Autor Thema: Wie umfangreich sollte eine Sandbox sein?  (Gelesen 3201 mal)

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Offline Blutschrei

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Wie umfangreich sollte eine Sandbox sein?
« am: 1.03.2010 | 22:40 »
Aloha!
Da ich Sandboxen bisweilen nur als kleinen Abschnitt in größeren "Railroading-Plots" eingebaut habe, fehlt mir einfach das Augenmaß um abzuschätzen, wie Groß/Umfangreich/Vielfältig eine Sandbox denn sein muss, um interessant zu bleiben.

Wieviel "Ereignisse/Orte" bzw Stichpunkte plant ihr so ein?
Wie sollte das Verhältnis von "Relevanten" zu "rein rollenspielerischen" Inhalten sein?
Besteht die Gefahr, dass interessante Handlungsstränge einfach nicht hinter einer Masse von "unwichtigen" Details erkannt wird?

Wie groß sollte eine Sandbox räumlich sein, wenn man von "normaler" Bewegungsfreiheit der Heldengruppe zu Fuß ausgeht?
Tut es der Stimmung einen Abbruch, wenn ich die Sandbox räumlich eingrenze? Durch eingestürzte Brücken, Klippen, Flüsse, Wegsperren etc? Oder sollte man diese einfahc nur gut genug verstecken/umschreiben, damit sie nicht als "Begrenzung" auffallen?


Und wenn ich schonmal dabei bin: Wie lang baut ihr an einer Sandbox, die für einen Abend (6-8 Stunden) reichen soll? Ich merke, dass meine Kreativität mit fortschreiten der Sandbox immer weiter abnimmt und sich das ganze doch etwas zieht, wenn man viel vom Setting mit einbauen will.
BLOOD, DEATH AND VENGEANCE!!

Offline YY

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Re: Wie umfangreich sollte eine Sandbox sein?
« Antwort #1 am: 1.03.2010 | 23:51 »
(Jetzt kommt wieder einer meiner Lieblingssätze)

Ich verstehe die Frage nicht  :)

Nur weil "gesandboxt" wird, heißt das ja noch lange nicht, dass die SCs unmotiviert rumeiern, überall mal kurz dran riechen und dann weitergehen.

Die WOLLEN doch auch was Bestimmtes machen - der Unterschied ist ja eigentlich nur der, dass sie ihre Schwerpunkte eben selbst setzen.

Nach der ersten Sitzung einer neuen Kampagne kenne ich zumindest die grobe Richtung - wenn sich das im Spielverlauf komplett ändert, ist das halt so; aber auch dann hat das einmal Angefangene meist noch genug "Massenträgheit", um zumindest so weit noch nachzuwirken, dass man sich aktiv davon lösen muss.


Zitat von: Blutschrei
Wie sollte das Verhältnis von "Relevanten" zu "rein rollenspielerischen" Inhalten sein?
Besteht die Gefahr, dass interessante Handlungsstränge einfach nicht hinter einer Masse von "unwichtigen" Details erkannt wird?

Wenn ein Spieler so gezielt an irgendwas dran bleibt, dass ich merke: der WILL da einen Handlungsstrang haben, dann kriegt er ihn auch.
Der verbeißt sich ja nicht in irgendwelchen Nebensachen, sondern in Ereignissen/Zuständen, die zumindest ein tieferliegendes Problem, eine Profitmöglichkeit oder sonst was vermuten lassen.
Ich verstehe nicht, wie man sich da an "Unwichtigem" aufhalten kann bzw. was in dem Zusammenhang unwichtig wäre (Beispiele?).

Andersrum gibt es auch in der Sandbox Sachen, denen man sich einfach NICHT entziehen kann, die man aufgezwungen bekommt (nur eben von konkret von der Spielwelt und nicht abstrakt vom SL) und mit denen man sich auseinandersetzen MUSS.

Zitat von: Blutschrei
Wie groß sollte eine Sandbox räumlich sein, wenn man von "normaler" Bewegungsfreiheit der Heldengruppe zu Fuß ausgeht?
Tut es der Stimmung einen Abbruch, wenn ich die Sandbox räumlich eingrenze? Durch eingestürzte Brücken, Klippen, Flüsse, Wegsperren etc? Oder sollte man diese einfahc nur gut genug verstecken/umschreiben, damit sie nicht als "Begrenzung" auffallen?

Räumliche Ausdehnung ist für mich kein Faktor.
So weit kann jeder laufen, dass der Aktionsradius einer Sitzung das übersteigt, was man sinnvoll vorbereiten kann. Entweder wird das Aktionsgebiet dann recht leer oder wir landen direkt beim Illusionismus...
Und manche Hindernisse sind für so manchen Spieler eher Angelhaken mit Köder als Wand ;)


Darüberhinaus: Wer rennt denn mittendrin einfach sinnlos irgendwo hin?
Die Damen und Herren haben doch was vor. Die sind doch irgendwo dran, wenn sie erst mal angebissen haben.

Find ich völlig unproblematisch.

Zitat von: Blutschrei
Und wenn ich schonmal dabei bin: Wie lang baut ihr an einer Sandbox, die für einen Abend (6-8 Stunden) reichen soll?

Gar nicht.
Da lasse ich mir auch gerne in manchen Fällen Illusionismus vorwerfen.

Aber ich setze mich sicher nicht hin und zerhirne mich stundenlang über Kleinigkeiten, die zu 95% noch nicht mal vorkommen werden.
Das ist ja fast so, als würde ich drei fertige Abenteuer vorbereiten und zu Sitzungsbeginn eine Kreuzung bringen, von denen jeder Weg zu einem anderen Abenteuer führt...

Sandboxen geht ohne enorm viel Improvisieren mMn ohnehin nicht.
Was sich im Vorfeld abgezeichnet hat, bereite ich so minimalistisch wie möglich vor und den Rest sehe ich, wenn es so weit ist.

"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Maarzan

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Re: Wie umfangreich sollte eine Sandbox sein?
« Antwort #2 am: 2.03.2010 | 07:32 »
So eien Sandbox wird nicht mit festen Grenzen bescjhränkt sondern stellt selbst einfach die Grenzen des Spotlights dar. Die Spieler mssen einfach vorher wissen, das ihr Charakter -zumindest bis auf weiteres- das Spiel verläßt, wenn er das Gebiet verläßt. Statt durch Grenzen werden die Charaktere eher durch Bindungen im Spielgebiet gehalten, sie haben dort Freunde, Verwandte, Arbeitsstellen, Investitionen und dadurch auch Interessen, wie sich diese entwickeln - und vorzugsweise dort auch Überschenidungen mit den anderen Charakterem. Das Geheimnis funktionalen Sandboxing liegt meines Erachtens nicht primär in einer guten Hintergrundsarbeit (obwohl die auch notwendig ist), sondern in der bewußten Charaktererschaffung, welche die Charaktere in diesen Spielweltausschnitt einbindet und ihnen Gemeinsamkeiten in der Gruppe aufprägt.
« Letzte Änderung: 2.03.2010 | 07:42 von Maarzan »
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Re: Wie umfangreich sollte eine Sandbox sein?
« Antwort #3 am: 2.03.2010 | 08:49 »
Ich schliesse mich Maarzans Meinung an. Eine Sandbox kann nur funktionieren, wenn die Charaktere ein starkes Interesse haben mit der Sandbox zu interagieren. Das löse ich meistens damit, dass die Charaktere ein gemeinsames Ziel haben, dass nur über die Sandbox zu lösen ist.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Santa

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Re: Wie umfangreich sollte eine Sandbox sein?
« Antwort #4 am: 2.03.2010 | 08:54 »
Tut es der Stimmung einen Abbruch, wenn ich die Sandbox räumlich eingrenze? Durch eingestürzte Brücken, Klippen, Flüsse, Wegsperren etc? Oder sollte man diese einfahc nur gut genug verstecken/umschreiben, damit sie nicht als "Begrenzung" auffallen?

Nur weil du eine Sandbox verwendest werden nicht die Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt. Du bist dann nicht etwa in einem Videospiel, wo der Charakter dir sagt, er könne hier noch nicht weg, weil er noch etwas zu erledigen habe. Ebensowenig existieren unsichtbare Grenzen, welche die Spieler in dem vorbereiteten Bereich halten. Was hindert die Spieler daran, Klippen zu erklimmen, Flüsse zu überqueren oder Wegsperren zu durchbrechen oder es zumindest zu versuchen? Solche Sachen machen deine Welt grundsätzlich erst einmal völlig unrealistisch und das wird von den meisten Spielern nicht sehr gerne gesehen.

Ich habe in meiner Runde die Erfahrung gemacht, dass die Spieler von selbst sehen, "bis wohin" du dich vorbereitet hast und an dem aktuellen Abend nicht vorsätzlich daraus ausbrechen, wenn du ihnen dazu auch die Möglichkeit gibst. Sie wollen schließlich auch einen netten Tag haben und das sollte in einer guten Runde nicht daran bestehen den SL zu ärgern. ;) Die meisten durchschauen dein vorbereitetes Gebiet auch relativ schnell, aber das hängt natürlich auch von den allgemeinen Umständen ab. Wichtig ist natürlich auch, dass du dir Gedanken machst und vielleicht direkt mit Ihnen darüber redest, ob Sie selbst lieber erst einmal an einem Ort bleiben wollen oder nicht. Da passt du dich dann einfach erst einmal an und erweiterst dann nach Bedarf.

Offline Blechpirat

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Re: Wie umfangreich sollte eine Sandbox sein?
« Antwort #5 am: 2.03.2010 | 09:58 »
Tut es der Stimmung einen Abbruch, wenn ich die Sandbox räumlich eingrenze? Durch eingestürzte Brücken, Klippen, Flüsse, Wegsperren etc? Oder sollte man diese einfahc nur gut genug verstecken/umschreiben, damit sie nicht als "Begrenzung" auffallen?

Hi. Wenn du das machst, nennt man das Dungeon, nicht Sandbox.

ErikErikson

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Re: Wie umfangreich sollte eine Sandbox sein?
« Antwort #6 am: 2.03.2010 | 10:08 »
Du willst erstmal klein anfangen? Klingt vernünftig, wenn du Sandboxing ned gewohnt bist. Willst du alles ausarbeiten?
Dann würd ich ne Insel nehmen, oder nen Gefängniss oder ne Stadt unter Quarantäne, wo man das gut erklären kann das nix raus geht.


Offline Drudenfusz

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Re: Wie umfangreich sollte eine Sandbox sein?
« Antwort #7 am: 2.03.2010 | 11:49 »
Hi. Wenn du das machst, nennt man das Dungeon, nicht Sandbox.
War genau mein Gedanke. Das Leute immer von Sandboxen reden (okay ist nicht unbedingt ein leichter Begriff) ohne Ahnung zu haben...
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Offline Don Kamillo

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Re: Wie umfangreich sollte eine Sandbox sein?
« Antwort #8 am: 2.03.2010 | 12:51 »
Das was Du beschreibst, ist für mich eher ein abgeschlossenes Szenario, wo sich die Spieler frei bewegen können. Es ist halt ein Sandkasten im kleinen Maßstab, z.B. ein Tal, das durchquert werden muß, in dem quasi ein abgeschlossenes Ökosystem ist. ( sowas hatte ich halt neulich bei Warhammer FRPG )

Ein paar feste Punkte rein, ein paar Zufallsbegegnungen und ab dafür, ist das nicht interessant für die Spieler, gehen sie halt weiter und jagen den Plot woanders...
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Offline Bad Horse

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Re: Wie umfangreich sollte eine Sandbox sein?
« Antwort #9 am: 2.03.2010 | 17:54 »
Sind eingebaute Grenzen, an denen die Chars nicht vorbeikönnen, nicht genau das, was eine Sandbox nicht will? Eine Einschränkung in der Entscheidungshoheit der Spieler?

Und Aussagen wie "Wenn meine Spieler da einen Handlungsstrang wollen, dann wird da eben einer hinimprovisiert" klingt auch nicht sehr nach Sandbox, wo die Welt ja eigentlich nach Erstellung nicht mehr von den Wünschen der Spieler, sondern nur noch von den Aktionen der Charaktere verändert wird.
Versteht mich nicht falsch, ich leite auch so, und ich finde das als Spieler großartig. Aber genau aus diesem Grund gehe ich davon aus, dass ich keine Sandbox leite - bei mir passieren die Dinge, weil die SCs gerade in der Nähe sind und das Spieler zu wollen scheinen, dass sie passieren.
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Offline Blutschrei

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Re: Wie umfangreich sollte eine Sandbox sein?
« Antwort #10 am: 2.03.2010 | 18:29 »
Zitat
War genau mein Gedanke. Das Leute immer von Sandboxen reden (okay ist nicht unbedingt ein leichter Begriff) ohne Ahnung zu haben...
Dann möge mir der Gebildete doch bitte erklären, ab welcher Größe das ganze ab Sandbox gilt? Schließlich "endet" oder "wiederholt" sich so ziemlich jede Welt irgendwann einmal.
Ich sehe jetzt keinen so großen Unterschied darin, ob ich ganz Aventurien zur Sandbox mache und das mit 10 Seiten Inhalt fülle, oder ob ich mir nur eine Stadt aussuche und 10 Seiten Inhalt dazu schreibe...
letztendlich ergibt sich trotzdem meist die Möglichkeit für die SCs, sich aus dem vorbereiteten/erahnten Bereich zu bewegen (spätestens bei der Raumfahrt)

Die von mir genannten Grenzen, habe ich wohl falsch rübergebracht. Es geht mir nicht um das "nein, du darfst da nicht weiter" sondern darum, dass es entsprechend aufwändig wäre, die Grenze zu überwinden und ich somit im Notfall noch die Möglichkeit hätte, weiter vorzubereiten, währenddem die SCs planen.
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Offline dunklerschatten

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Re: Wie umfangreich sollte eine Sandbox sein?
« Antwort #11 am: 2.03.2010 | 19:14 »
Zitat
Dann möge mir der Gebildete doch bitte erklären, ab welcher Größe das ganze ab Sandbox gilt? Schließlich "endet" oder "wiederholt" sich so ziemlich jede Welt irgendwann einmal.
Ich sehe jetzt keinen so großen Unterschied darin, ob ich ganz Aventurien zur Sandbox mache und das mit 10 Seiten Inhalt fülle, oder ob ich mir nur eine Stadt aussuche und 10 Seiten Inhalt dazu schreibe...
letztendlich ergibt sich trotzdem meist die Möglichkeit für die SCs, sich aus dem vorbereiteten/erahnten Bereich zu bewegen (spätestens bei der Raumfahrt)

Ich halte "gute" RPG Welten ja für "unendlich"

Zitat
Die von mir genannten Grenzen, habe ich wohl falsch rübergebracht. Es geht mir nicht um das "nein, du darfst da nicht weiter" sondern darum, dass es entsprechend aufwändig wäre, die Grenze zu überwinden und ich somit im Notfall noch die Möglichkeit hätte, weiter vorzubereiten, währenddem die SCs planen.

Damit für mich ein RPG "gut" funktioniert und Spass bringt, muss der SL improvisieren können. Planung/Vorbereitung wird für überbewertet, denn eine dynamische Welt kann man nun mal nicht in allen Aspekten planen (Planung und Dynamik beisst sich)

"Stellt Euch den Tatsachen, dann handelt danach!"
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Offline YY

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Re: Wie umfangreich sollte eine Sandbox sein?
« Antwort #13 am: 2.03.2010 | 21:27 »
Zitat von: Bäd Hörse
Und Aussagen wie "Wenn meine Spieler da einen Handlungsstrang wollen, dann wird da eben einer hinimprovisiert" klingt auch nicht sehr nach Sandbox, wo die Welt ja eigentlich nach Erstellung nicht mehr von den Wünschen der Spieler, sondern nur noch von den Aktionen der Charaktere verändert wird.

Ich tue mir schwer damit, das wirklich sinnvoll zu trennen.
Die SC-Aktion erwächst doch aus dem Spielerwunsch und ist untrennbar mit ihm verbunden. Der einzige Unterschied ist doch der, dass es der Spieler nicht explizit OOC sagt.

Zum "Reinimprovisieren":
Ob ich es wie im Link VORHER mache und zehntausend NSCs mit einem Satz abhandle oder ob ich den einen Satz in der Sitzung schnell mal raushaue - mehr als ein einzelner hingeklatschter Satz ist das zunächst mal nicht.

Wenn der Köhler von Kleindorf am Weltarschgebirge in seiner Bude Drogen für den ortsansässigen Dämonenkult kocht (und das genau so in seiner Beschreibung steht und sonst nichts, weil sein einer Satz damit erschöpft ist) und die SCs da nachbohren wollen, dann bin ich als SL doch so oder so gefordert.

Das tut sich doch kein normaler Mensch an, Dutzende NSCs und ihre kleinen schmutzigen Geheimnisse im Vorfeld extrem detailliert auszuarbeiten in dem Wissen, dass 80+% davon nie relevant werden.
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Offline dunklerschatten

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Re: Wie umfangreich sollte eine Sandbox sein?
« Antwort #14 am: 3.03.2010 | 14:01 »
Zitat
Das tut sich doch kein normaler Mensch an, Dutzende NSCs und ihre kleinen schmutzigen Geheimnisse im Vorfeld extrem detailliert auszuarbeiten in dem Wissen, dass 80+% davon nie relevant werden.

Seid wann sind denn RPGler normal  ~;D
Und wenn ich mir den geposteten Link ansehe ..bestätigt das ja nur die These  ~;D

Ich pers. denke ja das eine "gute" Sandbox bzw. ein "gutes" RPG  im wesentlich von grob ausgearbeiteten Interessengruppen und deren Beziehungsgeflechten, Intentionen lebt.
Bei bedarf wird das grobe Raster, an dem sich der SL orientiert eben verfeinert.
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Quellcrist Falconer

Offline Drudenfusz

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Re: Wie umfangreich sollte eine Sandbox sein?
« Antwort #15 am: 3.03.2010 | 14:14 »
Dann möge mir der Gebildete doch bitte erklären, ab welcher Größe das ganze ab Sandbox gilt? Schließlich "endet" oder "wiederholt" sich so ziemlich jede Welt irgendwann einmal.
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letztendlich ergibt sich trotzdem meist die Möglichkeit für die SCs, sich aus dem vorbereiteten/erahnten Bereich zu bewegen (spätestens bei der Raumfahrt)

Die von mir genannten Grenzen, habe ich wohl falsch rübergebracht. Es geht mir nicht um das "nein, du darfst da nicht weiter" sondern darum, dass es entsprechend aufwändig wäre, die Grenze zu überwinden und ich somit im Notfall noch die Möglichkeit hätte, weiter vorzubereiten, währenddem die SCs planen.
Eine Sandbox hat die selben Grenzen wie das ganze Setting, wenn die Spieler ans andere ende des Universums möchten und das im Spiel machbar ist dann sollten sie das können. Dennoch baust du als Spielleiter nicht alles bis ins letzte Detail aus, du brauchst eine grobe Vorstellung von allem was so innerhalb einer Spielsitzung erreichbar ist und besser noch eine Vorstellung wo deine Spieler als nächstes hinwollen. Den letztlich ist die Sandbox das was Spieler draus machen, also immer darauf achten was den Spielern gefällt was die Motivationen ihrer Charaktere sind und schon weißt du wo es hingehen wird. Das man dann natürlich seinen vorbereiten Plot nicht mitschlept sondern nach Plausibiltäten arbeitet ist dann selbst redent (dies ist der Punkt warum eine richtige Sandbox für mich meist langweilig ist).
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Re: Wie umfangreich sollte eine Sandbox sein?
« Antwort #16 am: 3.03.2010 | 15:23 »
Zitat von: dunklerschatten
Seid wann sind denn RPGler normal  ~;D
Und wenn ich mir den geposteten Link ansehe ..bestätigt das ja nur die These  ~;D

Joah, der hat schon leicht einen an der Klatsche  ;D


Wenn man da Spaß dran hat, kann man das ja machen.
Aber unterm Strich ist es mMn für das eigentliche Spiel größtenteils überflüssig.

Zitat von: dunklerschatten
Ich pers. denke ja das eine "gute" Sandbox bzw. ein "gutes" RPG  im wesentlich von grob ausgearbeiteten Interessengruppen und deren Beziehungsgeflechten, Intentionen lebt.
Bei bedarf wird das grobe Raster, an dem sich der SL orientiert eben verfeinert.
*Anschließ*
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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