Autor Thema: 30 Minuten Robin Hood  (Gelesen 1884 mal)

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Nin

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30 Minuten Robin Hood
« am: 17.01.2010 | 22:02 »
Hallo – ich brauche eine ganz schnelle und kurze Geschichte. Etwas, für das ich auf einem Workshop ca. 30 Minuten Zeit habe.

Das hier ist meine erste Idee. Viel zu umfangreich für die Kürze der Zeit, aber es würden sich Szenen isolieren lassen.

(System: SW oder WoD)

Auf ihrer Reise machen die SCs an einer kleinen, etwas abgelegenen Ortschaft halt. Die Häuser und die BewohnerInnen vermitteln nach Außen einen bescheidenen, fast ärmlichen Eindruck. Doch bei genauer Betrachtung fällt auf, dass die gezeigte Bescheidenheit nur ein vorgetäuschtes Bild ist. So entdeckten die SCs einen wertvollen Gegenstand aus ihrem eigenen Besitz (wurde vor einiger Zeit entwendet, wurde in ihrer Abwesenheit aus ihrem Anwesen o.ä entwendet etc.) bei einem der Bewohner.
Heimliche Nachforschungen oder intensive Befragungen zeigen das wahre Bild des Dorfs. Alle BewohnerInnen verfügen über einen erheblichen Wohlstand, der ausschließlich auf gestohlenem Vermögen beruht.
Die weitere notwendige Recherche oder Einschüchterung vorausgesetzt, geben die BewohnerInnen die Quelle ihres Reichtums preis: Ein in der Nähe lebender Einsiedler eifert Robin Hood nach. Dabei scheint er offensichtlich nicht nur verrückt, sondern er hat offensichtlich auch nicht erkannt, dass die so ärmlich wirkenden Dörfler es mittlerweile (aufgrund seines Handelns) zu erheblichen Reichtum gebracht haben.

Der Einsiedler lebt außerhalb der Ortschaft in einem abgelegenen Haus. Der Weg zu dem Gebäude ist vom Haus aus gut einsehbar. Wer sich heimlich nähern möchte, muss dazu entweder einen steilen, mit niedrigen Büschen bewachsenen Hang überwinden, oder ins Nass des kleinen Flusses tauchen, der dicht am Gebäude vorbei führt.

Im Anwesen befinden sich nicht nur der ehrenvolle Dieb, sondern auch zwei Dörfler. Die beiden spähen für ihren Robin Hood die Opfer aus und helfen ihm bei der Verteilung der Beute an die Bedürftigen, ihren eigenen Familien und der Nachbarschaft.

Der Dieb hat einen hohen Bedarf an Geltungsbedürftigkeit. Ein Versprechen, seine Sache und damit ihn selber groß herauszubringen, trifft auf seine offenen Ohren. Nur allzu gerne würde er hier seine Zelte abbrechen, um seine Ideologie an anderer Stelle, vor einem möglichst großen Publikum zu präsentieren.
Dies wäre zum großen Missfallen der BewohnerInnen der Ortschaft. Mit einer solchen Aktion würde nicht nur ihre Einkunftsquelle versiegen, sie würden auch den Reichtum verlieren, den sie bisher Dank des Diebs ansammeln konnten.

Sollte der Dieb erkennen, dass sich die BewohnerInnen seiner bedient haben, um sich selbst zu bereichern, wird er sofort bereit sein, sie um das Vermögen zu erleichtern. Gleichzeitig hat er das Problem, nicht zu wissen, wohin er damit soll.

Wird der Dieb angegriffen, wird er sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln wehren. Dabei ist er hart, aber gerecht.


Ich brauche Tipps zum Raffen und Komprimieren.
Vergleichbare Vorlagen (schnelles System, alternatives Vorgehen etc.)

Nin

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Re: 30 Minuten Robin Hood
« Antwort #1 am: 23.01.2010 | 00:17 »
Schade, scheint ganz so, als hätte hier niemand Ideen und Anregungen.

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Re: 30 Minuten Robin Hood
« Antwort #2 am: 23.01.2010 | 00:37 »
Stimmt, das ist das Problem.
Ich find die Idee grandios, es wäre schade, wie sehr man es meiner Meinung nach zurechtstutzen müsste, dass es sich in 30 Minuten spielen lässt.. ;)

Vielleicht erzählst du mal ein wenig mehr über den Workshop, dann wüsste man ggf. besser, was man kürzen könnte und was eher nicht?
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Nin

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Re: 30 Minuten Robin Hood
« Antwort #3 am: 23.01.2010 | 01:00 »
Vielleicht erzählst du mal ein wenig mehr über den Workshop, dann wüsste man ggf. besser, was man kürzen könnte und was eher nicht?
Ich glaub zwar nicht, daß das weiter hilft, aber bitte: Der Workshop wird bei einer Tagung zum Thema Virtuelle Welten, Internet und Computer Spiele angeboten werden. Mir kommt dabei die Aufgabe zu, interessante Alternativen zu Computerspielen vorzustellen. Konkret möchte ich drei Spielarten im dem TeilnehmerInnen spielen: Lunch Money (Kartenspiel), Pandemie (kooperatives Brettspiel) und eine Sequenz P&P (s.o).


Nin

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Re: 30 Minuten Robin Hood
« Antwort #4 am: 23.01.2010 | 01:33 »
Welches Spiel-System hast du dafür benutzt?

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Re: 30 Minuten Robin Hood
« Antwort #5 am: 23.01.2010 | 01:39 »
Hm, kam dir mal die Idee, das spielbuchig aufzuziehen, sprich:
Das Ganze in verschiedene Abschnitte aufzuteilen und den Teilnehmern dann die Wahl zwischen verschiedenen Fortführungen zu überlassen?
Und ab einem gewissen Punkt es einfach sein zu lassen, Vorschläge zu machen und statt dessen einfach zu fragen "Was wollt ihr nun tun"?

Und als System würde ich was unglaublich simples nehmen, denn wenn du das auch noch in der Zeit erklären musst...
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Re: 30 Minuten Robin Hood
« Antwort #6 am: 23.01.2010 | 01:48 »
Hm, kam dir mal die Idee, das spielbuchig aufzuziehen, sprich:
Das Ganze in verschiedene Abschnitte aufzuteilen und den Teilnehmern dann die Wahl zwischen verschiedenen Fortführungen zu überlassen?
Und ab einem gewissen Punkt es einfach sein zu lassen, Vorschläge zu machen und statt dessen einfach zu fragen "Was wollt ihr nun tun"?
Meine Idee bisher war, eine Geschichte bis zu einer bestimmten Szene zu erzählen und dann, in Abhängigkeit vom Handeln der SpielerInnen zu improvisieren. Ist das daß, was du meintest?

Zitat
Und als System würde ich was unglaublich simples nehmen, denn wenn du das auch noch in der Zeit erklären musst...
Genau. Ich will da nicht viel erklären müssen. Deshalb sind mir auch als erstes das WoD und das SW System in den Kopf gekommen. Ich weiß nicht, ob ich ein noch schlankeres "Indie"-System verwenden soll, denn ich brauche ja auch einen Bezug zur Regelstruktur von (populären) Compurspielen.

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Re: 30 Minuten Robin Hood
« Antwort #7 am: 23.01.2010 | 09:19 »
Meine Idee bisher war, eine Geschichte bis zu einer bestimmten Szene zu erzählen und dann, in Abhängigkeit vom Handeln der SpielerInnen zu improvisieren. Ist das daß, was du meintest?
Ich meine von sowas auszugehen wie in den Spielbüchern von z.B. Einsamer Wolf.
Ganz plattes Beispiel:
Du beschreibst, wie ärmlich die Taverne von außen aussah, in der die SCs nun sitzen, wie sie im Smalltalk mit dem Wirt erfahren haben, wie finanziell schlecht es um das kleine Dörfchen steht, in dem sie sich grade befinden, dass sie das selber schon am eigenen Leib gespürt haben, weil ihnen ihr teures McGuffin geklaut worden ist und wie sie dann Essen bestellt haben. Dann hören sie ein Scheppern aus der Küche, zusammen mit einem kurzen Schmerzenslaut. Dann fragst du, ob sie nachsehen wollen, was denn da passiert ist oder ob sie statt dessen abwarten und den Raum, in dem sie sitzen genauer betrachten wollen.
Gehen sie in die Küche, dann sehen sie, dass nicht bloß einfach ihre Mahlzeit runtergefallen ist, sondern auch, dass alles teuer und edler aussieht, als es von außen den Anschein geweckt hat und bleiben sie im Schankraum sitzen, so bemerken sie, dass das Mobiliar von guter Qualität ist, aber scheinbar bewusst auf alt und abgenutzt getrimmt wurde.
Und so weiter und so weiter...
Je weiter sie dann in der Geschichte sind, um so weniger gibst du fest Möglichkeiten vor, sondern fragst ganz einfach, was sie machen wollen.

Kurz:
Nimm die Spieler am Anfang stark an die Hand - meinetwegen auch mit der Erklärung "In einem PC-Spiel könntet ihr nun X oder Y. Was wollt ihr tun?" - und lass die Zügel dann nach und nach immer lockerer - widerum kannst du da auch sowas sagen wie "Wahrscheinlich könntet ihr in einem PC-Spiel nun wieder zwischen X Optionen wählen. Hier habt ihr mehr Freiheiten. Was würdet ihr den nun am Liebsten machen wollen?"


Genau. Ich will da nicht viel erklären müssen. Deshalb sind mir auch als erstes das WoD und das SW System in den Kopf gekommen. Ich weiß nicht, ob ich ein noch schlankeres "Indie"-System verwenden soll, denn ich brauche ja auch einen Bezug zur Regelstruktur von (populären) Compurspielen.
Da können dir bestimmt andere besser weiterhelfen als ich, aber meiner Meinung nach ist das verwendete System da garnicht mal so Ausschlag gebend wie vielmehr der Umgang damit. Bereite auf jeden Fall Charaktere vor und erkläre immer dann das relevante, was grade gebraucht wird, sprich Fertigkeitswerte, wenn du eine Probe würfeln lässt, Vor- und Nachteile, wenn sie solche Proben oder den generellen Handlungsablauf beeinflussen etc.
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Re: 30 Minuten Robin Hood
« Antwort #8 am: 23.01.2010 | 19:15 »
Danke für eure Anregungen.

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Re: 30 Minuten Robin Hood
« Antwort #9 am: 23.01.2010 | 20:04 »
Sagst du uns, wie du dich entschieden hast und wie es gelaufen ist?
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Nin

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Re: 30 Minuten Robin Hood
« Antwort #10 am: 9.02.2010 | 21:20 »
Es haben sich zwar knapp 80 TeilnehmerInnen zur Tagung angemeldet, aber für meinen Workshop interessieren sich mal gerade 6 Personen. In dem Fall würde mein Aufwand nicht im Verhältnis zum Interesse stehen. Mit anderen Worten, ich werde den Workshop nicht halten.

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Re: 30 Minuten Robin Hood
« Antwort #11 am: 9.02.2010 | 21:47 »
Das ist schade. Nichtsdestotrotz ist das immernoch eine gute Idee für ein Abenteuer.
Vielleicht ein andermal..?
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