Vorweg, Server-Hardware unterscheidet sich von den Consumer-Varianten erst einmal nur in drei Dingen: Dem Namen, ein paar wenigen Spezifikationen und vor allem im Preis. Entscheidendes Merkmal ist, dass der Hersteller längere Betriebszyklen und/oder Belastbarkeit der einzelnen Komponenten garantiert.
Server-Hardware bedeutet auch erst einmal nur, dass die Komponenten für den Dauerbetrieb ausgelegt sind. Dass sie langfristigen Höchstbelastungen standhalten, ist damit noch lange nicht gesagt. Die Anschaffung will also in Deinem Fall genau überlegt sein. Die Chance, dass Deine neue Zusammenstellung bei 12/7-Vollast den Geist aufgibt ist nicht unbedingt geringer als bei normaler Hardware, nur bekommst Du ggf. über eine längeren Zeitraum etwas zügiger Ersatz, wenn ein Teil abraucht. Weniger Ärger durch Abstürze und Fehlersuche hast Du jedoch nicht unbedingt. ob die Vorteile den Aufpreis rechtfertigen, musst Du entscheiden.
Mein ganz Rat wäre, bei der neuen Zusammenstellung auf ein Mainboard der Ultra-Durable-Reihe von Gigabyte zu setzen. Die Mainboards sind ansonsten auch nicht besser oder schlechter als von anderen Herstellern, aber die Copper-Core-Lösungen von Gigabyte sind meiner persönlichen Erfahrung nach sehr gut darin, punktuelle Hitze zügig zu verteilen.
Das Ganze in ein Gehäuse, dass eine beidseitige aktive Kühlung der Komponenten ermöglicht, z.B. das Antec Three Hundred Two.
CPU und GPU sind wahlfrei, das sind immer noch die Komponenten, die am seltensten zucken, wenn es um hohe Betriebstemperaturen - auch über längere Zeiträume - geht. Die maximale Lebensdauer wird durch diese Belastung immer sinken, wie lange die jeweils erworbene CPU oder GPU durchhält ist immer Glückssache, aber in der Regel immer länger, als man an der Konstellation festhält.
Beim Arbeitsspeicher unbedingt auf vermeintlich "super gekühlte" Lösungen mit aufgelöteten Kühlkörpern verzichten; die heizen zumeist mehr auf als ganz normale Riegel gleicher Spezifikation, die sich im Luftstrom der Gehäusekühlung befinden. Und natürlich nach Möglichkeit Sonderlösungen vermeiden, sondern auf bewährte und stabile Dual-Channel-Speicherbänke setzen.
Auch musst Du Dir darüber im Klaren sein, dass Deine Anwendungszwecke ein Silent-System nahezu ausschließen. Eigentlich müssten alle Lüfter ungeregelt stets bei voller Umdrehungszahl laufen, um konstant maximale Kühlung zu gewährleisten. Die Alternative dazu wären gewerbliche Speziallösungen zur Kühlung, die bei privaten PCs mit Bastelei verbunden, wenn nicht sogar unmöglich sind. Oder Du nimmst halt in Kauf, dass die Lebensdauer Deines Rechners geringer als der Durchschnitt ist, leistest geduldig die dadurch früher und häufiger nötigen Fehlerprüfungen und Wartungsarbeiten und tauschst ohne Murren und Knurren aus, wenn die verkürzte Lebensdauer überschritten ist.
Sinnvoller für einen ansonsten normal genutzten Rechner wäre es, die zusätzliche permanente Belastung zu begrenzen. Die von Dir unterstützten Projekte profitieren stärker von langfristig bereitgestellter als von hoher Rechenkapazität. Wenn Du BOINC und Co. etwas weniger maximale CPU/GPU-Leistung zuteilst, wäre Dein Beitrag nicht sehr viel geringer, aber Deine Hardware würde es Dir um so mehr danken.