Das Haus Brionne
Als eines der ältesten Häuser Westeros hat Haus Brionne sehr viel Auf und Ab in seiner Vergangenheit erlebt. Unter anderem den misslungenen Putschversuch von Robert Baratheon, der das Haus Stark auslöschte und das Haus Lannister beinahe an den Ruin brachte.
Aber auch Haus Brionne hat lange hinweg nur schlechte Zeiten gesehen, bis die älteste Tochter und Alleinerbin Eleonore von einem jungen, aufstrebenden Edelmann geheiratet wurde, der somit das Haus an sich riss. Dieser Mann ist Lord Karloman und zusammen mit seinem Bruder Sigismund gelang es ihm in den letzten Jahren dem Rufe des Hauses Brionne wieder so etwas wie Glanz zurückzugeben. Als gerissener und rücksichtssloser Herrscher erweiterte er das Gebiet, sorgte dafür, dass das Recht im Lande gefürchtet wurde und jeder, der ihm Treue schwor, sich vor nichts und niemandem zu fürchten brauchte. [Ausgangsidee für Karloman war Denethor aus dem Film Rückkehr des Königs; nur halte ohne den Wahnsinn.]
Aber diese Zeiten liegen ein gutes Stück in der Vergangenheit. Lady Eleonore hat Karloman nur eine Tochter geschenkt und diese schickte er mit 5 Jahren in ferne Länder. Zum einen um zu verhindern, dass er sie an den Sohn einer seiner Rivalen verheiraten musste und zum anderen um sie zu verstecken und so sicherzustellen, dass niemand sie als Erpressungsmittel gegen ihn benutzen würde. Zu Beginn dieses Abenteuers kehrt Lyddia mit 15 Jahren das erste Mal in ihr Elternhaus zurück. Nachdem sie durch überragendes Verhandlungsgeschick und schamloses Lügen eine aussichtslose Schlacht an den fernen Enden von Brionnes Einflußgebiet zu Gunsten ihres Hauses drehen konnte, war es um ihre Anonymität geschehen. Karloman befahl umgehend ihre Rückkehr und die ihres Vertrauten und Leibwächters Serge.
Serge hatte vor 10 Jahren zusammen mit Lyddia das Haus Brionne verlassen. Zum einen um der jungen Lyddia bei Seite zu stehen, während sie weit ab von zu Hause über die Belange des Hauses und seine Geschichte lernen sollte. Aber vor allem weil Serge sich unerwartet in einer Affäre mit Lady Eleonore wiederfand und anstatt sich dem Zorn eines gehörnten Ehegatten zu stellen, suchte er das Weite. Zwar war Karlomans Untreue kein Geheimnis und im Hauptsaal Brionnes häuften sich die Bastarde, aber er konnte kaum davon ausgehen, dass Karloman einen Treuebruch ähnlich stoisch und gefasst aufnehmen würde, wie seine Frau es zu tun gezwungen war.
[Eins der ausgewürfelten Ereignisse des Hauses war "Treachery" und wir kamen auf die Idee, dass Karloman seinen Bruder umgebracht hatte, weil beide um die selbe Frau buhlten, welche sich letztendlich für Sigismund entschied. Karloman in einem Anflug aus Raserei, Eifersucht und verletztem Stolz ermordete daraufhin Sigismund. Soviel war uns bekannt. Lyddia und Serge hingegen wussten noch nicht was im Hause Brionne auf sie wartete.]
Lyddia:
"Nach Hause zurückzukehren war ernüchternd. Die ehemals kraftvollen und imposanten Ritter und Kämpfer Brionnes sind alt, weich und faul geworden. Die unzähligen Bastarde meines Vaters saufen und fressen wie Schweine in unserer Halle und krümmen keinen Finger um sich den Namen Brionne zu verdienen. Ich weiß, dass ich meine schlechte Laune deshalb nicht an Vater hätte auslassen sollen. Aber zu sehen wie Brionne so in den Schmutz gezogen wird und dann beiläufig zu hören, dass Onkel Sigismund beim Ausritt im Wald ermordet wurde, war einfach zu viel. Vater hatte zumindest den Anstand im Saal eine große Szene zu machen und zu versprechen den Schuldigen zu finden und hart zu bestrafen. Offensichtlich hält er sehr viel oder sehr wenig von mir, um mir die Aufgabe anzuvertrauen Sigismund Mörder zu finden. Aber wenn selbst Maester Percival mir Mut zuspricht, dann kann es um das Bedürfnis nach Genugtuung und Rache nicht gut bestellt sein. Sigismund hatte wohl nicht ganz so viele Freunde wie ich in Erinnerung hatte."
[Lyddia hatte als Ziel "Fame" (ausgewürfelt) und als Motivation "Excellence" (ausgewählt). Die Charaktererschaffung war leicht frustrierend, da ihre Fähigkeiten und auch ihr Status den erlaubten Punkten nach nicht dem entsprachen, was zu ihrem Hintergrund gepasst hätte.]
Serges Rückkehr ins Haus Brionne stellt sich als herzlicher aber auch nervenaufreibender heraus. Die Gründe für sein fluchtartiges Aufbrechen sind am Tisch der Heckenritter und treuen Männer des Hauses kein Geheimis. Daher erfreut er sich zwar am Ansehen, das sein lange vergangenes Techtelmechtel ihm unter seinesgleichen einbringt, schwitzt jedoch jedes Mal Blut und Wasser wenn Karloman oder Eleonore in seine Richtung blicken.
[Im Laufe des Spiels hatten wir die Idee, französisch als Sprache der ungebildeten Unterschicht und Englisch/Deutsch als Sprache der gebildeten Aristokratie zu benutzen. Das gab uns sowohl die Möglichkeit Serge mehr Farbe zu geben, als auch unserem Westeros-Setting etwas mehr Tiefe. Brionne ist schließlich auch eine französische Schreibweise.]
Serge:
"Alors. wie lange es kann gehen noch gut? Wie lange sie wird sein bereit zu leben diese Lüge? Ich weiß, sie spielt nur dass sie mich erkennt nicht. Aber hinter diese Maske der Gleichgültigkeit, sie versteckt sich. Die Blicke, die sie nicht in meine Richtung wirft, sie sind gespielt. Sie muss verstecken vor Karloman die Wahrheit, weil es darf nicht sein was gewesen ist. Die langue d'amour, sie muss verstummen."
[Wir hatten uns geeinigt, dass Lady Brionne sich einfach nicht an Serge erinnern konnte. Es war sehr unterhaltsam zu sehen, wie Serge sich trotzdem in Anwesenheit von Lady oder Lord Brionne windete.]
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Wir hatten das Abenteuer zwar in einer Sitzung zu Ende gespielt, aber die Zusammenfassung stellt sich grad als aufwändiger heraus als das Spielen selbst. Daher kann ich bisher nur den Anfang posten.