Ist das so? Ich meine: Muss das so?
Nein. Man kann natürlich auch eine Piratenkampagne ohne Piraten spielen, oder eine Mantel-und-Degen-Kampagne ohne Intrigen und Duelle.
Das kann sogar Sinn machen (etwa wenn man die Piratenkampagne als Piratenjäger spielt, und daher trotzdem einen Großteil des Materials nutzen kann), aber meist sollte man sich an der Stelle fragen, warum man überhaupt gerade
diese Kampagne spielen will.
Insbesondere bei DSA scheint es da einen gewissen "Muss man mal gespielt haben"-Faktor zu geben. Auch wenn da öfters mal der eigene Qualitätsanspruch, die Spielweise oder die Heldengruppe nicht wirklich zu passt.
Gerade die Phileasson-Saga macht das ziemlich deutlich: Die war mal bahnbrechend, und hat viele Regionen Aventuriens erstmalig erschlossen.
Darüber hinaus hat sie ein umspannendes Hochelfen-Thema, auch gerade zu derem Niedergang durch den Namenlosen
Aber an sich ist die Kampagne "überholt". Die Umsetzung der Kampagne ist dank viel Railroading und dem Mächtigen-NSC-Dilemma recht altbacken, die Örtlichkeiten mittlerweile an anderer Stelle besser ausgearbeitet. Das Kernthema ist nicht mehr so frisch, und wird etwa auch in der neueren Symiala-Kampagne behandelt.
Wenn man dann anfängt, am Kernthema und den Örtlichkeiten jeweils die Hälfte rauszustreichen, dann kann man es eigentlich gleich lassen: Dann behindert man sich mit dem Verwenden der Kampagne mehr, als man Nutzen daraus zieht.
Das ist auch ein Problem, dass ich etwa mit der "Jahr des Greifen"-Kampagne habe: An sich reizt mich ja so eine schön dreckige Orkbelagerung ja schon. Aber die Ausarbeitung in den beiden Bänden hat eine seltsame Schwerpunktsetzung und eine nicht gerade nützliche Einbindung Mächtiger NSCs. Auch hier wäre es eigentlich praktischer, gleich bei Null anzufangen, als zu versuchen aus dem vorhandenen Material was zurechtzubiegen.