Autor Thema: [The way of 8t] Actionszenen im normalen Rollenspiel...  (Gelesen 1839 mal)

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Offline 8t88

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...von Realismus-Interpreationen und Genre-Empowerment.

Oder auch: "Wieso, Weshalb warum?"
Grundlagen im Verstehen wie ich bestimmte Aspekte im Rollenspiel sehe.

Vieles was ich hier erkläre kennt man schon, hat man schon mal gelesen, gesehen gemacht, etc.
Ich sags trotzdem: Wenn nur einer dadurch mehr Spaß am Spieltisch hat, dann reicht mir das!
Deswegen sind auch alle Zeit und sonstigen Angaben von meiner Subjektiven Laufbahn als SL gezeichnet und geben keinerlei Abbild über die Entwicklung des Hobbys allgemein, oder Erscheinungsdaten von Rollenspielpublikationen.

Status Quo - Statistisch, statisch.

Ich hatte eine Menge Spaß in meiner Zeit von 9 bis 16 Jahren mit ein paar Shadowrun/Werewolf und Vampire Einschlägen.
Das Universum dass mich seinerzeit assimiliert hat, wie heutzutage World of Warcraft so manchen verzweifelten Menschen auf der Suche nach Identifikation und Feedback nahezu auffrisst, war bei mir Das Schwarze Auge. Wir waren Helden, mehr oder minder, und es war uns stets freigestellt uns innerhalb des Plots zu bewegen, und wenn es keinen Plot gab, frei zu entfalten. (Nebenbei der größte Kritikpunkt an alten DSA Publikationen und das DSA das man so im allgemeinen Kennt, also der Interpretation der Masse an SLs daraus).

Was zur Hölle machte die Szenen zwischen dem Plot denn genau so interessant wie das folgen der gleichsam roten Heringe und Fäden?
Es war das Recht zu tun was man wollte, und nicht das was (auch Spaß machte(!)) das befolgen des Heldenkodex! Die Würfel blieben außer für einige verhaltene Charismaproben liegen, und alles bekam einen eigenen Fluss. Die Geschwindigkeit des Spiel wurde von allen mitbestimmt, und war immer richtig, nie langweilig.
Der Spielleiter bestimmte wie die Köchin aussah, aber wenn man da für die Frau für die man was übrig hat was süßes zu Essen holen will, weil man das gerne wollte, dann war das ok. Denn zu dieser Idee kam es nur wegen dem Spieler der es vorschlug.

Nachdem wir bei Stufe 12 bis 16 ungefähr den Punkt erreicht hatten wo aus dem Grossen
Ich: "Scheisse schon wieder verhauen!"
Alle: "Och Svenni... Das kann doch jedem mal passieren!"
auf einmal Ein-

Ich: "Yay ich "kann" gar nicht mehr verlieren es sei denn ich will eine Dämonin verführen oder eine Göttin erschlagen!"
Alle: "..."
Ich: "anders herum natürlich!"
Alle: "Och Svenni... Das kann doch jedem mal passieren!"
-wurde, begann das Spiel, für mich zumindest noch eine Ecke mehr Spaß zu machen: Die zwänge wurden weniger, und gerade mir als Gildenmagier standen genau die Tore offen wo ich eigentlich wirklich immer hin wollte. So ungefähr wie der kleine 16 Jährige der im Lotto gewonnen hat aber noch 2 Jahre vor der Türe der 18er Videospielbibliothek warten muss... (nein damals war noch nicht so viel mit Spiele cracken!) und den Ausweis seines Großen Bruders in der Tasche hat.

Dummerweise war das so genau die Zeit wo das ende der 10ten Klasse alle unsere Kontakte mehr oder minder zerriss und umverteilte. Ich war alleine in der grossen Rollenspielwelt, ohne Gruppe. Wie ein Raucher Mit Tabakplantage ohne Feuerzeug.

Meine Ausbildung brachte mich zu interessierten nicht-Spielern und das Internet zu Liquid.

Es war der helle Wahnsinn, ein Spiel das mir als Sl die Freiheit gab jedes Setting umzusetzen, und die Spieler aktiv aufforderte sich der "Genre" Konvention anstatt den Regeln der Spielwelt zu unterbinden... wir kommen zum Bösen Wort: "Realismus" und zu seinem berechtigtem Gegenpart: "Glaubwürdigkeit" (Auch Plausibilität genannt, aber das ist so ein Zungenbrecher).

Realistisch betrachtet...

...gibts nix mieseres für mich persönlich im Rollenspiel.
Ich meine ok, die Grundannahme mit der ich Rollenspiel (und Blockbusterkinogänge) betreibe ist die dass ich etwas sehen will dass mich vom Hocker haut und zwar nicht so wie Rangar in Quarks&Co das tut, sondern eher so wie Bruce Willis in das 5te Element!

Nachdem ich dieses Statement abgegeben habe, dürfen sich alle Systemfanboys und Settingsklaven die Harn- und Rolemaster (und weis der Geier was sich noch "Reallistische Simulation schimpfen mag) den Thread verlassen, wenn Sie wollen... zumeist führt das dazu dass man mich zerreist und sagt ich bin blöd. Ich hab euch gewarnt, das hier ist Subjektiv. Ich Respetiere euch Leute, da ich weiss dass Ihr Spaß habt. Aber mehr realismus, udn ich kann mir den Rostigen Nagel wirklich in den Daumen hauen. (Und da hat NICHTS mit Immersion zu tun!) Wo war ich?

Ach ja: Regeln sollten für mich ein Genre, oder das gewünschte Spielgefühl transportieren. Unknown Armies und das WoD-Kernregelwerk machen das ganz gut. Ich mag da zwar keine Schwertschwingenden Drachentöter sehen. Aber das ist ok: Denn die wären ja "unglaubwürdig".
Den Punkt den ich hier verzweifelt versuche zu umschreiben lässt sich darin zusammenfassen:

"Überlegt euch am besten in der ganzen Runde, wie sich das Spiel anfühlen soll!"
Auf Cons reicht es wenn ich am Anfang sage: "Tach! Ich möchte hier eine Actionrunde aufziehen. Also lasst eure Disketten mit eurer Hintergrundstory stecken und reduziert das auf 1 bis 2 Grundmotivationen, mehr brauch ich hier nicht!" und jeder weis was läuft! Bei Horror gibt es auch so ein Statement von mir aber den mach ich nicht auf Cons.

Sobald sich dieses Mindset: "Alles was passt geht auch" in die Köpfe aller beteiligten vertieft hat, gehen die Leute ganz anders mit dem Spiel und ihren Charakter um.
Ja, jeder Irre könnte eine Shotgun oder anderes Zeug dabei haben um schmerzhafte Dinge mit deinem Charakter zu tun. Aber keiner Wird das machen, wenn es unpassend ist. Und es stört auch keinen wenn man bei einem Oneshot zumindest nicht wirklich sterben kann. Die Andeutung von Gefahr reicht meistens. Und was am Ende passiert soll eh nur Stimmig sein.
Also warum verschwenden da so viele Leute immer noch Zeit darauf (mir bis letztes Jahr auch inklusive) die bestehende Story von Charakteren in Action orientierten Runden einzubinden? Als SL sollte man sich die Freiheit nehmen alles zu tun um der Runde Spaß zu bieten (inkl. sich selbst).
Das bedeutet auch austarieren und fragen, ob die Spieler das überhaupt so spielen wollen.
Werft alles was ihr über Realismus gewusst haft weg, und tauscht Dinge aus die Stören, gegen welche die das Spielgefühl eines Actionfilms unterstützen!


Nachdem wir den Realismus gegen Glaubwürdigkeit Ausgetausch haben, bleibt uns nur, einige Grundlegende Mechaniken zu prüfen, um die Stellschrauben für Action zu finden die Spaß macht:

Physikengine&Levelende...
kommen aus der Computerspiel Welt. Und auch wenn das hier nicht ganz passend ist, denn normalerweise steht einem die ganze Welt Offen, und es gibt nicht auf einmal eine unsichtbare Mauer oder eine Soziale Interaktion die nicht unmöglich wäre. Dennoch ist das Spiel zumeist für die Spieler immer noch recht limitiert.
Was nützt einem wenn der SL nun auf einmal deine "glaubwürdige" Freiheit hat, wenn man die Spieler auf genau die Dinge Beschränkt die den Charakter selbst betreffen und das was er berühren (oder bezaubern/beschiessen) kann?

Hier rede ich nicht von meinem Lieblingsbeispiel: Dem Putzeimer auf dem Treppenabsatz den der Spieler dazubeschrieben hat, oder von Wushuesker "Wahrheit des Erzählers".
Ich spreche davon, den Spielern die möglichkeit einzuräumen Ihre Charaltere auch dem Setting angepasst Ihre Verhaltensweisen auszuleben. Das geht am besten, wenn man sich vor dem Spiel informiert, was zB. einer der Spieler "immer schon mal machen wollte!".

Japp, im Endeffekt schireb ich das hier nur um aufzuzeigen, dass man mehr mit seinen Spielern reden Sollte. Sei es die Info des SPielstils auf einer COn, oder die Nach und Vorbesprechungen bei der Kampagnie zu Hause.
Mach Dir als SL bewusst, dass nicht nur die Regelmechanik den Spielfluss bestimmen sollte. Sondern die Genre Konventionen.
Ihr seit da um zusammen einen Film zu machen. Bediene die Spieler (auch dich selbst).
Du schuldest der Plotphsik nichts. Dem Setting, und auch nicht den Regeln... erst recht nicht den Autoren (nachdem Du das Buch gekauft hast).

Also geh jetzt da hin, und lass sie ruhig mal nen Zahn ausspucken, wenn du so etwas wie Stirb Langsam machst. Oder lass sie keine Spucken, wenn es sowas wie Matrix ist!

Stellt eure Erwartungen alle in die gleiche Richtung, und ich verspreche Actionszene fallen euch dann auf Anhieb viel Leichter.
Wemm euch dann noch die Techniken fehlen... kann ich bei bedarf nachreichen oder ein bisschen was verlinken.

Danke für's Lesen!
Sven, aka 8t88

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« Letzte Änderung: 23.10.2008 | 10:02 von 4t44 »
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Offline Don Juan

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Re: [The way of the 8t] Actionszenen im normalen Rollenspiel...
« Antwort #1 am: 23.10.2008 | 01:59 »
guter beitrag :)

es ist wirklich so, dass man dazu neigt sich hinter alledem zu verstecken was man selbst so für "gutes rollenspiel" hält, beispielsweise,
dass ein plot da sein muss, dass es irgendwie "glaubwürdig" sein soll etc.
dabei vergisst man aber eben all zu oft, dass man ja grade zum beschreiben von geilen szenen da sitzt.


ich mein, wer will denn nicht absolut orgasmatronische erlebnisse aus 'ner runde mitnehmen? genau, also, dann macht halt  8]


nach guten runden freue ich mich selbst noch tage danach über meine einfälle während der runde,
aber das geht eben auch nicht immer



(ich mach's einfach mal wie immer wenn ich nicht genau weiß was ic hsagen soll, ic hschmeiß einfach mal nen wortschwall hin, und jeder pickt sich raus was er hören will ;))



jungfrauenopfer wär mal was andres, hat nicht irgendwer noch ne kleine tochter oder so? ;)

:verschwoer: beim lesen dieses beitrags öffnete sich ein popup eines online-casinos mit em namen 888, 8t, ich glaub du hast mehr als eine einnahmequelle?



möchte deinen thread nich vollspammen, daher nur edit: wie siehts mitm diary zur western city runde aus, würde mich schon interessiern ;)

ich schaffs übrigens samstag vielleicht zu ner runde :)
(sofern meine runde mitspielt und nicht auf dsa beharrt..)
« Letzte Änderung: 23.10.2008 | 02:16 von Teppich »

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Re: [The way of the 8t] Actionszenen im normalen Rollenspiel...
« Antwort #2 am: 23.10.2008 | 02:02 »
Danke sehr!
Das mit dem Wortschwall halte ich in einem Internetforum für gängig. Nich immer legitim, aber passt schon! :d
Und Casino? Nein, ich kann garkein Mensch Ärger Dich nicht!
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Offline Hotzenplot

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Re: [The way of the 8t] Actionszenen im normalen Rollenspiel...
« Antwort #3 am: 23.10.2008 | 09:31 »
Moin,

hab deinen Beitrag gelesen und möchte etwas Kritik üben.
Ich habe an der ein oder anderen Stelle geschmunzelt (ist ja ne feine Sache), aber sonst hab ich mich gefragt, wen genau du ansprichst.
Das Problem ist aus meiner Sicht, dass die erfahrenen Leute (gerade hier bei Tanelorn) in der Tat nichts Neues lesen und Neulinge nichts mit dem Text anfangen können, weil er doch arg verworren ist und diejenigen - wenn man schon in die Rollenspieltheorie abdriftet - vielleicht etwas "einfachere" Kost vertragen könnten.

Abgesehen davon ist dein Beitrag mMn etwas holprig zu lesen - mag aber auch an meiner morgendlichen Müdigkeit liegen. Ich bin es gewohnt, sehr schnell zu lesen, deshalb fällt mir sowas vielleicht häufiger auf.

Soweit meine Meinung dazu.

greets
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Re: [The way of the 8t] Actionszenen im normalen Rollenspiel...
« Antwort #4 am: 23.10.2008 | 09:57 »
Danke sehr, dieser Beitrag entstand ja auch um 1:30, und mir war einfach danach.
Ich nehme mir demnächst mal andere Aspekte vor, und bereite (nachdem das ein schnellschuss war) das Thema etwas besser vor. :)

Ich les den Beitrag nochmal selbst heute Abend richtig. In die Theorie wollte ich zwar, aber ohne dass man es merkt...
Hmmm... ok, mehr Anwendungsbeispiele. Danke!

Japp japp... jetzt sehe ich die Probleme selber. Aber gut, mir hats Spaß gemacht dne Beitrag zu schreiben. Das Nächste mal gibts das dann auch mit Qualität! ;)
« Letzte Änderung: 23.10.2008 | 10:35 von 4t44 »
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Re: [The way of the 8t] Actionszenen im normalen Rollenspiel...
« Antwort #5 am: 23.10.2008 | 10:11 »
(nachdem das ein schnellschuss war)

Okay, hab ich nicht drauf geachtet - dann relativiert sich natürlich so einiges meiner Kritik. Respekt ;)
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Re: [The way of 8t] Actionszenen im normalen Rollenspiel...
« Antwort #6 am: 23.10.2008 | 10:22 »
mir fällts auch schwer herauszulesen, was eigentlich die Aussage ist.

Irgendwas mit Realismus und das man mit seinen Spielern reden sollte aber mir kommts vor, als seien da Gedankensprünge an denen du uns nicht teilnehmen lässt ;)
finde den Text auch verworren.
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