Wie versprochen hier das "Neue Shaolinkloster" und das "A Chinese Ghost Story"-Remake. Beim nächsten mal dann endlich wieder ein guter und untypischer Film - "Let the Bullets Fly" und vielleicht noch "The Sacrifice".
und ich sitz nach Red Cliff quasi auf dem Trockenen Grin
Hier läuft gerade ein Film über Guan Yu (The Lost Bladesman) und damit auch über die drei Reiche. Guan Yu mag ich ja sehr und das Dadao ist auch eine coole Waffe
Xin Shaolinsi (新少林寺) – ShaolinAndy Lau und Jackie Chan in einem Film, das ist ja fast so was wie „Forbidden Kingdom“. Und beide dürfen auch sein, was sie immer sind: Andy Lau der Held und Jacky Chan lustig.
Shaolin spielt zur chaotischen Warlord-Ära Chinas und Hou Jie (Andy Lau) ist genau so ein Warlord, mit allem drum und dran: Feinde ins Kloster verfolgen, die Mönche verspotten und extrem paranoid. Diese Paranoia führt ihn dazu, einen anderen Warlord ermorden zu wollen. Doch ach, sein Azubi Cao Man hat etwas zu genau aufgepasst und nutzt die Gelegenheit, um genau das Gleiche zu machen. Was hat man auch einen Azubi, der den Nachnamen mit Cao Cao teilt?
Äußerlich und innerlich besiegt (seine Familie wurde von Cao Man getötet) muss sich der Warlord in das Shaolin-Kloster schleppen und wird von den netten Mönchen natürlich trotz seines schlechten Benehmens als Warlord versteckt. Währenddessen betätigt sich Cao Man als neuer Warlord und tut, was kein Chinese nie nimmer nicht und unter gar keinen Umständen tun darf: Er verbündet sich mit den Ausländern! Egal wie fies Hou Jie war, Landesschätze gegen Waffen tauschen, das hätte er nicht gemacht.
Nein, Hou Jie wird mit Hilfe des Küchenmönchs Wu Dao (Jackie Chan) geläutert und beschließt, selbst ein Mönch zu werden. Aber natürlich erfährt Cao Man, dass Hou Jie noch lebt. Zeit für einen großen Endkampf…
Es kommt, wie es kommen muss: Die Ausländer sind schreckliche Gesellen und bomben das Kloster in Grund und Boden. Hou Jie und Cao Man kämpfen, Hou rettet Cao das Leben, stirbt selbst und fällt in Slow Motion in die Hände der großen Buddhafigur.
Insgesamt, ähnlich wie „Richter Di“, ein ziemlich vergessenswerter Film. Es ist noch nicht sooo wahnsinnig lange her, dass ich ihn gesehen habe, hatte aber eben trotzdem Probleme, die Handlung noch zusammenzukriegen.
Wie schon in anderen Filmen finde ich auch hier wieder den Einsatz von Wire Fu daneben. Es wirkt tausendmal cooler, wenn der kleine Mönch mit Hou zusammen Shaolin Wushu übt, ganz ohne Kabel. Die Action ist im Großen und Ganzen eher mau. Jackie Chan darf gegen Ende auch mal lustig kämpfen und Leute im Wok hin und herschwingen, was aber kaum zu der eigentlich dramatischen Szene gepasst hat. Ich hatte ein bisschen den Eindruck, der Regisseur hatte Jackie Chan verpflichtet und dann keine richtige Idee, was er jetzt mit ihm machen soll. Also hat er ihn das Übliche machen lassen…
Die Geschichte über Religion und Läuterung ist mit massigem Pathos inszeniert, was die Wirkung bei mir entsprechend geschmälert hat. Einzig die Szene, in der kleine Mönche Dampfbrötchen zu den feindlichen Soldaten bringen, fand ich ganz rührend (und die war auch ziemlich dick aufgetragen). Allein Hou Jies triefende Endszene… baaahhh, das war zu viel des Guten.
Die bösen Ausländer brachten dann noch ein völlig unnötiges Element von Nationalismus in den Film, das bei mir wieder für Augenrollen gesorgt hat.
Ich kann den Film nicht wirklich empfehlen. Man kann ihn sich ansehen, hat aber absolut nichts verpasst, wenn man’s nicht tut.
Qiannü youhun (倩女幽魂) - A Chinese Fairy Tale Hier wie versprochen meine Eindrücke zu der Neuverfilmung von “A Chinese Ghost Story”. Und es stimmt, einem Klassiker gerecht werden, das ist nicht leicht. Die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Filmen sind eher oberflächlich: Unbedarfter junger Kerl, hübscher Geist, böser Baumgeist, Exorzist. Dazu die Aufmachung der Figuren und etwas Humor. Die Neuverfilmung hat allerdings wesentlich weniger Humor als das Original und da liegt auch der Haken: Der Regisseur konnte sich eindeutig nicht entscheiden, ob er eine tragische Geschichte über verbotene Liebe oder eine Actionkomödie machen wollte. Beides steht sich gerne mal im Wege, besonders was die Schauspieler betrifft… die sind nämlich alle nicht besonders gut. Die weibliche Hauptdarstellerin Liu Yifei habe ich aus einer Wuxia-Fernsehserie erkannt (Chinese Paladin/Tale of the Fairy and the Swort, wen’s interessiert) und leider hat sie seit damals nicht viel dazugelernt. In so einer Low-Budget-Serie kann ich alle möglichen Albernheiten verzeihen, aber als Film-Hauptdarstellerin braucht es mehr, als nur niedlich auszusehen… mal abgesehen davon, einen Männerfressenden Fuchsgeist stelle ich mir nicht unbedingt niedlich vor…
Ja, diesmal sind es alles Yaoguais, Monster/Naturgeister, im Gegensatz zu Guis, Totengeistern, die glaube ich im Original die bösen Damen gestellt haben. Dafür wurden auch die Exorzisten (Plural, außer Yan Chixia tauchen noch zwei weitere Exorzisten auf) aufgerüstet und dürfen jetzt mit dreiläufiger Armbrust und allerlei magischen Waffen kämpfen. Das fand ich auch ganz witzig. Gu Tianle ist aber als grummeliger Exorzist auch nicht großartig und interpretiert die Rolle mit viel Augenrollen und gemäßigtem Fluchen.
Yan Chixia wird auch im Gegensatz zum unbedarften Jüngling Ning Caichen als männliche Hauptrolle aufgelistet. Wie in jeder anständigen Seifenoper gibt es nämlich ein Liebesdreieck: Yan Chixia hat sich als junger Mann in den hübschen Fuchsgeist Xiaoqian verguckt. Ein Exorzist und ein Geist? Das darf nicht sein. Er nutzt also eine Waffe aus seinem magischen Arsenal, damit Xiaoqian ihn vergisst. Diese Waffe fehlt ihm dann im Bosskampf gegen den Baumgeist und er verursacht den Tod und die Verkrüppelung seiner Waffengefährten.
Zeitsprung, viele Jahre später kommt der junge Caichen als Regierungsabgesandter in das Schwarzberg-Dorf und soll dort für Wasser sorgen. Die Quelle findet er in einem unheimlichen Tempel auf dem Berg, in dem er eine geheimnisvolle Schönheit kennenlernt, die er mit der Macht der Unschuld und der kandierten Früchte auf seine Seite bringt. Er wird dann vom Exorzisten zwangsgerettet und Xiaoqian und Caichen verbringen einige Zeit damit, ihren respektiven Aufpassern zu entwischen und zueinander zu finden.
Aber darf eine Liebe zwischen einem Geist und einem Menschen sein? Oder ist sie zu einem tragischen Ende verdammt? Wer schon einige Wuxia-Streifen gesehen hat, kann das Ende schon absehen…
Insgesamt… Ich sage ehrlich, dass ich den Film nicht schlecht fand. Er ist wahnsinnig nah an Wuxia-Seifenopern gedreht, dich ich persönlich sehr mag und bei denen ich – wie gesagt – ziemlich tolerant bin. Ohne solche Vor-(oder Ver-)bildung wird man den Film wesentlich schlechter finden, schätze ich.