Ich finde die aktuelle Abschweifung in Sachen objektive Kriterien vs subjektive Erfahrungen müßig.
Also zurück zum Anfang:
Im Zusammenhang mit Dungeonslayers 4 höre ich in letzter Zeit immer wieder, dass es sich bewähren müsste. Dass man abwarten müsste, ob es langzeittauglich ist.
...
Woher kommt dieser Anspruch eigentlich? Wo liegen die Gründe? Findet ihr sie angebracht?
Ich denke, dise Haltung resultiert aus der Erfahrugen, dass sich viele Eigenschaften eines Spiels sich erst mit der Zeit offenbaren, so dass man nicht erst nach kurzer Zeit aussagen kann, wie langzeitfreundlich das Spiel ist und ob es den Eigenen Ansprüchen (egal ob objektiv oder subjektiv) genügt.
Mir ist das auch schon mehrfach so gegangen, dass sich ein System erst nach einer gewissen Weile als "doch nicht der große Wurf, für den man es gehalten hatte" erwies.
D&D3 war da bei mir der bekannteste Kolbenfresser, weil sich erst nach einer Weile zeigte, dass sich die Runde immer mehr darum drete, wie man die Charaktere entwickeln sollte und es sich zeigte wie groß der Verwaltungs- und Vorbereitungsaufwand war, so dass sich immer mehr Zeit in die Meta-Ebene verlagerte.
Trinity zeigte nach einer Weile, dass die Psioniker-SCs eben doch gar nicht die großen Reisser wurden und dass nicht die als Kämpferklasse ausgeschriebene Psychokineten die Kampfsäue waren, sondern die Elektrokineten...
Arcane Codex bewies erst nach einer Weile, wie unglaublich imba das System war, wo der erste Eindruckmdoch erstmal als "nettes, schlankes System" ausfiel.
Natürlich gibt es eine Menge Systeme, die quasi sofort zum Rohrkrepierer werden, aber bei manchen hat man eben erst nach eindr Weile die Auswirkungen, die einem Kolbnfresser gleichen, weil man erst zum Eindruck gelangt, es ließe sich ganz gut spielen und mit der Zeit schleichen sich dann die Erfahrungen ein, dass dem eben doch nicht, oder eben mit steigender "EP-Zahl" nicht mehr so ist...
Insofern: ja, ich sehe das als berechtigt an, wobei man die Bewährungsfrist proportional zur Regelkomplexität setzen sollte. Je einfacher, desto eher lässt sich ein Potentieller Kolbenfresser erkennen. Ein Grund, warum ich einfache Systeme bevorzuge...
Das Ganze hatnauch nichts mit Mainstreamtauglichkeit zu tun, denn D&D (als mein Beispiel) war nun DAS Mainstreamsystem überhaupt. Insofern muss es massentauglich sein. Trotzdem ist mein Problem damit auch kein Einzelfall, denn es ging nicht alleine mir so, was den Erfolg von zB Savage Worlds als Gegenlösung zu diesem Problem zeigt und auch wohin D&D in der 4er hinentwickelt wurde.
Es gibtmehrer große Ströme, nicht nur "den" Mainstream.