Hidihodi,
so, mal wieder spinne ich an irgendwelchen Ideen herum, in die ich nicht volle Arbeit investieren will, die ich aber doch irgendwie teilen mag. Diesmal beginnt es bei meinen Anfängen...
meine ersten Berührungen mit unserem Hobby gehen auf den
Geheimbund des schwarzen Auges zurück. (Ein bisserl weine ich der Box doch nach, die irgendwo in den Untiefen meiner Vergangenheit verschollen ist.
)
KurzformDie Spieler übernehmen Angehörige der sogenannten Büchergilde, die sich in der magischen Bibliothek Aventuriens um Bücher kümmert, deren Inhalt "vom rechten Weg" abgekommen ist. Dafür begeben sich die SC direkt in die Geschichten der Bücher hinein.
IdeeIch trage den Gedanken an ein Spiel in mir, das Elemente dieser Büchergilde mit Motiven aus der
Tintenwelt-Trilogie kombiniert.
Zauberzungen können literarische Figuren und Szenerien "in die Wirklichkeit lesen" und
Wunderfedern können Personen in bestehende Geschichten "hineinschreiben". Die SC sind Angehörige eines Geheimbundes, der mittels Zauberzungen und Wunderfedern in (realweltliche und fiktive) Literatur eingreift.
Soweit, so gut - erstmal nur ein mittelprächtig kreatives Multi-Genre-Setting. Die SC können alle möglichen Figuren sein, da sie selbst aus jedweder Geschichte entstammen könnten. (Theoretisch könnten auch spezielle Helfer aus anderen Geschichten "heraus gelesen" werden...) Natürlich braucht der Geheimbund eine labyrinthische, unermessliche Bibliothek und diverse schrullige Eigenheiten; z.B. Büchergnome, Tintenbäder, sprechende Schreibmaschinen (Naked Lunch, anyone?)...
Die HerausforderungPrimetime Adventures hat uns gezeigt, wie schön man strukturelle und motivische Vorgaben eines Mediums in ein Spiel übersetzen kann. Das wäre meines Erachtens nun die Herausforderung für ein System, das sich der Umsetzung von Literatur (vorraussichtlicher Schwerpunkt: Roman) widmet.
Erste Ideen:
Die Probenmechanik arbeitet mit Scrabble-SteinenSie haben Zahlenwerte, man kann sie verdeckt aus einem Beutel ziehen (ein Pool-System?), man kann mit ihnen Worte legen (Wirkung auf die Spielwelt?), man kann mit ihnen Kreuzwortgitter legen (Konflikte?), einzelne Buchstaben könnten eine Bedeutung erhalten (eine Art Kabbala)
Linguistische Begriffe verwendenFähigkeiten könnten z.B. mit Prä-, Zirkum- und Suffixen gebildet werden,
Peirce'sche Zeichenlehre könnte für ein Magiesystem genutzt werden (ich habe da ein paar recht diffuse Ideen...)
"literarische" Regeln- Die Sitzungen könnten "Buch-gerecht" strukturiert werden (z.B. Prologe, Kapitel, Lesezeichen, Eselsohren, Inhaltsverzeichnisse, Vorwort, Dénouement, Klappentext...)
- Die Funktionen von Figuren (Protagonist, Antagonist, Beziehungs-Charakter etc.) könnten regelmechanische Wirkung erhalten.
- Vielleicht überwachen Zauberzungen und Wunderfedern jedes Abenteuer (so wie ein Operator in Matrix)?
- Ein weiteren möglichen Ansatz böten die Erzählperspektiven. Insbesondere wenn es Regeln zur Vergabe von Erzählrechten (Fakten schaffen, Scene-Framing, Pacing etc.) gibt.
- Spieler könnten auch unterschiedliche Aufgaben wie Lektor, Setzer, Kritiker, Verleger usw. erhalten...
Bitte um Brainstorm
Das sind alles nur wirre Gedanken (die ich eben im Auto ausgebrütet haben). Könnt Ihr Euch so ein Spiel vorstellen? Habt Ihr irgendwelche Ideen dazu? Ich würde mich über eine völlig freie Sammlung verschiedenster Denkansätze freuen.
Grüße, Henning