Thema: Der Raumhafen

[Uebelator]

Der Raumhafen von Port Alvard hat diese Bezeichnung kaum verdient. Mehrere schmutzige Permabeton-Bauten, die um vier größere Landepads gruppiert sind, bilden das Zentrum der Stadt. Auf den Dächern der Gebäude befindet sich ein Geflecht aus Sendeantennen und Masten für Flutlichter. Einzig der Kontrollturm des Raumhafens streckt sich neben den ansonsten eher geduckt wirkenden flachen Hangars in die Höhe.

[Timberwere]

Hangar 4/6

Varyss hat die Avian Wing wie besprochen in den Hangar 4/6 gebracht... oder besser schleppen lassen. Die Maschinen des leichten Frachters hörten sich gar nicht gut an, als die Crseih diese anließ, und auch die Repulsorpads schienen nicht so recht zu wollen. Also musste die blauhäutige Pilotin brummelnderweise am Hafen für teure Credits eine externe Repulsoreinheit mieten und mit deren Hilfe ihr geliebtes Schiff an den vereinbarten Ort bugsieren.

Über all dem Aufwand sind etwa die besprochenen 3 Stunden verstrichen - doch von Dayton Raggard ist keine Spur zu sehen. Der Hangar ist aufgeräumt - die junge Frau vermutet, dass der Mensch wohl doch schon einmal hier gewesen sein muss, um aufzuräumen; entweder das, oder er hat in seiner Beschreibung der Unordnung massiv übertrieben. Sind Menschen krankhaft ordnungssüchtig?, überlegt sie flüchtig. Doch nein, davon hat sie nie gehört, normalerweise sind doch Elomin eher für diese Eigenart bekannt. Varyss schüttelt leicht den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben. Egal.

Die Minuten vergehen, doch der Händler taucht nicht auf. Eine seltsame Unruhe bemächtigt sich ihrer, was ungewöhnlich ist, denn Varyss ist sonst durchaus zur Geduld fähig. Sie ertappt sich dabei, wie sie immer wieder zum Ausgang schaut, dann im Hangar herumstapft.
Reiß' dich zusammen, ermahnt sie sich selbst, das ist doch lächerlich. Wenn er auftaucht, wird er schon auftauchen.
Aber das gelingt ihr nicht. Diese Unruhe... Das hat sie doch sonst nicht...

Bei einer ihrer nächsten Runden durch den Hangar fällt Varyss' Blick plötzlich auf ein Schild am Eingang.

Hangar 4/6
Eigner Dayton Raggard
High Tech Emporium
Kamalagua-Boulevard Kreuzung Vierte Straße
Sektor 23

Varyss hat genug vom Warten. High Tech Emporium. Wenn sie Glück hat, wird der Mann in seinem Laden sein, und dann kann er ihr wenigstens sagen, wie lange es bei ihm noch genau dauert.

Diese Unruhe...

[Uebelator]

Hangar 4/6

"Meine Güte, Lady! Was Sie brauchen sind keine Ersatzteile, sondern eine Schrottpresse!"

Dayton Raggards Mund steht weit offen, als er die Avian Wing begutachtet. Er hatte sich - nachdem er sich vergewissert hatte, das Lyan und sein Kumpel sich nicht mehr in seiner Garage rumdrückten -  auf den Weg in seinen angemieteten Hangar gemacht und unterwegs noch schnell kontrolliert, ob Jake Mereel wirklich seine Arbeit macht und in Hangar 2 wischt. Der Junge hat ihn zumindest dieses Mal nicht enttäuscht. Zufrieden pfeifend kam er im Hangar an, aber was er dort erblickte machte ihn beinahe sprachlos...

"Haben Sie sich mit einem Sternzerstörer angelegt, oder wie haben Sie´s geschafft das Schmuckstück so zu verbiegen?"

Er geht um das Schiff herum, klopft hier und da gegen die Aussenhülle und murmelt unverständliches technisches Zeug. Als er wieder bei Varyss ankommt sieht er sie ernst an.

"Ich werde sehen was ich tun kann, um das Prachtstück wieder flott zu machen. Kriegen wir schon wieder hin, aber das wird nicht ganz billig."

Er zündet sich eine Zigarette an und nimmt einen tiefen Zug.

"Gibt es irgendwas, was ich noch wissen sollte? Solche Schäden bekommt man nicht, indem man nur mal eben einen Asteroiden streift, wenn Sie wissen, was ich meine. Und ich hab keine Lust, dass mir irgendwelche versteckten Torpedos um die Ohren fliegen... Gibt es also Stellen, an die ich besser nicht zu fest klopfen sollte?"

[Timberwere]

Varyss runzelt die Stirn. "Hey... sagen Sie mir nichts gegen die 'Wing!"

Die Pilotin stemmt die Unterhände in die Hüften und mustert ihr Schiff aus zusammengekniffenen Augen. "Es ist halt nicht so einfach, Ersatzteile für einen Schiffstyp zu finden, der nicht mehr gebaut wird und von dem nur noch ein paar Tausend in der Galaxis herumfliegen. Da muss man eben zum Teil ... Kompromisse eingehen. Aber das ist alles kosmetisch - ich weiß, wie man sie in Schuss hält, und im Herzen ist die Kleine kerngesund."

Varyss räuspert sich und berührt mit der linken Oberhand in liebevollem Besitzerstolz den Rumpf des leichten Frachters. "Zumindest war sie das, bis die Maschinen mir plötzlich so gut wie den Geist aufgaben. Ich habe keine Ahnung warum - aber ich kam ja auch noch nicht zum Suchen."

Nach kurzem Zögern fährt sie fort: "Und nein, ich habe mich nicht mit einem Sternzerstörer angelegt, wie Sie das auszudrücken belieben. Ich pflege meine Wege nicht mit unseren Freunden in Grau und Weiß zu kreuzen, wenn es geht. Selbst wenn man ganz legale Fracht befördert, so wie ich", meistens jedenfalls, fügt sie in Gedanken mit einem schiefen Grinsen hinzu, "kann ich doch ganz gut ohne den ganzen Bürokratie-Kram auskommen."

Nein, die Dellen und Beulen der Avian Wing stammen größtenteils noch aus der Zeit der Großen Säuberung, als Terric Donn dabei half, Flüchtlinge von Coruscant wegzubringen und dabei mehr als nur einen Beinahe- und auch den einen oder anderen echten Zusammenstoß mit den Behörden hatte. Varyss lächelt versonnen bei der Erinnerung: Sie verdankt ihrem Ziehvater so unendlich viel. Ihr Leben, mal als erstes. Aber auch alles, was sie von ihm gelernt hat, um sie auf dieses Leben vorzubereiten, sie zu dem gemacht hat, was sie wurde, als sie keine Jedi mehr sein durfte. Und ja, einige der Narben, die die Avian Wing mit Stolz trägt, hat auch sie selbst sich eingefangen, auf ihren etwas ... fragwürdigeren Einsätzen einer guten Sache zuliebe. Aber das wird sie dem mürrischen Menschen bestimmt nicht auf die Nase binden.

Ihr wird bewusst, dass sie seine letzte Frage noch nicht beantwortet hat. Mit einem leicht verlegenen Gesichtsausdruck schüttelt sie den Kopf. "Keine Torpedos." Zumindest im Moment nicht. Ihr geheimer Stauraum ist derzeit leer, und sie glaubt auch nicht, dass Raggard diesen bei seiner Untersuchung finden würde, selbst wenn sie etwas darin mitführte. Der Geheimraum ist geschickt in die Zwischenwände zwischen Frachtraum 2 und 3 integriert, die so schmal sind, dass man nicht glauben würde, was dort alles dazwischen passt. Dazwischen, und in die unauffällige Deckenausbuchtung über der Trennwand, bei der man schon genau nachmessen muss, um festzustellen, dass sich die Werte innen und außen unterscheiden. "Klopfen Sie nur."

[Uebelator]

Raggard lacht Varyss kehlig an.

"Oh ja, Lady... Klopfen werde ich... Darauf können Sie sich verlassen."

Er kratzt sich im Nacken und grübelt.

"Es sind nur die Maschinen, die nicht mehr wollen, ja? Lebenserhaltung, Elektronik und so weiter ist alles okay?" Er kramt einen kleines Datapad aus der Tasche und macht sich Notizen. Die Kleine hat Dreck am Stecken, das ist offensichtlich. Ich sollte besser aufpassen, dass ich mir an diesem Job nicht die Finger verbrenne.

"Soll ich das Baby nur wieder flugtauglich machen, oder soll ich sie auch sonst mal durchchecken? Man weiss ja nie, ob die Technik nicht noch andere Überraschungen bereithält."
Und Überraschungen findet man an diesem Stück Technik mit Sicherheit. , denkt er sich.

[Timberwere]

Mit einem nachdenklichen oberen Zeigefinger an die Lippen klopfend, denkt die Crseih über Raggards Frage nach.
"Ich meine, es waren nur die Maschinen. Zumindest ist mir an keinem anderen System etwas aufgefallen. Aber es kann nicht schaden, wenn Sie das Schiff mal auf Herz und Nieren checken - normalerweise mache ich alles selbst, und vielleicht sehe ich vor lauter Wroshyr den Wald nicht mehr."

Varyss wirft dem Menschen einen fragenden Seitenblick zu. "Soll ich hier bleiben und mitsuchen?"
Die Stimme der Pilotin klingt ein wenig unsicher, weil sie selbst nicht recht weiß, was ihr lieber ist. Einerseits kommt es ihr arg seltsam vor, ihr geliebtes Schiff in die Hände eines Fremden zu geben, von daher würde sie den Kazellis-Frachter am liebsten gar nicht aus den Augen lassen. Andererseits jedoch... wenn schon ein Fremder daran herumschrauben muss, dann ist es vielleicht besser, sie ist nicht dabei und sieht das auch noch.
Varyss zuckt leicht die Achseln; soll der Techniker doch entscheiden, was ihm lieber ist.

[Uebelator]

"Hmmm... geben Sie mir eine Woche und Sie werden glauben, das Schmuckstück wäre neu. Wenn Sie mithelfen wollen, kann ich Sie nicht daran hindern..."

Beim Gedanken eine ganze Woche an so einem seltenen Schiff rumschrauben zu dürfen stiehlt sich ein Grinsen in Raggards Gesicht.

"Oh und... haben wir schon über den Preis gesprochen? Ich sags Ihnen gleich: Wird nicht ganz leicht passende Ersatzteile zu finden und möglicherweise sind die dann auch nicht billig."

Er geht auf und ab und sieht sich verschiedene Schiffskomponenten an.

"Ich könnte natürlich auch improvisieren, was letztlich mindestens genauso gut werden dürfte wie mit Originalteilen... Naja und sollten sie irgendwelche... Sonderwünsche haben, was die Ausstattung angeht, lassen Sie´s mich wissen."

[Timberwere]

"Eine Woche, ja?" Varyss nickt langsam. "In Ordnung."
Dann muss sie sich zwar noch eine Woche lang hier herumtreiben, aber mit etwas in der Art hatte sie ohnehin gerechnet. Außerdem ist sie zuvor lange unterwegs gewesen, und ein paar Tage an einem festen Ort mit echtem Erdboden unter den Füßen und nicht-recycelter Luft in der Atmosphäre ist ja auch nicht das Schlechteste.
"Was den Preis angeht... Falls Sie zu vernünftigen Kosten an Originalteile kommen sollten, nehmen Sie die. Aber ansonsten: improvisieren Sie ruhig." Sie grinst schief. "Mach' ich auch immer. Und wegen der Ausstattung muss ich mal nachdenken. Ich hatte überlegt, sie ein wenig schneller zu machen, aber wenn das mein Budget sprengt, dann muss das warten. Ich bin keine kuatische Handelsprinzessin, müssen Sie wissen. Und weil ich keine kuatische Handelsprinzessin bin, weiß ich alles zu schätzen, was den Preis niedrig hält bei der Reparatur. -- Also alles, was die Funktionstüchtigkeit nicht einschränkt, versteht sich."

Die Pilotin nickt dem Techniker zu und reicht ihm die rechte Oberhand.
"Ich bin in der Stadt und suche mir ein Zimmer. Wo kann ich Sie erreichen, wenn ich weiß, wo ich zu erreichen bin? Hier oder in Ihrem Laden, vermute ich... Oh, übrigens, hier."
Mit ihrem Datapad überträgt Varyss Raggard die Frequenz ihres Comlinks. "Falls Sie mich erreichen wollen."

Ein letzter Blick auf die Avian Wing, dann verlässt die blauhäutige Frau den Hangar.

[Uebelator]

"Sie erreichen mich über mein Comlink...", er überträgt der jungen Frau die Frequenz "... oder wenn Sie das Vergnügen haben wollne, sich persönlich mit mir zu treffen, finden Sie mich entweder hier oder in meinem Laden, ja." Er nickt ihr zu.

"Bei größeren Investitionen stimme ich mich vorher mit Ihnen ab, aber alles was in einem Rahmen von... sagen wir... 1000 Credits liegt, erledige ich ohne Nachfrage, in Ordnung? Das dürfte selbst für jemanden der nicht einem kuatischen Adelsgeschlecht entsprungen ist bezahlbar sein."

Als die Varyss den Hangar verlässt, sieht Raggard kurz auf seine Uhr, reibt sich die Hände und schreitet die Rampe ins Raumschiff hinauf.
Na dann sehen wir doch mal, was wir für Dich tun können...

Kurz darauf hört man Hämmer und Schrauben aus dem Inneren. Immer wieder kommt der alte Mann aus dem Schiff, nimmt Messungen mit verschiedenen Geräten vor, nickt oder flucht und raucht eine Zigarette nach der anderen. Er wirft immer wieder einen Blick auf die Zeit, um den Kampf in der Bar nicht zu verpassen.

[SilverG]

Weils ja nicht weitergeht muss ICH halt mal wieder ankurbeln

Plorai

Es regnet in Strömen. Plorai steht unter dem Vordach des Lagerhauses und wartet auf das Schiff. In der Ferne rollt eine große Platteform mit einem Manteljäger an. Das ist es. Nach zwei Minuten wird der Jäger abgeladen und in die Halle gebracht. Plorai geht in die Halle und läuft zum Raumschiff. Das Cockpit öffnet sich und ein Mon Calamari steigt aus.
"Ziemlich heiß hier." Meint er.
"Daran wirst du dich gewöhnen müssen Raglar."
"Wenn ich Glück habe muss ich nur eine Woche bleiben."
"Nein. Wir müssen das extrem gut planen. Ich habe zwar bereits etwas vorbereitet, aber Merl muss erst darauf reinfallen."
"Ich hoffe unsere Mission gelingt. Wenn nicht könnte dass das Ende bedeuten."
"Nicht pessimistisch sein. Ich bringe dich zu L´Thuk, er wird dir eine Wohnung suchen."
Die beiden gehen zusammen aus der Halle und steigen in den nächsten Bus.

[Roy Ganon]

Es war schon Dämmerung als man ein Raumschiff in der Ferne auf den Planeten zu fliegen sieht. Es ist ein mittelgroßer Transporter mit allerlei Zeugs, wie Nahrung, Schrott und einen Passagier. Samuel Revik. Als er das Schiff über die Landebrücke verlässt und sich umguckt will er sich nur noch einreden, dass der erste Schein trügt. Doch er weiß ganz genau das er sich selbst anlügt. Als erstes verlässt er das Landepad, setzt sich auf seine Tasche und denkt sich nur noch. ' Es gibt kein zurück mehr...'