Bloederweise seh ich hier nicht ganz durch. Was bedeuten die Fragen? Ist der Konflikt nicht zwischen den Kategorieen und nicht die Kategorie itself. Und was hat "wie reagiere ich?", mit "schaffe ich diese Aufgabe?" zu tun? Koennt jetzt noch mehr Fragen stellen, aber es reicht zu sagen, dass ich es nicht verstehe
So richtig gut erklärt habe ich das vielleicht nicht. Also, das erste "Man" ist mit Spielercharakter gleichzusetzen. In einem Buch oder Film ist das der Protagonist oder eine Gruppe von Protagonisten. Das können auch Mammuts, Hobbits oder Geister sein, so lange sie klare Motivationen haben und, nun, irgendwie menschlich sind.
Die drei Kategorien für das Rollenspiel sind als "SC vs. Nature", "SC vs. Man" und "SC vs. Self". Nicht vergessen, dass es immer um Konflikte geht. Die zweite Hälfte ist also das, gegen das sich die SCs durchsetzen müssen.
In der Literatur und im Film ist mit diesen Kategorien nicht unbedingt das assoziativ-offensichtliche gemeint:
Nature ist immer eine unpersönliche Kraft, gegen die sich die Protagonisten durchsetzen müssen. Das muss aber nicht unbedingt ein Schneesturm oder ein Berg sein! Wie ich sagte, die Aliens in Independence Day sind auch Nature, denn wir haben keine Ahnung, was die eigentlich so wirklich wollen, jenseits von "Die machen halt Dinge kaputt". Man könnte sich sogar fragen, ob Sauron im Herrn der Ringe nicht auch Nature ist. Ohne Anhänge war mir nicht so richtig klar, was der Typ eigentlich will. Als amorphes Böses ist er eher Nature....
Man ist ein Konflikt zwischen "Menschen" oder Völkern. Wichtig ist, dass die andere Partei eine eigene Motivation und ein eigenes Ziel hat, das dem Leser oder Zuschauer auch klar ist. Das kann ganz basismäßig zwischen zwei Personen geschehen: Mr. Darcy will nicht, dass Elizabeths Schwester Mr. Bingley heiratet. Aber auch Konflikte zwischen größeren Gruppen können ein Konflikt Man vs. Man sein. In der "Matrix" wäre zum Beispiel der Konflikt mit den Maschinen so etwas. Sicher, das sind keine Menschen, aber der Zuschauer erfährt, warum sie die Menschen in der Matrix halten und es gibt andere Lösungsmöglichkeiten als sie nur zu sprengen.
Man vs. Self bildet immer innere Konflikte ab, wie sie ja jeder gute Charakter hat. Mr. Darcy liebt Elizabeth, aber er hat Angst, sein Gesicht zu verlieren. Kann er seine Angst überwinden? Neo glaubt nicht daran, dass er der "Eine" ist und lehnt seine Bestimmung ab. Wird er sein Schicksal akzeptieren? Frodo wird versucht, die Macht des Ringes für sich selbst zu nutzen. Wird er nachgeben oder kann er seinem Ziel weiter folgen?
Für das Rollenspiel würde ich die Kategorien ähnlich wählen. Eine positive Antwort auf die Fragen bestimmt die Konfliktart.
SC vs. Nature: Gehe ich gegen eine unpersönliche Macht vor? Beispiele: Über eine Mauer klettern; ein Schiff steuern; ein tolles Bild malen; gegen W6 Räuber kämpfen, die das Kampfsystem demonstrieren sollen; die Bestie erlegen, die das Dorf terrorisiert.
SC vs. Man: Liege ich im Wettstreit mit jemandem, der seine eigene Motivation und seine eigenen Ziele hat? Beispiele: Mit meinem Piratenschiff auf das Schiff des Schwarzen Piraten schießen; im Kunstwettbewerb meinen Erzrivalen besiegen; mich als Repräsentant des Königs auf der Kutsche mit dem Räuberkönig, diesem elenden Rebellen duellieren; mit Gorrach der Bestie umgehen, einer trauernden Kreatur, deren Kinder von den Bauern getötet wurden, um die Götter zu besänftigen.
SC vs. Self: Behindern mich meine eigenen Charakterzüge oder muss ich eine moralische Entscheidung treffen, die mit meinen Charakerzügen zusammenhängt? Beispiele: Meine Angst vor Wasser überwinden und aus dem Fernsehstudio fliehen; mich entscheiden, ob ich endlich mein Meisterwerk male oder meinen normalen Job weiterverfolge; mich entscheiden, ob ich meiner Verpflichtung oder meiner Moral nachgehe und das Gold dem Räuberkönig überlasse, der es an das hungernde Volk weitergibt; mich als junger Ritter meiner lähmenden Angst vor der Bestie stellen.
Ich habe absichtlich Beispiele gewählt, die je nach Umständen in jeder der drei Kategorien fallen könnten. Entsprechend sehe ich das ähnlich wie das Rumpelspielziel und würde die Konfliktart nicht an bestimmte Feind binden.
Und um vs. Self geht es eben immer dann, wenn der Charakter mit sich selbst ringen muss, z.B. um seine Angst zu überwinden, seinen Rachegelüsten oder seiner Habgier nicht nachzugeben oder auch um trotz Eiseskälte und Erschöpfung noch eine Meile weiterzugehen, anstatt sich hinzulegen und zu erfrieren ... (hier verschwimmt das zugegebenermaßen etwas mit vs. Nature).
Ja, das habe ich auch überlegt. Vielleicht kann man das in letzterem Fall mit Sachen verknüpfen, die schon über den Charakter etabliert sind (z.B. durch Traits). Der starke Krieger würde gegen Nature würfeln (weil er sich eher gegen den Schneesturm durchsetzen muss), der Magier mit dem Trait "Bequemlichkeit ist alles" wohl eher gegen Self (weil er seine eigene Bequemlichkeit überwinden muss).
So viel dazu. Ich habe mir noch gar nicht angeschaut, wie der 1of3 das gemacht hat