Heute habe ich mich mal wieder nach Biberach aufgemacht um eine Runde SpacePirates zu leiten. 3 Spieler kannten SpacePirates schon und haben auch ihre alten Charaktere (ein aggressiver Streifanier Söldner, ein kahdrischer Pilot der überall Kautabak hinspuckt und ein samnesischer Tech) und das gemeinsame Raumschiff Olympic Bounty mit. Also ging es mit 3 SpacePirates Neulingen mit der Charaktererschaffung los. Ich erklärte kurz das Universum und die spielbaren Rassen. Die Charaktere waren flott erschaffen und ein 4. Neuling stieß hinzu, der daher nur eine Kurzfassung meiner Einleitung mitbekam. Also bestand die Piratencrew mal wieder aus 7 Spielern, früher hätte ich nie so eine große Runde geleitet, aber die Runde auf der Auryn hat mich motiviert, wieder so eine große Runde zu leiten und ich wurde nicht enttäuscht. Zu den 3 Piraten stießen somit ein religiöser Westernpirat, ein kahadrischer Söldner, ein wagonischer Händler mit vielen Formularen und noch ein samnesischer Tech.
Weiter ging es mit meiner üblichen Einleitung, wie man SpacePirates spielt und wie ich mich als Spielleiter verhalte, also das ich Spielerideen belohne und doofes Nachfragen eher bestrafe. Nachdem das geklärt wurde und ich mich mitten in die Runde setzte, ich hasse Spielleiter, die sich weit von der Gruppe hinter Spielleiterschirmen verstecken, ging es auch schon los.
Ich warf die Gruppe nach Freeport an den Imbissstand von Bob, kaum hatten die Spieler sich und ihre Charakter gegenseitig vorgestellt ging schon das Charakterplay los. Ein altgedienter Charakter (der Streifanier) schwang sich als Kapitän auf und teilte erst mal die neuen Möchtegernpiraten ihren Jobs auf dem Raumschiff zu. Diese Jobverteilung und der Kapitän sollten auch im weiteren Abenteuerverlauf immer wieder für tolle Inplay Diskussionen unter den Charakteren sorgen. So kamen am Anfang schon die Macken der Piraten zu tragen und das Spiel began ohne große Mitwirkung von mir schon herrlich Inplay und es gab keine Metadiskussionen. Nachdem die Spieler ihre Charaktere schon mal ausspielen konnten, entdeckte der Kapitän (ein Streifanier mit einem Kapitänshut und übergroßer Feder) auch schon auf einen toten Piraten in einem Müllhaufen und seinen treuen Gefährten, einen 3-köpfigen Cyberaffen. Nachdem er zuerst fast erschossen und danach vom Tech wieder zusammengeflickt wurde konnten die Charaktere auch schon einen Blick auf eine ungewöhnliche Sternenkarte erhaschen. Nachforschungen im Starnet führte die Piratencrew dann auch zum alten Chinesen Phren. Also flogen die Charaktere zu seinem Einsiedlerastroiden und schon mackte das Schiff herum und der Bordcomputer war deprimiert und arbeitete dadurch langsamer. Ein Tech konnte das Problem dann aber auch beheben, nachdem der Bordcomputer 2 Stunden brauchte um auszurechnen, dass die Reise 8 Stunden dauert.
Raumflug ist eigentlich ab diesem Augenblick langweilig und ich schneide im Normalfall die Szene und springe zur Ankunft. Diese Gruppe aber nutze die Zeit um ihre Charaktere auszuspielen, was ich als SL immer wieder geniese. So war das Raumschiff irgendwann total voller Kautabak, da 3 Piraten die Spuckmacke hatten und auch immer wieder betonten und der arme Putzpapagei natürlich garnicht mehr nachkam. So tauchte auch wieder der Toaster mit KI aus dem alten Abenteuer auf, der sich heftig beschwerte, da der Wagone kein Toastbroat, sondern nur Instantlebensmittel gekauft hatte, da die Piratencrew ERIKA, die zickige Mikrowelle im letzten Abenteuer als Bombenattrappe mißbraucht hatten. Aber das größte Problem war: wer zum Teufel kocht? Und ist der Kapitän wirklich der Kapitän? Nachdem diese essentiellen Fragen geklärt wurden, natürlich schön intime, missbrauchte der Westernpriester noch die Torpedorohre als Abschussrampe für ein paar Weltraumbestattungen seiner mitgebrachten Urnen, was aber dem Kapitän, der eine enge Beziehung zu seinen Torpedos hat, nicht wirklich gefiel. Natürlich hat jedes Torpedo seinen eigenen Namen.
Irgendwann aber kamen sie dann doch am Einsiedlerplaneten an. Das komische rote Schiff ignorierte die Crew vollkommen und sie landeten auf den Asteroiden. Fluchs zur Hütte gegangen, überraschten 2 Ninjas die Piratencrew in der dunklen Hütte, aber die Ninjas waren schnell überwältigt. Der Pilot und ein Söldner blieben zurück auf dem Schiff und konnten mitansehen, wie das rote Schiff auf sie schoß. Der Pilot war leider zu langsam um noch die Schilde zu aktivieren, so dass das Schiff ein riesiges Loch hatte. Aber es wären keine Piraten, wenn der Pilot nicht das Schiff starten würde und sich eine wilde Raumschlacht mit dem Ninjaschiff zu liefern. Dank der Piratenpunkte, konnte das Ninjaschiff durch uralten, atomaren Weltraumschrott behindert werden, so dass die beiden tapferen Piraten das Ninjaschiff vertreiben konnten.
In der Zwischenzeit konnte die anderen Piraten Phren überzeugen ihnen zu helfen, schließlich hatten sie ihn vor den Ninjas gerettet und er entschlüsselte ein Teil der mysteriösen Raumkarte und es kann nun weiter gehen zum Lila Loch im kahadrischen Reich.
Fazit: Wie immer bei guten SpacePirates Runden wurde der Plot immer wieder durch das Charakterspiel in den Hintergrund gedrängt, was aber durchaus beabsichtigt ist. Wenn die Macken hart ausgespielt werden, sind sie für geniale Szenen verantwortlich, das muss ich wohl bei meiner Eingangspredigt auch noch betonen. Die Regeln halten sich die meiste Zeit sehr im Hintergrund, aber leider benutzen die meisten Spieler die Piratenwürfel zu wenig um Fakten zu kaufen. Insgesamt war es aber eine geniale Runde mit extrem vielen Lachern und ich freue mich schon die Fortsetzung zu leiten. Und ja, es war so chaotisch, wie sich der Spielbericht anhört.