Autor Thema: Metal Gear Solid 4  (Gelesen 708 mal)

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Offline Edorian

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Metal Gear Solid 4
« am: 7.12.2010 | 11:54 »
Was denn?! Das Spiel gibt es nun schon eine ganze Weile und trotzdem eröffne ich hier als Erster ein Thema dazu?!?! Seltsam...

Damals kurz nach Erwerb der PS One bekam ich Metal Gear Solid in die Finger und war sehr angetan: Schleichen, gelegentlich Ballern, Spannung und eine tolle Geschichte. Was will man mehr? (Außer einer Synchronisation, die diesen Namen auch verdient! >:()
Jahre später trudelte dann mit der PS2 Snake Eater ein und erneut war Klein Edorian restlos angetan. Als Bonus gab es diesmal noch abgedrehtere Codec-Gespräche (allein der Major ist die Härte!  :D).
An dieser Stelle ist mir wohl bewusst, dass mir noch MGS2 fehlt, muss ich dringend nachholen, aber in meiner folgenden Bewertung soll das nicht weiter stören. Auch will ich die Möglichkeit nutzen, vor möglichen Spoilern zu warnen!
Könnte Spoiler enthalten!!

MGS4 ist der offizielle Abschluss der Serie (Spinoffs nicht gerechnet). Alle Handlungsstränge werden zu einem Ende geführt. Und was für ein Ende das ist!  :o  Ich kann ohne Übertreibung sagen, dass uns Hideo Kojima auf eine Achterbahn der Gefühle mitnimmt, die ich bisher noch nicht erlebt habe. Allein die Präsentation sollte Grund genug sein, das Spiel zu zocken. Aber der Reihe nach:

1. Steuerung: Snake hat erneut ein paar Tricks gelernt (von wegen alte Hunde... äh Schlangen ;)). Neben der tiefsten Gangart kann er nun auch in der Hocke gehen, ein sog. "Threadring" zeigt Gegner an, die Snake wahrnehmen kann und die Geschwindigkeit seiner Bewegungen sind fast stufenlos kontrollierbar. Die Schusstechnik des dritten Teils ist erneut verbessert worden, denn nun könnt ihr auch ohne Egoperspektive gezielt schießen. Sogar an einen Perspektiv/- Schulterwechsel hat man gedacht, was in einigen Fällen das Zielen sehr erleichtert bzw. überhaupt erst ermöglicht. Ein großes Plus ist die nun frei bewegliche Kamera, die den oft benötigten Überblick verschafft. Ein insgesamt positives Bild also.

2. Musik und Geräusche: die Umgebung klingt sehr gut (Vögel, Wind usw.), die Sprecher sind sehr professionell und auch an den Waffen gibt's von meiner Seite keine Beanstandung. Die Musik verdient ein besonderes Lob, da die jeweilige Stimmung praktisch immer passend untermalt wird. Mal abgesehen davon, dass MGS generell ohne Sound kaum vernünftig spielbar ist, wäre es schon ziemlich dämlich, sich das entgehen zu lassen.

3. Grafik: Jepp, hier lässt die PS3 mal so richtig ihre Muskeln spielen. Die Zwischensequenzen sind toll animiert, den Charakteren sieht man jederzeit ihre Stimmungslage an. Abwechslungsreiche Schauplätze tun ihr Übriges, damit das Auge genießen kann. Kurz und bündig: cool gemacht und wegweisend.

4. Gameplay/ Geschichte: Wie schon weiter oben geschrieben, hat man praktisch immer die volle Kontrolle über Snake's Bewegungen, was angenehm viel Freiheit lässt, das Spiel auf persönliche Art zu spielen. Selbstredend kommen die Schleicher unter uns wie gehabt am besten durch, aber auch die aggressiveren Vertreter werden ihre Freude haben. Neben einer wirklich guten Auswahl an Waffen und Munition gibt es auch hier etliche Objekte, die ihr mit etwas Kreativität sehr vorteilhaft einsetzen könnt.
Was haben wir also? Beginnen wir bei den Waffen: neben einem Messer mit Schockfunktion (klingt nicht gerade logisch, funktioniert im Spiel aber gut) hat Snake Zugriff auf Pistolen (ca. 8 frei verfügbar plus 3 oder 4 freischaltbaren), Schrotflinten (mehrere Munitionsarten), Sturmgewehren und MGs, Maschinenpistolen, Scharfschützengewehren und Raketenwerfer sowie Granatwerfer und natürlich Granaten, Minen und Herrenmagazinen. Dazu noch die Option, die Waffen zu erweitern (Vorderhandgriffe, Schalldämpfer usw.). Es bleiben kaum Wünsche offen und ihr habt die freie Wahl. Die Waffen könnt ihr sowohl finden, als auch den Gegnern (tot, schlafend oder ausgeraubt  >;D) wegnehmen oder nach kurzer Zeit bei einem Händler kaufen bzw. freischalten.
Hier ist auch der größte Kritikpunkt: der Händler schaltet gegen Gebühr Id-gesperrte Waffen frei, was ganz nett ist. Allerdings verkauft er auch noch Munition, was die Sache etwas zu leicht machen könnte. Insgesamt ist dies in meinen Augen aber nicht so dramatisch, da es wie gesagt auch den Leuten entgegenkommt, die die Waffe lockerer sitzen haben.
Ohne zuviel zu verraten kann ich preisgeben, dass ihr ganze fünf verschiedene Gebiete der Erde betretet und hier teilweise direkt mitten im Konflikt zwischen Privatarmeen und Terroristen/ Freiheitskämpfern steckt. Zusätzlich zu den menschlichen Gegnern bekommt ihr es auch noch mit Drohnen zu tun und die werden euch so richtig da Leben schwer machen, wenn ihr entdeckt werdet! Aber hallo! An der Gegnerintelligenz gibt es wenig zu bemängeln und mit etwas Geduld kann man das komplette Spiel ohne Tote und Entdeckung durchspielen.  >;D  8)
Traditionell spendiert das Spiel zum Schluss natürlich wieder Ehrentitel, basierend auf eurer Spielweise, allerdings gibt es diesmal mehrere Titel oder besser Abzeichen gleichzeitig. Und ja: einige schalten Goodies frei. Und erneut ja: das sind die ganz knackigen. Wie immer ;)

Zur Geschichte (ich tue mein Möglichstes, Spoiler zu umgehen): Snake ist seit seinem letzten Einsatz (MGS2) rapide gealtert und hadert mit dem Leben. In dieser Stunde kommt ein letzter Auftrag herein: Liquid hat erneut eine Privatarmee um sich gescharrt und ist einmal mehr bereit, die Welt in seinem Sinne zu verändern. Ob er das schafft, hängt von Snake ab. Zur Seite steht ihm Otacon, der heuer sogar eine Miniaturausgabe von MG Rex steuert und Snake so auf seinen Einsätzen begleitet. Aber auch andere frühere Verbündete fehlen nicht, wie z.B. Meiling. Insgesamt wird euch eine große Nostalgie- Tour bevorstehen: alle Freunde und Feinde tauchen auf, immer mal wieder kommen Snake die Erinnerungen hoch und auch neue Gesichter erscheinen auf der Bildfläche. An Wendungen mangelt es nun wirklich nicht und zum Ende hin wachsen einem diverse Charaktere richtiggehend ans Herz.

Zum Gesamteindruck: Wie schon zu ahnen ist, bin ich restlos begeistert. Neben den zahlreichen Herausforderungen an mich als Spieler bietet MGS 4 wirklich alles. Ohne Witz, teilweise konnte ich nur noch das Joypad weglegen und staunen. Und ja, feuchte Augen gab es auch. Zartbesaitete Naturen sollten ernsthaft Taschentücher bereitlegen.  :'(
Wer auch nur einen Funken Begeisterung für die Vorgänger hatte, kommt um den Abschluss nicht herum und auch Neulinge werden genug Spaß am Spiel haben.
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Offline Chobe

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Re: Metal Gear Solid 4
« Antwort #1 am: 8.12.2010 | 13:08 »
Oha, jemand der ähnlich wie meine Wenigkeit von dem Spiel beeindruckt ist.. :)
Ich muß gestehen es war mein erstes Metal Gear Solid. Ein guter Kumpel hatte uns mal ein ganzes (!) Wochenende lang Teil 3 vorgestellt und -gespielt und beim Essen wurden fleissig die Zwischensequenzen angeschaut.. der Funke sprang bei mir nur aufgrund der feste-Kamera-Switch-Egosicht-Charakteristik ÜBERHAUPT nicht über..

Aber Teil 4, ein "echter" Egoshooter, mit der bis dato schönsten PS3 Grafik.. wow! Spannung, Action, Schleichen, lange Spielzeit, unzähliges herauszufindendes, in dem Spiel ist wirklich alles drin.

Größter "Schwachpunkt": Die Zwischensequenzen, davon hätten 2-3 wirklich um 10-15 Min. gekürzt werden können.. Die Gespräche sind tief, aber manche drehen sich derart lange und ohne Fortschritt im Kreis, fürchterlich! Man wird von dem Game so oder so schon gnadenlos enttäuscht sein, wenn man nicht vorgewarnt ist, daß öfter als einmal auf 30 Min. Spielzeit 45 Min. (!) Zwischensequenzen folgen...

Offline Suro

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Re: Metal Gear Solid 4
« Antwort #2 am: 8.12.2010 | 15:38 »
Schönes Spiel ja. Und die Zwischensequenzen sind zwar wirklich sehr lang , aber deswegen spielt man das ja auch. Und das Spiel/Zwischensequenz-Verhältnis bessert sich auch auf, wenn man wie ich stunden lang Milimeter für Milimeter am Boden entlangrobbt ;)
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Offline Edorian

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Re: Metal Gear Solid 4
« Antwort #3 am: 10.12.2010 | 10:54 »
@Chobe: Da kannst du sicher sein, dass ich angetan bin. Bzgl. der Vorgänger kann ich dir nur empfehlen, ganz vorn anzufangen. Macht es leichter, mit der Entwicklung klar zu kommen  ;) Da freut man sich dann direkt, dass man im dritten Teil die Kamera bewegen kann :)
Die Länge, Dichte und Häufung der Zwischensequenzen kann man allerdings kritisieren. Diverse Magazine haben dem Spiel deshalb auch scherzhaft den Titel "Film zum Mitspielen" gegeben. Wenn man aber weiß, was in den Vorgängern so los war (die hatten für damalige Verhältnisse auch schon recht lange Sequenzen), dann kann man dem schon sehr viel abgewinnen bz. möchte sie garnicht kürzer haben. Da erinnere ich z.B. FF10 viel schlimmer, wo mir gefühlt alle 5 Minuten einmal Pommes/ Currywurst an's Ohr gelabert wurde. Ansonsten Geschmackssache, wie so oft.

@Black Bishop: Es wird noch besser, wenn man jedweden Alarm, jeden Tod (eigenen wie fremde) UND die Nutzung von Heilitems vermeiden will. Was für mich den besten Punkt ausmacht: spiel, wie du es für richtig hälst. Gefiel mir schon wahnsinnig gut bei RE4 und MGS3.

Anbei: kann sein, dass nur ich so drauf bin, was das Sammeln von Waffen usw. angeht, aber hat einer von euch schon Schrotflinten gefunden? Bisher gab's nur die suboptimale doppelläufige...
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Ranor

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Re: Metal Gear Solid 4
« Antwort #4 am: 10.12.2010 | 16:36 »
MGS hat mir schon immer Kopfschmerzen bereitet - die Geschichte, und die Art und Weise wie sie erzählt wird, ist einfach überhaupt nicht mein Fall.

Offline Sashael

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Re: Metal Gear Solid 4
« Antwort #5 am: 11.12.2010 | 13:35 »
Ich habe mir den Schluss nicht mehr vollständig angesehen. Als Snake und Big Boss nur noch rumgelabert haben, hab ich ausgemacht. Bereits die Szene davor konnte ich nur mit viel Willenskraft überstehen. Das ganze Drumherum um das durchaus gelungene Spiel an sich war einfach so mit das grottengräßlichste, was ich in den letzten Jahren im Viedeospielbereich erlebt habe. Railroading der allerallerallerschlimmsten Sorte pur und ungefiltert, einfach zum Kotzen! Der Shadow Moses Island Part entschädigt etwas, weil da die alten Emotionen des ersten Metal Gear Solid wieder hochkamen. Aber die teilweise 1,5 STUNDEN (!!!!) langen Zwischensequenzen waren way too much. Jeder noch so dumme Spielfilm packt in dieselbe Zeit um Lichtjahre mehr Handlung! Und die Handlung von MGS wurde mit jedem Teil immer dümmer und blödsinniger.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D