Thema: 2 Abenteuerideen, habt ihr gute Vorschläge?

[Gast]

Hi,
mir kamen heute in der Dusche 2 Abenteuerideen. Allerdings sind sie noch weit davon entfernt, vollständig zu sein. (D&D)

1) Die Spieler werden überfallen und als Gladiatoren verkauft (siehe "Gladiator" )

2) Die Burg, in der die Spieler sind, wird von einer Ork (?)-Armee belagert.

Tja, das ist so ein grober Umriss. Was würdet ihr noch dazufügen, wie würdet ihr das Abenteuer...schreiben?
Worauf muss ich achten?

Thx
Eiskrem-Kaiser

[Gast]

Die Ideen sind vielleicht ein wenig dünn bzw. zu allgemein, um dazu kommentare abzugeben. Geht's nicht ein wenig konkreter?

[Gast]

Achso, Ok.

Also, ich dachte, ich lass eine Bande Orks oder vllt. auch Menschen, meine Gruppe überfallen, was in einem Kampf resultiert, den die Gruppe nicht gewinnen kann. Sie werden verschleppt, und in einer etwas größeren Stadt als Schaukämpfer verkauft. Gladiatoren sozusagen.

Eben, viel weiter weiß ich noch nicht. Ein paar Kämpfe in Arenen werden wohl vorkommen. Allerdings taugt unser Magier nicht als Kämpfer Der muss dann wohl im Kerker verhungern, oder einen Ausweg finden oder so...

[Gast]

Bei Situationen, die Spieler gar nicht gewinnen können, solltest du vorsichtig sein. Wenn du es zu auffällig machst, kann es schnell passieren, dass die Spieler sauer sind, weil sie zu sehr in eine Richtung gedrängt werden. Noch empfindlicher reagieren Spieler meiner Erfahrung nach darauf, wenn bei dieser Gelegenheit wertvolle Gegenstände und Schätze verschwinden. Aber das kommt auf die Spieler an. Wenn deine Leute dir vertrauen, ist das vielleicht kein Problem.

Ansonsten ist das mit der Arena eine nette Sache und sicher ein guter Ansatz. Prinzipiell sehe ich da zwei Möglichkeiten: Entweder wird das Ausgangspunkt für eine Mini-Kampagne im Gladiatoren-Milieu (Interaktion mit "Kollegen" aus verschiedenen Rassen/Kulturen und mit dem Besitzer der Gladiatoren,  immer wieder Schaukämpfe und schließlich Ausbruchspläne). Da kannst du sicher Anregung aus diversen Sandalenfilmen ziehen (Ben Hur, Spartacus oder auch "Gladiator", den ich persönlich eher mittelmäßig fand). Ich stelle mir allerdings schwierig vor, zauberwirkende Charaktere in Gladiatorenkämpfe einzubeziehen.
Die andere Möglichkeit wäre IMHO nur ein kurzes Zwischenspiel in der Arena. Die Helden kämpfen einmal und bewähren sich, oder auch nicht. Danach werden sie von ihrem Besitzer an eine reiche Person verkauft. Der neue Besitzer bietet den Helden wiederum die Freiheit an, macht aber zur Bedingung, dass sie einige Aufträge (neue Abenteuer) für ihn ausführen. Wenn du gnädig bist, könnte der neue Besitzer auch einige der ursprünglichen Ausrüstungsgegenstände der Charaktere besorgt haben. Die Aufträge, die die Helden nicht ablehnen können, könnten durchaus ihren Gesinnungen widersprechen, so dass sie später als freie Leute das von ihnen angerichtete Unheil wieder gut machen müssen. Und schon hast du Plotideen für eine ganze Handvoll Abenteuer.

Zu bedenken ist natürlich auch noch, in welcher Arena sie schließlich landen: Vielleicht gibt es in deiner Hintergrundwelt ein römerähnliches Reich oder  die Helden finden sich in ganz anderen Arenen wieder, z. B. im Unterreich.

[Gast]

Ich würde einen viel krasseren "In medias Res" - Ansatz wählen. Laß die Charaktere in einem Wirtshaus aufschlagen, das letzte Abenteuer feiern bei Wein, Weib und Gesaang. Sie schließlich in Morpheus Arme sinken und wenn sie wieder aufwachen haben sie zum einen einen Mordsschädel und zum anderen finden sie sich in einem Käfig in einer Sklavankaravane auf dem Weg ins nächste Mauso leum wieder.

Dieser Anfang liefert einiges an Ansätzen ("Wie sind wir hier hin gekommen?") kann bei länger zusammenspielenden Gruppen (Inplay!) jedoch zu Problemen führen, da die Spieler sich gegängelt fühlen könnten, hier kommt es auf die Gruppe an (Outplay!), mit meiner könnte ich sowas machen mit deiner... musst du wissen.
Es ist allerdings eine schöne Sache um eine neue Heldengruppe zusammenzuführen...

[Gast]

Ich weiß, dass man Gruppen nicht unbedingt in nichtgewinnbare Situationen bringen sollte, aber eigentlich tut ja jeder SL genau das
"So, ihr befindet euch in den Forgotten Realms!" ....

Naja, wenn die Bande von 10 Ogern angegriffen wird, können sie halt nicht gewinnen. Aber sie durften es wenigstens ausspielen.

Letzens hatten wir ein Abenteuer, das wir alle geträumt hatten. (Ein Spieler fehlte nämlich, und wir waren mitten in einer Kampagne) Im Traum wussten wir auch nicht, wie wir dort hin kamen, und was in den letzten 2 Wochen geschah. Mussten wir halt rausfinden.

Kam aber gut an.
Ich denke, meine Gruppe würde mir es verzeihen, dass ich ihnen alle Gegenstände raube, solange ich sie nach dem Abenteuer ersetze. (Anstatt 200 Gold in der Tasche, kommen sie halt nach dem Abenteuer schnell zu 300 Gold oder so) Da bin ich eigentlich ziemlich fair.

[Fanti]

Bei jeder Abenteuer-Idee sollte man sich als SL zuerst fragen:
"Könnte sowas MEINEN SPIELERN überhaupt Spaß machen?"

Wenn Du z.B. bei der Gladiatorengeschichte nicht irgendetwas Interessantes für die Nicht-Kämpfer einbaust, kann ich Dir garantieren, daß sie das Abenteuer eher nicht so toll finden werden.....

Allgemein hängt viel davon ab, ob die Spieler gerne das Heft selbst in die Hand nehmen oder lieber vom SL durch die Abenteuer "geführt" werden möchten. Abenteuer, bei denen fast alles automatisch passiert, ohne daß die Spieler es ändern oder verhindern können, werden meist langweilig. Drum biete Deinen Spieler Aktionsmöglichkeiten etwas überraschendes zu tun - einen Orkangriff auf die Burg nach dem anderen abzuwehren oder einen Gladiatorenkampf nach dem anderen zu fechten kann schnell langweilig werden....

[Gast]

Hmm hmm, ich dachte mir, der Zauberer in unserer Gruppe würde halt versuchen müssen, aus dem Kerker rauszukommen, und könnte von außen versuchen, die Spieler, aus der Arena zu holen, während eben diese solange halt diese Arenenkämpfe überleben müssen

Oder dass in der Arena halt eine magische Barriere ist, die das Zaubern unmöglich macht.

[ragnar]

Naja, wenn die Bande von 10 Ogern angegriffen wird, können sie halt nicht gewinnen. Aber sie durften es wenigstens ausspielen.

SL-Regel 1 : Spieler tun nie das was man von ihnen erwartet!

Was passiert mit deinem Abenteuer wenn die SC die Übermacht erkennen und anfangen zu rennen? Oder besser: Wenn dies nur die Hälfte der Charaktere tut? Ist dann das Abenteuer beendet bzw. ist die Hälfte der SC aus dem Abenteuer raus?

Vorschlag: Um Frustration zu vermeiden, und es nicht ganz erzwungen aussehen zu lassen: Sorge dafür das die Spieler, halbwegs, selbst für die Lage in die sie kommen verantwortlich sind.

Beispielsweise: Auf einem Weg durch die Wildniss werden die SC zufällig von einem Rudel übermächtiger Monster/Bestie verfolgt (am besten eines das Furcht auslöst, damit sie nicht auf die Idee kommen es zu erlegen), auf der Flucht davor stellen sie fest, das es zwar nicht schneller ist als sie, aber mehr Ausdauer hat. Glücklicherweise, kurz bevor ihnen entgültig die Puste ausgeht, erkennen sie einen Planwagen/Kutsche auf der Straße vor sich, die Leute lassen sie auch bereitwillig zusteigen und geben anschließend den Pferden die Peitsche.

Abends am Lagerfeuer, bereiten die Gastgeber den Sc eine warme Mahlzeit und fragen sie aus was sie so machen, wo sie herkommen, etc. Kurz nachdem sie erwähnen das sie Abenteurer sind, erwähnen die Gastgeber das sie Sklavenhändler auf dem Weg nach XYZ sind, das ist dann auch etwa der Punkt wo das Schlafgift im Essen einsetzt....

So gesehen sind die SC selbst für ihre Lage verantwortlich(sie sind ja freiwillig mitgekommen/zugestiegen und sie hatten die zugegeben schlechte alternative sich mit dem/den Monster(n) anzulegen).
Außerdem erklärt dies vieleicht warum der Magier in ein anderen Stand verkauft wird als die anderen SC(Die Händler wissen ja was er ist, er wird also auch als Magier verkauft, sein neuer Besitzer gewährt ihm nur Zugriff auf bestimmte Zauber(um als Magischer Dolmetscher dienlich zu sein, etc.) aber während dieser im Koluseum den Gladiatoren zusieht hat der Magier relative Narrenfreiheit).

[ragnar]

2) Die Burg, in der die Spieler sind, wird von einer Ork (?)-Armee belagert.

Man muß nicht alle der folgenden ideen nutzen...das würde auch sehr unübersichtlich/kompliziert/unglaubwürdig.

Motivation der Orks: Was wollen die Orks hier eigentlich und was sind sie bereit dafür zu tun? Belagern um des belagerns Willen, kann's nicht sein. Vieleicht hat der Ork-Kriegsherr ja in letzter Zeit den Landstrich um die Burg erobert und versucht nun seine Macht zu legetimieren indem er die Tochter des bisherigen Herrschers zur Frau/Geisel/etc. nehmen will(diese wurde in die Burg in Sicherheit gebracht). Vielleicht war der Landstrich füher Orkisches Gebiet und nachdem man diese verdrängt hatte wurde auf einer alten Kultsstätte die Burg errichtet(Nun möchte man die  Menschen vertreiben ohne die Kultstätte weiter zu vernichten, dummerweise haben diese sich darüber verschanzt ohne es davon zu wissen).

Komplikationen(daraus kann man durchaus eigene kleine Abenteuer machen): Nahrungs- & Wasserknappheit(Wer wagt einen Ausfall um den Orks Nahrung zu stehlen, oder welche zu besorgen und zurück zu schmuggeln?), Epedemien (Ursache muß gefunden und/oder Heilmittel organisiert werden), Uneinigkeiten in der Burg(Es bilden sich zwei Parteien, die einen wollen den Orks geben was sie Verlangen, die anderen bleiben dem alten Herrscher treu, SC können versuchen zu schlichten oder sich auf eine Seite zu stellen), Aufstand im Kerker(nun hat man Feinde Innen und Außen), eine Mordserie(Offensichtlich gibt es verräter unter uns...)

Offensichtliche Missionen:
1. Herausfinden was die Orks wollen
2. Auszubrechen und Hilfe zu holen
3. Einen Überraschungs/Frontalangriff organisieren
4. Des Nachts ins feindliche Lager schleichen und Attentate auf wichtige Orks verüben
5. Ein Friedensabkommen aushandeln
6. Je nach  motivation der Spieler(und auch der Orks) sich auf die Seite der Orks schlagen
7. Was auch immer die Orks haben wollen ungesehen aus der Burg bringen
8. Zwietracht unter den Orks säen

Worauf muss ich achten?

1. Spieler tun nie, das was man von ihnen erwartet

2. Geschriebene Abenteuer sollen Richtlinien sein, keine Festen Ablaufpläne, sie sollten ruhig über den Haufen geworfen werden können.

3. Gehe auf Spielerideen ein, niemals "das geht nicht" sagen(am besten nicht einmal Denken), klar, können Aktionen negative Auswirkungen für die Spieler haben, dan beschreibst du diese Auswirkungen halt, aber Ursache und Wirkung sollten klar erkenntlich sein(und nicht den Verdacht erregen, das der Spieler mal wieder eine draufkriegt weil er die Pläne des SLs zunichte macht).
Statt abzublocken, denke über Ideen/Handlungen der Spieler nach und versuche die Handlung damit fortzuspinnen, es ist keine Schande zu sagen "Auszeit! Ich habe keine blassen schimmer wie's weitergeht, gebt mir 5 Minuten um darüber nachzudenken."

[Fanti]

@ragnarok: Klasse Beitrag! Nach fast 20 Jahren als SL kann ich dem voll zustimmen!  

[Vale waan Takis]

Also erstmal schließe ich mich meinen Vorrednern an: Sei nicht zu starr die Spieler handeln nie so wie man es plant und wenn man dann nen festen Plot hat muß man ganz schnell in den Spagat gehen.

Aber zu deinen Ideen...
Ich finde es nicht sooo schlimm wenn die Gruppe in eine Situation kommt in der sie nicht gewinnen kann, aber nur wenn es sich nicht vermeiden läßt. Brauchst du die ganze Truppe als Gladiatoren? Ansonsten könnten ja auch nur 1-2 in einen Hinbterhalt geraten und gefangen genommen werden, wäre doch auch interessant was der Rest der Gruppe tut um sie wieder zu finden bzw. aus ihrem Glaiatoren dasein zu befreien. Mit dem Magier seh ich noch weniger Probleme (wenn er Kampfmagie beherrscht) warum keine Magierduelle in der Arena (okay die Zuschauer sollten bei so etwas geschützt werden). Auch möglich: Ein Auftrag zwingt sie dazu sich als Gladiatoren ausgeben zu müssen, mir schwebt da etwas in der Richtung vor wie:
Baron Bla hält die Tochter des Händlers H. gefangen, welcher entweder ein guter Freund der Gruppe ist oder einfach nur sehr reich und damit ein guter Auftraggeber. Baron Bla ist jedoch sehr mächtig und obendrein noch recht paranoid und läßt niemanden an sich heran und ist geschützt bis zum umfallen. Er hat jedoch eine Schwäche für Gladiatorenkämpfe und der Sieger seines Tornieres wird von ihm selbst für frei erklärt belobigt und bekommt einen Wunsch erfüllt. Oder etwas in der Richtung. Du wirst sehen die Gruppe wird sich sogar freiwillig gefangen nehmen lassen