Autor Thema: Layout und Inhaltlicher Aufbau eines Regelwerks  (Gelesen 2420 mal)

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Offline Minne

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Ich bin gerade dabei ein neues Regelwerk auf dem Papier festzuhalten das Teil hatte vorgestern seine Feuertaufe und funktioniert bereits ziemlich gut - ich werde es bei gelegenheit vorstellen doch dabei geht es in diesem Thread nicht.

Ich habe insofern ein Problem das ich unschlüssig bin wie man ein Regelwerk effektiv auf's papier bringt, wie man ein solches Regelwerk inhaltlich am besten aufbauen sollte.

Mit der Charaktererschaffunb beginnen? Oder doch mit dem Würfelmechanismus? Die Regeln kompakt und die Weltenbeschreibungen gesondert oder die Beschreibungen in die Regeln eingegleidert?

Ich würde die Regeln gerne möglichst kompakt und übersichtlich dalegen...

Jetzt meine Frage: Was ist eure Vorstellung von dem optimalen Aufbau (Inhaltlich und Layout) eines Regelwerkes?

Welche Tipps könnt ihr mir geben? Welchen Gesichtspunkten würdet ihr Vorzug geben, und welche haltet ihr für Zweitrangig? Habt ihr gute Beispiele für Rollenspiele die eurer Meinung nach Inhaltlich wie Layoutmäßig besonders gut gemacht sind? Was schätzt ihr und was *hasst* ihr?
 


Offline 1of3

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Re:Layout und Inhaltlicher Aufbau eines Regelwerks
« Antwort #1 am: 31.07.2003 | 14:52 »
Meinst du für ein Hard-Copy-Werk? Dann bestehe ich auf Inhaltsverzeichnis und Index. Sonst geht da gar nix.

Für eine Online-Präsentation ist Index natürlich noch viel toller, wegen diesen schicken Hyperlinks.

In einem Hard-Copy-Werk würde ich immer zuerst die Welt präsentieren (sofern eine da ist) bzw. für welche Settings das System gebaut ist.
Wozu sonst kaufe ich mir ein Spiel?

Was da genau Sinn macht hängt natürlich vom Fokus des Spiels ab. Etwa:
-Gibt es wichtige NSCs oder Gruppierungen?
-Welche Orte (wenn überhaupt) müssen beschrieben werden.
-etc.

Feingestaltung beim Regelteil ist eigentlich Geschmackssache. Sehr edel finde ich eine Kurzeinführung (wie wird gewürfelt, welche Charakterwerte gibt es), dann Charaktererschaffung und dann nochmal ein weiterer Blick auf die Mechaniken.

Wo du den SL-Teil hinbaust, musst du gucken. Entweder du betrachtest das als "Mechanik" und packst das zum Rest der Regeln oder du baust es in den Weltenteil mit ein.

bastler

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Re:Layout und Inhaltlicher Aufbau eines Regelwerks
« Antwort #2 am: 31.07.2003 | 15:46 »
Verzichte auf zuviele Verzierungen und so'n' kram wie bei Warhammer40.000 im Regelwerk.
Das Layout sollte klar und einfach sein, wie in Lehrbüchern.
In verzierten Boxen kann man dann Sprüche oder Beschreibungen einer Szenerie, Bilder und Regelbeispiele bringen.

1. Wichtig ist zum Lesen, dass man zu Anfang eher einen kleinen Roman hat (2 DinA4 Seiten), der neugierig macht. Regeln verleiten da nicht so zum Einstieg in eine neue Welt.

2. Grundregeln mit vielen, deutlich abgesetzten Beispielen, damit man die für die Kerninfos nicht immer wieder mitlesen muss.
(Alrik vom Fluss ist auf der Flucht vor ein paar Orks und muss den Fluss überqueren, dazu muss er die Probe auf Geschicklichkeit... ich habe mal DSA gespielt)

3. Charaktererschaffung
Regeldetails finde ich auch nach der Charaktererschaffung besser. Ein paar Grundlagen vorweg mit vielen Beispielen sind imho aber nötig, so dass man ungefähr weiß, wofür man würfelt.  

Das Layout sollte nicht zuviele Schwarzflächen haben, das sieht unfreundlich und ungemütlich aus.
Bei DSA 1. Version gefiel mir, dass das Papier nicht hochglanz arktisweiß war, sondern eher wie altes Papier aussah.

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Offline Monkey McPants

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Re:Layout und Inhaltlicher Aufbau eines Regelwerks
« Antwort #3 am: 31.07.2003 | 20:09 »
Also für mein Ding mach ich das derzeit so:

Ich versuche Welteninformation und Regelsystem so gut es geht zu trennen, da die Regeln und die Charaktererschaffung dann wieder eher Flair wegnimmt. Ich teile mein Ding in zwei Bücher: Das erste Buch kann von jedem Spieler gelesen werden und enthält halt das Wissen,das so ziemlich jeder Bewohner der Welt besitzt, vor allem was Rassen, Magie, Aufbau der Welt etc angeht. Dann komt halt ein Kapitel über den Carakter selbst, aber ohne auf die Regeln selbst einzugehen, sondern eher, um den Spielern ein Gefühl zu vermittel, was sie überhaupt spielen können.

In das zweite Buch Kommen dann die ganzen Regeln, die Secrets, die Charaktererschaffung und das ganze Zeug rein, was der SL braucht. Ich gehen nämlich davon aus, das der SL die Charaktere sowieso mit der Gruppe machen sollte, also die Regeln selbst nicht jedem dauernd zugänglich sein müssen. Ich will, daß die Spieler erst mal ein Gefühl für die Welt kriegen, bevor sie mit den abstrakten Teilen des Spiels konfrontiert werden.

Oh, und es ist auch so, daß es in meinem Spiel ("Nacht") einen sehr großen Unterschied zwischen Spieler/Charakter- und Spieleleiterwissen gibt, was so eine Trennung zusätzlich nützlich macht.

M

PS: Wer mehr wissen will: Unter http://das-fera.de im Teil Hintergrund, dann auf "Stellt euren Hintergrund vor" oder so. Ist ziemlich am Ende.
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Re:Layout und Inhaltlicher Aufbau eines Regelwerks
« Antwort #4 am: 1.08.2003 | 18:36 »
Zunächst einmal möchte ich das Ganze nicht verkaufen; es soll lediglich ein weiteres freies Rollenspiel für's internet werden. um genauer zu sein das Offizielle Regelwerk zu www.everengine.de bezihungsweise meine WeltNexus
Ursprünglich wollte ich nur ne Modifikation für d20 Machen, allerdings habe ich mittlerwiese soviel an dem System verändert das es nur noch sehr wenig mit d20 zu tun hat (man spielt es noch nicht mal mehr mit einem w20 *g*)

Soviel zum System, weil, wie ihr auf der Seite sehen könnt die Weltenbeschreibungen keine Regelmechanismen enthalten und das auch so bleiben soll werde ich die meisten Hintergrundrelevanten Dinge aus dem Regelwerk hinaus lassen...

Meine Frage jetzt: Wie wichtig sind euch Detaillierte erklärungen zu z.b. Attributen, ich meine zum Beispiel "Stärke" diesen Attribut gibt es in jedem 2. Regelwerk, und man kann sich eigentlich denken was es da stellt. Oder, wie wichtig ist euch bei einem Regelwerk das "drummherum" z.b. Erkältungen was rollenspiel ist, und leitfäden zu "gutem" rollenspiel?

Mein Aufbau bisher;

Einleitung
Kommenatre zum Regelwerk
Der Würfelmechanismus
Die Charaktererschaffung
Weitere Regeln (Magie, vercyberung etc...)

Eine Idee die ich relativ gut finde ist sowas wie 2-3 Seiten Tabellen und werte in denen sozusagen alle Spielrelevanten Werte und Tabelle noch mal kurz zusammengefaßt werden (waffenlisten, modifikatoren, etc...) damit während dem spiel lästiges Blättern ganz entfällt.

Offline 1of3

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Re:Layout und Inhaltlicher Aufbau eines Regelwerks
« Antwort #5 am: 2.08.2003 | 10:41 »
Eine kurze Beschreibung der Eigenschaften sollte schon da sein. Ein zwei Sätze reichen ja.

Offline Monkey McPants

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Re:Layout und Inhaltlicher Aufbau eines Regelwerks
« Antwort #6 am: 2.08.2003 | 22:46 »
Ich komm mir immer extrem dämlich vor, wenn ich Attribute beschreibe, die zumindest Rollenspielern eh schon klar sein sollten. Das resultiert dann meistens in einem ständig wiederholten "Stärke: Na DAS erklärt sich ja wohl von selbst."

Was ich mich eigentlich immer schon gefragt hab:

Wenn ihr euer Rollenspiel schreibt, erklärt ihr dann am Anfang immer was ein Rollenspiel ist oder lasst ihr das ganz?

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Durag

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Re:Layout und Inhaltlicher Aufbau eines Regelwerks
« Antwort #7 am: 3.08.2003 | 01:30 »
Eine kleine Erklärung gehört für mich auf alle Fälle mit rein - für Rollenspieler sagt dies teilweise schon mehr über das Regelwerk aus, als man denkt: Erklärt man RPG nun mit Laientheater oder mit Würfeln oder mit Actionfilmen, in denen man schon immer die Handlung beeinflussen wollte ?

Offline Monkey McPants

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Re:Layout und Inhaltlicher Aufbau eines Regelwerks
« Antwort #8 am: 3.08.2003 | 15:07 »
Hmm, macht Sinn. Stellt sich halt die Frage, als was ich mein Spiel erläutern würde.

Den Erzählern von Mythen und Sagen aus alter Zeit wahrscheinlich.

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Offline 1of3

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Re:Layout und Inhaltlicher Aufbau eines Regelwerks
« Antwort #9 am: 3.08.2003 | 18:01 »
Wenn ich online ein Rollenspiel schreiben würde, würde ich einfach auf eine Seite verlinken, die das erklärt.

Was das vorliegende Rollenspiel nun genau sein soll (sprich, was anders ist als an anderen), sollte auf jeden Fall erklärt werden.