Autor Thema: Lieblingsspiele + Spielpräferenzen  (Gelesen 6270 mal)

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Wellentänzer

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Re: Lieblingsspiele + Spielpräferenzen
« Antwort #50 am: 29.09.2013 | 10:38 »
Die erste "Liebe"?
OD&D. Hat damals der Vater eines Klassenkameraden aus den USA mitgebracht und mit uns gespielt. Wir waren sofort hooked. Damit haben wir als kleine Dötze angefangen und sehr mühsam jedes Wort aus dem Englischen übersetzt. Irgendwann erschien dann DSA und vieles wurde leichter (aber aus heutiger Sicht nicht besser :) ).

Die liebsten Spiele?
Wir haben ewig Rolemaster mit massiven Hausregeln gespielt. Das mag ich immer noch, auch wenn ich es aktuell nicht spielen wollen würde.
D&D4 hat mir die Augen geöffnet in Sachen Design. Wir lernen immer noch, wie man die verschiedenen Abstraktionsebenen besser integriert. D&D4 ist eines der unterschätztesten Systeme der Rollenspielgeschichte, eine grandiose Vision zerschellt an Ignoranz, Unverständnis und tumbem Konservativismus. Eine Tragödie.
Polaris hat mir die Indieaugen geöffnet. Ich habe es auf meinem ersten GROSSEN einmal gespielt, danach weitere male. Es hat den Weg bereitet für ganz viele Indies und mir letztendlich erklärt, weshalb mich die generelle Idee von Indies immer mal wieder zwischendurch, aber nie richtig kickt.
Vampire - die innvotivste Idee seit Einführung der Rollenspiele. Großartig. Zwar wurde auch dieses Spiel, selbst von vielen Machern, im Kern missverstanden und im Design ziemlich vermurkst. Zudem kommt es fürchterlich uncool daher mit all diesen Gothic-Spießigkeiten und so. Aber bei Beschränkung auf die klassischen Clans und machiavellistische Geschichten rockt Vampire wie kein zweites System. Danke, Mark.

OSR, Storytelling, Indie, Rules-Heavy-Mainstream?
Storytelling und Rules-Heavy-Mainstream. Im Indie stecken viele gute Ideen, aber mir fehlt da das Übergreifende. Ich will mich üblicher Weise nicht im Vorfeld entscheiden müssen, was ich hinterher spielen möchte. Diese Form der Selbstbeschränkung finde ich total blöd. Viel lieber lasse ich mich überraschen, ob nun im Rules-Heavy oder im Storytelling ist mir dabei gleich. OSR hingegen halte ich für - naja: überholt. Die Liebhaber sollen das gerne machen. Ich finde OSR in vielerlei Hinsicht zu beschränkt.

High Magic, Fäntelalter, Hard Science Fiction, Historisch?
High Magic und Space Opera, denn da knallt es am schönsten. Bei Hard Science Fiction und historischen Settings finde ich die Spiele häufig zu verkrampft/verkopft/umständlich/gefühlskalt und die Spieler überzufällig häufig unsympatisch.

No-Gos?
- Unkreative SL, die sich an ihren Zufallstabellen festhalten und nicht gestalten wollen/können
- Leute mit Riesenlücke zwischen virtueller Selbstdarstellung und tatsächlicher Umsetzung am Spieltisch habe ich mittlerweile so viele erlebt, dass ich in Foren erst mal nix mehr glaube.
- Regelfuchser, die Mitspielern während des Spiels offensiv Verhaltensvorgaben machen

Offline Rhylthar

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Re: Lieblingsspiele + Spielpräferenzen
« Antwort #51 am: 29.09.2013 | 13:57 »
Die erste "Liebe"?
OD&D. Bin mit 14 in eine Runde eingestiegen, ich habe meinen Halbling geliebt. Besonders, als ich "Burg Bernstein" als Einziger überlebt habe.

Die liebsten Spiele?
Am liebsten ganz klar D&D 3.0/3.5 und da in den Forgotten Realms. Begonnen hat alles nach einer längeren Pause nach OD&D mit Cyberpunk und Shadowrun. Shadowrun, wenn ich manche Regeln einfach mal aussen vor lasse, ist vom Setting her immer noch ganz vorne dabei. Cthulhu muss aber auch unbedingt erwähnt werden; die Bücher sind fantastisch und dank eines grossartigen Spielleiters damals hat der, zugegeben kurze, Abstecher zu Cthulhu einen nachhaltig postiven Eindruck hinterlassen.


OSR, Storytelling, Indie, Rules-Heavy-Mainstream?
Storytelling und Rules-Heavy-Mainstream. Je nach System.


High Magic, Fäntelalter, Hard Science Fiction, Historisch?

High Magic! Bzw. investigativ, besonders bei Cthulhu und Shadowrun.

No-Gos?
Mittelerde und Star Wars. Ich mag die Filme/Bücher, aber ich will nicht dort spielen. Habe immer gesagt, es sei (gerade Mittelerde) "heiliger Boden", da will ich nicht drauf rumtrampeln.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline klendathu

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Re: Lieblingsspiele + Spielpräferenzen
« Antwort #52 am: 29.09.2013 | 15:43 »
Die erste "Liebe"?
DSA2 und D6 Star Wars

Die liebsten Spiele?
FATE Core (scheint bei mir das neue, große Dinge zu werden), Bulldogs!
FATE ist super!  :d

Tribe 8
System eher mäh, aber das Setting ist echt fantastisch.

Everway
Optisch und haptisch top!
Auch das System weiß zu gefallen.
Finds nach all den Jahren immer noch klasse.

DSA 2
Da stecken meine ersten und teilweise besten Rollenspielerfahrungen drin.

Dungeonslayers
Tolle Community, geniales System, hervorragende Umsetzung, eine echte Perle.

Fiasco
Einfach klasse für zwischendurch oder mittendrin oder auch als Hauptattraktion  ;)

D6 Star Wars
Ich mag das System und Star Wars. Perfect match.

OSR, Storytelling, Indie, Rules-Heavy-Mainstream?
Alles irgendwie, nicht auf einmal natürlich  ;D

High Magic, Fäntelalter, Hard Science Fiction, Historisch?
Ja, ja, ja und nein(!!!)

No-Gos?
Nicht viel, aber die WoD geht mir irgendwie am Popo vorbei...
'There is no god and we are his prophets.'
The Road - Cormac McCarthy

"Mein schöner Pomeranian Spitz!"
Kommissar Roy Schneider

Offline D. Athair

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Re: Lieblingsspiele + Spielpräferenzen
« Antwort #53 am: 29.09.2013 | 15:58 »
D&D4 [...] ist eines der unterschätztesten Systeme der Rollenspielgeschichte, eine grandiose Vision zerschellt an Ignoranz, Unverständnis und tumbem Konservativismus. Eine Tragödie.
Dazu ein kurzer Kommentar: Ich stimme dir zu. Wobei die andere Seite des "Misserfolgs" ist, dass WotC bei der Einführung des Spiel so ziemlich alles falsch gemacht hat, was man falsch machen kann.

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"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

alexandro

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Re: Lieblingsspiele + Spielpräferenzen
« Antwort #54 am: 29.09.2013 | 16:59 »
Die "erste Liebe"?
Vampire:Die Maskerade (2. Edition). Inspiriert geschrieben und voller toller Ideen. Unterstützt das "Barbiespiel" des Charakterausdenkens und ausgestaltens wunderbar und ich hatte schon einen Ordner mit Charakteren, bevor ich überhaupt zum Spielen kam (war von Anfang an SL und irgendwie ist mir nie der Gedanke gekommen, die Spieler mit meinen "Mary Sues" zu nerven  >;D ).

Die liebsten Spiele?
Savage Worlds: wunderbar modular einsetzbar
Cortex+ (am liebsten in den Geschmacksrichtungen Drama und Heroic): erfüllt meine Erzählspielbedürfnisse vollkommen
Alternity: wenn es etwas simulationistischer sein darf
Feng Shui: Immer noch ungeschlagen für Buttkicker.
Skulduggery: Sehr einfaches, schnörlkelloses, Spielprinzip, wirkungsvoll umgesetzt. Für Intrigen etc. wunderbar geeignet.
Fiasco & Primetime Adventures: für kreative Erzählritte ohne SL
Idee!: Als Support-System für fast jedes Rollenspiel (ich improvisiere viel und gerne und nehme alles, was mir dafür Impulse liefert: Zufallstabellen, Tarotkarten, Beutetabellen...)

An Settings mag ich außerdem Fading Suns, Artesia, Changeling:the Dreaming, Wraith:the Oblivion, Orpheus und Vampire (Requiem oder Maskerade, hauptsache ohne Metaplot) - da such ich mir das System dann in der Regel nach Bedarf aus. Settings die ich von der Idee gut finde, aber von der Ausführung grausig (die ich daher auf gute Ideen ausschlachte) wären Exalted, Trinity, Space Gothic, Heredium, Degenesis (OK, da verändere ich nichts gegenüber den Büchern - allerdings habe ich bereits soviel dazu erfunden, dass es trotzdem kaum mehr dasselbe Setting ist) und das Marvelverse (Erde-8039 FTW!).

OSR, Storytelling, Indie, Rules-Heavy-Mainstream?
Sandbox-Storytelling mit Tendenz zu Medium-Level-Rules (nicht zu simpel, nicht zu einschränkend).

High Magic, Fäntelalter, Hard Science Fiction, Historisch?
Alles OK, sofern sich die Autoren Gedanken darüber gemacht haben, was für Abenteuer man in diesem Setting erleben kann. Außerdem sollte das Setting ikonische Elemente enthalten.
Hard SciFi nur, wenn sie planetengebunden angesiedelt ist (monate- bis jahrelang in einer Blechbüchse durch die Gegend gurken ist nicht wirklich prickelnd).

No-Gos?
Keine SL-Flags (i.e. interessante NSCs zum Anspielen), Bangs oder Kickers.
Spiele, in denen die SC "in der Spielwelt leben" sollen.
Teflon-Billies und "Mein-Charakter-ist-halt-so"-Spieler.
Unzuverlässige Spieler.
Unflexible Spielleiter.

Ansonsten bin ich zu allen Schandtaten bereit und probiere auch gerne ungewöhnliche Sachen aus.