Liebe Leute,
ich möchte eine Kampagne vorbereiten, die ungefähr im Zeitraum 1885-1913 spielt, und zwar in Papua Neuguinea. Der Fluss „Sepik“ (damals: Kaiserin-Augusta-Fluss) und die an ihm lebenden Stämme sollen von europäischen Kolonialabenteurer (die Charaktere) erforscht werden. Das ganze soll ein Pulp-Setting werden, das zunächst recht ethnologisch daherkommt, dann aber zunehmend weird wird. Als Höhepunkt soll unter Anderem herauskommen, dass in diesem letzten unerforschten Teil der Erde ein Nosferatu sein Versteck gefunden hat (was natürlich die vielen Tabu und Menschenfressergerüchte erklärt).
Ich brauche von Euch Input, wie man diese Ideenskizze zu einer kleinen Kampagne anreichern kann, die in etwa 10 Sitzungen füllt.
Hier einige Eckdaten, wie sich die Welt des Sepik zu Beginn der Kampagne so anfühlen soll:
(i) Steinzeit. Die Menschen am Sepik leben noch als Jäger und Sammler. Selbst Ackerbau ist im Grunde unbekannt. Kontakte zu anderen Zivilisationen hat es nie wirklich gegeben.
(ii) Kein König, kein Adel, keine bewusste Politik - die Menschen in Papua Neuguinea leben in magischen und ganzheitlichen (holistischen) Vorstellung der Welt. Das ist so wie bei kleinen Kindern: sie wissen aus Überlieferung, was man darf und nicht darf; aber die Gebote und Verbote werden selbst nie reflektiert und können daher auch nicht abgeändert werden. Daher auch die vielen seltsamen Tabu. Vielleicht ist aber diese Welt vor kurzem erschüttert worden ...
(iii) Geschlechtertrennung: Männer leben in den Männerhäuser, Frauen in den Frauenhäuser. Jeder weiß, was seine Rolle ist, und stellt diese nicht in Frage. Das Langhaus der Ältesten ist für Frauen tabu. Dort werden für den Stamm verbindliche Entscheidungen im Konsens getroffen. Die anderen Arten von Häuser, die existieren, sind: Kanu-Haus, Langhaus, Getreidehaus, Kochhaus, Häuser für bestimmte Kulte, Menstruationshaus, Gräberhaus.
(iv) Dünne Besiedelung: Das Territorium eines Stammes grenzt niemals an das eines anderen Stammes an. Um Konflikte zu vermeiden gibt es stets menschenleere Pufferzonen von mehreren Tagesmärschen. Es ist also durchaus eine Leistung, einen Stamm zu entdecken. Schließlich besteht ein Stamm selten aus mehr als fünf oder sechs Langhäuser.
(v) Kommt es mal zu kriegerischen Konflikte, sind diese stark ritualisiert. Der Gegner soll nicht vernichtet werden, sondern durch Drohgebärden zur Unterwerfung gezwungen werden. Tote sind also nicht beabsichtigt, sondern eher ein Betriebsunfall. Anders verhält es sich freilich, wenn ein Tabubruch begangen wurde. Hier schreibt die Mythologie entsetzliche Strafen vor.
Soweit also der Einstieg. Doch wie soll ich nun das Pulp-Barometer ansteigen lassen. Cargo-Kulte? Malayische Priaten? Dinosaurier? Orakelnde Termitenhügel?
Vielen Dank schon mal. Freue mich auf Kommentare.
dr.puppenfleisch