Thema: Wie war euer erstes Mal spielleiten?

[Quill]

Bei mir war es auch DSA4. In der Gruppe, in der ich damals spielte, waren Kaufabenteuer mehr oder weniger tabu, deswegen hab ich das erste Abenteuer auch selber geschrieben. Tatsächlich hab ichs wohl insofern richtig gemacht, als dass ich sehr bodenständig geblieben bin und mich nicht gleich im ersten Abenteuer mit irgendwas Übernatürlichem rumgeschlagen habe. Magier und sonstige Zauberkundige als Helden hab ich auch gleich verboten 

Am Ende war das eine sehr hotzenplotzige Story mit "rettet die Tochter eines Bauern vor einer Räuberbande", also Belohnung gab es glaub ich ein paar Goldstücke und einen besonders tollen wasserfesten Rucksack *g*.

Aber hey, es hat alles funktioniert, ich war nicht überfordert und die Spieler fanden es für nen ersten Versuch auch okay. Insofern bereue ich nix
Und das nächste Abenteuer war dann auch schon etwas fantasy-lastiger und drehte sich um einen Hexengeist, der in einem Wald umging .

[Arldwulf]

Ein wenig chaotisch ist wohl das richtige Wort. Damals spielten wir im IRC freeform Rollenspiel, keine Regeln einfach nur "du sagst was dein Charakter tut, der SL sagt ob es klappt".

An ein paar Szenen erinnere ich mich noch, wie z.B. an die Tavernenschlägerei, an bezauberte Wachen und an Sica in der Bärenfalle der per Frostzauber befreit werden soll.

War eine tolle Zeit, alles in allem.

[Asdrubael]

Es war chaotisch und von einer ziemlichen Missinterpretation der D&D Konzepte der Gesinnungen geprägt. Aber wir hatten alle drei keine Ahnung dafür viel Motivation und das Ganze hat funktioniert und unsere kleine Gruppe wuchs und wir spielten noch viele Jahre zusammen.

[Ninkasi]

Aus heutiger Sicht wohl grausam, aber he:

80er, jung und unerfahren, keine SL-Tipps, Vergleiche mit anderen Gruppen.

Dreiergruppe, wo alle mal als SL ran mussten. Spaß hatten wir jedenfalls genug, um jahrelang zusammen zu zocken und uns rollenspielerisch zu entwickeln.

[EvilinRose]

Oh Gott...genau mein Thread 

Ich habe die drei größten Fehler versammelt, die man als Neuling machen kann: Wenig Erfahrung im System, wenig Erfahrung mit Rollenspiel an sich, und dann eine gekaufte Epische Kampagne™

Das System war DSA 4.0, es war mein erstes System, und ich war als Spieler seit knapp 2 Monaten dabei...also seit ca. 6 Sitzungen. Und die Kampagne? Naja, die Kleinigkeit, die sich Borbarad-Kampagne schimpft 

Wenn ich drüber nachdenke, wie schlimm es hätte werden können...bin ich erstaunt, wie sehr die Spieler heute noch davon schwärmen...und das, wo ich mich selbst als maximal mittelmäßig guten SL in Erinnerung habe (und auch immer noch so denke). Aber ich war der erste, der Musik eingesetzt hat (im Epischen Abspann™), und wenn heute dieses bestimmte Lied läuft (Stay von Blutengel), kriegt so mancher Spieler noch Gänsehaut.

Eigentlich schöne Zeiten, aber wenn meine Spieler nicht so Hack&Slay-artig gespielt hätten, hätte ich echte Probleme gehabt 

[Chiungalla]

Nach den Maßstäben die wir damals an das Hobby hatten lief es gut. Leider wachsen die Ansprüche ja mit der Erfahrung mit.

[fuchsgesicht]

Wenn ich es heute betrachte, war es eine Katastrophe...

[Mono]

Es war grauen voll,sowas von buch geleitet und railroded .Wir spielten das abenteuer Die universele Bruder schaft .Das abenteuer selber ist klasse aber so wie das damals lief war es ein dessater .

[Sethomancer]

Mein "erstes Mal" war DSA, das einzige System was wir damals kannten. Wir hatten eine Runde gespielt mit einem erfahrenem spielleiter, der allerdings wenig Lust mitgebracht hatte, danach habe ich dann übernommen, mir die Grundbox gekauft, gelesen und gleich für zwei Spiueler die genauso unerfahren waren wie ich und einen erfahrenen Spieler ein selbstgemachtes Szenario gehalten.
Es hat sich niemand beschwert

[Talasha]

Totales Chaos, ich war absolut überfordert hat aber auch geholfen.

[DonJohnny]

Ziemlich ahnungslos die DSA 3 Basisbox im EMP-Katalog bestellt. Ausgepackt nach kurzem Durchlesen der Regeln und des Grundprinzips losgespielt. Das Grundprinzip Rollenspiel war überhaupt kein Problem, das war in dem DSA  Anfängerheft durch ein Beispiel sehr gut beschrieben. Wir haben aber schnell zwei Lektionen gelernt:

- Man sollte sich ein vorgefertiges Abenteuer zumindest einmal vorher komplett durchlesen bevor man das leitet. On the fly geht das nicht.
- Nur weil in den Regeln nicht beschrieben ist dass Charaktere mit irgend einer Startausrüstung beginnen sollte man Charaktere nicht ohne Ausrüstung starten lassen ("Ok, der Bandit hat euch jetzt erschlagen. Shit." - "Johnny, ohne Waffen geht das nicht, wir haben eigentlich nicht mal Kleidung, komm, wir machen mit Startausrüstung")

[Caleb]

Da werden Erinnerungen wach bei dieser Frage... ich hatte das Vergnügen, bei einer schon erfahrenen Gruppe nach einem Abend DSA in der dritten Edition das Abenteuer "Über den Greifenpass" zu leiten. Der Spielleiter hatte keine Lust mehr damals und gefragt, ob jemand Interesse hätte. Da ich kaltes Wasser im Normalfall nicht scheue, und ich unheimlichen Spaß am ersten Abend hatte, habe ich zugesagt.

Ich hatte damals knapp zwei Wochen Zeit zum Vorbereiten... und ich kann mich nur an einen Moment erinnern, wo ich im Vorfeld nervöser war... und zwar, wie ich meine jetzige Freundin angesprochen habe. Mit einem Ruhepuls von knapp 180 ging es dann in die ersten zehn Minuten des Abends. Und es ist nichts schlimmes passiert. Ich hatte meinen Spaß und meine Mitspieler ebenso. Wir haben dann noch zwei zusätzliche Abende gebraucht, das Abenteuer fertig zu spielen.

Und seit dem Zeitpunkt leite ich eigentlich zu 99 Prozent. Zum Spielen komme ich fast gar nicht. Und irgendwie macht mir das gar nichts aus. Ich liebe es! 

[anniratak]

Das erste Mal geleitet habe ich diese Woche, Apocalypse World über Teamspeak.
Wir haben erst eine Session mit Charakter- und Weltenbau verbracht.
Das erste Mal wirklich spielen lief ziemlich gut, Abenteuer habe ich keins vorbereitet, aber in den Apocalypse World-Regeln gibt es eine ziemlich gute Erklärung, wie eine erste Session sandboxartig gestaltet werden kann und es wird expliziet dazu ermuntert, die Spieler*innen in alles miteinzubeziehen.
Am Anfang lief es etwas stockend, das wurde aber recht schnell besser.
Allerdings haben wir kollektiv vergessen, dass es sowas wie Moves gibt...
Dementsprechen haben wir bis kurz vorm Ende eher gefreeformt.

[Greifenklause]

Es war DSA2-Grabmal von Brig-Lo.
Ich leite es immer wieder gerne.

[Glühbirne]

DSA 3. Was selbstgebautes mit Achaz, Flugechsen und einem Waldschrat als Endgegner. Nachdem ich vom Gedanken des ultrarealismus (die Spieler müssen täglich einen Toilettengang ansagen) bereits im Vorfeld abgekommen bin, lief es eigentlich ganz okay. Erst am Endgegner, besagtem Waldschrat, bin ich ins schwimmen gekommen, nachdem der von drei Treffern eigentlich dahin gewesen wäre. Da habe ich dann lustig Würfeln simuliert bis ich fand das es spannend genug war. Ich habe eben alle Werte aus dem kleinen roten tierbuch entnommen. Insgesamt hat sich der Michael Bay artige Stil, den ich bis Anfang 20 gepflegt habe, schon abgezeichnet.

[Astarte]

Das Phänomen ist mir auch bei anderen Neulingen aufgefallen; Warum gibt es dabei eigentlich immer so viele Schaulustige/Spieler? Ich wollte auch gern mal die Macht haben und meine Geschichte erzählen. Noch neu für mich, mit Hilfe des damals in DIN A5 gebundenem Midgard. Aus dem neugewonnen Freundeskreis setzten sich neugierig 10 Leute um mich herum und lauschten Andächtig was da kommen möge. Natürlich war ich von der Situation gänzlich überfordert, aber die Spieler waren sehr lieb und er wurde ein sehr lustiger Nachmittag.

[Anderster]

Das erste Mal war anstrengend, ohne Plan, mit viel zu vielen Spielern, aber trotzdem grandios. Ich hab die Leute einfach alles zerhauen lassen ohne wirklich einen großen Plan von den Regeln zu haben und nur versucht alles toll zu beschreiben.

Außerdem wäre ich fast verhungert. Wir hatten die tollsten Snacks auf dem Tisch stehen, alles was ich gerne nasche stand auf dem Tisch. Aber ich war so mit Spielleiten beschäftigt, dass die Spieler alles alleine weg gefuttert haben. Heute nehm ich mir die Zeit, um was abzubekommen.