Thema: [Hall of Fame] Die besten Rollenspielmomente Eures Lebens

[Uebelator]

Ich weiss, es gibt da diesen "Letzte Worte und Anekdoten"-Thread, wo das hier auch reinpassen würde, wenngleich besagter Thread ja mehr in eine lustige Richtung geht.
Hier würde ich gern mal von all jenen großartigen Momenten erfahren, die einen sagen lassen: "Genau darum spiele ich Rollenspiele!"
Epische Showdowns, kreative Spielerentscheidungen, ganz große Emotionen... sowas eben.

In einer DSA-Runde vor ewigen Zeiten spielte ich einen Barden, der schon ganz gut dem typischen Klischee entsprach. Er konnte brilliant singen und tanzen und musizieren, war ein ganz passabler Fechter, aber ein ziemlicher Feigling und nahm gern jede holde Maid mit, die ihm über den Weg lief.
Eines Tages begegnete er der Tochter eines reichen Händlers und machte sich prompt an sie ran, um den Papa schön auszunehmen. Wie das aber immer so ist, verknallte er sich dann doch in sie und die beiden wurden ein Paar.
Das ging eine ganze Weile gut, aber der Barder merkte recht bald, dass ihn die Abenteuerlust packte,die ja bekanntlich schwierig mit Weib und trautem Heim zu vereinbaren ist. und so entschied er sich schweren Herzens, seiner Herzdame den Laufpass zu geben, um derjenige sein zu können, der er wirklich ist.
Diese Szene, in der der Barde mit seiner Angebetetn bricht, war echt ziemlich emotional, wobei ich nicht mal genau sagen kann, woran das liegt, denn der SL war ein Typ und spielte die Dame nicht mal sooo besonders gut, aber irgendwas muss er wohl richtig gemacht haben.
Wenn es gelingt, dass die Emotionen der Spielfigur auch den Spieler selbst mitnehmen, dann weiss ich auf jeden Fall warum ich rollenspiele....

[Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)]

Bei mir als SL das hier.

In der vergangenen Kampagne hatten wir mehrere große Schlachten, und alle hatten trotz des Table Tops Gänsehaut pur drin. Als es in der vorletzten Schlacht darum ging, einer Bauernmiliz eine Höhe anzuvertrauen, die sie unbedingt halten mußten, was tödlich aber notwendig war, da wollte der Spieler des Fürsten ein paar "heroische Worte" sprechen und konnte es nicht. Sein SC ist dann vom Gaul und hat jedem einzelnen die Hand gegeben, ihn nach Namen und Familie gefragt und ihm gesagt: "Dein Name wird nicht vergessen werden."

Wir ham sie nicht alle ausgespielt  , aber als er am Ende der Reihe war, da hatte sich dort ein weiterer SC eingereiht, um sie kompetent anzuführen. War nicht geplant, aber der Spieler konnte in dem Moment nicht anders. Die zwei Spieler haben dann das ganz ruhig durchgespielt, nach Namen, Familie gefragt etc. War eine grandiose Szene. Der zweite SC ist dann leider auch gefallen, aber sie haben innerhalb der Schlacht ihren Auftrag erfüllt, und das war auch die Wende im gesamten Krieg, sehr heroisch.

[Palando]

Bei mir war es das "Staffelfinale" beim Buffy Rollenspiel:
Die Gruppe musste eine Übermächtige Hexe ausschalten, die im Rahmen eines Rituals eine Klasse Schulkinderopfern wollte um eine alte Böse Gottheit wieder auferstehen zu lassen bzw mit dieser zu verschmelzen.
Die Gruppe hat sich also alles an konventionellen und magischen "Buffs" zugelegt derer sie habhaft werden konnten. Vor allem die magischen Buffs hatten es in sich: Unsere Beiden Gruppen Hexen hatten sich, unabhängig voneinander und ohne das wissen der Gruppe wege einfallen lassen um sich zu opfern um der Gruppe den Sieg zu ermöglichen.
Das krasseste war: Als die eine Hexe gestorben war, traf sie auf den Tod, der ihr wegen der ganzen Magischen Energie im Raum die Wahl ließ ob sie mitgehen wolle. Die Spielerin war echt lange und hart am Überlegen, immerhin war die Aktion so episch cool gewesen.
Doch dann hat ihr ingame Freund eine spektakulären Erste Hilfe Wurf und ein anflehen des Schicksals gerissen dass es in sich hatte.
Als die Hexe den Tod mit Tränen in den Augen ansah und sagte, dass sie wieder zurück müsse, dass war ein perfekter Rollenspielmoment bei dem auch bei keinem Spieler die Augen trocken blieben. Und ich durfte es bemeistern!