Autor Thema: AEG Empire vs. Strongholds & Dynasties  (Gelesen 1960 mal)

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Offline Kardinal Richelingo

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AEG Empire vs. Strongholds & Dynasties
« am: 25.11.2003 | 10:40 »
deathmatch AEG vs. Mongoose. Was ist besser Empires oder Strongholds & Dynasties ? Ich werde versuchen - neben dieser Rezi - eine Antwort auf diese Frage zu geben. Wen das interessiert verweise ich auf meine Rezi zu Empires.

Stronghold & Dynasties:

S&D ist in 3 Teile unterteilt.

1 Teil:

Strongholds. Hier werden Sinn und Unsinn von Festungen diskutiert und Bauregeln gegeben. Hier fliessen also Kosten, Materialien, Workmanship etc ein. Nach einer Einführung werden alle natürlichen und später auch magischen Bauelemente von Festungen aufzählungsweise vorgestellt. illus sind nicht vorhanden, nur Kartenbausätze aus denen man eine Karte der Festung zeichnen kann.
Nicht schlecht, gerade wenn man wie ich das Strongholds Builders Handbook nicht besitzt. Die Beispielsfestungen sind hingegen sehr mager ausgefallen.
130 Seiten

2. The mechanics of government
hier finden sich regeln, ideen und moves mit denen man ein königreich führen kann, erst hier überlappen sich die beiden Bücher, S&D ist aber ausführlicher. Neben den Regierungsformen werden auch die verschiedenen Staatsdiener samt Aufgaben vorgestellt. Es liest sich leider recht trocken ist aber informativ.

3. Warfare
Hier findet man - ebenso wie bei Empires - ein Massenkampfsystem. Dies ist mit 40 Seiten etwas kürzer als das bei Empires. Besitzer der Complete Serie werden es kennen. Es handelt sich hier um eine neue Version des Open Mass Combat Systems, die man nun angeblich auch mit Miniaturen spielen kann. Keine Ahnung, kann ich nicht beurteilen, nur ein playtest könnte das entscheiden. Das kann ich aber leider noch nicht bieten.

Fazit:

S&D ist randvoll mit Infos, einem Bau-Dir-Deine-Festung-Lego-baukasten, einem sehr ausführlichen Regierungskapitel und Massenkampf. Das ganze liest sich durchaus trocken und ist irgendwo zwischen Nachschlagewerk und Rollenspielbuch anzusiedeln. Keinerlei fluff weit und breit.
Als Werk wirklich gute 3 Punkte, also überdurchschnittlich. Viele würden 4 Punkte geben.

Das Deathmatch:

so, was ist nun "besser" ?

Empires bietet ein eingeschränkteres System der Regierungsform ein Zug pro Jahreszeit, während S&D offener ist und einen Zug am Tag ermöglicht. Empires ist in seinen Regeln klarer und strukturierter (und damit etwas Brettspielmässiger), S&D lässt mehr offen, ist aber unübersichtlicher, dafür detaillierter.

Empires hat ein ausführlicheres Massenkampfsystem, dessen Güte ich leider nicht beurteilen kann. es liest sich gut. S&D Massenkampfsystem hat einen playtest hinter sich, bei Empires bin ich mir da nicht so sicher. Empires erscheint intuitiver und flexibler, S&D ist etwas regelnintensiver und wirkt starrer.

S&D ist ca. 100 Seiten dicker und ca. 10 Euro teurer als Empires , hat dafür aber Festungsregeln, die viele schon irgendwo haben. Wer z.B. das Stronghold Builders Handbook schon hat wird vermutlich dieses Teil nicht unbedingt brauchen.

Fazit: die Bücher sind mehr oder weniger gleichwertig, auch wenn ich S&D 4 Punkte geben, da es ein Hardcover ist und ich das Baukastensystem mag. Irgendwie etwas mehr value for money als Empires, dafür liest sich Empires aber besser und ist nicht ganz so trocken.

Ich kann beide Bücher begrenzt empfehlen, eines davon sollte man sogar haben, wenn man seinen Spielern eine eigene Regierung ermöglichen möchte. Welches Buch man wählt hängt davon ab, was genau man möchte. Wer Festungsregeln will sollte zu S&D greifen, wer sie nicht braucht kann zum 10 Euro günstigerem Empires greifen ohne dies zu bereuen.
"Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us as kids,
we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and
listening to repetitive electronic music."

Kristian Wilson, Nintendo, Inc, 1989