Autor Thema: Greift mir mal unter die Arme  (Gelesen 2741 mal)

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Pricuricu

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Greift mir mal unter die Arme
« am: 15.08.2003 | 21:52 »
Heute abend brauche ich mal einen kleinen kreativen Schubser. Ich bin demnächst dran mit leiten in unserer D&D-Runde. Ihr sollt mir mal ein wenig helfen, ein gutes Abenteuer zu schaffen, da a) ich selber Uni-mäßig grad gut beschäftigt bin und mir b) nix gescheites einfallen mag.

Die Gruppe (elf. Waldläufer, zwerg. Hexenmeister/Dragon Disciple, halbl. Schurke/Temple Raider, menschl. Paladin) hat erfahren, dass eine Zwergenfestung an einer historischen Stelle (ein altes Tor zu den Unterreichen) gestürmt wurde und die einfallenden Drow, Dunkelzwerge und all das Zeugs, was da unten rumwuselt, nun die Festung besetzt halten. Den wenigen Überlebenden zufolge standen die Angreifer unter dem Banner eines auf dem Kopf stehenden Skorpions. Unser Paladin hat genau so eine Tätowierung, weiß aber nicht, wie er dran kam (Gedächtnisschwund), aber er half widerwillig einer Gruppe Drow, die ihn im Gegenzug wieder an die Oberfläche halfen. Sie sagten: Gut, wir helfen dir, wenn du für uns etwas tust. Er antwortete: Na ja, gut. Puff! Stand er draußen, hat das Tatoo und kann sich an nichts erinnern. Ich dachte mir, dass er vielleicht für die Jungens spionieren war.
Wie mach ich da nun ein gutes Abenteuer draus, ich will keinen Dungeoncrawl und kein Dauergehacke, vielleicht so eine Art spannenden Commando-Einsatz, aber wie kriegen eine Hand voll Helden die Festung befreit?
Über ein paar Anregungen wäre ich sehr dankbar.

Aechnatein

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Re:Greift mir mal unter die Arme
« Antwort #1 am: 15.08.2003 | 22:02 »
hi,
Das ist scher zu sagen, wie sie das machen sollen. Vielleicht gibt es Streit unter den drow und dem anderen Zeug und die Gruppe könnte versuchen sich zu verbünden... oder etwas in der Richtung...

flesh

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Re:Greift mir mal unter die Arme
« Antwort #2 am: 15.08.2003 | 23:02 »
Wie wär's wenn sich ein Zwerg aus der Festung gerettet hat, und der Gruppe sagt, dass sich viele Zwerge in verschiedenen Stollen zurückgezogen haben, deren Zugänge jetzt aber zugeschüttet sind. Die Helden müssen also die abgeschnittenen Gruppen befreien, vielleicht noch mit Waffen versorgen und zivile/nicht kämpfende Gruppen befreien und beschützen.
Soweit der Dungeoncrawl :-)
Als nette Komplikation kann man noch einen Schwarzmagier direkt durch die Augen des Paladins sehen lassen können, so dass die Pläne der Gruppe erstmal alle scheitern werden.

Ansonsten weiß ich nicht, wie man ohne Kampf eine Festung einnehmen will. Selbst der dümmsten Drow/Dunkelzwerg dürfte nicht so dumm sein, zu hoffen, dass es ihm etwas bringt, den Spielern zu helfen!

Man kann aber auch das Spielziel von "säubert die Festung" zu "vernichtet die Drow/Dunkelzwerge" abändern: Irgendwelche in der Festung eingesperrten Zwerge können noch davon berichten, dass beim Bau der Festung ein mächtiger, blutrünstiger Dämon gebannt werden musste. Jetzt müssen nur ein paar Siegel gebrochen werden, um den Dämon freizulassen und die Festung zu cleanen.

Pricuricu

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Re:Greift mir mal unter die Arme
« Antwort #3 am: 17.08.2003 | 22:44 »
Gute Idee Flesh! Hab das mal bearbeitet für meine Gruppe. Und zwar kommen die zu den Zwergen und werden auf eine Mission geschickt, quasi durch den Hintereingang nach ein paar verschütteten Zwergen zu suchen. Sie erforschen ein wenig die besetzte Festung im Berg, befreien die Zwerge und so weiter, dabei stolpern sie über ein Dokument, das sie auf die Dämonen-Idee bringen soll. Ich hab das hier mal für euch, lest es euch durch und sagt mir, ob die darauf anspringen würden. Lasst euch von seltsamen Namen nicht irritieren, das ist auf einer selbst gebauten D&D-Hintergrundwelt.

Unheil! Unheil soll über mich kommen, denn ich habe heute etwas entdeckt, was die Alten als Ketzerei bezeichnen würden und was niemals den Blick der anderen Sterblichen erfassen darf. Ich schreibe dies in starken körperlicher und seelischer Anspannung, denn wenn das Licht in den Hallen dieses Berges langsam zur Neige geht, dann werde ich nicht mehr unter den Lebenden sein. Das Auge Moradins wird mich gefunden haben, so wie sie bisher alle gefunden haben dürften, die das dunkle Geheimnis unserer Heimstatt gelüftet haben.
Doch ich will mein Leben nicht umsonst verschwenden und zuvor noch diese Zeilen schreiben. Man soll wissen, was an den Lügen der Ahnen dran ist, warum sie unsere Vorzeiten in solch strahlendem Licht umschreiben und warum niemand sonst auf Eran als die Zwerge im Berg Kardis so stark an den Schöpfergott Moradin glauben, ja, sogar verbreiten, dass er hier unser Volk erschaffen haben soll. Doch ich weiß, dass dies nur ein schmutziger Deckmantel ist für ihre Lügen, wie ein purpurfarbenes Gewand aus allerfeinstem Stoff, besetzt mit den schönsten und funkelndsten Diamanten des Erdreichs, die eine abscheuliche und grauenhafte Wahrheit verbergen sollen, auf dass niemand hinter die Fassade dieses makellosen Scheins blickt. Lese diese Zeilen, Fremder, und Deine Weltsicht wird niemals mehr die gleiche sein wie zuvor. Voller Widerwart wirst Du Dein Gesicht bedecken und mit Gram auf die Alten des Kardis blicken, Dein Geheimnis stets für Dich behalten müssen bis zu dem Tag in weiter Ferne, an dem Du Deinen letzten Atemzug machst. Du wirst dankbar sein für dieses Ende Deines Lebens, wenn Du niemals mehr das Geheimnis behüten musst, dass im Reich der Zwerge zu einem Krieg Bruder gegen Schwester, Mann gegen Frau, Kinder gegen Eltern führen wird. Und Du musst es mit in Dein Dunkles Grab nehmen, wenn Du den Zwergen wohl gesonnen bist.
Die Geschichten über den Kardis sind eine Lüge. Niemals gab es einen legendären Oldrasch Schwefelstein, der eines Nachts, als er auf Wanderschaft war, in den Höhlen des Berges Schutz suchte. Nein, er erwürgte den Bären, der in der heutigen Eingangshalle hauste, nicht mit bloßen Händen und auch Moradin erschien ihm nicht und prophezeite ihm, dass er hier eine Festung errichten sollte.
Im Berg Kardis ist ein Tor. Nicht nur ein Tor zu den Unterreichen, um dort mit den Völkern aus den Dunklen Tiefen des Erdkerns zu handeln, nein es gibt hier auch ein Portal ganz anderer Art. Tief in den heiligsten Hallen, dort, wo niemand hindarf und wo niemand jemals einen Fuß in 1000 Jahren hineinsetzt, dort steht es und ich habe es mit eigenen Augen gesehen: Ein Bogen aus schwarzem Stein, so schwarz, dass er nicht nur das Licht gierig aufleckt, dass ihm von einer Fackel entgegenflackert, der schwarze Stein zieht auch Fleisch an. Je näher Du kommst, desto mehr zieht und reisst es an Deiner Haut, es nagt an Deinen Knochen und möchte Dein Fleisch haben. Nur mit starkem Willen kannst Du Dich der Macht des Tores widersetzen. Kreaturen, der verschiedensten Völker sind darauf abgebildet, die Fratzen zu entsetzlichen Grimassen verzerrt, die Münder zu Hilfe- oder Warnrufen weit aufgerissen, doch ihre Schreie bleiben stumm. Die Augen blicken auf jeden, der sich dem Tor nähert und folgen ihm ab dann unabwegig. Ihre Blicke sind leidend, nein, sie leiden nicht, sie haben Mitleid für die arme Seele, die vor dem Tor steht und deren Schicksal von da an vorbestimmt zu sein scheint. Ich sah das Tor, doch nur aus der Ferne, und unter dem Bogen schien eine Landschaft fern der unseren zu existieren. Dunkelheit war der Herr dieser Länder, unterbrochen von Vulkanen, die giftige Dämpfe ausstießen. Der Boden bestand nicht aus gutem Erdreich oder zumindest trockenem Gestein, nein, blanke, spröde Knochen und Schädel bildeten den Boden, auf dem zu gehen war. Ich wagte mich näher heran. Meine schmerzenden Augen blickten neugierig nach den Wundern der Landschaft, von der ich vermute, dass es nichts anderes als Baator ist, die Heimat der Teufel. Als ich nahe der Torbögen stand und angestrengt auf die andere Seite blickte, aus der ein heißer Windzug kam, der mir nicht nur die Schweißperlen auf die Stirn trieb, sondern auch eine innere Hitze verbreitete, sah ich einen Bewohner der Ebene. Er war groß, drei oder vier Schritt in der Höhe, und hatte eine Dunkelrote Haut, die aus heißer Lava zu bestehen schien, da sie unentwegt blubberte und kochte. Sein Kopf und seine Statur waren so unbeschreiblich hässlich, dass ich es an dieser Stelle nicht wiedergeben möchte. Moradin, diese Augen! Sie waren gleich zwei weißer Kristalle und sahen meine Seele an und wollten sie verderben. Diese Augen! Ich glaube, in diesem Augenblick wurde ich wahnsinnig. Er wollte mich ergreifen, doch schien er sich der Schutzsiegel bewusst zu sein, die es seiner Art unmöglich machen, das Tor in diese Richtung zu Durchschreiten. Es lässt sich aber sehr wohl von meiner Seite aus begehen, doch kommt man auf diese Weise dann nicht mehr zurück.
Tage vergingen, nachdem ich das Tor entdeckt hatte, ich stürzte mich in allerlei Ablenkungen und nicht mehr in meine Studien. Haltet mich nicht für schwach oder degeneriert, wenn ich Substanzen und Kräuter zu mir nehme, um das Gesicht zu vergessen, aber ich kann anders keine Ruhe finden.
Ich erinnerte mich eines Tages an alte Schriften, die ich zu Jugendzeiten gelesen hatte und stöberte in den vergessensten Winkeln der Bibliothek nach einer Steintafel aus frühzwergischer Zeit. Ich fand sie nie. Doch kaufte ich bei einem reisenden Händler gestern ein Buch, dessen Wahrheitsgehalt mir so erschreckend hoch erscheint, dass es nichts anderes als ein Original zu sein scheint. Hier schreibt Oroshbar, Sohn des Ontor, dass er mit seinen Brüdern das Tor nach Baator geöffnet habe und man dank dessen Hilfe einen mächtigen Teufel beschworen habe, um die Festung im Kardis binnen einer Nacht zu errichten. Der Dämon verrichtete seine Arbeit und wurde in den Tiefen des Berges in eine Statue, die er von sich selbst errichten musste, eingesperrt. Zornig vor Wut kämpfte er gegen die magischen Bande der Ahnen an und schwor, jede Minute in diesem ehernen Gefängnis auf den Tag seiner Befreiung zu harren, um dann, am „Tag der Rechenschaft jedes lebende Wesen im Kardis zu töten, das den Herren dieser verfluchten Bergfestung dient“. So soll er wörtlich gesagt haben. Ist es also der Fall, dass sich unsere Ahnen den finsteren Kräften eines Teufels bedient haben, um binnen Windeseile den Berg zu bearbeiten? Waren es nicht die Urahnen der Zwerge, sondern eine Bande machthungriger Magier? Ich spüre, dass in diesen Worten eine Brisanz liegt, die Bürgerkriege auslösen kann. Mein Geist ist wirr, nachts sehe ich Teufel und Dämonen, die um mein Lager stehen und mich herbeiwünschen, dazwischen Zwerge vom geheimen Orden des Auge Moradins, und hinter allen steht ER. Moradin, diese Augen!
Das Ende ist nahe. Ich höre ein Geräusch an der Tür, als wenn sich schwere Körper dagegen werfen. Sie sollen mich nicht finden. Moradin, diese Augen! Ich muss Durch die Hintertür und dann zum Schacht! Der Schacht! Der Schacht!

Lovecraft-Kenner werden hier vielleicht parallelen entdecken (Stichwort "Dagon"), aber was meint ihr: Würden eure Spieler auf die verbale Spitzfindigkeit kommen? Die Bergherren sind ja jetzt andere...

flesh

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Re:Greift mir mal unter die Arme
« Antwort #4 am: 18.08.2003 | 20:24 »
sollen die spieler jetzt eigentlich den dämonen befreien, oder verbannen? so wie du es schreibst kann man den dämonen ja fast nicht bändigen, wenn er freigelassen wird, da er schon überall seine diener hat (sind die zwerge des ordens doch, oder?)
wenn dem so ist, könnten die spieler auf die idee kommen, den dämonen zu verbannen, bevor sich die drow und dunkelzwerge mit ihm verbünden, schließlich sind die alten hausherren ja schon lange ausgezogen.


und spieler, die auf verbale spitzfindigkeiten kommen, müssen erst noch geboren werden. du solltest auf jeden fall noch einen zweiten plan bereithalten.
an spannung und atmosphäre fehlt es jedenfalls nicht!


Pricuricu

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Re:Greift mir mal unter die Arme
« Antwort #5 am: 19.08.2003 | 11:04 »
Ich dachte mir, dass die den befreien und er sie in Ruhe läßt, weil er laut seines Schwurs wirklich nur die Herren des Berges zerfetzen will und dann gleich durch dieses Tor wieder nach Hause abhaut.
Die Zwerge des Ordens sind eher so eine Randfigur, eine Art Inquisition, aber nicht verbündet mit diesem Teufel.

Gast

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Re:Greift mir mal unter die Arme
« Antwort #6 am: 8.09.2003 | 14:30 »
Also erstmal Respekt zu der gänsehautfördernden Story. Ich für meinen Teil würde direkt auf den Gedanken den Dämon frei zu lassen und evtl. einen Handel mit ihm schließen. (Liegt vielleicht auch an meinem C/N Magier) Aber wie wäre es, wenn die sC erfahren, dass ein Teil der Drow aus dem Unterreich kam, nur um ebenjenen Dämon zu befreien! Was dann? Wer befreit den Dämon zuerst? Einem Drowmagier sind seine Verbündeten egal. Der Paladin und sein Tattoo könnten die Schlüssel für das Gefängnis des Dämons sein. Ein Drow wählte ihn einst aus um später einmal für ihn den Dämon zurückzuholen.

Pricuricu

  • Gast
Re:Greift mir mal unter die Arme
« Antwort #7 am: 21.09.2003 | 13:15 »
Bei mir haben sie aus Mangel an Alternativen (Drow plus Beholder im Anmarsch, sowas macht den Jungens gut Beine) schnell den Teufel befreit, der ist dann durch die Gänge besaust und hat aufgeräumt. Anschließend ist er ins Heiligtum geflitzt und ab nach Hause, die Spieler mussten nur noch dafür sorgen, dass das Heiligtum gehütet bleibt.