Autor Thema: [Carolina Death Crawl] Erster Eindruck  (Gelesen 442 mal)

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Offline Hotzenplot

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[Carolina Death Crawl] Erster Eindruck
« am: 4.12.2014 | 17:11 »


Carolina Death Crawl habe ich letztens vom Sphärenmeister erhalten. Heute habe ich es ausgepackt und ausprobiert.

Leider fehlten mir die ersten beiden Raid-Karten, nur der Teufel weiß warum, aber die bekomme ich bestimmt bald nachgeliefert.
Edit: Hotze war zu doof. Die Karten fanden sich irgendwo zwischen den zwei Winterdecken auf meinem Sofa ^^

Carolina Death Crawl ist ein Rollenspiel in Kartenspielformat. Es werden weder Bleistift noch Würfel gebraucht.

Layout: Die Karten (60 Stück) sind von hoher Qualität und schön sowie passend zum Genre gemacht.

Das Spiel: Die Prämisse des Spiels ist folgende: Eine kleine Einheit von Unionssoldaten gerät 1863 hinter feindliche Linien und muss sich zu einem Ort namens New Bern durchkämpfen. Pikant ist dabei, dass sie zwar Unionssoldaten sind, aber selbst aus North Carolina stammen. Dadurch kennen sie zwar die Gegend und einige Bewohner, jedoch kämpfen sie auch gegen ihre eigenen Leute. Dabei gehen sie alle bis auf einen (elendig) zu Grunde, in dem sie von ihren eigenen finsteren Taten eingeholt werden, nicht zuletzt durch das Zutun der "Swamp Ghosts".
Der Hersteller bezeichnet das Spiel selbst als Bürgerkriegs-Horror-Gothic, gibt aber Tipps an die Hand, wie man es selbst etwas mehr "adventurelike" oder "grim & gritty" spielen kann.

Regeln: Das Handbuch zum Spiel, welches nicht mitgeliefert wird, sondern als pdf downloadbar ist, umfasst 19 Seiten. Auf 11 Seiten sind die Spielregeln erklärt, danach folgt ein langes Spielbeispiel, was einem hilft zu verstehen, wie das Spiel zu benutzen ist. Schließlich ist noch eine Karte vom bespielten Gebiet angehängt.
Charaktere: Am Anfang werden aus den jeweils sechs Vor- und Zunamenskarten SC zusammengebaut. Ein SC besteht also aus zwei Karten. Jeder SC hat einen bestimmten Rang (Lieutenant, Sergeant, Corparal, Private, Buglar) und ebenso wie Actionkarten ein "prompt", ein Stichwort zur Szenenbeschreibung, wenn die Karte gespielt wird.
Die Regeln unterteilen das Spiel in Prolog, drei Akte und Epilog. Im Prolog werden die Background-Karten der Charaktere vorgelesen. Dann ziehen die Spieler absteigend nach Rang ihrer SC die Raidkarten und dazu eine Actionkarte, versehen mit einer Vignette, also einer kurzen Beschreibung, was mit dieser Action verbunden ist.
Danach folgen die Akte, eingeleitet durch das Vorlesen einer Escapekarte, in denen die Spieler für ihre SC Szenen beschreiben und dabei eine oder mehrere Actionkarten ausgeben oder auch SC-Karten verwenden. Am Ende eines jeden Aktes werden die Actionkarten umgedreht und die Punkte darauf summiert. Der SC mit der jeweils geringsten Punkteanzahl stirbt und wird zu einem Swamp Ghost.
Im Epilog liest der verbleibende Spieler die verbliebene Escape-Karte.
Die Swamp Ghosts konkurrieren mit den verbliebenden SC, indem sie ihre Actionkarten (die der verstorbenen SC) in einem Pool sammeln und gegen die Überlebenden einsetzen.

Fazit: Die Praxis mit 4 Spielern fehlt mir bisher, aber nach einem Trockentest mit mir selbst bin ich von dem Spiel begeistert. Ich glaube, dass es das schafft, was es sein will: Ein kleines, düsteres Storygame. Es ist mit Sicherheit kurzweilig und eignet sich für eine kurze Sitzung (eine Session wird auf ca. 3 Stunden geschätzt). Mit etwas Arbeit ist der Stoff auch in andere Settings zu adaptieren (z. b. WWI+II oder ähnliches, vielleicht am besten noch Bürgerkriege). Vermeintlich oft ist es vielleicht nicht zu spielen, da zumindest die Background-, Escape- und Raidkarten ja stets das Gleiche vorgeben. Zu bemängeln wäre damit einzig der Preis, da man für die 18,99 Euro (allein für das Kartenspiel, das Handbuch gibt´s ja nur als pdf) ansonsten schon Systeme bekommt, die weitaus vielfältiger und öfter einzusetzen sind.

4 von 5 Kaffeemühlen
 
« Letzte Änderung: 4.12.2014 | 17:31 von Jim Plotz »
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