Autor Thema: [Wer kennt ...] den Kurzfilm "Caravan" v. 2001  (Gelesen 1014 mal)

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Offline Agent_Orange

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Hallo.

Wer kennt den Kurzfilm "Caravan" von 2001. Regier führte Eike Wichmann. Heute ist mir eine Ausgabe des magazins "digital production" in die Hände gefallen (Ausgabe 2 aus 2001), in welchem über "Caravan" berichtet wird. Der Film soll auf der Animago von 2001 den Hauptpreis abgeräumt haben.

Mich interessiert, ob der Film unter "optischen" Gesichtspunkten sehenswert ist.

AO
Rollenspiele vor Gericht (mit besten Dank für den Hinweis an Boba Fett)
Randzeichen: 41 - 66

Persönliche Anmerkung: Es ist ein erstinstanzliches Landgerichts-Urteil. Hinsichtlich einzelner Fragen beschränkt sich das Urteil auf Verweise; der Kläger hat "schlampig" gearbeitet. Fraglich ist deshalb, ob einzelne Urteilsaspekte in höherer Instanz anders bewertet worden wären.

Offline Agent_Orange

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Re: [Wer kennt ...] den Kurzfilm "Caravan" v. 2001
« Antwort #1 am: 24.09.2011 | 12:19 »
"Caravan" lohnt sich aus technischer und filmtechnischer Sicht.
Da es ein Kurzfilmprojekt ist, sind Plot und Themenvielfalt wahrscheinlich streitbar. Jedenfalls sind einige interessante SF Aspekte gemischt worden.
Deshalb: Sehenswert.

Edit Nachtrag:

Zur Handlung:
Der Kurzfilm "Caravan" beschreibt die Geschehen um eine Kampfdroneneinheit, in der Menschen per Datenverbindung Dronen fernsteuern, mit deren Hilfe eine Raumstation vor Asteroiden geschützt werden sollen. Diese Aufgabe ist bedrohlich für die Piloten, da die Zerstörung einer Drone während eines Einsatzes dazu führt, dass der Pilot in ein Koma fällt, aus dem bisher niemand erwacht ist.
Die Geschichte beginnt genau mit einem solchen Ereignis. Die blinde Tochter eines so verlorenen Piloten lässt sich daraufhin mit einem besonderen Implantat ausstatten, um einerseits wenigstens auf diese Weise etwas sehen zu können und andererseits in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Eine Pilotin und Freundin der Familie, die aufgrund der Ereignisse bissig und kritisch dieser Art Missionen gegenübersteht, versucht, das Mädchen von ihrem Vorhaben abzubringen.
Als ein neuer Asteroidenschwarm auf die Raumstation zurast, nimmt das Mädchen an der Mission teil. Während des Einsatzes wird ihre Drone zerstört, und das Mädchen wird in eine Art Jenseits oder Koma-Dimension befördert, in der sie erstmalig ihrem Vater Auge in Auge gegenübersteht ...

Technisch und Wertung:
Der Kurzfilm glänzt bezogen auf CGI in der Außen- und Innendarstellung der Raumstation, der Dronen und Droneneinsätze sowie der Asteroidenbekämpfung und schließlich auch diverser Multimedia-Effekte verschiedener Computersysteme und weiterer Effekte.
Die kalte und düstere Atmosphäre einer technokratisierten Gesellschaft und der Raumstation vermitteln alles andere als Nähe, Wärme und Menschlichkeit. Die energische und kratzbürstige Pilotin einerseits sowie das auf seine Aufgaben fixierte Raumstationpersonal ergänzen dieses Bild und lassen den Zuschauer dabei sehnssuchtsvoll auf Wärme und Schönes hoffe. Dies wird in den Wünschen der blinden Tochter, dem Verhalten ihres Orientierungshelferleins - eine kleine, kindliche Flugdrohne - sowie des künstlerischen Hobbies der kratzbürsitgen Pilotin glaubhaft abgebildet, die aber insgesamt als Momentaufnahmen in der sonst harten SF-Umgebung untergehen.
Daher bekommen die Jenseitserfahrungen in gleißendem und warmen Licht sowie die im Film vermittelte Botschaft, füreinander da zu sein, zum Klimax der Geschichte eine besonders starke Wirkung.
Insgesamt ist der knapp 17-minütige Film für diese Themenvielfalt zu kurz, sodass die Charakterentwicklungen bzw. Charakterdarstellungen zu kurz kommen. Irritierend ist dabei das mal kalte, mal warme Verhältnis zwischen der Tochter und der Pilotin.
Star Wars-esk mutet die Filmmusik an, die an einzelnen Stellen zu übertrieben wirkt, insgesamt aber sehr gut auf den Film abgestimmt ist. Tatsächlich zeigt dieser Film, wie durch Bild und Ton allein spannende Szenen sehr gut dargestellt werden können.

Fazit: Sehenswert, aber keineswegs einfache Kost, die eben die benannten Abstriche mit sich bringt.

Der Film ist bei der Filmakademie Baden-Württemberg erhältlich und schlägt mit fast 25,-EUR zu Buche. Dieser Preis ist im Vergleich zum normalen Verbrauchermarkt selbstredend sehr bis zu hoch. Irre genug war ich, mich darauf einzulassen, und ich bereue diese kleine Investition jedenfalls nicht.
« Letzte Änderung: 24.09.2011 | 12:49 von Agent_Orange »
Rollenspiele vor Gericht (mit besten Dank für den Hinweis an Boba Fett)
Randzeichen: 41 - 66

Persönliche Anmerkung: Es ist ein erstinstanzliches Landgerichts-Urteil. Hinsichtlich einzelner Fragen beschränkt sich das Urteil auf Verweise; der Kläger hat "schlampig" gearbeitet. Fraglich ist deshalb, ob einzelne Urteilsaspekte in höherer Instanz anders bewertet worden wären.