Hinsichtlich der Vor- und Nachteile von Karten kann man m.E. die ein oder andere Beobachtung treffen.
Zunächst bieten Karten eine haptische Erfahrung.
Das heißt man kann das Deck mischen. Abhängig davon wie gut macht das sogar optisch etwas her.
Der Misch-Aspekt ist dabei selbst wenn es gefordert ist optional, da bereits mechanische Karten-Mischmaschinen erfunden werden. Es entspricht wohl am ehesten der Angewohnheit Würfel in der Hand rollen zu lassen oder durch den Würfelbecher zu kegeln.
Allgemein kann man ein Deck halten. Man kann Karten ziehen, ablegen, umdrehen und aufnehmen, was gerade bei guten Decks - also solche mit griffigen, stabilen Karten ohne zu scharfe Kanten - eine nicht angenehme Erfahrung sein kann.
Karten sind, meiner Erfahrung nach, nicht unbedingt geräuschlos.
Zwar fehlt das rollen des Würfels, dafür gibt es ein leichtes zischen bzw. das reiben der Karten zu hören wenn man sie abnimmt. Auch das Mischen macht ein 'wuschwusch'-Geräuch bis hin zu einem klackern, letzteres ist gerade bei den Kartenmischern prominent. Hinsichtlich einer Laut unterdrückung kann man den Würfeln zu gute halten das man sie auch auf Stoff rollen kann. Da machen sie eigentlich keinen Laut.
Spielerisch gesehen bietet eine Karte in der Regel mehr Information als ein Würfel.
Das heißt in einem regulären Spieldeck, ob Poker oder Rommee, zeigt jede Karte eine Farbe sowie einen Wert an. Wobei man die Farbe nochmals hinsichtlich der tatsächlichen Farbe unterscheiden kann (Rot/Schwarz) sowie dem Bild (Pik, Karo, Kreuz, Herz).
Das heißt aus Würfel-Sicht formuliert erhält man bei einem normalen Pokerdeck, ohne Joker, mit einer Karte die Angabe eines W13, eines W4 sowie eines W2. Wobei ein W13 Ergebnis viermal vorkommen kann.
Wobei es sich hierbei um ein Kartendeck handelt die nicht explizit für Rollenspiel entwickelt wurde.
Es gibt eine
Vielzahl auf Deck-Varianten auf die ein eventueller Entwickler zurückgreifen kann. Wobei nach meinem Eindruck Pokerdecks (ggf. mit Jokern) sowie Tarotdecks die häufigsten sind.
Daneben bietet sich an für das Rollenspiel ein eigenes Kartendeck zu designen.
Es gibt eine Menge TCG artiger Rollenspiele die auf derlei Mechanismen setzten, zumindest auf Kickstarter. Wobei ich die idR. nicht näher in Betrachtung gezogen habe. Ein aktueller, mir bekannter Versuch der Integration ist der seitens MRH mit I AM Zombie (wobei das Spiel in der Mechanik auch auf Würfel) zurückgreift.
Wie man sieht hat man pro Karte:
3 Verschiedene Fähigkeiten. (Disguise, Bully, Wits) (Strength, Bully, Wits)
1 Farbe aus vier möglichen.
1 Beschreibung mit Attributen
Spielerisch gesehen bietet eine Karte spielmechanische Eigenheiten die mit Würfel schwerer zu erreichen sind.
Das heißt man kann einfach ein verdecktes Zufallsereignis generieren und Personen bzw. Handlungen zuzuordnen.
Hierbei hat man, je nach der Anzahl der verwendeten Decks, durchaus die Möglichkeit zu wählen ob das Ergebnis im Zusammenhang mit der Wahrscheinlichkeit steht (verdeckte Karte vom eigenen Deck) oder außerhalb dessen (verdeckte Karte vom seperaten Deck)
Es ist zwar möglich zu würfeln und den Würfelbecher drauf zu behalten, allerdings erfordert es eine gewisse Anzahl von Würfelbechern und spätesdens wenn es an das taggen von Aktionen geht wirklich schwer erreichbar.
Neben den normalen Werten kann man mit Karten auch "Hände" formen. Jenachdem auch unterschiedliche. (Meine das es da sowas beim Rommee gab) Das geht zwar mit Würfeln, bis hin zum Würfelpoker, ist aber weniger gebräuchlich, meiner Erfahrung nach.