Autor Thema: Experiment: Undefinierte Bereiche einer Sandbox  (Gelesen 2519 mal)

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Offline Bad Horse

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Re: Experiment: Undefinierte Bereiche einer Sandbox
« Antwort #25 am: 22.11.2012 | 12:58 »
Frag mich nicht. Ich hab mir das nicht ausgedacht und hielt es eigentlich für Unfug, genau wie ihr.

Aber die Settembrini-Fraktion will halt eine jungfräuliche Sandbox, die so weit wie möglich von den kreativen Kapriolen des SLs entfernt ist. Weil, wenn ich das richtig verstanden habe: Ein SL, der seine persönlichen Interessen verwirklichen will, ist unredlich.  ~;P
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Offline scrandy

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Re: Experiment: Undefinierte Bereiche einer Sandbox
« Antwort #26 am: 22.11.2012 | 13:48 »
Zum Topic:

1) Kontinuität: Wenn im neuen Gebiet keine bahnbrechenden Veränderungen anzutreffen sind, dann nutzt man bestehendes Material weiter und passt lediglich alles ein wenig an.

Beispiel: Die Gruppe soll durch ein quest ein Gebirge überqueren und wählt stattdessen den unvorbereiteten Wasserweg. Wären im Gebirge wilde Tiere,  Räuber und Erdrutsche vorhanden gewesen, dann wird es im Angrenzenden Meer sicherlich auch eine Bootsabteilung der Räuber, andere wilde Tiere und Klippen und Strömungen geben.

2) Modulare Vorbereitung: Ein pool an Quests und Herausforderungen wird unabhängig von der Gegend vorbereitet. Gleiches gilt für generische Orte. Wird ein neues unbenutztesTerrain betreten, so wird aus den Bausteinen dieses bevölkert. Schon begonnene Quests werden angepasst oder ausgesetzt.
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Online Maarzan

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Re: Experiment: Undefinierte Bereiche einer Sandbox
« Antwort #27 am: 22.11.2012 | 13:56 »
Eine Sandbox hat zuerst einmal Grenzen, Grenzen, welche geografisch oder auch thematisch sein können und welche der SL in seinem Spielangebot auch nach seiner Einschätzung seiner Beherrschung der Sandbox nennen sollte.
Wird er innerhalb dieser Grenzen überrascht, sollte er halt schon mal fragen, was wollt ihr da eigentlich und anhand der Antwort dann abschätzen, ob er das unfallfrei improvisieren kann. Davon sollte dann abhängig sein, ob er das improvisiert oder Vorbereitungszeit benötigt.

Wobei die generellen Zufallsbegegnungen noch das letzte sind, was Kopfzerbrechen verursachen dürfte.
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Offline Mann ohne Zähne

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Re: Experiment: Undefinierte Bereiche einer Sandbox
« Antwort #28 am: 22.11.2012 | 14:09 »
Kurz gesagt, soll der SL möglichst wenig nach persönlichem Geschmack in die Sandbox eingreifen. Der SL ist primär als Moderator und Schiedrichter da, nicht als Weltenschöpfer. Daher ist Improvisation nach persönlichem Geschmack in der Settembrini-Sandbox tatsächlich ein No-Go.

Sorry, OT, aber sonst platz ich  ;)

Was in Deutschland so zusammenfabuliert wird, wenn's um englische "Fachbegriffe" geht, ist manchmal... so richtig doof. Also, jetzt mal zurück zu dem, wie "Sandbox" ziemlich am Anfang verwendet wurde (ich hab leider vergessen, bei wem ich das damals gelesen habe): Sandbox = Sandkasten. Was heißt das? Da stehen ein paar Burgen rum, ein paar Straßen gibt's, ein paar Gegner, die man im Sandkasten verteilt. Und dann noch ein paar "Helden" dazu. Und immer, wenn die Helden im Sandkasten an eine Stelle kommen, wo irgendwas ist, können sie sich drauf einlassen oder nicht. Was es gibt im Sandkasten, sind Gegenstände, Wesen und Orte. Was es meistens nicht gibt, sind vorgefertigte Abenteuer. So einfach ist Sandboxing.

Und was die obenstehende Bemerkung angeht: Der SL ist, VOR ALLEM in der Sandbox, Weltenschöpfer. Er setzt die Dinge (ob es nun Orte, NSCs oder Begebenheiten sind) auf die Karte, er würfelt -- so er will -- auf Zufallstabellen (die er entweder selbst gemacht hat oder die seinem Geschmack entsprechen). All das ist schöpferische Tätigkeit. Ohne SL keine Sandbox.

Liebe Grüße,
Norbert
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Offline Crimson King

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Re: Experiment: Undefinierte Bereiche einer Sandbox
« Antwort #29 am: 22.11.2012 | 19:03 »
Der entscheidende Punkt im Keine-Improvisation-Ansatz ist, dass der SL durch Improvisation seine Neutralität verliert. Natürlich kann, soll und muss er vorab festlegen, was dort passieren könnte, aber bitte zufällig und nicht willkürlich.

Es gibt auch Gründe, weshalb ich keine Sandkisten mag. Ich mag es, wenn die Dinge Relevanz haben, weil auf die Weise mit höherer Wahrscheinlichkeit spannende, dramatische und emotional bewegende Runden entstehen. Das ist das genaue Gegenteil davon, alles auf Basis von Zufall zu initialisieren und dann nach Ursache-Wrkung-Prinzipien + Zufall und Wahrscheinlichkeiten abzuhandeln.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Oberkampf

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Re: Experiment: Undefinierte Bereiche einer Sandbox
« Antwort #30 am: 22.11.2012 | 19:29 »

Das Thema: Wie geht man damit um, wenn die Spieler in einer Sandbox einen Bereich betreten möchten, der noch nicht ausgearbeitet ist?


Wenn sie das möchten, bereitet man ihn vor. Wenn sie das akut in Angriff nehmen, spielt man erstmal die Reise dahin aus. Dadurch gewinnt man Vorbereitungszeit und eventuell auch Hinweise, was eventuell schlüssig in den nicht vorbereiteten Teil passen könnte. Wenn die Spieler es schaffen, so schnell dort anzukommen, dass noch Spielzeit übrig ist, kann man auf einer Basistabelle für diese Art von Umgebung würfeln. Nebenbei improvisiert man ja sowieso, wenn man die gewürfelten Begegnungen ausspielt.
Dans un quartier qui est triste à tuer
Prends des bombes de peinture et bombe tout
Ecris se que tu penses sur les murs!
Couleurs sur Paris...nanana...
Il est temps de changer... na nana na