@ Naldantis
Stimmt. Sandboxing scheitert sehr häufig. Ein paar Gründe hast du ja schon genannt. Andere Gründe sind, dass viele Regelsysteme zwar Mechanismen zur "Konfliktlösung" besitzen, aber kaum welche zur "Konflikterschaffung". (Stichwort R-Map, Kicker, Nemesis)
Womit ich gute Erfahrung gemacht habe, ist, den Spielern am Anfang im neuen Setting einen längeren Plot vorzusetzen, an dem sie sich entlanghangeln können. Im Laufe des Plottes, entstehen auf Spielerinitiative dann immer mehr Nebenplots und der eigentliche Hauptplot gerät in den Hintergrund. (Beispiel: Die SCs haben ihr Gedächtnis verloren und versuchen herauszufinden, wer sie sind und warum sie ihr Gedächtnis verloren haben. Während sie dazu Nachforschungen anstellen, lernen sie die Stadt und interessante NSCs kennen. Außerdem beschäftigen sie sich mit der Frage, wie sie ihren Lebensunterhalt finanzieren, bis sie ihr altes Leben wieder zurückhaben. Dadurch gerät der eigentliche Plot langsam immer mehr ins Hintertreffen.)
Außerdem sollte man bei der Charaktererschaffung noch folgende Infos über jeden SC verlangen:
- langfristiges Ziel
- kurzfristiges Ziel
- bestimmende Charaktereigenschaft
- Nemesis (das kann ein menschlicher Feind sein, es kann aber auch etwas Abstraktes wie die Alkoholsucht sein.)
- Wertmaßstab (bin ich Egoist oder Altruist?)
Natürlich sind diese Sachen nicht in Stein gemeißelt. Aber sie helfen dem Spieler durchaus, sich in den Charakter hineinzufinden. Und sie geben dem SL einen Hinweis, worauf er zu achten hat. (Falls der Spieler feststellt, dass er mit einer dieser Eigenschaften nicht zufrieden ist, kann er sie jederzeit ändern.)