Die Vorgänge
Lügen und
Erkennen, ob jemand lügt sind psychosozial ziemlich komplex und daher muss eine Abbildung im Rollenspiel durch nur ein bis zwei binäre Skill-Würfe unzureichend sein - wie ja bei vielen Skills in dem Segment!
Ausreichen kann es aber trotzdem sein - wenn es als rein gamistisches Element benutzt wird: "Herausforderung = NSC lügt" kann überwunden werden mit "NSC hat Gegenfertigkeit" mit allen daraus möglicherweise folgenden Konsequenzen.
Ich habe da jetzt ausgehend von der Diskussion hier (zumindest Seite 1
) drüber nachgedacht und bin zur Überlegung gekommen, ob die reine Frage
ob jemand lügt angesichts eines Spektrums von
Wahrheit <-> Wahrheit verschweigen <-> Wahrheit verdrehen <-> sich eine neue Wahrheit einreden <-> bewusst lügen vielleicht sogar die falsche Fragestellung ist. Und da kommen wir zu der Argumentation, den Skillwurf durch "soziales Rollenspiel" zu ersetzen. Um das einigermaßen hinzubekommen, muss die SL nämlich imho eine konkrete Vorstellung davon haben, wie sehr und warum eine Figur motiviert ist, bei der Wahrheit zu bleiben und was die Motivation ist, abzuweichen. Das ist extrem kontext-bezogen und es kann zBsp sein, dass dieselbe Figur einem SC aus einem Grund eher aufgeschlossen ggü ist, wie einem anderen SC. Das zu erkennen,
kann Teil von interessanten, zwischenmenschlichen Spiel sein, erfordert aber einen ziemlich hohen Grad an Feingefühl bei allen Teilnehmenden bezüglich dessen, was "plausibles Verhalten" ist. Ein Hinweis dazu: Plausibles, menschliches Verhalten ist unglaublich selten dasselbe, wie rein auf Fakten basiertes, logisches Verhalten
Vor allem aber erfordert es die Bereitschaft, sich als SL von der Idee "NSC muss jetzt lügen, weil die Spielenden sonst einen Teil des Plots auflösen, wie es nicht gedacht ist" komplett zu verabschieden.