wie Spieler dabei sind. Jeder Planet besteht aus mehreren Gebieten, die entweder Ressourcen oder Siegpunkte geben, wenn man sie besetzt hat.
Grundsätzlich kann man so ziemlich alles, was man im Computerspiel kann: Einheiten und Arbeiter bauen, Basen errichten, Basen ausbauen, neue Gebäude errichten und nach Technologien forschen.
Der Spielablauf ist ziemlich innovativ: Jede Runde besteht aus drei Phasen: Planung, Ausführung und Resultate.
In der ersten Phase legt jeder Spieler reihum vier Befehle (Forschen, Bewegen oder Bauen) auf irgendwelche Planeten. Legt nun ein zweiter Spieler einen weiteren Befehl auf einen Planeten, so wird der vorherige entdeckt und kann in der Ausführungsphase erst ausgeführt werden, wenn der darüberliegende Befehl abgearbeitet wurde...
In der Ausführungsphase deckt jeder Spieler der Reihe nach einen seine Befehle auf und führt diesen aus. Kann er keinen Befehl abarbeiten oder möchte er einen Befehl verwerfen, erhält er eine Ereigniskarte, die in der Resultatephase ausgespielt wird...
Hat man seine Einheiten auf ein Gebiet eines anderen Spielers bewegt, so entbrennt ein Kampf, der ausgefochten wird, indem die Spieler Kampfkarten auspielen, die jeweils unterschiedliche Werte und Spezialfähigkeiten haben, je nachdem welche Einheiten man im Kampf eingesetzt hat... Durch Forschen etc... erhält man Technologiekarten, die dann wie Kampfkarten ausgespielt werden...
Um also möglichst effizient zu sein, muss man also sich an mehreren Fronten engagieren: Einheiten bauen, Gebäude errichten, um bessere Einheiten bauen zu können, Forschen um an Technologiekarten zu kommen und Basismodule errichten, um seine Basen besser beschützen zu können.... Denkt man nicht an diese ganzen Sachen, so lohnt sich auch die beste Technologie nicht, wenn man die betreffende Einheit gar nicht besitzt... Und wenn man in der Runde mehrere Kämpfe hat, kann es sein dass man die richtig guten Karten nicht mehr auf der Hand hat...
Das schöne am Spiel ist, dass es sofort losgeht und verhältnismäßig schnell geht: Wir haben bei 4 Spielern inklusive Aufbau 2 Stunden gespielt und waren ungefähr zur Hälfte durch...
Das einzige, was ich mir jetzt noch besorgen muss, ist ein Plastikkleber. Die Flugeinheiten sind auf Plastikständer montiert, die leider ziemlich leicht abbrechen. Aber das sollte schnell behoben sein...
Auch wenn wir nur einen Brauchteil der taktischen Möglichkeiten ausgeschöpft haben, hat es richtig Spaß gemacht... Wer also komplexe Spiele mag, die einen auch leicht mal überfordern können (vor allem, da man seine Spielzüge praktisch rückwärts planen muss: Um auf einem anderen Planeten einzufallen, dort eine Basis zu errichten, die dann in der gleichen Runde noch Einheiten ausspuckt, muss man zuerst zwei Baubefehle und dann erst einen Bewegungsbefehl legen, da diese ja von oben nach unten abgearbeitet werden), aber es immer noch recht rasant mag, kann ich eine echte Kaufempfehlung aussprechen... Wer einfach mal was für zwischendurch sucht ohne viel nachzudenken (wie das World of Warcraft Brettspiel) - für den ist es wahrscheinlich nicht das richtige...