Autor Thema: Retrowelle  (Gelesen 1748 mal)

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Offline Archoangel

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Retrowelle
« am: 22.04.2011 | 09:20 »
Findet einer hier eine vernünftige Erklärung, warum die Retrowelle eigentlich DSA1 nicht richtig erfasst hat? Liegt es nur an einer fehlenden OGL? Aber warum findet man dann im Netz keine vernünftigen DSA1 Retroklone incl. Spielmaterial, Abenteuer etc.? Könnten die Rechteinhaber entsprechendes unkommerzielles Material untersagen?

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Ideologie ist der Versuch, den Straßenzustand durch Aufstellung neuer Wegweiser zu verbessern.

Offline Teylen

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Re: Retrowelle
« Antwort #1 am: 22.04.2011 | 09:22 »
Imho, weil die Veränderungen zwischen DSA1 bis mindestens DSA3 weniger intensiv als Bruch mit dem Spielstil empfunden werden.
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oliof

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Re: Retrowelle
« Antwort #2 am: 22.04.2011 | 09:50 »
Der Mann ohne Namen/Zähne/Norbert hat das gemacht, ist aber leider so unstet und nimmt seine Sachen alle sechs Monate komplett vom Netz, dass man darauf nicht aufbauen kann.

Offline Benjamin

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Re: Retrowelle
« Antwort #3 am: 22.04.2011 | 10:05 »
Gehirnwäsche. DSA 2+ ist gut. >;D

Nein wirklich, wenn ich mir die Diskussionen um die Anzahl der W20 anschaue oder Spielberichte von Bekannten höre, dann wundert mich das kein bisschen.
Wer würde denn ein Lamentations of Alrik (Grindhouse Ed.) verstehen?

Belchion

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Re: Retrowelle
« Antwort #4 am: 22.04.2011 | 10:14 »
Findet einer hier eine vernünftige Erklärung, warum die Retrowelle eigentlich DSA1 nicht richtig erfasst hat?
Der wichtigste Grund dürfte sein, dass DSA sich vor allem über Aventurien definiert und nicht über die Regeln. Entsprechend gab es keinen so starken Bruch in der Spielerschaft beim Umstieg von DSA3 auf DSA4. Aventurien war in den frühen Abenteuern aber noch undefiniert, wer also nicht auf Aventurien steht, ist vermutlich bereits vor Jahrzehnten in eine andere Welt abgedampft.

Aber warum findet man dann im Netz keine vernünftigen DSA1 Retroklone incl. Spielmaterial, Abenteuer etc.?
Es gibt einen DSA1-Retroklon namens The Allseeing Eye, aber der ist mehr eine Übersetzung von DSA1.

Könnten die Rechteinhaber entsprechendes unkommerzielles Material untersagen?
Selbstverständlich, sowohl über das Markenrecht als auch (wenn der Inhalt erkennbar gleichwertig ist) über das Urheberrecht.

Offline Greifenklaue

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Re: Retrowelle
« Antwort #5 am: 22.04.2011 | 10:58 »
Auch ein grund dürfte sein, dass es von cDnD X versionen gibt und von DSA 1 nur eine. Und die gab es dann noch vor zwei jahren in 1000er-Auflage zu kaufen.

Außerdem gibt es keine OGL, die zum Nach- oder Umbauen anregen würde.

Mal ganz davon abgesehen, dass es ja nun auch nicht so viele originäre deutsch(sprachige) Oldschoolbastler gibt. (Sprich, gibt ja auch keinen, der cD&D auf deutsch nachgebaut hätte, um es danach in die welt zu importieren ...)
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Offline Wizz_Master

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Re: Retrowelle
« Antwort #6 am: 22.04.2011 | 11:21 »
Ich denke mal, dass kein großer Bedarf an DSA1 Retroklonen besteht. Habe nie DSA1 gespielt, aber was man hört ist, dass sich die damalige Version von D&D nicht großartig unterschieden hat. Während D&D dem Hack & Slay Prinzip treu blieb ging DSA einen anderen Weg. Es wurde großen Wert auf die Hintergrundwelt gelegt und die Regeln unterstützten nicht nur den Problemlöser-Stil sondern auch den Simulations- und Erzähl-Stil. Von daher glaube ich nicht dass sich viele DSAler (mich eingeschlossen) einen Hack & Slay Retro Klon zu DSA wünschen. Bei D&D kann ich die Retrowelle nachvollziehen. Die Regeln der aktuellen Version sind derart mit Kampfausrichtung überladen, dass sich wahrscheinlich viele fragen, wo die gute alte Zeit geblieben ist, wo mein Kämpfer nur mit seinem Bastardschwert und einer Fackel in das Dungeon stieg und nicht mit Flügelstiefeln, einem schwebenden Schild, einem Dunkelsichthelm und einer tanzenden zweihändigen Henkersstreitaxt der Geschwindigkeit.

Offline Oberkampf

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Re: Retrowelle
« Antwort #7 am: 22.04.2011 | 11:27 »
Vielleicht weil DSA1 nicht gerade super war? Vielleicht mag man keine aktive Parade (zumindest nicht im DSA1-Stil)?

Mich interessiert es z.B. immer mal wieder, im 80er Stil zu spielen (vergleichbar zu damals, als ich mit DSA1 eingestiegen bin), aber um dieses Spielbedürfnis zu befriedigen, würde ich nie zu DSA1 als Regelwerk greifen. Abenteuer wie den "Wald ohne Wiederkehr"? Das "Schiff der verlorenen Seelen"? Jederzeit gerne, aber nicht mit DSA - weder 1 noch 2 noch sonstwas.
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Offline Greifenklaue

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Re: Retrowelle
« Antwort #8 am: 22.04.2011 | 11:41 »
Während D&D dem Hack & Slay Prinzip treu blieb ging DSA einen anderen Weg.
Outsch ...
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ErikErikson

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Re: Retrowelle
« Antwort #9 am: 22.04.2011 | 11:43 »
Ich denke DSA wurde einfach immer weiter verbessert. Daher gibt es natürlich keinen Grund, auf ältere Auflagen zurückzugreifen. D&D dagegen wurde mit jeder Edition schlechter, das ursprüngliche Prinzip immer mehr verwässert, bis am Ende dieser quietschbunte WoW-Clon rauskam. Das erklärt doch alles.

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Retrowelle
« Antwort #10 am: 22.04.2011 | 11:56 »
Zitat
Findet einer hier eine vernünftige Erklärung, warum die Retrowelle eigentlich DSA1 nicht richtig erfasst hat? Liegt es nur an einer fehlenden OGL? Aber warum findet man dann im Netz keine vernünftigen DSA1 Retroklone incl. Spielmaterial, Abenteuer etc.?
Naja braucht man dafür wirklich nen Retroklon?
Zumindestens für die DSA1-Basisregeln (so man sie nicht eh im Orginal oder der 25-Jahre-Limited -Edition hat) sind ja faktisch (mit leichten Änderungen) auch in den Basiswerken von DSA2 und DSA3 enthalten, so das die in der Spielerschaft einigermaßen verbreitet sein sollten, wenn man wirklich danach Spielen will.
Und bevor man zu den Ausbauregeln greift kann man auch DSA2 oder 3 nehmen, die dürften was Spielgefühl und Komplexität angeht ähnlich sein und sind mMn einfach runder und basieren auf einem deutlich weiter aus gearbeiteten Aventurien.

Und was Retro-Abenteuer angeht, im Prinziep sind die ersten 3 DSA Editionen so kompatibel zu einander das man ein Abenteuer das für eine Version davon geschrieben wurde mit minimalen Änderungen auch noch für eine der beiden anderen benutzen kann.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline Oberkampf

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Re: Retrowelle
« Antwort #11 am: 22.04.2011 | 13:23 »
Ich denke DSA wurde einfach immer weiter verbessert. Daher gibt es natürlich keinen Grund, auf ältere Auflagen zurückzugreifen. D&D dagegen wurde mit jeder Edition schlechter, das ursprüngliche Prinzip immer mehr verwässert, bis am Ende dieser quietschbunte WoW-Clon rauskam. Das erklärt doch alles.

DSA wurde verbessert  wtf? VERBESSERT???  wtf?  wtf?  wtf?  wtf?

Ich habe den Kontinent Aventurien noch lange Jahre nach meinem Absprung von DSA gemocht, ich hab mich zeitweilig danach gesehnt, dass die von mir genutzten Spielsysteme so viele (wenn auch nicht so abschreckend gestaltete) Abenteuer publizieren würden wie DSA (und in meiner Erzählphase hätte ich mich zeitweilig sogar mit den schauerlichen DSA-ABs arrangieren können), aber die Regelmechanik fand ich bei jedem Selbstversuch scheußlich. schon allein das dreimal Würfeln bei DSA 2 hat mich vom Spieltisch vergrault.
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Offline carthinius

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Re: Retrowelle
« Antwort #12 am: 22.04.2011 | 13:31 »
DSA wurde verbessert  wtf? VERBESSERT???  wtf?  wtf?  wtf?  wtf?
BAZINGA! One of Erik's classic pranks.
Meine itch.io-Seite | Guild of Gnomes, ein Hack von Lasers & Feelings (bisher nur auf englisch verfügbar) | Böser Mond, du stehst so stille, ein Szenario für Warhammer Fantasy RPG 3rd | DURF (Deutsche Ausgabe), ein knackiges, regelleichtes Dungeon-Fantasy-Rollenspiel

Offline Oberkampf

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Re: Retrowelle
« Antwort #13 am: 22.04.2011 | 13:35 »
BAZINGA! One of Erik's classic pranks.

Oh, peinlich, ich hätte die versteckte Kamera bemerken sollen  ~;D
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Offline Lyonesse

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Re: Retrowelle
« Antwort #14 am: 22.04.2011 | 14:40 »
Ach, so'n DSA1 auf dem heutigen Stand wär doch nicht schlecht - also, so mit allen Rassen, Klassen, Zaubern, Wundern und dem ganzen restlichen Firlefanz.
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Re: Retrowelle
« Antwort #15 am: 22.04.2011 | 14:44 »
Ach, so'n DSA1 auf dem heutigen Stand wär doch nicht schlecht - also, so mit allen Rassen, Klassen, Zaubern, Wundern und dem ganzen restlichen Firlefanz.

Ja cool!
Ich wäre dann noch dafür, dass man seine Charaktere so richtig oldschool sandboxartig mit einem großen Punktepool zusammenbaut. Außerdem könnte man die Fertigkeitenproben etwas verändern. 3W20 wäre eine coole Änderung. Sollte ich mir patentieren lassen. Cool wäre auch, Volk, Herkunfstland und Profession voneinander zu trennen...
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Offline Darius der Duellant

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Re: Retrowelle
« Antwort #16 am: 22.04.2011 | 16:01 »
DSA wurde verbessert  wtf? VERBESSERT???  wtf?  wtf?  wtf?  wtf?

Ich habe den Kontinent Aventurien noch lange Jahre nach meinem Absprung von DSA gemocht, ich hab mich zeitweilig danach gesehnt, dass die von mir genutzten Spielsysteme so viele (wenn auch nicht so abschreckend gestaltete) Abenteuer publizieren würden wie DSA (und in meiner Erzählphase hätte ich mich zeitweilig sogar mit den schauerlichen DSA-ABs arrangieren können), aber die Regelmechanik fand ich bei jedem Selbstversuch scheußlich. schon allein das dreimal Würfeln bei DSA 2 hat mich vom Spieltisch vergrault.

Tja so kanns gehen  ;D

Das reine DSA 1 ist in meinen Augen ein schreckliches System für längerfristiges Spiel.
Viel zu grob, Charaktere gleichen Typus ähneln sich auf dem Papier viel zu sehr und mit ausgewürfelten Stats kann ich mich schon gleich dreimal nicht anfreunden.
Insbesondere das nicht-Schwertmeister Kampfsystem war so schrecklich wie es nur sein kann.

Für One-Shots (mit Ausbauspiel) sicher brauchbar, aber Kampagnen würde ich mit so etwas nicht spielen wollen, dazu fehlt einfach zu viel.
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Offline Adanos

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Re: Retrowelle
« Antwort #17 am: 22.04.2011 | 16:17 »
Die DSA1 Regeln sind ja im wesentlichen erhalten geblieben, variiert um Zusatzregeln aus späteren Editionen. Ich denke daher, dass die Welt das Problem ist. DSA1 hatte eine ganz andere (nicht uninteressante) Weltbeschreibung und war generell düsterer und unheimlicher, irgendwie auch mehr abstrakte Fantasy. Im Laufe der Zeit wurde es stark historisiert und verlagerte sich mehr von der Perspektive der Helden und ihrem Leben in der Welt als Abenteurer in die Perspektive der Weltdarstellung mit allen ihren politischen Verknüpfungen. Hier war das Briefspiel maßgeblich daran beteiligt (soll jetzt kein bashing sein). Dadurch ist das jetzige DSA einfach ein völlig anderes hat sich aber erschöpfend durch Publikationen abgedeckt und ist daher bereits stark gefestigt.