Autor Thema: Interstellarer Krieg... ohne Töten!  (Gelesen 4554 mal)

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Offline YY

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Re: Interstellarer Krieg... ohne Töten!
« Antwort #25 am: 20.09.2011 | 23:30 »
Auf der anderen Seite wird es aber wirksame Schutzmaßnahmen gegen tödliche Waffen geben müssen, denn ein toter feindlicher Soldat ist meistens länger tot als ein betäubter betäubt ist, und das ist dann einfach praktischer fürdie eigenen Kriegsziele. Normalerweise.

Ja; da wäre es gerade für den Raumkampf interessant, wenn die normalen Schutzmaßnahmen auch nicht vom nichtletalen Beschuss deaktiviert/unbrauchbar werden.

Denn einen betäubten Gegner kann man nach gewonnenem Schlagabtausch immer noch umbringen, wenn man will.

Wenn aber automatische Abwehrsysteme etc. pp. noch aktiv sind, hat man evtl. nicht die Zeit oder die Mittel, das im laufenden Gefecht zu machen.
Dann muss das warten, bis die Schlacht gewonnen und das Gefechtsfeld unter Kontrolle ist, und bis dahin hat sich möglicherweise ein Teil der Betäubten durch Aufwachen oder automatische Fluchtsysteme etc. verkrümelt.

Das Takeshi Kovacz Prinzip.
Die Menschen (oder beteilgten Spezies) haben alle einen Bewustseinsspeicher im Kopf der ihr "Sein" auch post portem speichert.
Solange der Chip nicht zerstört wird (und das st gar nicht so eifach) ist der Mensch "rettbar". er muss nur in einen neuen Klon überspielt werden.

Das halte ich allein für nicht ausreichend.

Bei Raumkämpfen mit tödlichen Waffen werden schnell derartige Energiemengen freigesetzt, dass die Chips wohl trotzdem oft genug unbrauchbar werden oder einfach verloren gehen.



Und bei kleinen Gefechten am Boden nutzt man dann trotzdem tödliche Waffen, weil die zum handlungsunfähig machen immer noch besser sind als nicht tödliche; dann hat man eben nur den Mehraufwand, den Chip zu entfernen oder zu zerstören.
Genau so läuft es ja auch in den Kovacs-Romanen.


Backups halte ich zum Einen aus philosophischen Gründen für wacklig, aber wenn die etabliert sind, ist es immer noch ein Riesenaufwand, die Leute auch tatsächlich wiederzubeleben (wie bei den Chips auch...bei Kovacs gibts doch auch eine Stelle, wo einer säckeweise Chips von Gefallenen vorrätig hat und Wunschpersonal an den Höchstbietenden verkauft).

Siehe z.B. bei Eclipse Phase, wo Jahre nach dem Untergang der Erde massenhaft digitale "Geister" der Evakuierten unterwegs sind, die schon froh sein können, wenn sie einen knarzenden Robotkörper aus zweiter Hand bekommen.
Das ist schon ein deutlicher Mehraufwand, als einfach einen anderen Menschen zu nehmen, der schon rumläuft. Außer für hoch spezialisiertes Personal.
 
Die effektivsten Waffen (Energiestrahler) erzeugen mit den allgegenwärtigen Schilden Wechselwirkungen, die beide Generatoren in einer thermonuklearen Kettenreaktion hochgehen lassen.

(Ein) Problem dabei:
Die schwache/kleine Seite eines asymmetrischen Konfliktes ist mit so was wunschlos glücklich...

Mit verheerenden Nebenwirkungen sollte man bei so was mMn sehr vorsichtig sein bzw. das lieber gleich sein lassen. Das Konzept ist für einen einzelnen Autor noch irgendwie nutzbar hinzubiegen, aber den Einsatz im Rollenspiel übersteht es meist nicht ohne gewisse Probleme.
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Offline Teylen

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Re: Interstellarer Krieg... ohne Töten!
« Antwort #26 am: 21.09.2011 | 00:52 »
Müßen es Menschen sein?
Wenn nicht bestünde die Option das es zwisch um eine Art Zwillings oder Komplementär Volk handelt. Stirbt hierbei der Gegner stirbt auch sein Gegenpart oder seine Verbundsperson auf der anderen Seite.
Gerade wenn der Gegenpart nicht identisch im Sinne eines Zwilling ist, sondern gewürfelt wird, wäre es extrem ungünstig einander zu töten "Yay, ein feindlicher Soldat ist tot,... ups da hat es unseren General umgelegt".
Könnte ein Einfall der Natur sein [oder von Wissenschaftlern eingeführt] um die extrem kriegerischen Wesenseinheiten davon abzuhalten einander zu killen.
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Offline Agent_Orange

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Re: Interstellarer Krieg... ohne Töten!
« Antwort #27 am: 1.10.2011 | 01:31 »
Cyberkrieg auf neuen Ebenen - KIs kommen (zum Teil) zum Einsatz. Ziele sind primär zentrale Knotenpunkten, die wertvolle Logistik beeinflussen und zum Beispiel Kommunikations-, Energie- und andere Infrastrukturnetze beeinflussen - nicht unbedingt zerstören, es kann ja auch um Übernahme gehen.

Die Antwort darauf sind entsprechende Gegenmaßnahmen.

Die bessere oder ressourcenreichere Kriegspartei wird gewinnen.
Rollenspiele vor Gericht (mit besten Dank für den Hinweis an Boba Fett)
Randzeichen: 41 - 66

Persönliche Anmerkung: Es ist ein erstinstanzliches Landgerichts-Urteil. Hinsichtlich einzelner Fragen beschränkt sich das Urteil auf Verweise; der Kläger hat "schlampig" gearbeitet. Fraglich ist deshalb, ob einzelne Urteilsaspekte in höherer Instanz anders bewertet worden wären.

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Re: Interstellarer Krieg... ohne Töten!
« Antwort #28 am: 1.10.2011 | 10:55 »
Dank gut ausgebildeter Psionik kann man ganze Planeten übernehmen, sobald man erst einmal die Orbitalverteidigung ausgeschaltet hat (vgl. Master of Orion).

Offline YY

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Re: Interstellarer Krieg... ohne Töten!
« Antwort #29 am: 1.10.2011 | 12:00 »
Die Antwort darauf sind entsprechende Gegenmaßnahmen.

Die unter anderem darin bestehen müssten, gegen Cyberattacken resistentes Militär aufzubauen...

Ein unblutiger Sieg durch einen Cyberkrieg funktioniert nur, wenn das Ziel unvorbereitet ist und/oder früh aufgibt.
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Offline Medizinmann

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Re: Interstellarer Krieg... ohne Töten!
« Antwort #30 am: 1.10.2011 | 12:27 »
Ich suche gerade Ideen für ein Szenario, in dem auf höchstem Techlevel über Lichtjahre hinweg Krieg geführt wird, aber die technischen Rahmenbedingungen es wenn nicht unmöglich, so doch einfach taktisch ausgesprochen ungünstig machen, den Gegner zu töten.

Dabei meine ich keine "sozialen Kontrollfaktoren" wie übermächtige Wesen, die tödliche Gewalt verbieten oder das "Gewissen" der Beteiligten, sondern rein technische Rahmenbedingungen. Also z.B. betäubende oder unbeweglich machende Waffen, die einfach weitaus effektiver sind als jede Art traditionellen Beschusses. Und das Ganze in erster Linie im Raumkampf, aber auch bei Planetenoberflächengefechten.

Jemand Hirnstürme dazu?  :)

in Perry Rhodan gabs mal so einen Schwarm Zyklus, wo die Menschheit mit Verdummungsstarahlen verblödet wurde und eine Riesenflotte die ganze Milchstrasse erobert hat.
Ich selber hab den Zyklus nie gelesen, hab aber sofort daran gedacht, als Ich deinen  Post las.

Links
http://www.perrypedia.proc.org/wiki/Der_Schwarm_%28Zyklus%29
http://www.perry-rhodan.net/information/nathan/geschichte/8.html

der auch mal mit Gucky tanzt
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Offline Waldviech

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Re: Interstellarer Krieg... ohne Töten!
« Antwort #31 am: 1.10.2011 | 14:52 »
Passt vielleicht eher in ein One-Planet-Szenario als in ein interstellares Imperium, aaaber:

Was, wenn die "Globale" Vernetzung in der fraglichen SF-Welt so stark ist, dass sich klare Frontlinien nicht mehr ziehen lassen? Ganz im Sinne des 0815-Cyberpunk wird die bekannte Welt von einer Vielzahl von Konzernen und Wirtschaftskonglomeraten gelenkt. Da alle Parteien so stark "durchmischt" sind, wird durch brachiale Militäroperationen nicht nur der Feind geschädigt, sondern auch die eigene Partei. (So nach dem Motto: Klar könnten wir die Konzernzentrale von XYZ-Corp auf dem Planeten Sowienoch mit Atomwaffen sprengen. Aber damit löschen wir auch 6 unserer 17 wichtigsten Zulieferbetriebe aus.)
Also lässt man gemeinhin lieber die Finger von physischer Gewalt. Rein virtuell stattfindende Cyberkriege sind das Gebot der Stunde!
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Re: Interstellarer Krieg... ohne Töten!
« Antwort #32 am: 1.10.2011 | 19:24 »
Die Situation hat man doch heute auch an vielen Stellen schon so ähnlich...

Die zeitgenössische Antwort heißt mehr Agenten, mehr Spezialeinheiten, mehr verdeckte Operationen, mehr "boots on the ground", mehr "chirurgische" ( :P) Kriegsführung, weniger Großgerät.

Das ist an sich fürs Rollenspiel recht dankbar, aber den absoluten Zwang zur Verlagerung ins Virtuelle sehe ich da nicht. Zumal man im Cyberspace auch so Einiges nicht (an)richten kann.
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Offline Waldviech

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Re: Interstellarer Krieg... ohne Töten!
« Antwort #33 am: 1.10.2011 | 19:53 »
Käme auf die technischen Möglichkeiten an - stell Dir beispielsweise eine Welt vor, die die technologischen Möglichkeiten aus Eclipse-Phase oder Transhuman Space hat. Dort ist der Cyberspace dank Intelligenzen die rein digital leben und einer quasi omnipräsenten AR mehr oder weniger genau so "real" für die Leute wie die physische Welt. Da hätte man als Hacker ganz andere Möglichkeiten. Klar kann man nicht ALLES im Cyberspace erledigen, aber in einer Welt in der die meisten physischen Rohstoffe beliebig verfügbar und Informationen alles sind....
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Re: Interstellarer Krieg... ohne Töten!
« Antwort #34 am: 1.10.2011 | 19:55 »
Wie wäre es einfach mit einem Gleichgewicht des Schreckens (Instellare Stellarbomben mit gigantischen Stellarexplosionen... you get the picture) - und im Falle von Kriegstoten fürchtet man einfach, dass der Gegner sowas loslässt. Wenn man mal auf so einem Level angekommen ist, kann man dann prima ausmachen, dass man im Krieg jede casualty verhindert...

Offline YY

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Re: Interstellarer Krieg... ohne Töten!
« Antwort #35 am: 1.10.2011 | 20:20 »
Käme auf die technischen Möglichkeiten an - stell Dir beispielsweise eine Welt vor, die die technologischen Möglichkeiten aus Eclipse-Phase oder Transhuman Space hat. Dort ist der Cyberspace dank Intelligenzen die rein digital leben und einer quasi omnipräsenten AR mehr oder weniger genau so "real" für die Leute wie die physische Welt.

In so einem Fall ist ja aber evtl. das Töten/Löschen um so leichter/verlockender...
 
Klar kann man nicht ALLES im Cyberspace erledigen, aber in einer Welt in der die meisten physischen Rohstoffe beliebig verfügbar und Informationen alles sind....
Das halte ich in der SF und bei der "ernsthaften" Futurologie für überschätzt.
Rohstoffe müssen z.B. immer noch verarbeitet werden, Server stehen irgendwo, und feindliche "mover and shaker" sind dann am Besten "versorgt", wenn sie nie wieder was machen können.

Ob man dazu nun z.B. einen Server hackt oder das zugehörige Gebäude mit allem Inhalt abfackelt, hängt letzlich nur davon ab, was zweckmäßiger ist.

Wie wäre es einfach mit einem Gleichgewicht des Schreckens (Instellare Stellarbomben mit gigantischen Stellarexplosionen... you get the picture)

Auch da gibt es ja ähnliche Beispiele - vgl. Kalter Krieg mit seinen ganzen Stellvertreterkriegen etc..

Man müsste da als Kriegspartei schon gewaltig einen an der Klatsche haben, um wegen ein paar Toten auf den großen roten Knopf zu drücken.

Schließlich kann man in dieser Konstellation sehr leicht Leben gegeneinander aufrechnen...das ginge mMn eigentlich nur, wenn da keine rationalen Denkmuster vorliegen.




Anmerkung: Nicht, dass hier der Eindruck entsteht, ich wollte jeden Ansatz schlechtreden...aber es ist mMn wirklich verdammt schwer, das Ganze wasserdicht aufzuziehen.
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Offline Waldviech

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Re: Interstellarer Krieg... ohne Töten!
« Antwort #36 am: 1.10.2011 | 20:33 »
Zitat
Das halte ich in der SF und bei der "ernsthaften" Futurologie für überschätzt.
Klar ist es das. Ebenso wie Marskolonien sehr wahrscheinlich nicht die Rettung der Menschheit wären und interstellare Raumfahrt eher fraglich ist. Aber über den Ernsthaftigkeitsgrad habe ich mir ehrlich gesagt nur zweitrangig Gedanken gemacht.

Zitat
...aber es ist mMn wirklich verdammt schwer, das Ganze wasserdicht aufzuziehen.
Richtig, da Menschen mit normalmenschlicher Ethik in Kriegen meistens Leute umbringen - und wenn sie nur in "geringen" Stückzahlen morden. Da fällt es schwer, an Umstände zu denken, unter denen man wirklich zu 100% nicht-lethal kämpft. So richtig (naja, zumindest halbwegs ;) )stichhaltig fände ich eigentlich wirklich nur die Gesellschaft mit übermenschlich hoch entwickelter Ethik. Aber die war ja ausgeschlossen...
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