Daths Bücher sind äußerst lesenswert, ich finde sie aber extrem unterschiedlich gut. Mir persönlich gefallen die am besten, in denen er bei seinen Protagonisten bleibt und viel Alltagskram mit einbaut. Dazu gehört etwa "Sie schläft" und "Waffenwetter". Die ambitionierten, aber höher gelobten Werken wie "Abschaffung der Arten" fand ich dagegen eher überambitioniert. Zuletzt ist bei Heyne eine waschechte Space Opera erschienen, "Pulsarnacht". Herr Rumpelspiestilziel of Otherland fame fand das Buch ganz hervorragend, mit hat es beim raschen Lesen nicht so gut gefallen. Sehr zugänglich fand ich überraschenderweise das überdicke "Für immer in Honig", ein Ziegelstein von Buch, aber sehr unterhaltsam. Gibt es auch als kompelette Lesung
legal online nachzuhören. Ich finde bei allen Qualitätsschwankungen Dath einen der interessantesten und, wenn man das so abgegriffen sagen darf, wichtigsten deutschen Autoren, weil er äußerst unterschiedliche Wissensbereiche und Ästhetiken zusammenführen kann und sich als einer der wenigen deutschen Gegenwartsautoren überhaupt mit Popkultur und Wissenschaft auskennt. Was er draus macht, ist mal so, mal so, aber immer das Anschauen wert. Mit dem Kommunismus meint er es völlig ernst, allerdings gehört er auch hier zu den wenigen, die sich darunter weder das Arbeiterparadies noch die lauschige Landkommune vorstellen, sondern die Befreiung (nicht Entfesselung) der (wissenschaftlichen, künstlerischen, emotionalen) Möglichkeiten von uns kleinen Menschlein.